Benutzer:Runologe/Artikelentwurf 03

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MS Oxford St John's College 17, fol. 7v; in der Mitte im Rad und im Rahmen darüber die Ogham-Zeichen

Byrhtferth’s Ogham-Enigma ist ein frühmittelalterlicher rätselhafter Manuskripteintrag in Ogham-Schrift durch den angelsächsischen Mönch Byrhtferth. Der Eintrag, der bis heute nicht vollständig entschlüsselt werden konnte, erfolgte zwischen 985 – 1020 n. Chr. in der Abtei Ramsey, Grafschaft Huntingdonshire (heute in Cambridgeshire eingegliedert), England.[1] Byrhtferth's Original ist nicht mehr vorhanden. Erhalten ist eine Abschrift, die auch die Ogham-Zeichen enthält.[2] Die Abschrift wurde 1110 oder 1111 in Thorney, das in der selben Grafschaft liegt, angefertigt.[3] Das Manuskript wird im St John's College in Oxford, England, aufbewahrt. Die Seite mit den Ogham-Zeichen hat die Bezeichnung „MS Oxford St John's College 17, folium 7 verso“.[4]


Beschreibung der Manuskriptseite[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Text der Manuskriptseite ist vollständig in Lateinisch.[5] Byrhtferth stellt sich als Verfasser vor und überschreibt das Diagramm: „Byrhtferth, ein Mönch der Abtei von Ramsey, stellte diese Abbildung über die Eintracht der Monate und der Elemente zusammen.“ Unter anderem heißt es: „Diese Abbildung enthält die zwölf Zeichen[6], die zwei Sonnenwenden, die zwei Tagundnachtgleichen und die zweimal zwei Jahreszeiten; und darin sind die vier Namen der Elemente[7], die Namen der zwölf Winde und der vier Lebensalter des Menschen beschrieben. Gleichzeitig sind die zweimal zwei Buchstaben des Namens des ersten Menschen, Adam, hinzugefügt.“ Byrhtferth beabsichtigte, unter Einbeziehung der Vier-Elemente-Lehre die Einheit zwischen den Lebens- und Erdzeiten sowie den Tierkreiszeichen als Schöpfung Gottes anschaulich darzustellen.

Im Zentrum der Seite befindet sich ein Speichenrad mit einem waagerechten Rahmen darüber, die jeweils lateinische und griechische Buchstaben sowie Ogham-Zeichen enthalten.

Ogham-Inschrift[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Byrhtferth’s Ogham-Rätsel


Besonderheit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Byrhtferth’s Ogham-Enigma von etwa 1000 n. Chr. ist nach der Berner Ogham-Zeichenübersicht (etwa 800 n. Chr.) der zweitälteste Ogham-Eintrag in mittelalterlichen Handschriften. Die ältesten irischsprachigen Ogham-Einträge datieren erst ab dem 14. Jahrhundert.[8]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Baker, Peter S.: Byrhtferth of Ramsey. De concordia mensium atque elementorum, o. O. o. J.
  • McManus, Damian: A Guide to Ogam, Maynooth Monographs 4, Maynooth 1991
  • Patton, John-Paul: The Poet's Ogam. A Living Magical Tradition, Belfast 2010
  • Sims-Williams, (Patrick): Byrhtferth’s ogam signature, in: Tegwyn, Jones/Fryde, E. B. (Hrsg.): Ysgrifau a cherddi cyflwynedig i Daniel Huws. Essays and poems presented to Daniel Huws, Aberystwyth 1994, S. 283 – S. 291

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise und Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Netzseite der Universität Oxford sowie Netzseite von Andrew West
  2. Es gibt auch eine Abschrift ohne Ogham-Eintrag aus dem 2. Quartal des 12. Jahrhunderts, nämlich MS Harley 3667; vgl. Beschreibung und Begründung durch Andrew West.
  3. Netzseite von Andrew West
  4. Abbildung der Manuskriptseite
  5. Eine englische Übersetzung des gesamten Textes der Seite hat Baker veröffentlicht (vgl. Literaturangabe).
  6. gemeint sind die Tierkreiszeichen
  7. gemeint sind Erde, Wasser, Luft und Feuer
  8. McManus, S. 135