Benutzer:Kooperation Brasilien/Caiçaras

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Fischersiedlung der Caiçaras bei Paraty

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Caiçaras sind traditionelle Gemeinschaften der Südostregion in Brasilien.

Der Name Caiçara ist ein Xenonym und kommt aus der Tupi-Sprache: „ka'aysá“, „ka'aysara“, „caá-içara“ ist eine Art Reuse aus Ästen für den Fischfang.[1] Die Caiçara-Gemeinschaften leben im Küstengebiet der Mata Atlântica in den Bundesstaaten Rio de Janeiro, São Paulo und Paraná, insbesondere in dem schmalen Streifen Land, der den Küstenregenwald („Serra do Mar") vom Atlantik trennt. Da sich die ökonomischen Aktivitäten bis zum 19./20. Jahrhundert in Brasilien eher im Inland abspielten (Gold, Eisenerz, Kaffee), waren sie lange Zeit recht unbehelligt.

Ihre ökonomische Aktivität, zunächst von Landwirtschaft und Fischerei gleichermaßen geprägt, verlagerte sich im Laufe der Zeit immer stärker auf den Fischfang, wobei diejenigen Gemeinschaften, die weiter weg vom Meer im atlantischen Küstenwald beheimatet sind, verstärkt extraktive Aktivitäten zur Vervollständigung ihres Lebensunterhaltes betreiben. Die Bebauung des Küstenstreifens und die zunehmende Nutzung als Tourismusregion, die im 20. Jahrhundert begann, haben die sozioökonomischen Verhältnisse in den Caiçara-Gemeinschaften grundlegend verändert. Heute gibt es kaum noch Bewohner, die nicht einen Teil ihres Einkommens aus dem Dienstleistungssektor beziehen.[2]

In Ubatuba befindet sich das Volkskundemuseum Museu Caiçara de Ubatuba.

  • Antonio Carlos Diegues (Hrsg.): Enciclopédia caiçara. 5 Bände. Ed. Hucitec, NUPAUB, CEC/USP, São Paulo 2004–2006, ISBN 85-271-0640-X.

Einzelnachweise

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  1. Eduardo de Almeida Navarro: Dicionário de tupi antigo. A língua indígena clássica do Brasil. Global Editora, São Paulo 2013, ISBN 978-8526-019-33-1, S 210.
  2. Brasilicum 238/239, Freiburg 2015, ISSN 2199-7594 S. 46

pt:Caiçara


Kategorie:Traditionelle Völker und Gemeinschaften Brasiliens