Benutzer:MYR67/Artikelwerkstatt Andreas Groll

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Andreas Groll, (1812–1872), war ein österreichischer Fotograf.

ACHTUNG! Es GIBT bereits einen deutschen Wikipedia-Eintrag über Andreas Groll, der aber sehr rudimentär ist. https://de.wikipedia.org/wiki/Andreas_Groll_(Fotograf) Andreas Groll (Fotograf). Diesen Eintrag gilt es zu ergänzen.

Rohstoffe, Zettelkasten

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»... Anfangs fiel auf, dass der erste Wiener Fotograf, der nicht als Porträtist tätig war, sondern Stadtansichten, Baudenkmale, Lokomotiven und Reiseaufnahmen machte, von Kollegen wie Ludwig Angerer, in der Photographischen Gesellschaft ab 1861 in Wien, aber auch von Josef Maria Eder in der Höheren Graphischen Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt beharrlich totgeschwiegen wurde. ...

»... In Erdberg wurde Groll 1812 in bescheidenen Verhältnissen geboren, diente im Haus des Arztes Ignaz Menz und danach als Hausdiener am chemischen Institut im Polytechnikum. Von Menz und Chemieprofessor Anton Schrötter kam die nötige finanzielle Unterstützung, denn eine Fotokamera hätte ein Jahreseinkommen Grolls verschlungen.«

»1842 begann er mit Daguerreotypien und setzte mit dem neuen Kalotypieverfahren auf Papier mit Glasnegativen fort. Auf seinen Reisen musste er die Ausrüstung von bis zu 150 Kilogramm mit sich führen. Aber das neue Medium war hoch geschätzt, und so kam es, dass der ehemalige Diener 1850 einen Vortrag an der Akademie der Wissenschaften über Fortschritte seines Mediums hielt und eine Broschüre dazu veröffentlichte. ...«

»... Groll arbeitete vor allem über Baudenkmäler und wurde Mitarbeiter von Architekten der Ringstraße wie Friedrich von Schmidt. Deshalb tauchten seine Fotografien zuletzt häufig im Ausstellungsreigen zur Ringstraße auf, denn er bannte die spannenden Bauphasen und die vielen heute verlorenen Wiener Gebäude auf Papier. Für die Industrie schuf er Fotomappen von neuen Lokomotiven, für die Baumeister des Historismus dokumentierte er alte gotische Bauwerke. Am Rande der Denkmalpflege fotografierte er St. Stephan. ...«

»... Für die Studenten der Vorlesungen begann Groll, Raubkopien nach anderen Aufnahmen anzufertigen. Diese billigen Abzüge entsprangen zwar einer sozialen Ader, brachten ihm aber den Unmut der Kollegen in der Photographischen Gesellschaft ein. Doch das allein würde das Vergessen seiner Person nicht erklären. Es war wohl sein Unwille, sich in Richtung neuer Techniken zu perfektionieren. 1872 starb er an Typhus.

Einige seiner Aufnahmen lassen Fehler erkennen, und was damals kritisiert wurde, ist heute interessant. So setzte er beispielsweise mangels neuer Objektive Bauwerke wie den Dom in Wiener Neustadt in Sachen Perspektive schlecht ins Bild. Dann wieder verursachen Wind und Wetter Streifen auf dem Foto, oder es kam zu weißen Flecken durch Luftblasen im nassen Kollodiumverfahren. Mitunter agierte Groll auf seinen Reisen auch ungenau mit den Chemikalien zum Entwickeln und erzeugte daher oft blasse Abzüge. ...«

Brigitte Borchhardt-Birbaumer, Ausstellungskritik: „Dokumente eines Hausdieners, Wien Museum zeigt mit Andreas Groll Wiens ersten modernen Fotografen ab 1853“. In: Wiener Zeitung, 22. Oktober 2015, 16:13 Uhr | Update: 22. Oktober 2015, 16:29 Uhr, https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/kultur/kunst/782011-Dokumente-eines-Hausdieners.html

Hannavy, Encyclopedia of Nineteenth-Century Photography

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Groll, Andreas (1812–1872) Austrian photographer

GROLL, ANDREAS (1812–1872) Austrian photographer Andreas Groll was born on 30 November 1812 in Vienna as a son of a man servant. He might have come into close contact with photography as a consequence of his employment and as a lab assistant at the polytechnic institute (today the technical university) in Vienna from 1845 to 1853. At that time, the polytechnic institute was the most important place of early photography in Austria because of the employment of different professors (Johann Joseph of Prechtl, Anton of Schroetter, who promoted Groll personally) and particularly the activity of Anton George Martin. Groll busied himself at that time with the daguerreotype and salt paper and albumen, moving from paper to glass negatives. In addition, predominantly concerned with portraits and architecture photographs (Viennese step Hans cathedral) he developed, particularly interesting pictoral documents of monuments. In co-operation with Eduard von Sacken, Groll’s first large special photographic work was to photograph historical weapons and arms in the imperial collections. Groll photographed locomotives of the K.K. and at about the same time was granted privilege to the Austrian state railway company (StEG) for the Exposition Universelle in Paris 1855. Comissioned by the StEG, between 1860 and 1865 he produced another Album der Banater Besitzungen, most originally in the combination of landscape and industrial photographs as well as images of employees and native groups of peoples at this oldest railroad line in what is Romania today. Groll’s speciality remained photography of architecture. Subject matters were historical buildings in Vienna, Prague, Krakau, Kuttenberg and other places of the Austrian Kronlande. New churches and stations came into Vienna, which stood in connection with the large urban extension after 1857. Groll’s photographs often appear remarkably careless and nearly roughly arranged.

• Maren Groening

Biography Andreas Groll was born on November 30, 1821 in Vienna as a son of servants Anna and Joseph Paul Groll. In 1845 he married Josepha Brenner and found in the same year (until 1853) a job as a lab assistant at the Viennese polytechnic institute where he had worked since 1844 with professor von Schroetter as an assistant. In 1857 he opened his first studio in Vienna. He had already seen success as a special photographer, awarded in 1855 at the Paris world exhibition. He also documented important architectural projects of the Viennese urban extension (Votivkirche, arsenal). In 1861 he became a member of the photographic society in Vienna, where in 1864 he showed an extensive spectrum of his past work in a large exhibition (including nine Daguerreotypes from 1843). In 1865 he appeared in a publisher‘s catalogue with 788 numbers. Groll died on 12 October 1872 of typhoid fever in Vienna.

See also: Austro-Hungarian empire, excluding Hungary; Societies, groups, institution, and exhibitions in Austria; and Industrial Photography.

Further Reading:

  • Starl, Timm. Lexikon zur Fotografie in Österreich 1839 bis 1945, Wien: Album, Verlag für Photographie, 2005

• Maren Groening, „Groll, Andreas (1812–1872)“, in: John Hannavy (Hrsg.), Encyclopedia of Nineteenth-Century Photography, Routledge, New York, London, 2008, S. 622

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Andreas Groll wurde am 30. November 1812 in Wien als Sohn eines Knechtes geboren. Er dürfte durch seine Anstellung und Tätigkeit als Laborant am Polytechnischen Institut (heute Technische Universität) in Wien von 1845 bis 1853 in engen Kontakt mit der Fotografie gekommen sein. Das Polytechnikum war zu dieser Zeit durch die Anstellung verschiedener Professoren (Johann Joseph von Prechtl, Anton von Schrötter, der Groll persönlich förderte) und vor allem durch die Tätigkeit von Anton George Martin der wichtigste Ort der frühen Fotografie in Österreich. Groll beschäftigte sich zu dieser Zeit mit der Daguerreotypie, dem Salzpapier und dem Albumen und ging vom Papier zum Glasnegativ über. Daneben beschäftigte er sich vorwiegend mit Porträts und Architekturaufnahmen (Wiener Stephansdom) und entwickelte besonders interessante Bilddokumente von Denkmälern. In Zusammenarbeit mit Eduard von Sacken war Grolls erste große fotografische Spezialarbeit die Aufnahme historischer Waffen und Rüstungen in den kaiserlichen Sammlungen. Groll fotografierte Lokomotiven der K.K. und erhielt etwa zur gleichen Zeit das Privileg der Österreichischen Staatsbahngesellschaft (StEG) für die Exposition Universelle in Paris 1855. Im Auftrag der StEG schuf er zwischen 1860 und 1865 ein weiteres Album der Banater Besitzungen, am originellsten in der Kombination von Landschafts- und Industrieaufnahmen sowie Bildern von Angestellten und einheimischen Volksgruppen an dieser ältesten Eisenbahnlinie im heutigen Rumänien. Grolls Spezialität blieb die Fotografie von Architektur. Sujets waren historische Bauten in Wien, Prag, Krakau, Kuttenberg und anderen Orten der österreichischen Kronlande. In Wien entstanden neue Kirchen und Bahnhöfe, die im Zusammenhang mit der großen Stadterweiterung nach 1857 standen. Grolls Fotografien wirken oft auffallend nachlässig und fast grob arrangiert.

Andreas Groll wurde am 30. November 1821 in Wien als Sohn der Dienstboten Anna und Joseph Paul Groll geboren. 1845 heiratete er Josepha Brenner und fand noch im selben Jahr (bis 1853) eine Anstellung als Laborant am Wiener polytechnischen Institut, wo er seit 1844 bei Professor von Schrötter als Assistent tätig war. Im Jahr 1857 eröffnete er sein erstes Atelier in Wien. Er hatte bereits Erfolge als Spezialfotograf, der 1855 auf der Pariser Weltausstellung ausgezeichnet wurde. Er dokumentierte auch wichtige Architekturprojekte der Wiener Stadterweiterung (Votivkirche, Arsenal). 1861 wurde er Mitglied der Fotografischen Gesellschaft in Wien, wo er 1864 in einer großen Ausstellung ein umfangreiches Spektrum seines bisherigen Schaffens zeigte (darunter neun Daguerreotypien von 1843). Im Jahr 1865 erschien er in einem Verlagskatalog mit 788 Nummern. Groll starb am 12. Oktober 1872 an Typhus in Wien.

Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)

Petra Trnková, Monika Faber, „Andreas Groll (1812–1872): Unknown photographer“, GHMP, https://www.ghmp.cz/en/artotheque/andreas-groll-1812-1872-unknown-photographer/

» ... Modern war Groll insofern, als er sich als selbstständiger Fotograf nicht - wie seine frühen Berufskollegen - auf vor Atelierkulissen gefertigte Porträts spezialisierte, sondern sich an Originalschauplätzen einem breiten Themenspektrum widmete, erklärte Kuratorin Monika Faber ...«

»... Geboren wurde Groll 1812 in Wien und in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen, verdingte er sich vorerst als Diener eines Arztes. Dieser dürfte sich für die Daguerrotypie interessiert und seinem Untergebenen erlaubt haben, ab 1842 erste Bilder zu machen - nur drei Jahre nach der Erfindung dieser fotografischen Urform. Einige Jahre später wechselte er als schwer arbeitender Hausknecht an das Polytechnische Institut, durfte dabei an Vorlesungen teilnehmen und sich so Physik- und Chemiekenntnisse aneignen - damals äußerst wichtig für das komplizierte Herstellungsverfahren von Fotos. 1853 wagte er schließlich den Sprung in die Selbstständigkeit und erfand gewissermaßen durch die Auftragsfotografie an authentischen Orten ein völlig neues Geschäftsfeld. Architekten, Denkmalpfleger und Kunstforscher schickten Groll in nahe und fernere Gebiete der Monarchie, um etwa Details von stilprägenden Gebäuden oder kunsthistorisch interessantes Dekor abzulichten. Gleichzeitig interessierte sich Groll für die Kathedralen der Moderne und hielt Bahnhöfe fest. In der zweiten Hälfte der 1850er-Jahre wurde er zudem von den k.u.k.-Staatsbahnen engagiert, im Vorfeld der Weltausstellung 1862 in London ins Banat zu reisen, wo er die dortigen Industrieanlagen der Bahn fotografieren und somit die Technikkompetenz des Unternehmens dokumentieren sollte. ...«

» ... Ab den 1860er-Jahren verbesserte sich die Technik, wobei der Fotopionier Groll mit den Innovationen nicht Schritt halten konnte. Deshalb wurde er zunehmend von der Konkurrenz verdrängt. Auch seine Veduten - eine Art Vorform touristischer Postkarten - aus Prag, Pilsen oder Salzburg sowie sein Werkkatalog, der auch Bilder von mittelalterlichen Möbeln, Schnitzwerken oder Bauwerksmodelle umfasste, konnten den wirtschaftlichen Niedergang nicht aufhalten. Groll starb 1871.

AUSSTELLUNG: "Andreas Groll. Wiens erster moderner Fotograf", im Wien Museum, bis 10. Jänner ...«

Wiens Fotopionier Andreas Groll: Das k.u.k-Reich um 1860 in: DiePresse.com, https://www.diepresse.com/4847905/wiens-fotopionier-andreas-groll-das-kuk-reich-um-1860 https://www.diepresse.com/4847905/wiens-fotopionier-andreas-groll-das-kuk-reich-um-1860#slide-14

Vernisáž Andreas Groll (1812-1872) – Neznámý fotograf 15.02.-08.05. / Dum fotografie - GhmP / Fotografie http://martinfryc.eu/vystavy/vernisaz-andreas-groll-1812-1872-neznamy-fotograf/

1850s Prague Photography on Display at City Gallery Some of the earliest photos ever captured of the Czech capital, from photographer Andreas Groll, are now open to the public https://www.expats.cz/czech-news/article/1850s-prague-photography-on-display-at-city-gallery

Radio Prag International

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Prag um 1850 in Fotos: die Pioniertaten von Andreas Groll Radio Prague International, 12.03.2016 https://deutsch.radio.cz/prag-um-1850-fotos-die-pioniertaten-von-andreas-groll-8231642