Benutzer:Losflippos/Otto Wels’ Rede gegen das Ermächtigungsgesetz

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Fotografie von Otto Wels
Otto Wels, SPD-Vorsitzender und Reichstagsabgeordneter

Der sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete Otto Wels hielt am 23. März 1933 eine Rede gegen das Ermächtigungsgesetz,[1] mit dem der Reichstag sich faktisch selbst entmachtete und die nationalsozialistische Diktatur unter Adolf Hitler ermöglichte. Sie gilt als letzte freie Rede im deutschen Reichstag der Weimarer Republik. Besonders bekannt ist der Satz „Freiheit und Leben kann man uns nehmen, die Ehre nicht!“ aus dem Mittelteil der Rede.

Inhalt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu Beginn seiner Rede nimmt Wels Bezug auf … Die Rede endet mit einem Gruß an „die Verfolgten und Bedrängten“, deren „Bekennermut“ und „ungebrochene Zuversicht” eine hellere Zukunft verbürgen.[2]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wels verfasste seine Rede gemeinsam mit seinen Parteigenossen Friedrich Stampfer, Ernst Heilmann und Kurt Schumacher. Zum Zeitpunkt der Debatte, bei der er die Rede hielt, war der parlamentarische Betrieb bereits von Repressalien seitens der Nationalsozialisten gezeichnet. So fand die Sitzung am 23. März 1933 nach dem Reichstagsbrand in der mit Hakenkreuzbannern ausgehängten Krolloper statt. Die Abgeordneten der KPD konnten nicht mehr an der Sitzung teilnehmen, da ihnen ihre Mandate bereits aberkannt wurden.[3]

Reaktionen und Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während der Rede wurden mehrmals zustimmende Zurufe aus der SPD-Fraktion sowie einige Gelächter aus der NSDAP-Fraktion ins Protokoll aufgenommen. Unmittelbar nach Otto Wels' Rede führte Adolf Hitler in einem langen Monolog aus, dass er keine Unterstützung der SPD für seine Vorhaben wünsche. Diese Gegenrede wurde durch lebhafte Zustimmung aus der NSDAP begleitet, auch aus der DNVP und der Zentrumspartei wurden Akklamationen für Hitlers Ausführungen protokolliert. Protestierende Zwischenrufe aus der SPD-Fraktion wurden durch den sitzungsleitenden Reichstagspräsidenten Hermann Göring ermahnt.[4]

Literatur/Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Otto Wels. In: fes.de. Friedrich-Ebert-Stiftung, abgerufen am 11. Oktober 2020.
  2. Tonaufnahme und Volltext von Otto Wels' Rede gegen das Ermächtigungsgesetz. In: archive.org. 23. März 1933, abgerufen am 5. Juni 2021 (deutsch).
  3. Meik Woyke: Otto Wels – Als couragierter Parlamentarier gegen die NS-Herrschaft. In: Christian Krell (Hrsg.): Vordenkerinnen und Vordenker der Sozialen Demokratie. 49 Porträts. Dietz, Bonn 2015, S. 357–362.
  4. Reichstagsprotokolle 1933, Protokoll der Sitzung vom 23. März 1933. In: Verhandlungen des Deutschen Reichstags. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 13. Juli 2021.