Benutzer:Münzsammlung/Münzsammlung der Universität Freiburg
Die Münzsammlung der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg besteht aus über 14.000 Münzen, die durch das Seminar für Alte Geschichte betreut wird.[1] Der Schwerpunkt der Sammlung liegt hierbei auf Münzen des römischen Prinzipats und der Spätantike mit ca. 12.000 Münzen.[2] Durch einen interaktiven Münzkatalog (IKMK) sind die Bestände der Münzsammlung öffentlich zugänglich.[3]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Münzsammlung wurde von Ministerialrat Heinrich Wefels zwischen 1900 und 1926 zusammengestellt.[1] Er beschäftigte sich viel mit der antiken Numismatik und publizierte zu diesem Thema.[4] Nach Wefels Tod (1931)[5] gelangte die Sammlung mitsamt seiner numismatischen Fachbibliothek an das Erzbischöfliche Ordinariat Freiburg.[6] Dazu wurden sie vom Kinderheim St. Lioba in Freiburg für den Transport verpackt und vorbereitet.[1] Josef Holler, ein Jurist und Numismatiker, nahm sich der Aufgabe der Ordnung und Systematisierung der Münzen an, sodass das Erzbischöfliche Ordinariat einen Überblick über die Sammlung erhalten konnte.[1] Nach einem Gutachten des Althistorikers Konrad Kraft, der zu diesem Zeitpunkt eine außerordentliche Professur in Frankfurt am Main innehatte, wurde sie der Universität Freiburg zum Kauf angeboten. Durch Bundes- und Landeszuschüsse konnte diese die Münzsammlung inklusive Fachbibliothek 1961 unter Lehrstuhlinhaber Herbert Nesselhauf für 30.000 DM erwerben.[7]
Die Akademische Rätin Marieluise Deißmann-Merten übernahm ab 1967 die Verantwortung für die Münzsammlung als Betreuerin und Ansprechperson.[8][9] Unter ihrer Leitung wurde die Sammlung neu geordnet und inventarisiert und damit für die universitäre Lehre vorbereitet.[9]
Im Jahre 1999 begann das Seminar für Alte Geschichte, die Münzen der Sammlung nach und nach online zu publizieren.[5] Dank großzügiger Förderungen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung konnte mithilfe des Netzwerks universitärer Münzsammlungen in Deutschland (NUMiD-Verbund) ein Aufarbeitungs- und Digitalisierungsprojekt gestartet werden. In den Jahren 2017–2020 wurde damit ein digitaler, interaktiver Münzkatalog für die Sammlung der Universität Freiburg erstellt.[10] Dabei erhielt das Seminar für Alte Geschichte zusätzlich Förderungen durch den StuRa der Universität Freiburg und die Landesinitiative Kleine Fächer in Baden-Württemberg.[11] Im Zuge dieser Digitalisierung konnten Datensätze auch in internationale Datenbanken wie Coinage of the Roman Republic Online (CRRO) und Online Coins of the Roman Empire (OCRE) eingespeist werden.[12]
Die Universität ist seit 2017 Mitglied des numismatischen Verbundes in Baden-Württemberg.[13]
Nutzung der Sammlung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Münzen der Sammlung wurden immer wieder einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht, beispielsweise in einer Austellung in der Archäologischen Sammlung des Instituts für Klassische Archäologie.[9] Mit Blick auf die Einführung des Euros wurde 1999 in der Universitätsbibliothek eine Ausstellung zum Thema Währungsunionen veranstaltet.[14] Seit 2011 können mehrere Exemplare im Zuge einer Dauerleihgabe im Uniseum Freiburg betrachtet werden.[5]
Auch für die Lehre des Seminars für Alte Geschichte wird die Münzsammlung regelmäßg genutzt. Unter anderem wurden Veranstaltunen zu den Themen "Die Bauten der Römer auf Münzen" (Wintersemester 1974/5 und 1980/1), "Die byzantinische Münzprägung" (Sommersemester 1993), "Antike Numismatik. Bestimmungs- und Digitalisierungsübung" (Wintersemester 2019/20) und "Münzübung. Die Frauen des römischen Kaiserhauses" (Sommersemester 2024) angeboten.[9][15][16]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wissenschaftliche Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ausgewählte Münzen der Sammlung der Univeristät Freiburg werden in folgenden Publikationen besprochen:
Kay Ehling: Die Münzprägung der mysischen Stadt Germe in der römischen Kaiserzeit (= Asia Minor Studien. 42). Bonn 2001.
Eckhard Meyer: Die Bronzeprägung von Laodikeia in Syrien 194–217. In: Jahrbuch für Numismatik und Geldgeschichte. Nr. 37/38, 1987/88, S. 57–92.
Eckhard Meyer: Zwei unedierte severische Münzen aus Laodicea ad mare und Milet. In: Quaderni ticinesi di numismatica e antichità classiche. Nr. 18, 1989, S. 269–278.
Eckhard Meyer-Zwiffelhoffer: Die Münzprägung von Paltos in Syrien. In: Jahrbuch für Numismatik und Geldgeschichte. Nr. 44, 1994, S. 91–111.
Ruprecht Ziegler: Kaiser, Heer und städtisches Geld. Untersuchungen zur Münzprägung von Anazarbos und anderer ostkilikischer Städte (= Ergänzungsbände Tituli Asiae Minoris. 16). Wien 1993.
Publikationen zur Münzsammlung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gerenstein: Die Zeitung der Antike. In: uni’leben. Nr. 6, 2011.
Florian Haymann: Numismatik am Seminar für Alte Geschichte Freiburg i. Br. In: Collegium Beatus Rhenanus. Nr. 14, 2011, S. 3.
Paul Georg Kastner: Aus der Münzsammlung des Seminars für Alte Geschichte an der Universität Freiburg. In: Freiburger Universitätsblätter. Nr. 65, 1979, S. 73–77.
Eva Opitz: Große Herrscher – ganz klein. In: uni’leben. Nr. 2, 2018, S. 9.
Eckhard Wirbelauer: Währungsunion: Lernen von den Römern. Die Münzsammlung des Seminars für Alte Geschichte präsentiert Schätze der Universität. In: Freiburger Uni-Magazin. Nr. 3, 1999, S. 10–11.
Links und Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kategorie:Münzsammlung Kategorie:Universität
- ↑ a b c d Eckhard Wirbelauer: Währungsunion: Lernen von den Römern. Die Münzsammlung des Seminars für Alte Geschichte präsentiert Schätze der Universität. In: Freiburger Uni-Magazin. Nr. 3, 1999, S. 10.
- ↑ UB Freiburg: Ausstellung "Das Römische Reich und Europa" - Sponsoren. Abgerufen am 25. Juni 2024.
- ↑ MK-FR | Start. Abgerufen am 25. Juni 2024.
- ↑ Heinrich Wefels: Fund römischer Münzen. In: Frankfurter Numismatische Gesellschaft (Hrsg.): Mitteilungen für Münzsammler. Nr. 12, 1924, S. 110.
- ↑ a b c Florian Haymann: Numismatik am Seminar für Alte Geschichte Freiburg i. Br. In: Collegium Beatus Rhenanus. Nr. 14, 2011, S. 3.
- ↑ Paul Georg Kastner: Aus der Münzsammlung des Seminars für Alte Geschichte an der Universität Freiburg. In: Freiburger Universitätsblätter. Nr. 65, 1979, S. 73.
- ↑ Eckhard Wirbelauer: Währungsunion: Lernen von den Römern. Die Münzsammlung des Seminars für Alte Geschichte präsentiert Schätze der Universität. In: Freiburger Uni-Magazin. Nr. 3, 1999, S. 10–11.
- ↑ Paul Georg Kastner: Aus der Münzsammlung des Seminars für Alte Geschichte an der Universität Freiburg. In: Freiburger Universitätsblätter. Nr. 65, 1979, S. 77.
- ↑ a b c d Eckhard Wirbelauer: Währungsunion: Lernen von den Römern. Die Münzsammlung des Seminars für Alte Geschichte präsentiert Schätze der Universität. In: Freiburger Uni-Magazin. Nr. 3, 1999, S. 11.
- ↑ NUMiD. Abgerufen am 25. Juni 2024.
- ↑ MK-FR | Über uns. Abgerufen am 25. Juni 2024.
- ↑ NUMiD. Abgerufen am 25. Juni 2024.
- ↑ Numismatischer Verbund in Baden-Württemberg. Abgerufen am 25. Juni 2024.
- ↑ UB Freiburg: Ausstellung "Das Römische Reich und Europa" - Sponsoren. Abgerufen am 25. Juni 2024.
- ↑ Historisches Seminar und Seminar für Alte Geschichte Universität Freiburg: Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis des Historischen Seminars und des Seminars für Alte Geschichte, Wintersemester 2019/20. 16. Oktober 2019, abgerufen am 25. Juni 2024.
- ↑ Historisches Seminar und Seminar für Alte Geschichte Universität Freiburg: Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis des Historischen Seminars und des Seminars für Alte Geschichte, Sommersemester 2024. 29. Mai 2024, abgerufen am 25. Juni 2024.