Benutzer:Mr.Lovecraft/Baustelle/Eta

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HMS Renown (1895)

Die HMS Renown war ein Schlachtschiff zweiter Klasse, das in den frühen 1890er Jahren für die Royal Navy gebaut wurde. Das Schiff sollte Kreuzergeschwader befehligen, die auf ausländischen Stationen operierten, und diente zu Beginn seiner Karriere als Flaggschiff der Nordamerika- und Westindien-Station sowie der Mittelmeerflotte. Da die Renown mit der zunehmenden Geschwindigkeit von Kreuzern veraltet war, wurde sie zu einer königlichen Yacht umgewandelt und ihre gesamte Sekundärbewaffnung entfernt, um sie für solche Aufgaben besser geeignet zu machen. Sie wurde 1909 zum Ausbildungsschiff für Heizer und stand 1913 auf der Liste der zu entsorgenden Schiffe. Das Schiff wurde Anfang 1914 zum Abwracken verkauft.

Renown
Schiffsdaten
Flagge Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Schiffstyp Einheitslinienschiff
Bauwerft Pembroke Dockyard
Stapellauf 08. Mai 1895
Verbleib 1 April 1914 abgewrackt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 125,70 m (Lüa)
Breite 22 m
Tiefgang (max.) 8,30 m
Verdrängung Konstruktion: 12.865 t
 
Besatzung 651–674 Mann
Maschinenanlage
Maschine 8 Marinekessel
2 3-Zyl.-Verbundmaschinen
Maschinen­leistung 10.000 PS (7.355 kW)
Höchst­geschwindigkeit 19 kn (35 km/h)
Propeller 2
Bewaffnung
Panzerung
  • Wasserlinie: 152–203 mm
  • Deck: 51–76 mm
  • Kommandoturm: 76–229 mm
  • Kasematten: 160 mm
  • Barbette: 254 mm
  • Schott: 152–254 mm
  • Geschützturm: 76–152 mm

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Renown wurde am 1. Februar 1893 in der Pembroke Dockyard auf Kiel gelegt und am 8. Mai 1895 zu Wasser gelassen. Sie wurde im Januar 1897 mit einem Kostenaufwand von 751.206 Pfund fertiggestellt, durchlief dann aber eine langwierige Seeerprobung, bei der unter anderem die Propellerblätter ausgetauscht wurden, die bis Juni dauerte. Das Schiff wurde am 8. Juni 1897 in Dienst gestellt und diente am 26. Juni als Flaggschiff für den Oberbefehlshaber, Vizeadmiral Sir Nowell Salmon, VC, bei der Flottenrevision in Spithead anlässlich des Diamantenen Jubiläums von Königin Victoria, mit dem Prince of Wales an Bord. Vom 7. bis 12. Juli wurde sie kurzzeitig der 1. Division des Kanalgeschwaders zugeteilt, um Manöver vor der Südküste Irlands durchzuführen. Am 24. August wurde die Renown zu Fishers Flaggschiff und löste den geschützten Kreuzer Crescent als Flaggschiff der Station Nordamerika und Westindien ab. Als solches blieb das Schiff bis zum Beginn einer Überholung im Mai 1899 in Dienst.[12]

Nach Abschluss ihrer Überholung im Juli wurde sie zur Mittelmeerflotte versetzt und wurde erneut zu Fishers Flaggschiff. Fisher, der das Design der Renown sehr schätzte, hielt sie auch für ideal, um die für ein Flaggschiff in Friedenszeiten erforderlichen gesellschaftlichen Veranstaltungen auszurichten. Am 19. März 1900 wurde Kapitän Hugh Tyrwhitt zum Kommandanten ernannt.[13] Die Renown wurde von Februar bis Mai 1900 auf Malta einer speziellen Überholung unterzogen, um Fishers Anforderungen an das Schiff zu erfüllen. Dazu gehörte auch die Verlegung der 12-Pfünder des Hauptdecks auf die Aufbauten. Das Schiff wurde am 19. November 1900 wieder in Dienst gestellt und fungierte bis zum Ende von Fishers Dienstzeit als Oberbefehlshaber am 4. Juni 1902 als Flaggschiff. Danach leistete sie weiterhin ihren Dienst in der Mittelmeerflotte als Privatschiff unter einem neuen Kapitän, Arthur Murray Farquhar.[14] Die Renown nahm zwischen dem 29. September und dem 6. Oktober 1902 an kombinierten Manövern vor Kefalonia und Morea teil.[15]

Nach Beendigung der Manöver wurde sie von der Mittelmeerflotte abkommandiert und kehrte nach Großbritannien zurück, um in Portsmouth für die Reise des Herzogs und der Herzogin von Connaught durch Indien ausgerüstet zu werden. Zu diesen Modifikationen gehörte auch die Entfernung der 15 cm-Kanonen auf dem Hauptdeck. Nach den Umbauten erhielt das Schiff den Spitznamen "Battleship Yacht". Nach der Indienreise von November 1902 bis März 1903 trat das Schiff im April wieder in die Mittelmeerflotte ein. Im August löste sie die Venerable als Flaggschiff der Flotte ab, damit dieses Schiff einer Generalreperatur unterzogen werden konnte. Vom 5. bis 9. August 1903 nahm die Renown an Manövern vor der portugiesischen Küste teil.[16]

Am 15. Mai 1904 wurde die Renown in Devon in Reserve gestellt, nahm aber im folgenden Monat an Manövern teil. Am 21. Februar 1905 wurde das Schiff in Portsmouth überholt, um es als königliche Yacht zu nutzen.[1] Während der Umrüstung wurde der Rest der sekundären Bewaffnung entfernt, um mehr Platz zu schaffen.[18] Am 8. Oktober verließ die Renown Portsmouth in Richtung Genua, Italien. In Genua gingen der Prince of Wales der zukünftige König George V. und seine Frau die zukünftige Königin Mary - an Bord, um Indien zu besuchen.  Der geschützte Kreuzer Terrible begleitete das Schiff während der Reise. Nach Abschluss der Reise verließ die Renown am 23. März 1906 Karachi und traf am 7. Mai in Portsmouth ein. Am 31. Mai wurde sie in die Reserve versetzt.[1]

Im Mai 1907 wurde die Renown der Heimatflotte als " Hilfsyacht " zugeteilt. Zwischen Oktober und Dezember 1907 beförderte die Renown König Alfonso XIII. und Königin Victoria Eugenia von Spanien auf einer offiziellen Reise nach und von Großbritannien. Am 1. April 1909 wurde das Schiff der 4. Division der Home Fleet in Portsmouth zugeteilt. Fünf Monate später, am 25. September, wurde das Schiff in der Werft von Portsmouth umgerüstet, um als Ausbildungsschiff für Heizer eingesetzt zu werden[1].

Die Renown diente im Oktober kurzzeitig als Tender für die HMS Victory[19], bevor ihre Überholung im November abgeschlossen wurde. Während der Krönungsfeierlichkeiten für König George V. am 24. Juni 1911 in Spithead wurde das Schiff als Unterkunftsschiff eingesetzt. Sie wurde leicht beschädigt, als der Wassertanker Aid[19] sie am 26. November 1911 rammte. Die Renown wurde am 31. Januar 1913 zum Verkauf angeboten und teilweise abgewrackt. Im Dezember 1913 lag sie an der Motherbank und wartete auf ihren Verkauf. Am 1. April 1914 wurde sie bei einer Auktion an Hughes Bolckow zum Preis von 39.000 Pfund verkauft und in Blyth abgewrackt.[1] [20][21]

Technik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Renown hatte eine Gesamtlänge von 125,70 m, eine Breite von 22 m und einen Tiefgang von 8,30 m. Sie verdrängte zwischen 11.690 britische Tonnen (11.880 t) und 12.865 britische Tonnen (13.071 t).[4] Im Jahr 1903 zählte die Besatzung zwischen 651 und 674 Offiziere und Mannschaften. Im Hinblick auf ihre geplanten Auslandseinsätze wurde ihr Rumpf verkupfert, um Fouling zu reduzieren[5].

Antrieb[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Renown wurde von zwei vertikalen Dreifachverbunddampfmaschinen angetrieben, die jeweils einen einzelnen Propeller drehten. Der Dampf für die Maschinen wurde von acht zylindrischen Kesseln mit einem Arbeitsdruck von 155 psi (1.069 kPa; 11 kgf/cm2) geliefert. Die Motoren waren für eine Gesamtleistung von 10.000 PS (7.500 kW) ausgelegt, die eine Geschwindigkeit von 17 Knoten (31 km/h) ermöglichen sollten. Die Motoren erwiesen sich als leistungsfähiger als erwartet, und die Renown erreichte bei der Erprobung auf See mit Zwangsbelüftung (forced draught) 18,75 Knoten (34,73 km/h). Das Schiff konnte maximal 1.890 britische Tonnen (1.920 t) Kohle mitführen, genug, um 6.400 Seemeilen (11.900 km) mit 10 Knoten (19 km/h) zu fahren.[6]

Bewaffnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sie war mit vier Kaliber 32 25 cm Mk III Kanonen bewaffnet, die in zwei Doppelkanonen-Barbetten, eine vorn und eine achtern, untergebracht waren. Jedes Geschütz war mit 105 Granaten bestückt.[7] Die Sekundärbewaffnung bestand aus zehn Kaliber 40 15 cm-Mk-II-Schnellfeuer-Geschützen(QF). Ein halbes Dutzend dieser Geschütze war in Kasematten an den Seiten des Rumpfes montiert, die übrigen Geschütze waren auf dem Oberdeck in Kasematten im Aufbau untergebracht. Zur Abwehr von Torpedobooten waren ein Dutzend QF 12-Pfünder-Geschütze installiert. Acht dieser Geschütze waren auf dem Oberdeck mittschiffs montiert[7] Sie feuerten 5,7 kg schwere Geschosse mit einer Mündungsgeschwindigkeit von 777 m/s ab.[8] Jedes Schiff hatte 200 Schuss pro Geschütz an Bord. Die Renown verfügte außerdem über acht 3-Pfünder-Hotchkiss-Schnellfeuerkanonen. Jedes Geschütz war mit 500 Schuss Munition bestückt. Außerdem verfügte das Schiff über fünf 45 cm-Torpedorohre, eines im Heck über Wasser und zwei auf jeder Breitseite unter Wasser.[7]

Panzerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Schutz des Schiffes bestand im Allgemeinen aus einer Harvey-Panzerung, bei dem der Hauptgürtel an der Wasserlinie 152-203 mm betrug. Er war mittschiffs 64 m lang und 2,30 m hoch, wovon bei normalem Tiefgang 1,50 m unterhalb der Wasserlinie lagen. Vordere und hintere Schotten, 254,0 mm und 152 mm dick, verbanden die Gürtelpanzerung mit den Barbetten. Die obere Panzerung von 152 mmwar 54,90 m lang und 2,10 m hoch. Sie bedeckte die Schiffsseite zwischen der Rückseite der Barbetten bis zur Höhe des Hauptdecks. Sechs Zoll dicke Querschotten verbanden die obere Panzerung mit den Barbetten[9].

Die Renown war das erste britische Schlachtschiff, das mit einem geneigten Panzerdeck hinter dem Hauptpanzer gebaut wurde, wie es bei britischen Schutzkreuzern üblich war. Die Oberseite des Schutzdecks lag auf gleicher Höhe mit der Oberseite des Hauptpanzergürtels und fiel in einem Winkel von 45° ab, um auf die Unterseite des Gürtels zu treffen. Es hatte eine Stärke von 51 mm auf der Ebene, an der Schräge 76 mm und verlief zwischen den Barbetten. Außerhalb der Barbetten war das Unterdeck 76 mm dick und verlief zu den Enden des Schiffes hin[10].

Die Barbetten waren durch 254 mm dicke Panzerplatten geschützt. Die Geschütztürme, in denen sich die Hauptbewaffnung befand, bestanden aus 15 mm Panzerung an der Vorderseite, drei 76 mm dicken Seiten und einem 25 mm dicken Dach. Wegen Problemen mit der Gewichtsverteilung der Geschütztürme wurden sie zunächst ohne Rückwand gebaut. Die Kasematten des Oberdecks waren an der Vorderseite und an den Seiten durch 102 mm dicke Platten geschützt. Die Kasematten des Hauptdecks hatten eine Rundum-Panzerung von 150 mm. Das Heck-Torpedorohr war durch einen 76 mm bis 150 mm dicken Mantel geschützt. Die Seiten des vorderen Kommandoturms waren 229 mm stark, während die des hinteren Kommandoturms nur eine Stärke von 76 mm aufwiesen.[11]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Burt, R. A. (1988). British Battleships 1889–1904. Annapolis, Maryland: Naval Institute Press. ISBN 0-87021-061-0.

Chesneau, Roger; Kolesnik, Eugene M., eds. (1979). Conway's All the World's Fighting Ships 1860–1905. Greenwich, UK: Conway Maritime Press. ISBN 0-8317-0302-4.

Friedman, Norman (2011). Naval Weapons of World War One. Barnsley, South Yorkshire, UK: Seaforth. ISBN 978-1-84832-100-7.

Gardiner, Robert; Gray, Randal, eds. (1985). Conway's All the World's Fighting Ships: 1906–1921. Annapolis, Maryland: Naval Institute Press. ISBN 0-85177-245-5.

Mitchell, Chas (1904). The Commission of H.M.S. Renown 1900–1904, with numerous special articles by Tre-Pol-Pen. London: Westminster Press (Gerrards Ltd.). OCLC 563547693.