Wikipedia:WikiProjekt Philosophie/Gotha-Preis
Gotha-Preis des Projektes Philosophie
Der Gotha-Preis ist ein Schreibwettbewerb des Projektes Philosophie. In diesem Schreibwettbewerb geht es um die Verbesserung und Erarbeitung von zentralen Artikeln aus dem Bereich Philosophie. Hierzu wird vor Wettbewerbsbeginn eine Liste erstellt, die Artikel enthält, denen es aus Sicht des Projektes Philosophie deutlich an Qualität fehlt oder die komplett fehlen. Den Gotha-Preis gewinnt, wer einen dieser Artikel auf einen Stand bringt, der voll den Ansprüchen von Wikipedia genügt. Mitarbeiter des Projektes Philosophie sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Zeitplan[Quelltext bearbeiten]
Bis zum 3. Oktober 2010 wurde vom Projekt eine Jury festgelegt und die Nominierung vorbereitet.
Am 4. Oktober 2010, 0:00 Uhr startete die Phase, in der sich Bearbeiter für einen Artikel entscheiden konnten („Nominierung“). Die Nominierungsphase endete am 31. Dezember 2010. Die Auswertung der Beiträge und die Entscheidung der Jury sowie die Preisverleihung erfolgen im Frühjahr 2011. Gibt es am 1. Januar 2011 mehrere gute Artikel dieser Art, werden sie als Schreibwettbewerb miteinander verglichen und die Preise eventuell aufgeteilt.
Die Entscheidung der Jury wird am 1. Februar 2011 verkündet. Preise[Quelltext bearbeiten]
Liste der nominierten Artikel[Quelltext bearbeiten]
Die Preise und ihre Begründungen[Quelltext bearbeiten]Die Jury freut sich, zwei Gewinner des Gotha-Preises bekanntzugeben: Friedrich Engels, Hauptautor:HerbertErwin[Quelltext bearbeiten]Um die Leistung hinter dem vorliegenden Artikel zu würdigen muss man in den September zurücksehen. Bei 29.000 Bytes stand der Artikel am 20., bevor HerbertErwin mit der „Erweiterung“ begann. 102.069 sind es heute. Nicht immer sind Erweiterungen ein Gewinn. Hier sind sie es. Der originäre Artikel bot die Vita, Kuriosa unter der Überschrift „Andenken“, den im 19. Jahrhundert beliebten Fragebogen zu persönlichen Vorlieben mit den Engels’ Antworten, Familie und Werkregister. Das Literaturverzeichnis umfasste 6 Titel, die drei Fußnoten waren allgemein gehalten. Der jetzige Artikel setzt vor allem zwei Einheiten hinzu. Die eine summiert das Werk. Die zweite übertitelt mit „Theoretische Konzeptionen“ und ist ein Versuch, Engels’ philosophische Positionen systematisch darzulegen. Beide Teile sind gewichtig ausgearbeitet. 106 Belege gehen jetzt ins Detail. Das Werkregister ist direkt mit online-Ausgaben verbunden. Man erhält insbesondere im systematischen Part über die Fußnoten direkten Zugriff auf die Engels’schen Arbeiten und hier wird nicht aus der Sekundärliteratur wiedergegeben, sondern ein Einstieg in die Texte selbst geliefert. Aus dem Artikel ist an dieser Stelle eine erste Anlaufstelle geworden, die im Niveau jetzt Studenten der Philosophie wie der Geschichte mit Überblick versorgt und ihnen Texte eröffnet. Man wird darüber gespaltener Meinung sein können, ob die aktuelle Gliederung ganz glücklich ist: Ihr Vorteil ist, es Besuchern mit unterschiedlichen Interessen die passenden Anlaufstellen zu liefern. Eine Gefahr, der sie den Artikel aussetzt, sind die leichten Wiederholungsschleifen: Das Werk wird im Lebenslauf erwähnt selbst durchgegangen und dann noch einmal systematisch eröffnet. Der Artikel ist damit vielleicht nicht die glücklichste Gesamtlektüre, vielleicht aber das um so sinnvollere Angebot im Nachschlagewerk, dessen Benutzer sich punktuell orientiert. Im Umfang und der Sorgsamkeit hat der aktuelle Artikel in jedem Fall das Zeug zu einer Lesenswertkandidatur. Für die Philosophie-Sektion ist der Schritt vom Personen-Artikel zur Auseinandersetzung mit den Positionen ein immenser Gewinn.
Jean-Baptiste de Mirabaud Hauptautor: Okmijnuhb[Quelltext bearbeiten]Der französische Frühaufklärer Jean-Baptiste de Mirabaud steht bislang nicht im Zentrum der philosophiehistorischen Forschung und hat erst im Rahmen des Gotha-Preises einen Artikel in der deutschsprachigen Wikipedia bekommen. Der Artikel überzeugt durch eine umfassende und sorgfältige Auswertung der verfügbaren Quellen, bei der gleichermaßen auf gegenwärtige Forschungsliteratur wie auf historische Quellen zurückgegriffen wird. Der Autor trägt die verstreuten biographischen Daten zusammen und bietet eine in klarer Sprache formulierte Zusammenfassung von Mirabauds philosophischem Werk. Darüber hinaus gelingt es dem Autor, Mirabaud in den politischen Kontext des frühen 18. Jahrhunderts einzuordnen und seine Wirkung auf die philosophischen Debatten der Zeit herauszuarbeiten. Der ausgezeichnete Artikel verdeutlicht, dass Wikipedia bei sorgfältiger Recherche Informationen anbieten kann, die sich so selbst in philosophischen Fachenzyklopädien nicht finden lassen.
Die Jury möchte zudem allen anderen Teilnehmern des Wettbewerbs danken. So hat etwa Lutz Hartmann außer Konkurrenz einen herausragenden Artikel zur Transzendentalphilosophie geschrieben. StMS' Artikel zu Die Welt als Wille und Vorstellung stellt ein zentrales Werk der deutschen Philosophie ausführlich dar und ordnet es in seinen philosophiehistorschen Kontext ein. Mit César Chesneau Du Marsais wird zudem ein weiterer, wenig bekannter französischer Aufklärer erfreulich ausführlich in der Wikipedia beschrieben. |