Benutzer:Marcus Cyron/Zur Wikimania 2015

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Dieser Beitrag ist absolut subjektiv, seine Wertungen rein persönlicher Natur und wie immer bei mir durchaus meinungsfreudig in der Aussage. Ich weiß, daß Vieles von Anderen auch Anders gesehen wurde. Das ist auch gut so, in der Vielfalt der Meinungen liegt unsere Kraft. Der Bericht umfasst zwei Teile, Zuerst eine Zusammenfassung mit zwei Tagen Abstand (eigentlich noch nicht genug) und daran anschließend meine täglich "Blog"beiträge, die ich auf Facebook veröffentlicht hatte. Darum ist das auch alles etwas länger.

Nach Haifa 2011, Washington 2012 und Hongkong 2013 war dies meine vierte Wikimania. Mein Stipendium für 2014 hatte ich ja bekanntlich (siehe damals im Kurier) zurück gegeben. Da die allgemeine Entwicklung seitdem äußerst positiv in den von mir angesprochenen Bereichen war, sprach nichts dagegen, 2015 wieder zusammen zu gehen.

Was ist das eigentlich, was soll es eigentlich, diese(s) Wikimania? Wahrscheinlich haben 10 Leute 12 verschiedene Vorstellungen. Meine ist Folgendermaßen:

  • es gibt den Bereich A, der aus den persönlichen Begegnungen, den Gesprächen, dem Networken, dem Socializing besteht. Das passiert weitestgehend ausserhalb des offiziellen Programms. Dieses ist unter
  • Bereich B zu finden, der sich wiederum in Unterabschnitte teilt:
    • B I - Veranstaltungen der Autoren, Fotografen, Korrektoren u.s.w. - kurz der Contentersteller
    • B II - Veranstaltungen der technischen Ebene, die Software-Entwickler, Hacker etc.
    • B III - Veranstaltungen der Verwaltungsebene

Auffällig ist für mich, daß sich seit meiner ersten Wikimania die Veranstaltungen unter dem Punkt B massiv hin zu den Teilbereichen II und III verschoben haben. Während der Teil II in weiten Teilen auch auf dem Parallelen Hackathon stattfindet und auch für die Projekte selbst viel sinnvolles abwirft, nimmt der Kram der Bürokraten und Verwalter den Contentbeiträgern immer mehr die Luft zum Atmen. In der Programmkommission sitzen nicht nur in Teilen immer wieder dieselben Personen, nein, zum Teil sind ihre Urteile sehr persönlicher Natur oder aber wie ich es dieses Mal bei einer meiner Einreichungen erfahren durfte, gibt nicht einmal die Hälfte ein Votum ab. Da dieses Programmkommitee noch dazu vor allem aus dem Bereich B III rekrutiert wird, haben diese Themen natürlich für diese Personen Vorrang. Ist es aber sinnvoll, wenn nach der Wikimedia Conference die Bürokraten und Verwalter noch ein jährliches Welttreffen haben, noch dazu auf Kosten der Beiträger? Ich denke nicht.

Wow! Eine Frau! Und noch eine...

Leider aber spricht das Programm eine eindeutige Sprache. Es gab ganze Tagesabschnitte, wo ich kein interessantes Thema für mich fand. Vieles ist so ungemein von der Realität weg gewesen. Etwa die einmal mehr durch das Wikimedia-Dorf getriebene Gender-Gap-Sau. Manchmal frage ich mich, warum man sich dem Thema so selten pragmatisch, sondern so oft ideologisch nähert. So ist die Annahme, daß mehr Frauen auch automatisch mehr Artikel in "Frauenthemen" bedeutet, in meinen Augen nicht nur naiv, sondern zutiefst sexistisch. Dann die Statistiken. Nehmen wir mal an, daß es stimmt, daß nur 10% der Wikimedianer Wikimedianerinnen sind. Warum bitte soll es dann ungerecht sein, wenn wie von einem Mann in einer Frage-Antwort-Session mit dem Board der Foundation angedeutet, derzeit nach der Neuwahl und dem damit demokratisch legitimierten Ausscheiden von zwei Frauen (dazu später mehr) mehr Männer im Board sitzen? Warum wäre es denn gerecht, wenn nur 10% der Beitragenden von 50% im Führungsgremium vertreten werden? Oder, andere Statistik: es gibt weitaus mehr Biografien zu Männern als zu Frauen. Immer wieder wird das als Schieflage der Wikipedia ins Feld geführt. Was völlig unsinnig ist. Es ist ein historischer Fakt, daß die Gleichberechtigung von Mann und Frau erst wirklich im 20. Jahrhundert begann. Davor hatten Frauen schlicht nicht die Möglichkeiten, sich in der Weise zu profilieren wie Männer. Wenn, dann waren das Ausnahmen. Es ist kein Wunder, daß wir von der Regel "Vater/Mutter von" bzw. "Kind von" reicht für einen Artikel nicht aus bei Frauen die dem Adel in Mittelalter und Frühen Neuzeit angehörten, oder auch bei den Römischen Adeligen, abrücken, da Frauen hier immerhin genealogisch von Bedeutung sind. Sonst sähe das noch Düsterer aus. Aber spätestens seit den Geburtenjahrgängen von 1900 an, und vor allem ab 1950, kippt das Bild. In den letzten Jahren gibt es sogar schon Jahrgänge, in denen die Frauen leicht vorn liegen. Man kann historische Tatsachen nicht rückwirkend ändern. Es wird immer mehr Biografien von Männern in der Wikipedia geben. Der plump-aggressive Umgang mit der Thematik schreckt nach meinem Dafürhalten Frauen von der Mitarbeit eher ab. Und es ist sicher nicht der Umgangston - denn den kritisieren Männer zum einen genauso und pflegen Frauen andererseits zum Teil auch so.

"Einer von uns! Einer von uns! Einer von uns!" Hoffentlich. Der neue Chef.

Am Tag vor der Wikimania trat das neue Board zusammen, erstmals mit den neu gewählten Mitgliedern. Es wählte mit Patricio Lorente als Vorsitzenden und Alice Wiegand als Stellvertreterin endlich zwei ausgewiesene Vertreter der Community an die Spitze des Gremiums. Alice hat diese Rolle als Einzige bei der schon erwähnten Frage/Antwort-Session schon eindrucksvoll wahr genommen, mit einem flammenden Plädoyer für die Autoren und Fotografen unserer Projekte. Auch von Denny Vrandečić kamen hier eindeutige Signale in diese Richtung. Das lässt mich für die Entwicklung wirklich hoffen, zumal zum Jahresende auch Jan-Bart de Vreede und Stu West (katastrophal bei dieser Session, der Mann denkt nur in einer Kategorie: Geld), zwei nicht gerade als Freunde der Communities ausgewiesene Personen auscheiden werden. Man kann nur hoffen, daß bei der Berufung der frei werden Stellen (ich erwarte nicht, daß sich das Board noch durchringen kann und das demokratisch durch eine Wahl machen lässt, und das, wo die letzte Wahl [Funfact: alle drei Gewählten haben einen Doktortitel] ob der Beteiligung von Kandidaten und Wählern als ein so großer Meilenstein gelobt wurde) nicht ideologisch, sondern rein fachlich-sachlich erfolgen wird. Und hoffentlich werden nicht erneut Personen berufen, die nun abgewählt sind. Ich halte nach den letzten 2 Jahren weder María Sefidari und schon gar nicht Phoebe Ayers Board-tauglich. Samuel Klein ist sicher ein toller Mann, ein Vertreter der Communities - aber auch er war nun sehr lange im Board. Zeit für neues Blut. Was mich ärgert ist, daß zwar immer wieder auf die paritätische Berufung von Frauen gepocht wird und manche Leute aufschreien, wenn dem mal nicht so ist - aber Niemand aufschreit, obwohl noch nie ein Afrikaner, Afro-Amerikaner oder Afro-Europäer berufen/gewählt wurden. Oder über die sträfliche Unterrepräsentanz von Asiaten. Derzeit ist Guy Kawasaki (hat Jemand von euch seine Berufung eigentlich mitbekommen?) der Einzige, zuvor mit Ting Chen und Bishakha Datta auch nur zwei Andere. Patricio Lorente und Ana Toni sind die einzigen Lateinamerikaner. Mit Dariusz Jemielniak und Domas Mituzas gibt/gab es auch erst zwei Vertreter aus Osteuropa. Was mir beim Fragen-und-Antwort auch noch auffiel war, wie oft Worte wie "Product" fielen. Man denkt einfach zu sehr in Marktwirtschaftlichen Kategorien.

Also, die Veranstaltungen waren weitestgehend schon thematisch schlecht, das wenige, was thematisch passte manchmal auch schlecht umgesetzt (siehe weiter unten meine Tagesberichte). Somit wurde der oben angesprochene Punkt A zum zentralen Element meiner Teilnahme. Und das weitaus mehr als je zuvor. Ich war nie ein Networker wie DerHexer, der, so fühlt es sich an, wirklich jede Person kennt. Und alle kennen ihn! Vor allem international bin ich abgesehen von meiner Rolle als Commons-Admin weitestgehend unbekannt (und das ist durchaus angenehm). Somit kann man sich wirklich ohne alle Vorbehalten austauschen. Mein Höhepunkt ist natürlich Nahid Sultan aus Bangladesch. Ein sehr lebhafter und offener, fröhlicher junger Mann, dessen sprühende Lebensfreude richtiggehend ansteckend ist. Aber auch andere Begegnungen waren wirklich toll. Selbst mit Foundation-Vertretern, wie der noch recht frischen "Director of Community Engagemen", Rachel diCerbo, die sich ganz offensichtlich, offensiv und wahrnehmbar ernsthaft um die Community (und da meine ich wirklich die Autoren etc.) bemüht hat. Auch sie macht mir Hoffnung. Auch daß etwa Benoît Evellin neu zu ihrem Team gehört. Diesen Bereich unterstützte die wirklich erstklassige Versorgung bei den Mahlzeiten. Es war mindestens so gut wie in Haifa. Auch der Tagungsort, das Hilton, war erstklassig (auch wenn ich dabei bleibe, daß das zu teuer ist und man das lieber eine Nummer bodenständiger machen sollte, dafür mit endlich weitaus mehr Stipendien).

Fazit: Daß die Wikimania als Ganzes trotz Location und Top-Versorgung Haifa nicht toppen konnte, lag an diversen Kleinigkeiten, wie nicht fahrenden Bussen, Ortsverlegungen, die nicht kommuniziert wurden, Veranstaltungen für eine begrenzte Zahl an Teilnehmern, was nicht bekannt gemacht wurde, Fahrten zu Sehenswürdigkeiten, die am Ende Kaffeefahrten waren – aber auch am wirklich schlechten Programm. Überraschend: dennoch war es ein wirklich herausragendes Event, das wohl noch lange bei mir nachwirken wird.

Eine der Vorbesprechungen zur nächsten Wikimania.

Ausblick: Esino Lario wirft nun schon seine langen Schatten. Und nach allem, was man bislang von den Organisatoren weiß, soll es eine Wikimania der Freiwilligen werden, nicht der Verwalter, Bürokraten und bezahlten Mitarbeiter. Das klingt super, und wir sollten die Organisatoren dabei unterstützen. Denn ich habe immer noch die Befürchtung, daß auch 2016 die WMF wieder ihren Stempel auf unsere Veranstaltung drücken möchte. Aber, liebe Foundation, auch wenn ihr diese Veranstaltung zum Gutteil finanziert, ist das keine Gnade, die ihr uns zukommen lasst. Das ist unser Geld, von uns erarbeitet. Wir haben verdient, daß es für uns ausgegeben wird. Also: Finger weg vom Programm, vor allem keine festen Plätze für den Staff. Keine "featured Speakers" - bei uns sind alle gleich und Niemand gleicher! Mehr weltweite Stipendien. Und an WMDE/AT/CH: bringt alle die wollen hin. So preiswert wird es wohl so schnell nicht mehr. Und wenn es am Ende 200 Leute aus dem DACH-Raum sind - super! Aber nichts ist motivierender als diese Treffen mit den Wikimedianern aus aller Welt. Das gibt Kraft, auch dann wenn einen mal wieder ein Edit ärgert oder ein Löschantrag nervt. Planungen bis hin zu Buskonvois laufen ja schon! :)


Hintenan noch meine auf Facebook veröffentlichten Tagesberichte, zum Teil wiederholt sich da natürlich Einiges (an einigen Stellen gab es einige Anpassungen):

Anmeldung
  • Wikimania Hackathon Tag 1: Miserable Nacht. Kaum geschlafen. Möglicherweise liegt es an der Höhe Mexikos. Oder was weiß ich. Dann kommen wir zu spät zum Frühstück, weil da schon um 9 Uhr eingepackt wird. Nicht lustig! Naja, angemeldet und Shirt sowie Rucksack eingesackt. Und süße Teilchen lagen auch noch in Griffnähe. Alles in allem habe ich heute nochmal einen ruhigen Tag gemacht, noch bin ich etwas angeschlagen. Erst wieder zum Mittag raus. Und das war wirklich erstklassig. Und das mit lieben Leuten wie Beppo und Manuel. Danach erste Gespräche drumrum. Schön, mal wieder Peter Gallert getroffen zu haben, der es leider letzten Monat nicht ins Board geschafft hatte. Wir haben uns dann auch richtig fest gequasselt. Der Versuch Nachmittags etwas zu schlafen klappte nicht. Also wieder raus zum Abendbrot - wieder super. Haifa, du bekommst endlich Konkurrenz beim Essen. Nach dem Essen in netter Runde, Martin, Leon, Robin Pepermans, wie gestern, dazu Sebastian, WS ReNu, Gereon und zwei Isländern. Danach statt in die Bar mit den Nerds zum trinken mit WS ReNu in die Pools (außen auf dem Dach und ein zweiter sehr warmer Innenpool - und nein, Jan-Baart - die waren noch lange nicht geschlossen). Wunderbar. Ein toller Abschluss eines schon sehr guten ersten Tages, an dem ich das Hotel nicht eine Sekunde verlassen habe. Schöne Location, aber ich finde es dennoch zu teuer.
Olé!
  • Hackathon Tag 2: Besser geschlafen - aber immer noch nicht genug. Aber heute kamen wir pünktlich zum Frühstück. Nicht schlecht, aber nicht vergleichbar mit den anderen Mahlzeiten. Weiterhin gab es für mich bei den Veranstaltungen nix von Interesse, aber zwischendurch gab es das ein oder andere Gespräch. So richtig los ging es gegen Abend. 17.00 Uhr Treffen der "Deutschen Delegation" in der Lobby-Bar des Hotels. Gestartet mit einem Daiquiri. Dann hoch in die allgemeine Frühkommer-Fete. Nachdem ich den Jubelkorridor der mexikanischen Volunteers am Eingang gemieden habe und durch die Hintertür rein bin, hatte ich dann gleich einen Rotwein in der Hand. Ran ans Essen. Im weiteren Verlauf für meine Verhältnisse diverse Gespräche. Ein Bagladeshi, ein Grieche, Isländer, Österreicher, Deutsche. Jimmy Wales kommt rein und ein Teil der Leute flippt aus, während der Rest auffallend gelassen bleibt. Die Einen versuchen ein Foto zu bekommen, Andere wollen offenbar möglichst nicht mit ihm gesehen werden. Weißwein. Fertig. Ich brauche jetzt Schlaf.
Tanzende Frauen...
...das für Wikipedianer unbekannte Wesen.
  • Wikimania Tag 1: So, nu ging er los, der ganze Grund unseres Dasei... - äh, Hierseins. Die Wikimania 2015. Früh raus und ab zum Frühstück, um auch ja um 9.00 Uhr zur Eröffnungszeremonie zu weilen. Schon beim Frühstück nette Gesprächspartnerinnen am Tisch, unter anderem Roxana aus Uruguay, die ich schon im Frühjahr in Berlin kennenlernen konnte. Dann kamen Martin und ich glatt etwas nach 9 in den großen Saal - aber es ist die Wikimania in Mexiko, hier startet man nicht unbedingt immer pünktlich. Für einen Deutschen unglaublich, aber am Ende doch sympathisch. Zuerst die inspirierende kurze Rede von Cheforganisator Iván Martínez. Irgendwie wirkte er sehr aufgedreht, übermotiviert und griff wirklich gaaaanz tief in die Klischeekiste. Aber in dem Moment darf man das auch mal. Wir dürfen uns durchaus auch mal sagen, daß wir eine tolle Bewegung sind. Letztlich war es aber auch die passende Überleitung zum "Opening Plenary" von Lila Tretikov. Hinterher habe ich mitbekommen, daß es durchaus Leute gab, die die Rede inspirierend fanden. Ich weiß gar nicht wie ich meine Gefühle alles in allem beschreiben soll. Ich wechselte von Verstörung, zu Lachanfällen und Phasen von Wut. Was Tretikov uns vorgesetzt hatte, war eine Rede in reinstem amerikanischem honigtriefendem, inhaltsleerem Werbesprech. OK, wären wir irgend eine X-beliebige Audience, da klappt das. Aber wir sind quasi Wikipedia und Wikimedia. Warum bitte wollte uns die Frau unser Projekt erklären? Und bei aller Liebe - für ein "Wir", das sie dauernd benutzte, erwarte ich einfach mehr Substantielles aus Frisco. Unterm Strich war diese Rede trotz der wohl eher unfreiwillig komischen Momente einer der Tiefpunkte meiner Zeit in diesem Projekt. Und ich bin mittlerweile mehr als 10 Jahre dabei. Die verwendeten Bilder waren zudem nicht attributiert, der Vortrag somit voller Urheberrechtsverletzungen. Die angekündigte Grußbotschaft des Bürgermeisters kam nicht, wahrscheinlich waren wir ihm nicht wichtig genug. Daß es allen Ernstes noch Politiker gibt, die sowas glauben... Abschluß der Einführung war mexikanische Folklore. Ich werde es nicht bewerten, da ich schlicht eine Aversion gegen so etwas habe und das somit wohl eher ungerecht wäre. Aber der Saal ging richtig ab.
Iván Martínez bedankt sich bei seinen Helfern und seiner Familie.

OK, der Auftakt verdorben - dann eben ins Getümmel der eigentlichen Veranstaltungen. "The coolest projects of Wikimedia Chapters - be inspired". Wenn ich ehrlich bin - ich kam nicht "inspired" raus. 1 1/2 Stunden weitestgehender Ödnis. Ich frage mich bis jetzt, wie man zum Teil wirklich coole Projekte so langweilig aufbereiten kann. Immerhin wurden auf dem Panel - darunter nicht zuletzt die wunderbare Claudia Garad - einiges sehr Gutes gesagt. Zum Schluß wurde das "coolste Projekt" 2015 gewählt. Man kann schon darüber streiten, ob es sinnvoll ist, Projekte wie Coding da Vinci, Wiki loves Cheese, Edith-a-thons (darunter wohl der 1000. zu Genderthemen....) oder das Wikipedia:Lokal K miteinander zu vergleichen. Aber ich hätte den Sieger schon vorhersagen können, bevor die eigentlich nominierten bekannt gegeben wurden. Darunter keines der deutschen Projekte, aber die tolle Aktion der Österreicher zum Grand Prix. Es konnte sich aber nicht platzieren. Die drei ersten Plätze (bestimmt durch den Applaus des Publikums) bekamen - wie überraschend, die drei Projekte der Anwesenden Projektverantwortlichen. Darunter auf Platz 2 das Projekt des Präsentators der Veranstaltung Deror Lin, dem das sichtbar peinlich war und der seine Veranstaltung schon vor der Präsentation eigentlich aus der Wertung nehmen wollte, was ihm aber ausgeredet wurde. Platz 1 erreichte das wirklich coole Projekt - auch einer meiner Favoriten - Wiki loves Cheese. Soweit so gut, aber keines der anderen Projekte hatte eine so breite Werbung erfahren. Lange präsentiert, immer wieder erwähnt, der Organisator auf dem Panel. Fair war das nicht. Also, Deror, ich habe das schon in Hongkong mitgemacht. Man muß diese coolen Projekte einfach besser präsentieren können. Und neutraler. Vor allem sollte man Sieger neutraler bestimmen. Und bitte ALLE Projekte des Jahres berücksichtigen. Auch die, die mit Chaptern nichts zu tun haben und die, die eventuell doch mehr kosten. Ihr machtet ja ohnehin Ausnahmen bei euren Regeln.

Danach auf zu "War Stories From WMF Legal: Defending Users & Content". Das war ganz interessant, aber unterm Strich war man sich wohl unklar, was man genau machen wollte. Eine komische Nummernrevue von Beispielfällen oder doch eine ernste Präsentation von Problemfällen. Zudem kannte ich vieles davon schon. Aber am Ende war es schon gut, daß so etwas aus dem Maschinenraum der Foundation hier landet. Zumal sie mittlerweile eh ihre Finger viel zu tief in der doch eigentlich von der Community organisierten Veranstaltung hat. Ich finde etwa problematisch, daß man als Mitarbeiter offensichtlich viel einfacher in einen Präsentationsplatz kommt, als ein normaler Wikimedianer. Oder daß es "Features Speakers" gibt. Offenbar sind alle Tiere gleich, aber manche Tiere sind dann eben doch gleicher als Andere... Nach der Veranstaltung in den Raum daneben gestürmt, um meinen Tageshöhepunkt nicht zu verpassen. "The EAGLE Project - a Story of Epigraphy, GLAMs, Linked Data, and Wikibase". Antike. Epigraphik. Griechen & Römer. Yippeh! Aber - sorry Jungs - die Präsentatoren von Wikimedia Italia waren schon sehr... - lazy. Der aktuelle Schatzmeister und sein Vorgänger, also nicht "irgendwelche" Leute. Die nicht in der Lage waren sich bei den Raumbetreuern anzumelden und ihre Präsentation abzugeben. Die Vorrednerin war fertig - und man suchte dann die Präsentatoren. Die dann aber direkt hinter mir und Martin saßen. Aber noch nicht ganz fertig waren. Die Zeit verstreicht. Dann waren sie soweit. Aber ihre Präsentation war nicht auf dem entsprechenden Rechner. Na dann eben schnell überspielt. Die Zeit verstreicht. Der Eine gibt immerhin eine halbkorrekte Einführung in das, was Epigraphik so ist. So. Eingespielt. Ups. Falsche Präsentation. Die Zeit verstreicht weiter. Dann hatten sie es dann doch echt geschafft! Am Ende wußten weder Martin noch ich, was die denn da nun eigentlich genau machen, woher ihre Daten kommen, wozu das alles am Ende gut sein soll. Ich wollte mir Anregung für eine eigene Projektidee holen. Aber das wird wohl eher nichts.

Mittagessen - und das war typisch in der Form!
Das mit der Hochzeit war ernst gemeint!

Danach wollte ich eigentlich wie Martin zu Maarten Dammers "Sum of all paintings" und Daniel Schwens "WikiMiniAtlas - the interactive world map for Wikipedia", aber gesundheitlich komme ich nicht so recht auf einen grünen Zweig. Ich habe das Gefühl, als würden meine Medis hier nicht sehr gut wirken. Ich wollte es dann nochmal für die Fahrt in das Anthropologische Museum versuchen, aber gab dann doppelt frustriert auf. Zum Einen, weil ich mal wieder eher genervt von den Vorgängen war. Der Treffpunkt wurde kurzfristig verlegt, aber am alten hätte man sich dann doch ein Ticket für Bus und Museum holen müssen. Stand nirgends in den Unterlagen. Manchmal entsteht völlig unnötiges Chaos. Man kann natürlich sagen, daß das alles halb so wild ist. Isses auch. Aber wenn Punkt zwei dazu kommt, daß man das Gefühl hat, die Knie sind auf den doppelten Umfang angeschwollen, ist jeder Gang, jedes Rumstehen mehr, wirklich Streß. Also das Museum erst nach der Tagung. Auch OK, wenn dann wohl um Einiges voller. Durch den kurzen Entschluss konnte ich aber auch nicht mehr mit Martin mit, der sich zurecht beim Treffen der Inhaber höherer Verwaltungsämter für seine phantastische Arbeit bei der SUL-Finalisierung feiern ließ. Und offenbar gab es dort das beste Essen bislang. Essen gab es für mich heute Abend abgesehen von ein paar Keksen dann nicht mehr. Ich gehörte keinem der Kreise an, die hier heute versorgt wurden und die Normalos waren unterwegs, im Museum, der Bibliothek oder zu Fuß auf einer Stadttour. Aber nach den letzten Tagen ist das nur gut für die Linie. Im Aufzug traf ich dann noch Jan-Bart de Vreede, der sich bei mir erkundigte, ob ich die restlichen Veranstaltung nach der Eröffnung besser als diese fand. Ich war ernstlich überrascht. Zum Ersten, daß er wußte, wer ich bin, zum Zweiten, daß er meine Meinung dazu kannte (nun gut, ich hatte getwittert) und daß es ihn überhaupt interessierte. Wenig später gab er übrigens den Trauenden bei einer Hochzeit zweier israelischer Wikipedianer hier, Jimmy Wales gab den Brautführer.

  • Wikimania Tag 2: Und wieder früh raus, Frühstück und rein ins Getümmel. Obwohl... - der erste Abschnitt des Tages zeichnete sich mit einer unglaublich schlechten Programmzusammenstellung aus. Nu gut, folgte ich halt Martin zu "Engaging with Community Engagement". Viel mehr als ein gegenseitiges Schulterklopfen der WMF-Mitarbeiter war es leider nicht. Es war so unglaublich langweilig, daß wir uns das nicht bis zum Ende antun konnten. Diese Selbstbeweihräucherung. Selbst kleinste Ansätze von Kritik wurden zerredet. Ich war dann wieder im zweiten Abschnitt, zu einem der Höhepunkte der Wikimania, der "Q&A with WMF Board". Eine Institution, die ich schon mehrfach auf Wikimanias besucht habe und die bislang immer eine vor Peinlichkeiten strotzende Selbstbeweihräucherung war. Aber siehe da! Dieses mal nicht! So wurden etwas Fragen direkt vom anwesenden Publikum gestellt und (mehr oder weniger) beantwortet, statt ausgewählte, handverlesende, zuvor eingereichte Fragen die auch nicht weh tun und dem Board genehm sind. Leider verschlang schon die doppelte Vorstellungsrunde viel Zeit. Panelleiterin Phoebe Ayers, vor zwei Tagen aus dem Board ausgeschieden, nachdem die Communities sie nicht wieder gewählt hatten, war nicht unbedingt die fähigste Leiterin. Besser wäre Jemand, der sich selbst mehr zurück nehmen kann und sich selbst weniger gern reden hört. Zweimal war mir in den 90 Minuten nach Klatschen. Einmal, als Alice ziemlich früh ein Plädoyer dafür gehalten hat, daß das Board sich endlich wieder den Autoren annehmen sollte, später dann noch bei Communitiefreundlichen Worten von Denny. Auch Patricio sagte einiges Gutes. Aber alles in allem war ich einmal mehr entsetzt. Die Fragen und auch die Selbstdarstellung kreisten um Themen wie ganz besonders Geld/Fundraising, "die Leser" oder Technikkram. Abgesehen von Lyzzy und Denny gab es nahezu kein Wort zu den Aktiven, zu denen, die alles erst möglich machen, die 250 Leute in Frisco in Lohn und Brot und 10 Leute in das WMF-Board bringen. Wir Kontentersteller - Autoren, Fotografen, Korrektoren - existieren offensichtlich nicht in der Wahrnehmung weiter Kreise des Boards. Besonders übel fiel mir Stu West auf, der ganz offensichtlich nicht viel mit Menschen, dafür aber mit Geld und Zahlen anfangen kann. Ich werde ihm nach seinem Ausscheiden aus dem Board zum Jahresende nicht nachtrauern. Einmal mehr bezeichnend, daß das ganze Board zerfloss, als es die Frage nach deren Zusammensetzung gab. Nachdem nun zwei Frauen nicht wieder gewählt wurden - ja wie isses denn nun mit 50% Frauen im Board? Da der Fragende selbst beim Fragen schon die nur gut 10% Mitarbeiterinnen ansprach muß man aber auch ehrlich mal fragen dürfen, warum man denn meint, daß eine Gruppe von nur 10% 50% der Sitze haben sollte. Ich sehe da ganz ehrlich keine Gerechtigkeit. Das hat auch nichts mit Diversity zu tun. Wo ist denn der Aufschrei, daß noch nie ein Afrikaner, Afroamerikaner oder Afroeuropäer im Board war? Daß bislang fast nie Asiaten vertreten waren. Wenn man heute das Panel sah, waren da eigentlich nur "weiße" Europäer oder US-Amerikaner. Immerhin auch ein Osteuropäer. Eigentlich die einzige Ausnahme war Patricio als Lateinamerikaner, zudem ist das neueste appointierte Mitglied ein Japaner, der aber nicht da war. Niemand stellte auch die zum Gutteil undemokratische Zusammenstellung des Gremiums in Frage. Einer klebt auf seinem Stuhl, nur drei werden von denen, die das Rückgrat sind direkt gewählt. Die Affiliates - durch Chapter und Benutzergruppen bestimmten beiden Vertreter kann man in keiner Weise als in einem demokratischen Prozess gewählte Personen sehe, so undurchsichtig ist das. Und die restlichen vier Vertreter beruft sich das Board ja selbst. Leider, soviel konnte man da schon heraus hören, wird die Qualifikation nicht alleiniges Kriterium sein, da das Board ja jetzt den Makel der einzigen demokratischen Wahl für das Board (3 Männer) ausgleichen zu müssen glaubt. So kann eine demokratische Wahl am Ende entwertet werden. Ich hätte ja gerne die ein oder andere Frage die in mir brannte gestellt, aber am Ende war die Zeit so knapp, daß es zu sehr vielen Fragen nicht kam und ich auch meine hinten anstellen musste. Der arme Robin musste sich beim rausgehen dann meine Frustration anhören.
Stand von WMDE auf dem Boardwalk of Chapters.

Nach dem Mittag - tolle Suppe! - haben Martin und ich dann noch etwas im Zimmer gechillt. Da ich im dritten Tagesabschnitt erst in der zweiten Runde etwas hatte, das mich interessiert, ging Martin erst einmal allein los. Und nach all den Tagen in denen ich nicht gut schlafen konnte, bin ich einfach weg genickt. Damit habe ich die beiden Veranstaltungen des Tages, die ich sehen wollte verschlafen. Dabei gab es wirklich nicht viel Gutes. Das Programm ist dieses Mal - zumindest in meinen Bereichen - unglaublich schlecht. Die nachlassende Qualität beklage ich ja seit meiner 2. Wikimania 2012 in Washington, aber dieses mal... - ganz schlecht. Generell ist auch anzumerken, daß die bei jeder Wikimania festzustellende Entwicklung weg vom Ehrenamtlichen Autoren hin zum Programmierern und den Angestellten der WMF und der Chapter immer deutlicher wird. Auch wenn ich viele von denen mag, ist das eine Entwicklung, de ich einfach nicht mehr gut heißen kann. In Anbetracht dessen, daß die WMF hier so viele ihrer Mitarbeiter her karrt, muß man schon die Frage stellen, warum es dahingegen so wenige Stipendien für Ehrenamtler gibt. WMDE macht das weitaus besser. Überhaupt ist auffällig, daß diese ehemalige Community-Veranstaltung mittlerweile völlig in der Hand der WMF ist. Auch das zeigt mal wieder den Stellenwert von uns Autoren, Fotografen etc. Und man wundert sich wirklich, wenn wir nicht mehr, sondern weniger werden? Ehrlich, liebe Wikimedia Foundation?

Gruppenbild mit Wikipedianern.

Nu gut, sei es erst einmal drum. 18.00 Uhr, kurzfristiges Treffen interessierter Deutscher zum "Kompass", der grundsätzlichen Ausrichtung von Wikimedia Deutschland. Ich hatte ohnehin schon einige Kommentare auf Meta dazu geschrieben, zudem bin ich ja nicht einmal mehr Mitglied. Dennoch kann ich nicht anders, als meine Meinung zu in meinen Augen Geldverschwendungen wie OER und dem entgegenstehend massive Mittelkürzungen bei den Communityrelevanten Bereichen wie "Gesellschaft & Kultur" anzumerken. Aber auch hier war die Zeit mal wieder viel zu knapp. Die Busse warteten, um zur verspäteten Eröffnungsfeier im Museo Soumaya (tja, Julius, ich saß lange in quasi umittelbarer Nachbarschaft zu Diego Riveras "Río Juchitá") zu bringen. Wie gesten brauchte man auch dieses mal wieder erst einen extrau Aufkleber für den Bus. Und wie gestern lief auch wieder die Hälfte schief. Gestern fuhr ich ja nicht mit, was sich am Ende als gut heraus gestellt hatte - denn es kamen bei weitem nicht alle ins Museum hinein und waren umsonst hingefahren. Aber heute gab es irgendwelche Probleme mit den Bussen, so nahen wir ein Taxi. Renate und ihre isländische Mitbewohnerin, der Tote alte Mann und meine Wenigkeit zwängten uns in ein Taxi. In der Mitte sitzen war keine gute Idee. Am Museum mussten wir erst einmal durch alle Kontrollen um dann ewig zu warten bis es endlich los ging. Snacks und Getränke waren der Rede kaum wert. Dann das jährliche Gruppenfoto. Der wunderbare, wenn auch manchmal übermotivierte und etwas schlacksige Romaine versuchte auch hier wieder zu helfen, was zu einem bitterbösen Kommentar eines hinter mir stehenden ehemaligen Vorsitzenden des WMF-Boards führte. Es ist manchmal erschreckend, wie man offenbar die Freiwilligen in manchen Teilen der Upper Class der Wikimedia World sieht. Ihr Engagement ist Häme wert, statt Anerkennung. Dabei hat Romaine in meinen Augen für unsere Bewegung soviel mehr getan, als eben jenes Board-Mitglied. Nach dem Foto der Höhepunkt. Eine Band! Die Beatles! Wenn auch "nur" als mexikanische Cover-Band. Leider war der Raum akustisch sehr mies. Das tat der guten Stimmung aber keinen Abbruch. Und ich bin ja ein großer Fan, also ging selbst ich mit. Mehr abgehen sehen wird man mich wohl bestenfalls, wenn Bruce Springsteen live bei der Wikimania spielen würde. Relativ schnell machte sich einen nennenswerte Gruppe davon, deren Musik das offenbar nicht war. Aber der Rest der blieb machte mehr als genug Stimmung. Und die Beatles verbinden offenbar jung und alt und alle Regionen der Welt. Ich hätte auch nie gedacht, eines meiner Lieblingslieder - "Don't let me down" mal live zu hören. Im Kopf habe ich aber bis jetzt vor allem "Helter Skelter". Aber auch auch das Konzert dauerte nicht für immer und dann ging es zurück - nun mit funktionierenden Bussen.

Zum Abschluß des Tages nochmal in die Hotelbar um mit Nahid, Martin und Robin was zu trinken. Danach haben wir dann noch was zu essen gesucht und landeten bei Tacos von einem Strassenhändler. Das war noch echte Handarbeit! War recht gut, vor allem für den Preis. Und jetzt - Gute Nacht!

  • Wikimania Tag 3: Letzter Tag. Frühstück und dann "Wikipedia Gender Inequality Index: Analysing Who We Write About". Ich bin ja kein Freund von dem ganzen Genderkram, drum dachte ich mir, wenn schon nichts sinnvolles Anderes da ist, kann ich das auch trollen. Aber dann war das doch eine interessante Statistikvorlesung. Die Interpretation blieb dem Zuschauer überlassen. Gut so! Dann wurde ich übermütig und dachte mir, na dann kann ich ja auch noch zu "Measuring the immeasurable: toward a qualitative evaluation of Gender Gap activities" gehen. Und da waren wir wieder bei dem Immergleichen Unsinn. Als dann Stuhlkreise gebildet wurden, bin ich gegangen. Seit 2009 wird immer derselbe Quark erzählt aber nichts von allem was hier behauptet wird hat sich als haltbar heraus gestellt, nichts was zur Abhilfe vorgeschlagen wurde, hat irgendwelche nennenswerten Erfolge gezeigt. Ich bin mittlerweise der Überzeugung, daß dieses intensive Werben um Frauen (auch immer mit der Vorstellung, die würden dann über "Frauenthemen" schreiben [wie sexistisch!]) Frauen eher von der Mitarbeit abhält. Wer will denn über diese ideologischen Denkmuster angelockt werden? Dabei bräuchten wir so dringend mehr Autoren und natürlich auch so viele Frauen wie nur möglich! Spät, aber nicht zu spät trafen wir dann endlich auch noch Christopher und konnten mit ihm Mittag essen.

Im zweiten Teil des Tages dann Bravehearts "Pluricentric languages and Wikipedia - where to draw the line... and where not to". Ein wirklich interessanter Beitrag über die verschiedenen Sprachbestandteile verschiedener Regionen in einzelnen Sprachversionen (Deutsch: Deutschland, Österreich, Schweiz, etc.; Französisch; Englisch; u.s.w.), ich hoffe, das wird weiter verfolgt. Im Anschluss natürlich nette Gespräche mit unserer österreichischen Fraktion, Regiomontanus und AlexX. Zum Abschluss schließlich "1 Year to get your things done and to present them at Wikimania Esino Lario". Leute, ich erwarte viel! Das wird wenn die ihre Pläne durchziehen können erstmals seit Jahren eine echte Autoren-Wikimania erwarten.

Die Helfer lassen sich zurecht feiern.
Jimbo I. geschafft nach seiner Rede im diesjährigen Wikimania-Shirt.
Abschlußfeier in Farbe.

Das war es dann schon. Noch Jimbos jährliche Rede hinter uns bringen und das Programm ist vorbei. Ich erwartete dieselbe Rede wie immer. Und sie kam auch Aber dieses Mal in einer so komprimierten, lockeren Form, daß es wirklich Spaß machte. Es ist aber wirklich schade, daß sein Überblick über die Projekte eher gering ist. Sonst wäre er nicht an Martin vorbei bekommen bei seiner Aufzählung der Wikimedianer des Jahres. Dieses selbstlose Engagement bei der SUL-Finalisierung über Wochen, ja Monate, was der Wikimedia Foundation ganz schön den virtuellen A...llerwertesten gerettet hatte hätte es wirklich verdient mal gewürdigt zu werden. Und einen angemesseneren Rahmen gibt es in der Wikimedia-Welt nunmal nicht. Danach das Große Fressen, ein letztes Abendmahl. Und alle Register wurden noch einmal von der Küche des Hilton gezogen. Was das Essen angeht, dürfte Mexiko mindestens so gut wie der bisherige Spitzenreiter Haifa gewesen sein. Und dann raus. Kaum mehr als über die Straße, in eine alte Kirche. Wer Wikimedianer mal richtig abgehen sehen will, ist dort an der richtigen Adresse. Oft glaubt man, das wären lebensferne, ja lebensuntaugliche Nerds, die das Sonnenlicht scheuen und nur Club-Mate saufen (oder wie Sue Gardner mal behauptete, nur Doritos fräßen). Nein, Wikimedianer können feiern. Aber so richtig! Während also Martin, Leon, Robin und die anderen abgingen und etwa auch Daniel mit seiner ganzen Familie Spaß hatte, suchte ich eher nochmal Gespräche. Und Regiomontanus, Gereon Kalkuhl, Sebastian Soth, Lydia Pinscher (und jetzt auch in Mexiko Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!) und vor allem Markus Glaser waren das auch. Danke nochmal an euch alle. Und einen ganz besonderen Dank an Nahid. Because of Nahid don't understand German (as far as I know) here in English: you were one of my Highlights of this Wikimania. Not often I meet an Wikimedia with your Enthusiasm and your Ability to go for the people. And thanks for your present. I will place it on a point, it deserved. You are a real wonderful person.