Benutzer:Ratzer/Projekte/Gotlandsee

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Gliederung der Ostsee nach Wattenberg (1949), der die Gotland-See weiter untergliedert in Östliche Gotland-See und Westliche Gotland-See
HELCOM[1]-Gliederung:
7. Northern Baltic Proper
8. Western Gotland Basin
9. Eastern Gotland Basin
10. Gdansk Basin

Gotlandsee (auch Bindestrich-Schreibweise Gotland-See, englisch Gotland Sea, schwedisch Gotlandshavet oder getrennt Gotlands havet) ist ein weithin gebräuchlicher Name für den zentralen und größten Meeresteil der Ostsee[2] oder für den Hauptteil der so genannten Eigentlichen_Ostsee (englisch Baltic Proper).

Der Name Gotlandsee wurde erstmals 1912 von Hans Spethmann für den Bereich der Eigentlichen Ostsee vorgeschlagen, der diesen Begriff für verunglückt hielt.[3] Im Gegensatz zur heute vorherrschenden Abgrenzung schloss diese Bezeichnung daher auch die im Südwesten gelegene Arkonasee und die die östlich davon gelegene Bornholmsee ein, auch wenn der gleiche Autor nur zwei Jahre später die Arkonasee als einen von der Gotlandsee separaten Meeresteil betrachtete.[4]


Der Name Gotlandsee bzw. englisch Gotland Sea ist heute in der wissenschaftlichen Literatur weithin in Gebrauch (jedoch nicht für die gesamte Eigentliche Ostsee - auch die Bornholmsee wird nicht mehr dazugerechnet),[5][6] wenngleich der nicht deckungsgleiche Begriff Gotlandbecken etwas bekannter sein mag.

Die Gotlandsee umgibt die schwedische Insel Gotland, von der sie ihren Namen bezieht, so wie in ihrem Südwesten auch die Insel Öland, und schließt damit auch den Kalmarsund zwischen Öland und dem schwedischen Festland ein. Sie wird im Norden begrenzt durch die Ålandsee und das Schärenmeer, im Westen durch das schwedische Festland (einschließlich des Kalmarsund zwischen Öland und dem Festland), im Osten durch den Finnischen Meerbusen, der Bucht von Riga und den Küsten von Lettland und Litauen. Im Süden schließt sie die Danziger Bucht ein, die an die Küsten Polens und des russischen Gebiets Kaliningrad reicht. Im Südwesten schließt sich die Bornholmsee mit der Hanöbucht an.

Die Gotlandsee weist eine Fläche von 151.920 km² auf. Bei einer mittleren Tiefe von 71 Metern ergibt sich ein Wasservolumen von 10.824 km³. Die tiefste Stelle der Gotlandsee und gleichzeitig der gesamten Ostsee ist mit 459 Metern das Landsorttief im Norden des westlichen Gotlandbeckens, gefolgt vom Gotlandtief im östlichen Gotlandbecken mit 249 Metern. Die Gotlandsee ist folgendermaßen untergliedert:[2]

Meeresregion Fläche
km²
Mittlere
Tiefe (m)
Größte
Tiefe (m)
Wasser-
Volumen
km³
Danziger Bucht 25234 57 114 1439
Ostgotlandbecken 63478 77 249 4911
Nordgotlandbecken 28976 71 150 2056
Westgotlandbecken 34232 71 459 2418
Gotlandsee 151829 71 459 10824

Das Nordgotlandbecken wird auch als Northern Baltic Proper (nördliche Eigentliche_Ostsee) bezeichnet.[1] Bei einer Gliederung der Gotlandsee in nur zwei Regionen bzw. Becken, etwa wie bei Wattenberg (1949), werden Nordgotlandbecken und Danziger Bucht unter dem Ostgotlandbecken bzw. unter der Östlichen Gotlandsee subsumiert.

Für die Meeresregionen ist statt -becken auch der Namensteil -see gebräuchlich, so auf Schwedisch Östra Gotlandshavet, Norra Gotlandshavet und Västra Gotlandshavet.[7]

Einzelnachweise

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  1. a b HELCOM: Baltic Marine Environment Bibliography
  2. a b Matti Leppäranta und Kai Myrberg: Physical Oceanography of the Baltic Sea. Chichester 2009, S. 46
  3. Hans Spethmann: Der Wasserhaushalt der Ostsee. In: Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin (1912), S. 738-753, hier S. 739
  4. Hans Spethmann: Studien zur Ozeanographie der südwestlichen Ostsee. In: I. Internationale Revue der gesamten Hydrobiologie und Hydrographie Hydrogr. Suppl. zu Bd. 5 (3. Serie), 1914 (online), S. 2-3
  5. Keyword Gotlandsee beim Leibniz-Institut für Ostseeforschung
  6. Gotland Sea in scholar.google.com
  7. Swedish Radiation Safety Authority: Sediment