Benutzer:Mastertom211/Hachi

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Der Vorgänger von Skynex, das Skyshield-System, mit X-TAR 3D Radar und der Revolverkanone Mk 2

Das Skynex Luftverteidigungssystem ist ein ortsfestes Nah- und Nächstbereichs-Luftabwehrsystem der Firma Rheinmetall Air Defence AG, vormals Oerlikon Contraves, mit Sitz in der Schweiz. Das System ist netzwerkbasiert und modular aufgebaut. Es kann mit verschiedenen Waffen- und Radarsystemen in Entfernungen von derzeit bis zu 4000 m eingesetzt werden. Neben Flugzeugen, Helikoptern und unbemannten Luftfahrzeugen bis hin zu Kleinstdrohnen (MAV) kann Skynex auch Raketen und Artillerie- beziehungsweise Mörsergeschosse verschiedener Kaliber abfangen (C-RAM-Fähigkeit).

Aufbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das System besteht im Kern aus einer Kontrolleinheit, zwei unterschiedlichen, radarbasierten Zielerkennungs, -erfassungs- und -verfolgungssystemen und mehreren Waffenstationen. Bei Verwendung mehrerer Kontrolleinheiten können diese hierarchisch gegliedert werden. So sind mehrere Kernsysteme miteinander vernetzbar, ohne dass ein anderes Kontrollsystem nötig ist. Fast alle Komponenten sind in 20-Fuß-Containern oder auf NATO-Standardpaletten montiert und so leicht durch Lastkraftwagen verlegbar.[1] Der Preis für ein Kernsystem mit vier Waffenstationen soll bei gut 91 Millionen Euro liegen[2].

Komponenten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jede Kontrolleinheit kann bis zu drei Radare und drei sonstige Sensorsysteme und bis zu zwölf Waffenstationen koordinieren. Im Einsatz können mehrere Kontrolleinheiten zu einem erweiterten Netzwerk für größere zu verteidigende Objekte zusammengefasst werden. Zudem ist die Vernetzung mit übergeordneten Stellen und der zivilen Luftraumüberwachung für einen erweiterten Überwachungsradius möglich.

Der Hauptradar ist derzeit ein X-Band-System namens X-TAR 3D mit dreidimensionaler Zielerfassung in einem horizontalen Bereich von 360° in Höhenwinkeln von 25° bis zu 70°, je nach Einsatzmodus. Es kann bis zu 50 Ziele zeitgleich beobachten und als Ziel markieren. Er wird unterstützt von einem weiteren 360°-Radarsystem mit vier AESA-Radaren (Active Electronically Scanned Array) und weiteren Sensoren für die Erfassung und Verfolgung von bis zu 150 Zielen zeitgleich. Es können jedoch auch andere, bereits vorhandene Radarsysteme wie das Skyguard III-Systems vernetzt werden[3].

Oerlikon GDF-006, ein optisch nahezu identischer Vorgänger der GDF-009 TREO

Als Waffensysteme werden für Skynex derzeit vom Hersteller zwei 35-mm-Kanonensysteme zur Auswahl angeboten:

Laut Rheimetall können auch andere, aktuell im Einsatz befindliche, netzwerkfähige Waffensysteme wie Skyguard und Skyshield samt der darin verwendeten Waffenstationen vollständig integriert und geführt werden. In der Vergangenheit wurde bei einer Anfrage durch die US Nationalgarde auch das Kurzstrecken-Luftabwehrraketensystem Legacy SHORAD (Short Range Air Defence) als Waffensystem angeboten [4].

Geplant ist zudem in der nahen Zukunft die Integration folgender Waffensysteme:

  • Hochenergielaser mit einer Leistung von 10-60 MW
  • das Kurzstrecken-Raketensystem "Skyknight" mit einer Reichweite von bis zu 10 km

[5]

Fazit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Skynex ist eine modernere Version der vorhandenen Systeme und kann diese laut Hersteller problemlos integrieren. Gegenüber dem Vorgängersystem Skyshield ergeben sich danach folgende Änderungen/Verbesserungen:

  • Verwendung einer moderneren Feuerleitsoftware namens Skymaster
  • neben dem Radar Verwendung einer separaten Sensoreinheit bereits im Kernsystem
  • statt bisher bis zu 50 Ziele können nun bis zu 200 Ziele zeitgleich erfasst und verfolgt werden
  • statt bisher 4 Waffenstationen können bis zu 12 von einer Kontrolleinheit geführt werden.
  • die Integrierung und Koordination von 2 bis 12 Laserwaffen pro Kontrolleinheit ist möglich

Dadurch ergeben sich erkennbare Kampfwertverbesserungen. Es bleibt auch abzuwarten, in wieweit im Einsatz die Wirksamkeit wie geplant erreicht wird, um auch größere, zeitgleich erfolgende Angriffe außerhalb von Manöversituationen wirkungsvoll abzuwehren. Der vorgesehene Einsatz im Ukrainekrieg wird diesbezüglich neue Erkenntnisse liefern.

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Katar Katar – Zwei Kernsysteme, geliefert im Oktober 2022
  • Ukraine Ukraine – Zwei Kernsysteme, geliefert Anfang 2024

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Rheinmetall Air Defence AG: Oerlikon Skynex Air Defence System. 1. Juli 2021, abgerufen am 12. Januar 2024 (englisch).
  2. Martin Murphy: Rheinmetall baut neue Skynex-Flugabwehr für die Ukraine. In: Handelsblatt Onlineausgabe. 9. Dezember 2022, abgerufen am 12. Januar 2024.
  3. Rheinmetall Air Defence AG: Vernetzte Flugabwehr - Oerlikon Skynex Air Defence System. 1. Januar 2024, abgerufen am 12. Januar 2024.
  4. Christos Loizou: Skynex - Rheinmetall’s anti-aircraft system of special interest to the National Guard. 29. Januar 2023, abgerufen am 12. Januar 2024 (englisch).
  5. Rheinmetall Air Defence AG: Oerlikon Skynex Air Defence System. 1. Juli 2021, abgerufen am 12. Januar 2024 (englisch).

Kategorie:Rheinmetall Kategorie:Flugabwehrwaffe