Benutzer:MYR67/Artikelwerkstatt Auguste Böhmer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Auguste Böhmer (geb. 22. April 1785, gest. 12. Juli 1800 in Bad Bocklet), Tocher von Caroline Schelling, (verwitwete Böhmer, geschiedene Schlegel). August Böhmer starb als 15jährige an einer Ruhr-Infektion in Bad Bocklet. Es gibt Hinweise darauf, dass sie eine leibliche Tochter von Johann Wolfgang von Goethe war. 1830 wurde das Grab Auguste Böhmers auf Wunsch von Goethe erneuert.

Rohstoffe, Zettelkasten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dr. Werner, „Bad Bocklet. Zum Gebrauche der Kurgäste“

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Auch der Kirchhof wird oft von Fremden besucht. Auf demselben befindet sich das Grab der am 13. Juli 1800 gestorbenen 15jährigen Auguste Böhmer, welche mit ihrer Mutter Karolina in Bocklet zur Kur war, an der Ruhr erkrankte und von dem Philosophen Schelling durch eine übermässige Dosis Opium zu Tod kurirt ward. […] Auguste Böhmer war der Liebling Schellings, der ihr nach einem Besuch ihres Grabes ein thränenreiches Sonett weihte. Auf Veranlassung der Göthe-Gesellschaft in Weimar ward 1900 das Grabmal erneuert.“

„Bad Bocklet. Zum Gebrauche der Kurgäste“ von Dr. Werner, kgl. Hofrath, prakt. Arzt in Aschach und Badarzt in Bocklet, Mit einer Karte, Bad Kissingen 1902.

„Heimattreue“

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

August Wilhelm von Schlegel schildert in einem Briefe vom 21.8.1800 das Grab, Dorf und Kirchhof folgendermaßen: „Es liegt in einem engumschlossenen ladenden Tale, das feine Gräber ankündigt. Hier ruht auf einem engen und ärmligen Dorflichhore, der aber frei liegt und von dem aus man das ganze Tal überbliden fanıı, Yugufte Böhmer. Dieje Hatte faum das 15. Sahr vollendet, als sie am 12. Juli 1800 in diejem Dorfe iftarb, tiefbetrauert von dem Kreije der Romantiker, in deren Mitte fie tro ihrer Tugend einen eigenartigen Her- vorragenden Vlag einnimmt, zunädit jHon als die Ishter einer der geiltnolliten und berüdenditen rauen der Zeit.“ Yugufte Böhmer weilte mit ihrer Muiter, die Damals mit dem Dichter Schlegel verheiratet, aber jHon mit ihrem ipäteren Mann, dem Bhilojophen Scelling in Beziehungen getreten war, zur Rur wegen Ruhr in Bodlet. Ihre rar! heit wurde aber heftiger, und Schelling, der einige Tage nad) der Erkrankung eingetroffen wer, verjärieb im Wider: Iprud) mit dem behandelnden Arzte Opium und lieh die Kranke in jehr jtarfen Dojfen davon einnehmen. Nas dem Tode des Mädchens gaben die Aerzte und Nihtärzte in Bodlet und Bad Riljingen dem Vhilojophen die Shuld am Tode des Kindes und der damalige Oberdirurg Bühler in Bad Kifjingen erklärte, dag OHelling „ohne Erfahrung in eine Willenfhaft gepfulht Habe, die auf Zeben und Tod geht.“ Ia, Dr. Berg jprigt in jeinem Kadhlak von Scelling wie von Leuten, „Die vor lauter Originalität rajen, vor lauter Vernunft den Verjtiand ver- Ioren haben und beim ewigen Feldgejhrei von Moralität verätlide Meniden find.“ Auguft Wilhelm von Schlegel widmete der Toten ein tiefempfundenes Gedicht im Musenalmanach 1802. Er Be- oblihtigte aud, ein Monument zu jegen und wandte Tg deshalb an den berühmten Bildhauer Schadow. Dieser war ‚bereit dazu und fertigte einen Entwurf,

Dorf und Bad Bocklet, 4. Kirche und Friedhof, in: Heimattreue, Beiträge zur Heimat- und Volkskunde von Bad Kissingen und Umgebung, Herausgeber: Bezirksschulrat Nikola. Verleger: T. A. Schachenmayer. Nr. 14. November 1932,

In der Verbindungshalle zwischen Badehaus und Bewegungsbad fällt uns ein Gipsabdruck eines kunstvollen Triptychons auf, das folgende Begebenheit darstellt: Auguste Böhmer, der verwöhnte Liebling des ‚Jenaer Romantikerkreises”, dem auch Goethe angehörte, war mit ihrer Mutter, Karoline Schlegel zur Kur. Während die Mutter rasch gesundete, starb die nur 16-jährige Auguste infolge einer schweren fieberhaften Erkrankung am 12. Juli 1800. Auf dem Dorffriedhof wurde sie zwei Tage später zur letzten Ruhe gebettet.

Böcklein, Bad Bocklet, 1973

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Verbindungshalle von Badehaus und Bewegungsbad wird unser Blick gefangen von dem Gipsabdruck eines Triptychons an der rechten Wand. Der Darstellung liegt folgende geschichtliche Tatsache zugrunde: Auguste Böhmer, der verwöhnte Liebling Goethes und des Jenaer Romantikerkreises, war mit ihrer Mutter Karoline Schlegel in Bocklet zur Kur. Während die Mutter rasch gesundet, stirbt die nur 16jährige Auguste am 12. Juli 1800. Auf em Dorffriedhof wird sie zwei Tage später zur letzten Ruhe bestattet. Ihre Mutter aber ließ sich 1803 scheiden und heiratete den berühmten Philosophen Friedrich Wilhelm von Schelling. Er war es nun, der für Auguste Böhmer, der er besonders nahe gestanden war, ein Grabdenkmal in Auftrag gab. Der Münchner Baumeister Friedrich von Gärtner, der Erbauer der Feldherrnhalle, fertigte den Entwurf des Denkmals und der dänische Bildhauer Bertel Thorwaldsen, der damals sein berühmtes Atelier in Rom hatte, meißelte die prächtigen Reliefs.

aus: Böcklein, Bad Bocklet, 1973, S. 18