Benutzer:MYR67/Artikelwerkstatt Geschichte der Stereo-Fotografie

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Geschichte der Stereo-Fotografie

Im Jahr 1838 hatte Sir Charles Wheatstone (1802–1875) seine Forschungsergebnisse über räumliches Sehen veröffentlicht. Er berechnete und zeichnete Stereobildpaare und konstruierte für deren Betrachtung einen Apparat, bei dem der Blick des Betrachters durch Spiegel auf die Teilbilder umgelenkt wurde. Diesen Apparat nannte er Stereoskop. Elf Jahre später, 1849, stellte der schottische Physiker und Privatgelehrte Sir David Brewster (1781–1868) die erste Zwei-Objektiv-Kamera vor, mit der man zum ersten Mal bewegte Motive stereoskopisch festhalten konnte – Bei den bis dahin verwendeten Kameras mit nur einem Objektiv mussten die beiden Teilbilder nacheinander belichtet und die Kamera zwischen den beiden Aufnahmen im Augenabstand verschoben werden, was bei bewegten Motiven zu abweichenden Bildinhalten zwischen der ersten und der zweiten Aufnahme führen konnte, die den räumlichen Eindruck störten. Ebenfalls im Jahr 1849 vereinfachte Brewster das Stereoskop, indem er die Spiegel durch linsenartig geschliffene Prismen ersetzte.

Der französische Optiker Jules Duboscq (1817–1886) führte der Öffentlichkeit auf der Londoner Weltausstellung von 1851 seine Stereoskope nach Entwürfen von Brewster vor, mit denen man Stereo-Daguerreotypien betrachten konnte. Die Resonanz des Publikums war groß, auch die britische Königin Victoria interessierte sich für diese neue Präsentationsmöglichkeit.

Die weiteste Verbreitung fand das Stereoskop in der 1861 von Oliver Wendell Holmes, Sr. entwickelten Bauform; sein Stereoskop mit Schärfeeinstellung wurde praktisch zum Standard-Gerät, das auch von vielen Privathaushalten gekauft und benutzt wurde. Nicht nur im Vereinigten Königreich waren Stereoskopien von den 1850er bis in die 1870er Jahre sehr populär.

Bedeutende Vertreter der Stereoskopie (Stereo-Fotografie)

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(in alphabetischer Ordnung nach Namen)

  • David Brewster (1781–1868), schottischer Physiker und Privatgelehrter, hatte im Jahr 1849 die erste Zwei-Objektive-Kamera herausgebracht. Im Jahr 1856 schlug er eine Konstruktion vor, die die Kaiserpanoramen August Fuhrmanns vorwegnahm.
  • John Benjamin Dancer (1812–1887), Manchester, britischer Entwickler einer binokularen, stereoskopischen Fotokamera; nahezu gleichzeitig mit Achille Quinet (1831–1900).
  • Auf der Londoner Industrieausstellung 1851 stellte der französische Optiker Jules Duboscq (1817–1886) seine Stereoskope zur Betrachtung von Stereo-Daguerreotypien vor, die er nach Ideen und Plänen des schottischen Physikers und Privatgelehrten David Brewster (1781–1868) konstruiert hatte.
  • August Fuhrmann (1844–1925), deutscher Fotograf und Medienunternehmer, vertrieb Bilderserien kolorierter, stereoskopischer Fotografien für seine „Kasier-Panoramen“. Am 17. August 1888 nahm das Patentbüro in London August Fuhrmanns Spezifikationen für ein „Revolving Stereoscopic Panorama“ an. Am 17. Dezember 1889 akzeptierte das deutsche Patentamt Fuhrmanns Patentanmeldung für ein „Selbsteinkassierendes Wandelpanorama“, eine leicht abgewandelte Variante des ersteren. Zum Zeitpunkt seiner Patentierung war das Kaiser-Panorama aber bereits seit acht bzw. neun Jahren erfolgreich im geschäftlichen Einsatz. In seinen wirtschaftlich besten Zeiten beschäftigte Fuhrmann bis zu acht Fotografen, die in seinem Auftrag mit firmeneigenen Fotoausrüstungen aktuelle Ereignisse in aller Welt aufnahmen, um für die bis zu 250 Kaiser-Panoramen ständig neue Stereoserien zu liefern, darunter den Hamburger Fotograf Johann Hamann (1859–1939) und den vor allem in Klagenfurt tätigen österreichischen Hoffotograf Alois Beer (1840–1916). Als Autoren der Serie „Ein Besuch von Gotha und des Thüringer Waldes“ sind der Hoffotograf Wilhelm Zink aus Gotha und der Lehrer G. Hartung aus Finsterbergen im Thüringer Wald, der sich eine Stereokamera von Fuhrmann ausgeliehen hatte, bekannt. Die Serie „Celle, die alte Herzogsstadt und die Lüneburger Heide“ stammte von dem Stereo-Fotografen Otto Wolff (1879–1920) aus Celle. Aufnahmen von der „Hertha-Reise“ brachte der Marinezahlmeister Gustav Adolph Riemer (1842–1899) aus Ostasien und dem Südpazifik mit. Praktisch von Anfang an hatte Fuhrmann Konkurrenz auf dem Markt für stereoskopische Bilderschauen und die dazugehörigen Vorführgeräte, etwa durch Reinhold Fuhrmann, Dresden, Carl Friederich Hermann Rentsch, Dresden, die Gebrüder Kitz, Leipzig, die Allgemeine Automatengesellschaft Riener, Pelzer & Co., Köln, das fotografische Versand- und Export-Geschäft H. Schmidt, Kassel, die Fabrik für photographische Apparate und Panoramen G. Kügler, Görlitz, Bernhard Wachtl, Wien, F. Ebelsbacher, Hannover oder W. Zahorik, Eisenerz (Steiermark).
  • Wilhelm Gruber erfand 1938 den View-Master, einen Stereobetrachter mit austauschbaren Bildscheiben.
  • 1861 ersann der amerikanische Arzt und Schriftsteller Oliver Wendell Holmes, Sr. (1809–1894) ein einfaches und preiswertes Stereoskop. Dieses Holm'sche Stereoskop wurde der Standardapparat der folgenden Jahrzehnte und war auch in Privathaushalten verbreitet.
  • Oscar Jann (aus Breslau; in Bremen gestorben) war ein Hersteller stereoskopischer Bilder und dazugehöriger Stereoskope.
  • Léon & Lévy war ein im 19. Jahrhundert in Paris gegründetes französisches Fotografenstudio, deren Inhaber unter der Signatur L.L. insbesondere Stereoskopien und Ansichtskarten vertrieben. Die Firma Léon & Lévy wurde 1864 von Isaac, genannt Georges Lévy (1833–1913), und seinem Schwiegervater Moyse Léon (* 1812) gegründet. Die beiden waren zuvor bereits als Assistenten in dem Pariser Fotografenstudio Ferrier-Soulier tätig gewesen und hatten 1864 den Bestand von Ferrier, Fils et Soulier übernommen. Léon & Lévy erhielten die Genehmigung, Stereoskopien von der Weltausstellung Paris 1867 anzufertigen.
  • Johann Friedrich Stiehm (1826–1902) war deutscher Fotograf und überregional tätiger Verleger von Stereo-Fotografien mit Sitz in Berlin.
  • Achille Quinet, (1831–1900), französischer Fotograf, war Erfinder des Quinetoscop von 1854, einer binokularen, stereoskopischen Fotokamera; nahezu gleichzeitig mit John Benjamin Dancer (1812–1887).
  • Charles Soulier (1840–1876), französischer Fotograf, nahm auch Stereoskopien auf und verkaufte diese unter anderem an August Fuhrmann. Er arbeitete mit Claude-Marie Ferrier zusammen. Im Studio von Soulier und Ferrier arbeiteten die späteren Gründer des Fotografenstudios Léon & Lévy, Isaac (genannt Georges) Lévy (1833–1913) und sein Schwiegervater Moyse Léon (* 1812), zunächst als Assistenten.


Einige wichtige Stereo-Fotografen

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(in alphabetischer Ordnung nach Namen)

  • Claude-Marie Ferrier (1811–1889) war ein französischer Fotograf und Pionier der Stereoskopie, der schon beim französischen Feldzug gegen Österreich im Sardinischen Krieg 1859 als Stereofotograf tätig war. Im selben Jahr 1859 eröffneten Claude-Marie Ferrier und Charles Soulier ein Fotografenstudio in Paris, das stereoskopische Glas-Dias produzierte und verkaufte. Ferrier werden die ersten stereoskopischen Fotografien zugeschrieben, die in dem von David Brewster entwickelten Stereoskop gezeigt wurden.
  • In den 1870er Jahren erstellte und veröffentlichte Byron H. Gurnsey (1833–1880) seine Fotoserie „Scenes on the line of the Denver & Rio Grande Railway“ (deutsch etwa: „Szenen entlang der Bahnstrecke der Denver- und Rio Grande-Eisenbahngesellschaft“) mit stereoskopischen Aufnahmen von Sehenswürdigkeiten im Westen der USA; wahrscheinlich im Auftrag der „Denver & Rio Grande Railway“. Seine Witwe Delilah Ida Simpson verkaufte einen großen Teil von Gurnseys stereoskopischen Fotografien an die Gebrüder Kilburn in Littleton, New Hampshire, die damals das wohl größte Sortiment stereoskopischer Aufnahmen vertrieben. Andere Fotografien Gurnseys gingen an den Fotografen Franklin A. Nims aus Colorado Springs, der offenbar eine Zeitlang nach Gurnseys Tod im Auftrag seiner Witwe dessen Fotoatelier weitergeführt hat.
  • Thomas J. Hine (* wohl vor 1850, † wohl nach 1885), US-amerikanischer Fotograf, arbeitete von etwa 1865 bis Anfang der 1870er Jahre in Chicago, und zwar höchstwahrscheinlich für das Fotostudio Copelin & Melander (später: Copelin & Son) in der Lake Street 131. Hine nahm im Jahr 1873 an einer Expedition in das (zu den Rocky Mountains gehörende) San Juan-Gebirge in Colorado teil, die von Leutnant (Lieutenant) Ernest H. Ruffner geleitet wurde. Seine Aufnahmen von dieser Expedition wurden als stereoskopische Karten von Copelin & Son vertrieben, auf denen vermerkt war, dass die Negativ von Hine aufgenommen wurden.
  • Andreas Fedor Jagor (1816–1900), deutscher Forschungsreisender, Ethnograph und ethnographischer Photograph, brachte von seinen Reisen nach Südostasien zahlreiche stereoskopische Fotografien mit.[1]
  • Der Marinezahlmeister Gustav Adolph Riemer (1842–1899) brachte stereoskopische Aufnahmen von der „Hertha-Reise“ aus Ostasien und dem Südpazifik mit.
  • Charles Soulier (1840–1876), französischer Fotograf, nahm auch Stereoskopien auf und verkaufte diese unter anderem an August Fuhrmann. Arbeitete mit Claude-Marie Ferrier zusammen.
  • Der US-amerikanische Fotograf Charles Leander Weed belieferte den Fotoverlag Lawrence & Houseworth von Thomas Houseworth und George S. Lawrence mit etwa 900 Stereo-Fotos aus dem Yosemite-Tal und aus Nevada; eine Auswahl wurde unter dem Titel „California and Nevada Views“ vertrieben.


Einige wichtige Bildagenturen für Stereo-Fotografien

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  • „Manche Verleger spezialisierten sich auf Stereobilder: Negretti und Zambra in London, [Claude-Marie] Ferrier und [Athanase] Clouzard in Paris, Edward Anthony in New York, Thomas Houseworth in San Francisco und George Leuzinger [...] in Brasilien.“[2]

Einige wichtige Schausteller für Stereo-Fotos

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  • August Fuhrmann, Kaiserpanorama. August Fuhrmann (1844–1925), deutscher Fotograf und Medienunternehmer (Zyklen kolorierter, stereoskopischer Fotografien, Franchise-Geber für das „Kaiserpanorama“/ „Weltpanorama“). Am 17. August 1888 nahm das Patentbüro in London August Fuhrmanns Spezifikationen für ein „Revolving Stereoscopic Panorama“ an. Am 17. Dezember 1889 akzeptierte das deutsche Patentamt Fuhrmanns Patentanmeldung für ein „Selbsteinkassierendes Wandelpanorama“, eine leicht abgewandelte Variante des ersteren. Zum Zeitpunkt seiner Patentierung war das Kaiser-Panorama aber bereits seit acht bzw. neun Jahren erfolgreich im geschäftlichen Einsatz. In seinen wirtschaftlich besten Zeiten beschäftigte Fuhrmann bis zu acht Fotografen, die in seinem Auftrag mit firmeneigenen Fotoausrüstungen aktuelle Ereignisse in aller Welt aufnahmen, um für die bis zu 250 Kaiser-Panoramen ständig neue Stereoserien zu liefern. Der Hamburger Fotograf Johann Hamann (1859–1939), der vor allem in Klagenfurt tätige österreichische Hoffotograf Alois Beer (1840–1916). Bei der Serie „Ein Besuch von Gotha und des Thüringer Waldes“ sind der Hoffotograf Wilhelm Zink in Gotha und der Lehrer G. Hartung in Finsterbergen im Thüringer Wald, der sich eine Stereokamera von Fuhrmann ausgeliehen hatte, als Autoren bekannt. Die Serie „Celle, die alte Herzogsstadt und die Lüneburger Heide“ stammte von Otto Wolff (1879–1920) aus Celle. Aufnahmen von der „Hertha-Reise“ brachte der Marinezahlmeister Gustav Adolph Riemer (1842–1899) aus Ostasien und dem Südpazifik mit. Praktisch von Anfang an hatte Fuhrmann Konkurrenz auf dem Markt für stereoskopische Bilderschauen und die dazugehörigen Vorführgeräte, etwa durch Reinhold Fuhrmann, Dresden, Carl Friederich Hermann Rentsch, Dresden, die Gebrüder Kitz, Leipzig, die Allgemeine Automatengesellschaft Riener, Pelzer & Co., Köln, das fotografische Versand- und Export-Geschäft H. Schmidt, Kassel, die Fabrik für photographische Apparate und Panoramen G. Kügler, Görlitz, Bernhard Wachtl, Wien, F. Ebelsbacher, Hannover oder W. Zahorik, Eisenerz (Steiermark).
  • Alois Polanecky (1826–1911): Ab 1866 begab sich der Schausteller Alois Polanecky (1826–1911) mit seinem „Glas-Stereogramm-Salon“ auf die Reise, der der von David Brewster vorgeschlagenen Bauweise entsprach. Polanecky hatte seinen Stereogramm-Salon aber vermutlich nicht selbst konstruiert, sondern dem französischen Fotografen Claude-Marie Ferrier abgekauft, der später übrigens stereoskopische Fotografien an August Fuhrmann lieferte.

Rohstoffe, Zettelkasten

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Bedeutende Vertreter der Stereoskopie (Stereo-Fotografie)

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» Germany contributed Sophus Williams (Berlin), Theodor Johann Hubert Creifelds (Cologne), Christian König (Nürnberg), and G. Jagemann (Eisenach). Austria had the Vienna-based Fritz Luckhardt (who specialized in stereographic head shots). « Quelle: Douglas Heil, The Art of Stereography: Rediscovering Vintage Three-Dimensional Images, S. 12, https://books.google.de/books?id=X74ZDgAAQBAJ&pg=PA12&lpg=PA12

  • Sophus Williams (1835–1900), Berlin, deutscher Fotograf und Verleger dänischer Herkunft. Sophus Williams verlegte viele Fotografien, u. a. auch die des Fotografen und Verlegers J.[ohann] F.[riedrich] Stiehm (1826–1902).
  • Theodor Johann Hubert Creifelds (1839-1902), Köln (vor allem Fotos des Kölner Doms)
  • Christian König, Nürnberg (hat auch in München fotografiert)

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  • David Brewster (1781–1868), schottischer Physiker und Privatgelehrter, hatte im Jahr 1849 die erste Zwei-Objektive-Kamera herausgebracht. Im Jahr 1856 schlug er eine Konstruktion vor, die die Kaiserpanoramen August Fuhrmanns vorwegnahm.
  • John Benjamin Dancer (1812–1887), Manchester, britischer Entwickler einer binokularen, stereoskopischen Fotokamera.
  • Auf der Londoner Industrieausstellung 1851 (Great Exhibition) stellte der französische Optiker Jules Duboscq (1817–1886) seine Stereoskope zur Betrachtung von Stereo-Daguerreotypien vor, die er nach Ideen und Plänen des schottischen Physikers und Privatgelehrten David Brewster (1781–1868) konstruiert hatte.
  • Claude-Marie Ferrier (1811–1889) war ein französischer Fotograf und Pionier der Stereoskopie, der schon beim Feldzug gegen Österreich 1859 als Stereofotograf tätig war. Im Jahr 1859 eröffneten Claude-Marie Ferrier und Charles Soulier ein fotografisches Unternehmen in Paris, das stereoskopische Glas-Dias produzierte und verkaufte. Ferrier werden die ersten stereoskopischen Fotografien zugeschrieben, die in dem von David Brewster entwickelten Stereoskop gezeigt wurden.
  • In den 1870er Jahren erstellte und veröffentlichte Byron H. Gurnsey (1833–1880) seine Fotoserie „Scenes on the line of the Denver & Rio Grande Railway“ (deutsch etwa: „Szenen entlang der Bahnstrecke der Denver- und Rio Grande-Eisenbahngesellschaft“) mit stereoskopischen Aufnahmen von Sehenswürdigkeiten im Westen der USA; wahrscheinlich im Auftrag der „Denver & Rio Grande Railway“. Seine Witwe Delilah Ida Simpson verkaufte einen großen Teil von Gurnseys stereoskopischen Fotografien an die Gebrüder Kilburn in Littleton, New Hampshire, die damals das wohl größte Sortiment stereoskopischer Aufnahmen vertrieben. Andere Fotografien Gurnseys gingen an den Fotografen Franklin A. Nims aus Colorado Springs, der offenbar eine Zeitlang nach Gurnseys Tod im Auftrag seiner Witwe dessen Fotoatelier weitergeführt hat.
  • Thomas J. Hine (* wohl vor 1850, † wohl nach 1885), US-amerikanischer Fotograf, arbeitete von etwa 1865 bis Anfang der 1870er Jahre in Chicago, und zwar höchstwahrscheinlich für das Fotostudio Copelin & Melander (später: Copelin & Son) in der Lake Street 131. Hine nahm im Jahr 1873 an einer Expedition in das (zu den Rocky Mountains gehörende) San Juan-Gebirge in Colorado teil, die von Leutnant (Lieutenant) Ernest H. Ruffner geleitet wurde. Seine Aufnahmen von dieser Expedition wurden als stereoskopische Karten von Copelin & Son vertrieben, auf denen vermerkt war, dass die Negativ von Hine aufgenommen wurden.
  • 1861 ersann der amerikanische Arzt und Schriftsteller Oliver Wendell Holmes, Sr. (1809–1894) ein einfaches und preiswertes Stereoskop. Dieses Holm'sche Stereoskop wurde der Standardapparat der folgenden Jahrzehnte.
  • Andreas Fedor Jagor (1816–1900) war ein deutscher Forschungsreisender, Ethnograph und ethnographischer Photograph. „Viele ethnographische Bilder wurden im 19. Jahrhundert als Stereophotographien aufgenommen. Besonders Fedor Jagor brachte von seinen Reisen nach Südostasien zahlreiche stereoskopische Aufnahmen mit, ...“ Quelle: Die ethnographische Linse – Photographien aus dem Museum für Völkerkunde, Berlin, hrsg. von Markus Schindlbeck, mit Beiträgen von Peter Bolz, Burkhard Brinker, Holger Jebens, Margot Kahleyss, Staatliche Museen Preußischer Kulturbesitz, Berlin 1989, S. 97
  • Oscar Jann (aus Breslau; in Bremen gestorben), Hersteller stereoskopischer Bilder und dazugehöriger Stereoskope.
  • Léon & Lévy war ein im 19. Jahrhundert in Paris gegründetes französisches Fotografenstudio, deren Inhaber unter der Signatur L.L. insbesondere Stereoskopien und Ansichtskarten vertrieben. Die Firma Léon & Lévy wurde 1864 von Isaac, genannt Georges Lévy (1833–1913), und seinem Schwiegervater Moyse Léon (* 1812) gegründet. Die beiden waren zuvor bereits als Assistenten in dem Pariser Fotografen-Studio Ferrier-Soulier tätig gewesen und hatten 1864 den Bestand von Ferrier, Fils et Soulier übernommen. Léon & Lévy erhielten die Genehmigung, Stereoskopien von der Weltausstellung Paris 1867 anzufertigen.
  • Ab 1866 begab sich der Schausteller Alois Polanecky (1826-1911) mit seinem „Glas-Stereogramm-Salon“ auf die Reise, der der von David Brewster vorgeschlagenen Bauweise entsprach. Polanecky hatte seinen Stereogramm-Salon aber vermutlich nicht selbst konstruiert, sondern dem französischen Fotografen Claude-Marie Ferrier abgekauft, der später übrigens stereoskopische Fotografien an August Fuhrmann lieferte.
  • Der Marinezahlmeister Gustav Adolph Riemer (1842–1899) brachte stereoskopische Aufnahmen von der „Hertha-Reise“ aus Ostasien und dem Südpazifik mit.
  • Johann Friedrich Stiehm (1826–1902), u. a. Fotograf und überregional tätiger Verleger von Stereo-Fotografien mit Sitz in Berlin
  • Achille Quinet, (1831–1900), französischer Fotograf und Erfinder des Quinetoscop von 1854, einer binokularen, stereoskopischen Fotokamera.

Einzelnachweise

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  1. Markus Schindlbeck (Hrsg.), „Die ethnographische Linse – Photographien aus dem Museum für Völkerkunde, Berlin“, mit Beiträgen von Peter Bolz, Burkhard Brinker, Holger Jebens, Margot Kahleyss, Staatliche Museen Preußischer Kulturbesitz, Berlin 1989, S. 97
  2. Francoise Heilbrun, „Die Verbreitung der topographischen Ansichten“, in: Michel Frizot (Hg.), „Neue Geschichte der Fotografie“, Deutsche Ausgabe, Könemann Verlagsgesellschaft, Köln 1998, S. 152