Benutzer:Matthias v.d. Elbe/Günter Schmid

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Günter Schmid, in einigen Quellen unrichtig Günther Schmid[1] oder Hans-Günther Schmid[2] (* 13. August 1932 in Mannheim; † 29. Mai 2005 in Weinheim[3]), war ein deutscher Unternehmer und Motorsport-Teamchef. Er leitete nacheinander die in Bad Dürkheim ansässigen Felgenhersteller ATS (Auto Technisches Spezialzubehör) und Rial. Internationale Bekanntheit erlangte er durch die mit diesen Unternehmen verbundenen Formel-1-Rennställe ATS Racing Team und Rial Racing, die er in den 1970er- und 1980er-Jahren führte.

Schmid war Hobbyrennfahrer. Er fuhr in den 1960er-Jahren Formel-V-Rennen.[4]

1960er-Jahre: Spediteur.[5]

2003 wurde bei Schmid ein Hirntumor diagnostiziert. Im Frühjahr 2005 starb er an den Folgen der Krankheit.

Motorsportmanager

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ATS D2 (1978)
ATS D7 (1984)

Schmid erkannte zu Beginn der 1970er-Jahre die Werbewirksamkeit eines Motorsportengagements. 1975 finanzierte ATS dem finnischen Rennfahrer Mikko Kozarowitzky eine Saison in der Formel V. Im folgenden Jahr etablierte Schmid einen eigenen Rennstall, der als ATS Wheels firmierte und mit Kozarowitzky und Reinhold Joest in der Formel 2 antrat. Das von Bad Dürkheim aus operierende Team setzte 1976 einen zugekauften, unausgereiften Lola T450 ein, mit dem das unerfahrene Team und die gleichermaßen unerfahrenen Rennfahrer überfordert waren.[6] Zum Ende der Saison kam Schmid zu der Überzeugung, dass ATS für annähernd den gleichen Betrag, den eine Formel-2-Saison erforderte, auch ein Auto in der Formel 1 an den Start bringen könne.[7]

Durch das Motorsportengagement erhöhte sich die Bekanntheit des Felgenherstellers deutlich. Als der Rennstall Ende 1984 den Betrieb einstellte, war ATS der weltweit größte Hersteller der Branche.[5]

In der Saison 1992 brachte Schmid den Namen Rial noch einmal in der Formel 1, und zwar als kurzfristigen Sponsor des Teams March Engineering.[8]


In keinem Rennstall wechselte das Personal so oft wie bei ATS.[9][10]

Schmid hatte keinerlei Erfahrung mit der Führung eines Motorsportteams oder mit Rennwagen, wollte aber alle Entscheidungen selbst treffen.[10]

Schmid hatte ein Gespür fürs Geschäft, konnte aber kein Team führen. (Jarier).[10]

Starker Mangel an Geduld.[10]

Schmid wollte das Team immer von Deutschland aus betreiben, konnte dafür aber nicht das nötige Personal finden. Rosberg Cooper

  • Adriano Cimarosti: Das Jahrhundert des Rennsports, Motorbuch Verlag Stuttgart 1997, ISBN 3-613-01848-9
  • Adam Cooper. Wheel nut. Motorsport Magazine, Heft Januar 1998, S. 57 ff.
  • Wolfgang Kahler: Deutschland-Vertretung. auto motor und sport, Heft 6/1977, S. 182 ff.
  • Ferdi Krähling, Gregor Messer: Sieg oder Selters. Die deutschen Fahrer in der Formel 1. Delius Klasing, Bielefeld, 2013, ISBN 978-3-7688-3686-9
  • Pierre Ménard: La Grande Encyclopédie de la Formule 1, 2. Auflage, St. Sulpice, 2000, ISBN 2-940125-45-7
  • David Hodges: A–Z of Grand Prix Cars 1906–2001, 2001 (Crowood Press), ISBN 1-86126-339-2 (englisch)
  • David Hodges: Rennwagen von A–Z nach 1945, Stuttgart 1993, ISBN 3-613-01477-7
  • Doug Nye: Das große Buch der Formel-1-Rennwagen. Die Dreiliterformel ab 1966. Verlagsgesellschaft Rudolf Müller, Köln 1986, ISBN 3-481-29851-X.

Einzelnachweise

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  1. Doug Nye: Das große Buch der Formel-1-Rennwagen. Die Dreiliterformel ab 1966. Verlagsgesellschaft Rudolf Müller, Köln 1986, ISBN 3-481-29851-X, S. 167.
  2. David Hodges: A–Z of Grand Prix Cars 1906–2001, 2001 (Crowood Press), ISBN 1-86126-339-2, S: 23.
  3. Eintrag bei familienanzeigen.org (abgerufen am 1. Mai 2024).
  4. Wolfgang Kahler: Deutschland-Vertretung. auto motor und sport, Heft 6/1977, S. 186.
  5. a b Spiegel 1988.
  6. David Hodges: Rennwagen von A-Z nach 1945. Stuttgart 1993, ISBN 3-613-01477-7, S. 140.
  7. Wolfgang Kahler: Deutschland-Vertretung. auto motor und sport, Heft 6/1977, S. 182 ff.
  8. Abbildung des March CG911B (abgerufen am 1. Mai 2024).
  9. Spiegel 1983
  10. a b c d Adam Cooper. Wheel nut. Motorsport Magazine, Heft Januar 1998, S. 57 ff.