Benutzer:Knochen/Solbad

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Rheumazentrum Ruhrgebiet (2013)
Das ehemalige Kurhotel (1914)

Das Sol- und Thermalbad Wilhelmsquelle oder Sol- und Thermalbad Wanne-Eickel war ein Bad für rheumatische Erkrankungen in Herne-Wanne. Das Sol- und Thermalbad war es das letzte Bad im Ruhrgebiet[1]. Das daraus entstandene heutige Rheumazentrum Ruhrgebiet ist ein Fachkrankenhaus für rheumatische Erkrankungen in Herne

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 3. Juli 1891 schlugen Bergleute auf der 4. Sohle der Zeche Pluto in 606 Metern Tiefe eine Wasserader an. Der Wasserstrahl schoss mit zwei Kubikmetern Wasser pro Minute aus dem Gestein. Die Temperatur der Sole lag nach unterschiedlichen Quellen wischen 28° C und 42° C. Die „ Bergbau-Aktien-Gesellschaft "Pluto“ legte beim zuständigen Oberbergamt Dortmund am 8. Mai 1893 eine Mutung für das Solevorkommen ein. Mit bergbehördlicher Verleihung des Feldes Wilhelmsquelle erhielt die Zeche das Recht zur Gewinnung der Sole.

Der Bauunternehmer August Franke erfuhr von dem Solevorkommen und errichtete die privat geführte Badeanstalt „Sol- und Thermalbad Wilhelmsquelle“, welche am 10. August 1894 eröffnet wurde. Zur Versorgung der Badeanstalt hatte Franke einen Liefervertrag mit der Zeche abgeschlossen sowie eine ca. zwei Kilometer lange Rohrleitung von der Zeche zur heutigen Kurhausstraße verlegt. Zuvor hatte Franke an der Ecke Viktoriastraße / Göbenstraße (heute Hauptstraße / Kurhausstraße) ein Kurhotel errichtet. Das Bad wurde zum 1. Januar 1898 in eine Aktiengesellschaft überführt. Von den ehemals zwölf Badezellen war es 1901 auf 47 Badezellen, getrennt nach Männern und Frauen, und einer Kinderabteilung angewachsen in denen über 35.000 Bäder, vornehmlich an Bergleute, verabreicht wurden.

Im Jahre 1918 versiegte die Quelle zur Versorgung der Badeanstalt, in über 800 Metern Tiefe wurde auf der Zeche Pluto jedoch eine neue Quelle angeschlagen. 1920 erwarb die Gemeinde Wanne das Aktienpaket und wurde zur neuen Eigentümerin. Im Juni 1942 wurde die Sol- und Thermalbad AG mit der Elektrizitätsversorgung Wanne-Eickel zur Stadtwerke Wanne-Eickel verschmolzen, welche nach der Gebietsreform von 1975 in die Stadtwerke AG Herne aufging.

Bei Bombenangriffen im Jahre 1944 und 1945 wurden das Kurhotel sowie die Badeanstalt vollständig zerstört. Mit einem Neubau des Bades wurde im Oktober 1948 begonnen, die Eröffnung fand am 3. Oktober 1949 statt. Das Kurhotel wurde nicht wieder erneuert.

Nach einer Analyse des Instituts Fresenius aus dem Jahre 1970 ist das Wasser des Bades nach den „Bestimmungen für Kurorte, Erholungsorte und Heilbrunnen“ als Sole zu bezeichnen. Als Bad Wanne-Eickel durfte sich der Wanne-Eickel jedoch nicht bezeichnen, weil andere Forderungen nicht erfüllt wurden.

Nachdem die Zeche 1976 ihre Kohleförderung eingestellt hatte, waren auch die Vorräte der Solequelle im Jahre 1981 erschöpft. Die Stadtwerke Herne schlossen daher 1982 einen Vertrag mit der Stadt Oberhausen die das Solbad Raffelberg betrieb, zur Lieferung von Sole für die Bäder in Herne.

Das ehemalige Sol- und Thermalbad wurde 1987 in kirchliche Trägerschaft überführt. Es wir heute als Rheumazentrum Ruhrgebiet geführt.

Rheumazentrum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Rheumaklinik gehört mit 130 Betten und 10.000 Patienten jährlich zu den größten Rheumakliniken in Deutschland. Das Krankenhaus gehört zur St. Elisabeth Gruppe – Katholische Kliniken Rhein-Ruhr, einer kirchlichen Gruppe von Krankenhäusern und Kliniken. Vom ehemaligen Standort „Am Solbad“ hat es 2014 einen Neubau an der Claudiusstraße bezogen. Die Therapien sind vornehmlich auf rheumatische Erkrankungen ausgerichtet.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Belege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kurhausstraße, auf herne.de