Benutzer:RHBauer/Mandinga (Fluss)

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Río Mandinga (Panama)
Río Mandinga (Panama)
Río Mandinga
Río Mandinga
Daten
Lage Panama Panama
Flusssystem Río Mandinga
Mündung ins Karibische Meer

Länge 41 km[1]
Einzugsgebiet 237 km²[1]

Der Río Mandinga ist ein Fluss in Panama, der fast auf seiner gesamten Länge als Grenzfluss zwischen der Provinz Colón und der indigenen Comarca Guna Yala verläuft und in den Golf von San Blas in die Karibik mündet. Er hat eine Länge von 41,3 Kilometern und sein Einzugsgebiet, das sich zwischen Guna Yala und der Provinz Colón befindet, umfasst 337 km².[1] Sein einziger Zufluss ist der Cangandí.

Etymologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Fluss und ein ehemaliger Ort an der Karibikküste Panamas unweit der Flussmündung dürften nach Pedro Mandinga, einem lokalen Anführer entlaufener Sklaven (span. cimarrones) benannt worden sein. Mandinga ist in diesem Fall kein gewöhnlicher Nachname, sondern muss als Stammesname, also einem bestimmtem Stamm angehörend, aufgefasst werden, siehe Volk der Mandinka. Pedro Mandinga und seine Gefolgsleute haben 1572 Francis Drake und seine Männer von der Karibikküste bis zum camino real nahe Venta Cruces nicht weit von der Stadt Panama an der Pazifikküste entfernt durch die Wildnis des Landesinneren geführt, um dort gemeinsam einen Überfall auf die Gold- und Silbertransporte zu unternehmen, die zur damaligen Zeit auf Eselsrücken über den Isthmus stattfanden. Auf dem Weg dorthin erblickte Francis Drake als erster Europäer von einem hohen Baum aus gleichzeitig die Karibik und den Pazifischen Ozean[2].

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Fluss Mandinga wurde von Piraten benutzt, um von der Karibikküste Panamas auf die pazifische Seite zu gelangen, um dorthin ihre Raubzüge auszuweiten. Namentlich sind die Piraten John Guarlem, Edward Blomen und Bartholomew Charps genannt, die diese Route, eine von mehreren, im Jahr 1679 wählten[3].

An der Mündung des nahe gelegenen Flusses Cartí wurde 1785 eine provisorische Festung mit dem Namen San Rafael de Mandinga unter Planung und Leitung des spanischen Militäringenieurs Antonio de Arévalo errichtet. Diese Festung war eine von mehreren, die in dieser Zeit entlang der Karibikküste vom Golf von San Blas im Westen bis zum Golf von Urabá im Osten angelegt wurden. Die Festung San Rafael de Mandinga bestand nur wenige Jahre und wurde schließlich wieder aufgegeben[4].

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Cuencas hidrográficas de Panamá. Abgerufen am 9. Juni 2021.
  2. Irene Wright: Documents Concerning English Voyages to the Spanish Main, 1569-1580. The Hakluyt Society, London 1932
  3. Antonio de Alcedo: Diccionario Geográfico-Histórico de las Indias Occidentales o América. Tomo 3. Imprenta de Blas Roman, Madrid 1788
  4. Jorge Galindo Díaz, Laura María Henao Montoya. Las fortificaciones perdidas del Darién: los proyectos del ingenieromilitar Antonio de Arévalo (1761-1785). Defensive Architecture of the Mediterranean. XV to XVIII centuries. Proceedings of the International Conference on Modren Age Fortifications of the Mediterranean Coast - FORTMED 2017 (vol. V). Alicante: Publicaciones de la Universidad de Alicante. 2017