Benutzer:M Huhn/Rudolf Ostertag

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Rudolf Ostertag (* 22. April 1875 in Westgartshausen, Kreis Crailsheim; † 20. Februar 1945 in Bernhardsweiler bei Crailsheim) war ein deutscher Staatsbeamter. Ostertag war von 1919 bis 1944 Direktor des Ministerbüros in der Reichskanzlei.

Leben und Tätigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ostertag war der Sohn eines Volksschullehrers. Er schlug die Laufbahn eines Finanzbeamten ein. Von 1893 bis 1901 war er mittlerer Beamter der württembergischen Finanzverwaltung, dann von 1901 bis 1911 Bürobeamter im Reichsamt des Innern. In dieser Stellung wurde er 1905 zum Geheimen Registrator, 1907 zum Geheimen expedierenden Sekretär und 1910 zum Rechnungsrat ernannt.

Seit dem 15. März 1911 stand Ostertag im Dienst der Reichskanzlei, in der er bis zum 24. August 1944 tätig blieb. Als Beamter in der Regierungszentrale des Deutschen Reiches diente er allen Reichskanzlern von Theobald von Bethmann Hollweg bis Adolf Hitler. Seit dem 3. Juni 1914 hatte er den Rang eines Hofrates inne, der auch in den Quelleneditionen der Reichskanzlei der Weimarer Republik und der NS-Zeit noch als sein Namenszusatz in den Verzeichnissen der höheren Beamten der Reichskanzlei auftaucht.

Am 23. Juli 1919 wurde Ostertag, der lange Jahre parteilos war (seit 1937 Mitglied der NSDAP), während der Reichskanzlerschaft von Philipp Scheidemann zum Ministerialbürodirektor der Reichskanzlei im Rang eines Oberregierungsrat ernannt. Diesen Posten behielt er unter allen vierzehn Reichskanzlern der Weimarer Republik und darüber hinaus bei. Am 20. Juni 1940 wurde er zum Ministerialrat befördert. Im Sommer 1944 wurde er in den Ruhestand versetzt.

In seiner Eigenschaft als Direktor des Ministerbüros in der Reichskanzlei war Ostertag zuständig für die Ausfertigung und Verkündung der Reichsgesetze und von Ernennungsurkunden, für die Durchführung der Einladungen zu Kabinettssitzungen, für die Bearbeitung der persönlichen Angelegenheiten der Büro- und Kanzleibeamten sowie der Ministerialamtsgehilfen, der Angestellten und Arbeiter der Reichskanzlei sowie für die das Haus, den Hof und den Garten der Regierungszentrale betreffenden Angelegenheiten.[1] 1927 war er mit den Planungen für den Erweiterungsbau der Reichskanzlei befasst und Mitglied der Wettbewerbsjury bei der Ausschreibung für den Bau.[2]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jane Caplan: „Civil Service Support for National Socialism. An Evaluation", in: Gerhard Hirschfeld/Lothar Kettenacker (Hrsg.): Der Führerstaat. Mythos und Realität, Stuttgart 1981, S. 167-193.
  • Peter Christian Witt: „Konservativismus als 'Überparteilichkeit'. Die Beamten der Reichskanzlei zwischen Kaiserreich und Weimarer Republik 1900-1933“, in: Dirk Stegmann (Hrsg.): Deutscher Konservatismus im 19. und 20. Jahrhundert. Festschrift für Fritz Fischer zum 75. Geburtstag und zum 50. Doktorjubiläum, Berlin 1983, S. 277.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hans Adolf Jacobsen: Nationalsozialistische Aussenpolitik, 1933-1938, 1968, S, 709.
  2. Christian Welzbacher: Die Staatsarchitektur der Weimarer Republik, Lukas Verlag, Berlin 2006, ISBN 978-3-936872-62-0, S. 86 u. 313 (Vorschau bei Google Books)



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