Benutzer:Regiomontanus/Bearbeitete Artikel/Spinnen/Stegodyphus lineatus

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Stegodyphus lineatus

Stegodyphus lineatus (Weibchen)

Systematik
Unterordnung: Echte Webspinnen (Araneomorphae)
Teilordnung: Entelegynae
Überfamilie: Eresoidea
Familie: Röhrenspinnen (Eresidae)
Gattung: Stegodyphus
Art: Stegodyphus lineatus
Wissenschaftlicher Name
Stegodyphus lineatus
Latreille, 1817

Stegodyphus lineatus ist eine Webspinne aus derFamilie der Röhrenspinnen. Die Art ist als einzige der Gattung Stegodyphus auch in Europa beheimatet.

Stegodyphus lineatus kommt im europäischen Mittelmeerraum vor, das Verbreitungsgebiet reicht im Osten bis Zentralasien. Sie bevorzugt heiße, trockene Standorte und ist in Spanien südlich von Barcelona und im Süden Griechenlands einschließlich der Insel Kreta zu finden.

Stegodyphus lineatus webt ein Netz von rund 30 cm Durchmesser meist zwischen den Zweigen niedriger Büsche. Das Netz hat eine Verbindung zur Wohnröhre aus Spinnenseide. Diese ist trichterförmig und ungefähr 5 cm lang.

In dieser Röhre schlüpfen auch die Jungen. Sie werden vom Muttertier aus dem Kokon befreit und noch rund zwei Wochen lang gepflegt. Diese Brutpflege endet oft mit dem Tod der Mutter, die dann noch den jungen Spinnen zur Nahrung dient.

Geschlechtsreife Männchen begeben sich schon im Frühjahr auf Partnersuche. Die Weibchen können von mehreren Männchen begattet werden (Polyandrie), was einerseits genetische Vorteile für einen Teil der Nachkommenschaft bieten kann,[1] andererseits aber aufwändig ist, weil die Paarung oft mit dem Tod des Männchens endet und wiederholte Paarung auch eine niedrigere Lebenserwartung der Weibchen nach sich zieht.[2] Wenn ein Eikokon verloren geht, etwa weil die Eier von Ameisen in ihren Bau geschleppt werden, können sich die Weibchen erneut paaren und ein weiteres Gelege produzieren. Das hat zu dem Verhalten einiger Männchen geführt, Eikokons mit den Cheliceren vom Gespinst der Wohnröhre zu lösen, aus der Röhre zu transportieren und zu Boden fallen zu lassen.[3] Das gibt ihnen die Chance zur Paarung, obwohl das Weibchen schon ein Gelege produziert hatte. Die Chancen der Schlüpflinge des zweiten Geleges, das meist eine geringere Eierzahl aufweist als das erste, sind jedoch reduziert. Die kürzere Lebenserwartung des Weibchens, nach der zweiten Paarung und der Produktion eines weiteren Kokons, verringert die Zeit der Brutpflege. Ebenso sind die Überlebensmöglichkeiten der später im Jahr geschlüpften Jungen geringer, weil sie nicht so gut auf den Winter vorbereitet sind, wie ihre früher geborenen Artgenossen.

Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Weibchen ihr Nest und ihre Brut verteidigen, auch gegenüber Männchen der eigenen Art. Ungefähr die Hälfte der Männchen, die sich dem Netz nähern, werden durch das stärkere Weibchen gleich wieder vertrieben.[3] Oft werden sie von den aggressiven Weibchen auch getötet und gefressen. Da die Männchen wegen ihrer kurzen Lebensdauer nur ein bis zwei Mal die Möglichkeit haben, sich zu verpaaren, müssen sie dieses Risiko auf sich nehmen. Dadurch kommt es zur Auswahl der stärksten und geschicktesten Männchen. Rund 8% der bereits vorhandenen Kokons werden bei diesem Paarungsverhalten zerstört.[4]

Einzelnachweise

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  1. A. A. Maklakov, Yael Lubin: Indirect genetic benefits in a spider with direct costs of mating. Behavioural Ecology and Sociobiology, 61, S. 31-38, 2006
  2. A. A. Maklakov et al.: Sexual conflict in the wild: elevated mating rate reduces female lifetime reproductive success. American Naturalist, 16, S. S38-S45, 2005
  3. a b Jutta M. Schneider, Yael Lubin: Infanticidal male eresid spiders. Nature, 381, S. 655-656, 1996
  4. G. Arnqvist and L. Rowe: Sexual conflict. Princeton University Press, Princeton 2005 ISBN 0691122172

[[Kategorie:Echte Webspinnen]] [[Kategorie:Araneomorphae]] [[en:Stegodyphus lineatus]] [[vi:Stegodyphus lineatus]]