Benutzer:MYR67/Artikelwerkstatt Jüdischer Friedhof Hildesheim Teichstraße

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Der jüdische Friedhof in Hildesheim in der Teichstraße, eine heute noch knapp 2.000 Quadratmeter große Begräbnisstätte, wird im Westen von der Teichstraße, im Norden von der Binderstraße, im Osten von der Steingrube und Luisenstraße und im Süden von der Augustastraße begrenzt. Nur im Westen, also an der Teichstraße, grenzt der jüdische Friedhof direkt an die Straße; an den übrigen drei Seiten stehen Häuser, deren Gartenmauern die Friedhofsumgrenzung bilden. Heute sind dort noch rund 340 Grabsteine erhalten.

Im Jahr 1215 gründete der Hildesheimer Domprobst Ludolf von Wohldenberg in unmittelbarer Nähe zu Hildesheim eine Neustadt. An deren östlichen Rand befand sich ab 1351 auf einem schmaler Streifen zwischen dem Bebauungsrand und der Stadtbefestigung ein jüdischer Begräbnisplatz am Poggenhagen (der heutigen Annenstraße). Dieser jüdische Friedhof befand sich östliche der heutigen Annenstraße zwischen der Einmündung der Güntherstraße und der Kreuzung der Annenstraße mit der Goschenstraße. Er wurde 1405 um eine angrenzende Parzelle erweitert. 1457 wurden die Juden aus Hildesheim vertrieben und der jüdische Friedhof am Poggenhagen wurde verwüstet. Die jüdischen Grabsteine wurden zum Teil zum Bau der St.-Annen-Kappelle verwendet. Von diesem jüdischen Friedhof ist nichts erhalten. Erst 1601 siedelten sich wieder 13 jüdische Familien in der Neustadt an.

Heute hat die Stadt Hildesheim drei jüdische Begräbnisstätten, eine davon in Moritzberg, das erst seit seiner Eingemeindung im Jahr 1911 ein Stadtteil Hildesheims geworden ist, vor dem Katztor, in der heutigen Bennostraße. Dort finden keine Beisetzungen mehr statt. Der aktuelle jüdische Friedhof Hildesheims ist seit 1892 ein abgetrennter Teil des in diesem Jahr neu angelegten Zentralfriedhofs an der Peiner Straße mit etwa 500 Grabstellen, von denen um die 350 belegt sind. Der dritte jüdische Friedhof Hildesheims liegt an der Teichstraße.

Der jüdische Friedhof Teichstraße wurde anfangs des 19. Jahrhunderts eröffnet und 1892 geschlossen, als der neue Zentralfriedhof an der an der Peiner Straße mit einem separaten jüdischen Gräberfeld eröffnet wurde. Der Begräbnisplatz war bis 1900 deutlich größer als heute, er zog sich fast bis zur Steingrube hin. Als jedoch während der Gründerzeit die Hildesheimer Oststadt erweitert wurde, musste die jüdische Gemeinde ihren Friedhof immer weiter verkleinern lassen. Der nördliche Teil des Friedhofs, nördlich der heutigen Binderstraße, wurde in den Gründerjahren komplett bebaut und ist heute nicht mehr als Begräbnisplatz zu erkennen. Jüdische Gräber sind jedoch – anders als christliche – für die Ewigkeit angelegt. In der südöstlichsten Ecke des Friedhofareals wurde ein Sammelgrab angelegt, in das nachträglich die sterblichen Überreste vieler Beigesetzter umgebettet wurden. Im Jahr 1882 wurden einige alte jüdische Grabsteine vom älteren Teil des Friedhofsgeländes auf das heutige Gebiet an der Teichstraße verbracht, um sie zu erhalten. 21 von ihnen wurden in die Friedhofsmauer zur Teichstraße eingelassen. Der älteste von ihnen stammt aus dem Jahr 1620. Weitere alte Grabsteine befinden sich an der Mauer zu den Häusern an der Augustastraße.

Rohstoffe und Zettelkasten

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  • die Stadt Hildesheim hat drei jüdische Begräbnisstätten, eine davon in Moritzberg vor dem Katztor, das erst seit seiner Eingemeindung im Jahr 1911 ein Stadtteil Hildesheims geworden ist. Der aktuelle jüdische Friedhof Hildesheims ist seit 1892 ein abgetrennter Teil des damals neu angelegten Zentralfriedhosf an der Peiner Straße mit etwa 500 Grabstellen, die noch nicht alle belegt sind.
  • rund 350 Grabsteine sind erhalten
  • die Anlage war bis 1900 deutlich größer, sie zog sich fast bis zur Steingrube. Als während der Gründerzeit die Oststadt erweitert wurde, musste die jüdische Gemeinde ihren Friedhof immer weiter verkleinern lassen. Jüdische Gräber sind jedoch – anders als christliche – für die Ewigkeit angelegt. In der südöstlichsten Ecke des Friedhofareals wurde ein Sammelgrab angelegt, in das nachträglich die sterblichen Überreste vieler Verstorbener umgebette wurden. Mehrere ihrer Grabsteine, die ursprünglich auf den aufgelassenen Teilen des jüdischen Friedhofs standen, sind heute in die Friedhofsmauer zur Teichstraße hin eingearbeitet.
  • Melsene Meyer, Nathanja Hüttenmeister, „Lebenszeichen. Jüdische Grabsteine als Zeitzeugen“, Veröffentlichungen des Hildesheimer Heimat- und Geschichtsvereins e.V., Sonderband, Gebrüder Gerstenberg-Verlag, Hildesheim 2017, ISBN 978-3-8067-8826-6