Benutzer:Rainerhaufe/WEM Nr5
WEM Nr.5 | |
---|---|
![]() erhaltene Maschine
| |
Nummerierung: | WEM Nr. 1 Graf Arnim DR 99 3301 |
Anzahl: | 1 |
Hersteller: | Krauss |
Baujahr(e): | 1895 |
Ausmusterung: | 1966 (bei der DR) |
Bauart: | C n2t |
Gattung: | K 33.3 |
Spurweite: | 600 mm |
Länge über Puffer: | 8.720 mm * |
Höhe: | 2.880 mm |
Breite: | 1.500 mm |
Fester Radstand: | 1.300 mm |
Gesamtradstand: | 1.300 mm |
Leermasse: | 6,15 t |
Dienstmasse: | 8,15 t |
Reibungsmasse: | 8,15 t |
Höchstgeschwindigkeit: | 15 km/h |
Indizierte Leistung: | 75 PSi / 55 kW |
Anfahrzugkraft: | 15,15 kN |
Treibraddurchmesser: | 560 mm |
Steuerungsart: | Stephenson |
Zylinderanzahl: | 2 |
Zylinderdurchmesser: | 200 mm |
Kolbenhub: | 300 mm |
Kesselüberdruck: | 12 bar |
Rostfläche: | 0,39 m² |
Strahlungsheizfläche: | 1,93 m² |
Rohrheizfläche: | 16,83 m² |
Verdampfungsheizfläche: | 18,76 m² |
Tender: | 2 T 1,5 |
Wasservorrat: | 1,9 m³ |
Brennstoffvorrat: | 0,7 t Kohle |
Bremse: | Handbremse |
* mit Hilfstender |
Die Lokomotive Graf Arnim der früheren Waldeisenbahn Muskau (WEM) ist eine laufradsatzlose, schmalspurige Dampflokomotive mit drei Kuppelradsätzen. Die von Krauss 1895 gebaute Maschine ist noch heute erhalten, seit 2008 allerdings nicht mehr betriebsfähig.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gräflich von Arnim'sche Kleinbahn bezog zur Betriebsaufnahme 1895 und kurz danach (1896 und 1899) drei Tenderlokomotiven vom Münchner Lokomotivhersteller Krauss. Die erstgebaute Lok erhielt den Namen GRAF ARNIM. Diese Lokomotive bekam in den 1930er Jahren einen unter Umständen von einer 1919 bei Orenstein & Koppel gebauten Lokomotive stammenden Tender als Hilfstender beigestellt, um die Reichweite auf dem ausgedehnten Waldbahnnetz zu erhöhen, sie war aber weiterhin auch ohne Tender einsatzfähig. Die anderen beiden bei Krauss beschafften Tenderlokomotiven sind bereits bis 1945 ausgemustert worden; die GRAF ARNIM hingegen wurde von der Deutschen Reichsbahn (DR) übernommen und erhielt bei dieser die Betriebsnummer 99 3301. Bei der Reichsbahn war sie auf der mit dem restlichen Netz der Waldbahn seit 1932 nicht mehr verbundenen Strecke Weißwasser–Ruhlmühle stationiert; sie wurde in einem eigenen Lokschuppen am Ortsausgang von Weißwasser untergestellt. Nachdem die Strecke Weißwasser–Ruhlmühle 1966 stillgelegt worden war, wurde sie abgestellt und nur noch für Notfälle vorgehalten.
1969 kam sie zur Pioniereisenbahn Cottbus, wo sie 1970 in Betrieb genommen wurde. Der Tender wurde 1974 erneuert, dabei ersetzt man den ursprünglichen Holzaufbau durch einen Aufbau aus Stahl. Unter der Betriebsnummer 04 ist sie auch heute noch bei der nun Cottbuser Parkeisenbahn genannten Bahn vorhanden, seit 2008 jedoch wegen eines Schadens abgestellt.
Technische Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Lokomotive ähnelt in vielen Merkmalen den ebenfalls von Krauss hergestellten Lokomotiven für die Heeresfeldbahnen oder Kolonialbahnen.
Sie besitzt einen Innenrahmen sowie ein außen liegendes Zweizylinder-Nassdampf-Triebwerk mit Stephenson-Steuerung und einfacher Dampfdehnung. Die Zylinder haben Flachschieber.
Auffällig ist der Kobelschornstein Bauart Rose sowie das abgesenkte, recht geräumige Führerhaus. Vor dem Schornstein ist ein Dampfläutewerk Bauart Latowski angebracht. Auf dem Dampfdom saß ursprünglich ein Federwaag-Sicherheitsventil, das jedoch noch vor Übernahme der Waldbahn durch die DR gegen eines modernerer Bauart ausgetauscht wurde.
Die Lok verfügt nur über eine Handbremse. Mittels eines handbetätigten Sandstreuers können die Schienen zwischen dem ersten und zweiten sowie zweiten und dritten Radsatz besandet werden. Die Mittelpufferkupplungen sind tief angebracht.
Das Fahrzeug kann in Kombination mit dem Hilfstender an Betriebsvorräten 3,0 m³ Wasser und 1,1 Tonnen Kohle mitführen.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Manfred Weisbrod, Hans Wiegard, Hans Müller, Wolfgang Petznick: Deutsche Lok-Archiv. Dampflokomotiven 4. Baureihe 99. Transpress, Berlin 1995, ISBN 3-344-70903-8.
- Klaus Jünemann, Erich Preuß: Schmalspurbahnen zwischen Spree und Neiße. Reihe Verkehrsgeschichte. transpress Verlagsgesellschaft mbH, Berlin 1988 (2. Auflage). ISBN 3-344-00307-0
- Horst J. Obermayer: Taschenbuch Deutsche Schmalspur-Dampflokomotiven. Franckh, Stuttgart 1971, ISBN 3-440-03818-1