Benutzer:Rbjsa5/Entwurf

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Blick von Westen auf Portal und Südflügel

Die römisch-katholische Pfarrkirche St. Antonius von Padua in Kerkrade, Ortsteil Bleijerheide, wurde 1930 vom Architekten Alphons Boosten (1893-1951) aus Maastricht entworfen. Die Kirche ist ein niederländisches Reichsmonument.

Vorgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Rahmen des Kulturkampfes wurde im Königreich Preußen 1875 das Klostergesetz (Gesetz zur Auflösung der geistlichen Orden) erlassen: Alle Einrichtungen von Orden in Preußen, die nicht rein der Krankenpflege dienten, mussten innerhalb von 6 Monaten geschlossen werden. Bei den Franziskanern (OFM) war dadurch die Sächsische Ordensprovinz betroffen mit Klöstern beispielsweise in Aachen, Düsseldorf, Hardenberg-Neviges, Remagen. Wie auch viele andere Orden gründeten die Franziskaner daraufhin Niederlassungen in Belgien und den Niederlanden in Grenznähe. Die Saxonia bezog zuerst sechs Häuser: Beesel, Harreveld, Brunssum, Puth, Bleijerheide (Kerkrade), Verviers und Moresnet, die teilweise bald aufgegeben oder an weitere Orte verlegt wurden wie Watersleyde und Vlodrop.

Geschichte des Klosters[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Sommer 1876 wurde in Bleijerheide unter der Leitung von Bruder Remigius Brand mit dem Bau des Klosters begonnen, sodass im Mai des folgenden Jahres der erste Teil und eine Kapelle fertiggestellt waren. Im September bezogen die Franziskaner das Kloster. Die Studieneinrichtungen für Philosophie und Theologie zogen aus Verviers nach Bleijerheide, sodass durch Bruder Remigius Brand ein weiterer Flügel der Anlage erstellt werden musste, der 1880 bezugsfertig war. 1881 folgte die nächste Erweiterung und der Neubau einer Kirche mit größerem Chor. Das erste Ordentliche Kapitel der Sächsischen Provinz seit dem Kulturkampf wurde 1885 hier abgehalten.

Mit der Aufhebung des Klostergesetzes 1886 zogen viele Mönche in ihre früheren Klöster nach Düsseldorf, Aachen usw. zurück, das Kloster leerte sich zusehends, und wurde 1888 an den französischen Zweig der Oblaten (Congregatio Oblatorum Mariae Immaculatae, OMI) aus Autun übergeben und von diesen in St. Franziskus umbenannt. Diese zogen 1891 nach Lüttich um. Die Sächsische Provinz nahm das Kloster zurück, um die Seelsorge zu unterstützen und ein Noviziat einzurichten. 1903 wechselte die Pariser Ordensprovinz nach Bleijerheide wegen gesetzlicher Einschränkungen in Frankreich und blieb bis 1916.

1913 wurde die Klosterkapelle unter der Leitung von Bruder Quintillian Borren umfangreich umgebaut und 1914 eingeweiht. Die Auswirkungen des 1. Weltkriegs führten 1918 zur Übergabe des Klosters an die Niederländische Ordensprovinz.

Der Klosterbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das dreigeschossige Klostergebäude bildete eine U-Form mit dem Haupttrakt mit acht Fensterachsen parallel zur Bleijerheiderstraat im Westen, einem Nordflügel und der ersten Klosterkapelle, einem schlichten einschiffigen Bau mit Satteldach und Dachreiter als Südflügel. Alles war völlig schmucklos dem franziskanischen Ideal folgend. Dem Nordflügel wurde später weiter nördlich ein weiterer Bau mit Verbindungsgang angegliedert, dem Südflügel direkt eine Erweiterung der Klosterräume an der Innenseite angebaut.

Der Neubau der dreischiffigen Klosterkapelle durch Bruder Quintillian Borrel erfolgte im neuromanischen Stil in Verlängerung des Haupttraktes, wobei die ursprüngliche Kapelle als Querschiff genutzt wurde. Dadurch musste der Chor in den südlichen Teil des Haupttraktes verlegt werden und zur Belichtung wurden Fensterachsen des Haupt- und Seitentraktes abgetragen. Der Kapellenbau war in dunkelrotem Backstein aufgeführt mit hellem Werkstein für Fensterlaibungen und Sohlbänke und hob sich dadurch deutlich vom Klosterbau ab.

Die durch den Bergbau immer weiter anwachsende Einwohnerzahl erforderte schließlich 1930 einen vollständigen Neubau einer Kirche. 1966 erfolgte der Abriss des gesamten Klosterkomplexes. Nur die neue Kirche blieb bestehen und wird als Pfarrkirche genutzt (Stand 2019).

Die Pfarrkirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die 1930 an der Nordseite des Klosters nach einem Entwurf das Maastrichter Architekten Alphons J. N. Boosten (1893-1951) errichtete Kirche ist eine dreischiffige Basilika mit Querschiff und fünfeckigem Chorabschluss.

Die Pfarrei[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit alters gehört das Gebiet zur Pfarrei St. Lambertus in Kerkrade. Die Franziskaner unterstützten seit dem Aufbau des Klosters die Seelsorge in einem größeren Gebiet sowohl auf niederländischer wie auf deutscher Seite. Auch die Klosterkirche wurde von vielen Umwohnern besucht, da die zugehörigen Pfarrkirchen (wie Kerkrade, Kohlscheid, Horbach) weiter entfernt lagen. Erst 1919 wurde das Rektorat St. Antonius von Padua eingerichtet und 1966 erfolgte die Erhebung zur Pfarrei. 1950 wurde mit einem Kirchbau in Nulland die neue Pfarrei Maria Goretti ausgegliedert, die aber 2004 wieder aufgelöst wurde. Es entstand die Pfarrei St. Antonius von Padua und Maria Goretti.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Monique Dickhaut: Dertig glas-in-loodramen van Henri Jonas voor de Sint Antonius van Paduakerk in Bleijerheide. In M. Frusch, M. Kuckelkoren, J. Ploum (Hrsg): Kerkrade Onderweg, deel X, Historische Kring Kerkrade, 2006, ISBN 90 70246 65 1
  • R. J. Herpers, M. N. B. Kockelkoren, J. Finger, N. F. G. Frijns: Kerkrade, van dorp naar stad 1816 - 1998, Kerkrade 1998, ISBN 90 702 4636 8
  • Rita Müllejans: Klöster im Kulturkampf, einhard, Aachen 1992, (Veröffentlichungen des Bischöflichen Diözesanarchivs Aachen, Bd. 44), ISBN 3-920284-63-1
  • Jos. L'Ortye: Bleijer op de Heide, Kerkrade 2006
  • Jos. L'Ortye: Br. Quintillian Borren OFM bouwer van de (oude) Bleijerheidse rectoraatskerk. In H. Beunen, H. Kennen (Hrsg): Kerkrade Onderweg, deel XIX, Historische Kring Kerkrade, 2015, ISBN 978 90 824675 0 5

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Antonius van Paduakerk (Kerkrade) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

https://www.kerkgebouwen-in-limburg.nl/kerken/bleijerheide/antonius-van-padua (Zugriff Juni 2019)