Benutzer:SRahn88/TW 2000

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Der Stadtbahnwagen Serie 2000, kurz TW 2000, ist ein Stadtbahnfahrzeugtyp, der von der üstra auf dem Stadtbahnnetz Hannovers eingesetzt wird.

TW 2000
Ein TW 2000 Typ I an der Endstation Nordhafen
Ein TW 2000 Typ I an der Endstation Nordhafen
Ein TW 2000 Typ I an der Endstation Nordhafen
Nummerierung: 2001 - 2048
Anzahl: 48
Hersteller: LHB / Siemens
Baujahr(e): 1997 - 2000
Achsformel: Bo'2Bo'
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Kupplung: 25,82 m
Höhe: 3,75 m
Breite: 2,65 m
Drehgestellachsstand: 1,8m
Kleinster bef. Halbmesser: 25 m
Leermasse: 40,95 t
Dienstmasse: 58,5 t
Höchstgeschwindigkeit: 80 km/h
Stundenleistung: 584 kW
Beschleunigung: 1,5 m/s²
Bremsverzögerung: 3,0 m/s²
Raddurchmesser: 730/650 mm(neu/alt)
Stromsystem: Gleichstrom
Stromübertragung: Einholmstromabnehmer
Anzahl der Fahrmotoren: 4
Bremse: generatorische Bremse, Federspeicherbremse, Hydrobremse, Schienenbremse
Zugbeeinflussung: ja
Kupplungstyp: Scharfenbergkupplung
Sitzplätze: 54
Stehplätze: 101
Fußbodenhöhe: 0,86 m


Der TW 2000 wurde anlässlich der Vergabe der EXPO 2000 an die Landeshauptstadt Hannover gefertigt. Mit den erwarteten Besucherandrang und dem seit den 1990iger Jahren steigendem Fahrgastaufkommen waren weitere Fahrzeuge nötig. Da der Stadtbahnwagen Serie 6000 1974 entwickelt wurde und Neuerungen im Fahrzeugbau berücksichtigt werden sollten, wurde ein neuer Fahrzeugtyp entwickelt.
Der britische Designer Jasper Morrison legte hierfür 1994 eine Fahrzeugkonzeptstudie vor. Nach der Vergabe des Auftrag an Linke- Hofmann- Busch wurde der TW 2000 auf der Hannover Messe 1997 vorgestellt. Auf Grund seiner großflächigen silbernen Fahrzeughaut(man hatte auf das auf dem Fahrzeug zu mächtig wirkende lindgrün verzichtet) hat das Fahrzeug vom hannoverschen Volksmund den Namen Silberpfeil bekommen.

Der TW 2000 wird seit 1997 im Liniennetz der üstra eingesetzt. Bis zur EXPO 2000 wurden 144 Fahrzeuge in zwei verschiedenen Varianten beschafft. 108 der Fahrzeuge wurden mittels Cross- Border- Leasing- Geschäft finanziert, was laut des Bertreibers 14 Millionen Euro Einsparung bei einem Gesamtkaufpreis von 190 Millionen Euro erbracht hat.

Der Stadtbahnwagen wurde in zwei verschiedenen Varianten gefertigt:

  • TW 2000: Der TW 2000 ist ein ca. 25m langes Zweirichtungsfahrzeug und wird auch als Typ I bezeichnet. Im Fahrgastverkehr kann er maximal als Doppeltraktion fahren.
  • TW 2500: Diese Variante ist ein unechtes Zweirichtungsfahrzeug und wird aus zwei Einheiten zum Triebzug gekoppelt. Er wird als Typ II bezeichnet.

Der Wagenkasten wurde auf 2,65m verbreitert. Damit keine notwendigen Umbauten an Haltestellen und insbesondere an den Bahnsteigkanten vorgenommen werden mussten, ist der untere Teil des Wagenkastens nur 2,45m breit. Der Wagenkasten ist in selbst tragender Leichtstahlbauweise, die Fahrerstände sind aus einem Stück glasfaserverstärktem Kunststoff gefertigt. Das Fahrzeug besitzt 4 Fahrgast- Außenschwenktüren zu jeder Seite. Außerdem verfügt jeder Fahrerstand über eine Fahrertür auf der jeweils rechten Seite. An der Fahrzeugfront und jeweils an der Seite des Mittelteils sind LCD- Zugzielanzeiger angebracht.

Zwischenkupplung TW 2500 mit Kupplungsstück für Albertkupplungen
TW 2500
Ein Doppelwagen TW 2500 auf der Linie 4
Ein Doppelwagen TW 2500 auf der Linie 4
Ein Doppelwagen TW 2500 auf der Linie 4
Nummerierung: 2501 - 2596
Anzahl: 96
Hersteller: LHB / Siemens
Baujahr(e): 1997 - 2000
Länge über Kupplung: 24,975 m
Leermasse: 39,7 t
Dienstmasse: 57,65t
es werden nur abweichende Daten erneut genannt

Der TW 2000 verfügt an den Fahrzeugenden über Scharfenbergkupplungen, die an einer schwenkbaren Schürze angebracht sind. Somit kann ein Kupplungsabstand von 16 cm erreicht werden. Die elektronischen Kontaktträgerplatten sind seitlich angeordnet, sodass nur Fahrzeuge der selben Serie untereinander elektrisch und mechanisch gekuppelt werden können. Andere Stadtbahnwagen der Serien 6000 und 3000 können mit dem TW 2000 ausschließlich mechanisch kuppeln.
Unter dem Wagenübergang des TW 2500 befindet sich ebenfalls eine Scharfenbergkupplung, die jedoch niedriger angebracht ist, damit ausschließlich TW 2500 an den Wagenenden gekuppelt werden können. Soll das Fahrzeug abgeschleppt werden, kann eine Übergangskupplung eingebaut werden, um den Höhenunterscheid auszugleichen.

Der Fahrgastraum ist in weiß gehalten und verfügt über ergonomisch geformte Fahrgastsitze. In den Fahrzeugenden sind sie längs angeordnet, was zu heftigen Diskussionen führte. Ausschließlich im Mittelteil sind die Size quer angeordnet. Zudem wurden hochklappbare Sitze verbaut um Platz für Kinderwagen, Rollstühle und Fahrräder schaffen zu können. Beleuchtet wird der Fahrgastraum durch weiße Leuchtstoffröhren, die in den Dachvouten verbaut sind. Neu sind auch im Fahrgastraum verbauten Sprechwunschstellen, die es den Fahrgästen ermöglichen Kontakt mit dem Fahrer auch aus den hinteren Wagen aufnehmen zu können. Mittlerweile wurde in vielen Fahrzeugen zudem eine Videoüberwachungsanlage installiert(TW 2000: 2021-2048, TW 2500: 2521-2569), die jedoch nur anlassbezogen ausgewertet wird. Neben LCD- Haltestellenanzeigen findet sich auch erstmals im TW 2000 Bildschirme für das Fahrgastfernsehen, welches durch x- City- Medien betreut wird. Die linke Anzeige ist für den Linienverlauf mit Haltestellen und Umsteigemöglichkeiten, die rechte Anzeige ist für Nachrichten und Werbung.

Erstmals in Hannover gibt es beim TW 2000 einen komplett vom Fahrgastraum abgetrennten Fahrerstand, welcher durch die Fahrertür von außen, oder durch eine verglaste Tür über den Fahrgastraum betreten werden kann. Der Fahrerstand wurde nach arbeitsmedizinischen Erkenntnissen gefertigt und verfügt über einen ergonomischen und mehrfach verstellbaren Fahrersitz. Neben dem Fahrerarbeitsplatz befindet sich auch ein Notsitz für Ausbildungsfahrten.

Fahrwerk & Antrieb

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Das Fahrwerk des TW 2000 besteht aus zwei angetrieben Drehgestellen (Triebdrehgestell) unter dem a- und dem b- Teil und einem antriebslosen Laufgestell unter dem m- Teil. Der Antrieb erfolgt über zwei Drehstromasynchronmotoren pro Triebdrehgestell mit einer Leistung von je 584kW. Die Ansteuerung erfolgt über Antriebssteuergeräte(ASG), die auch für die Steuerung der Drehstromimpulsrichter zuständig sind, welche den Gleichstrom in einen Dreiphasenstrom umrichten.

Die Bremsung erfolgt durch die Bremssteuergeräte, welche die Eingaben des Sollwertgeber verarbeiten. Der TW 2000 verfügt über generatorische Bremsen, die das Fahrzeug auf bis zu 2km/h abbremsen können. Als Feststellbremse dient eine Federspeicheranlage, die aus vier Bremszylindern, einer je angetriebener Achse, besteht. Die Anlage bremst zweilösig, einmal bei 7km/h und einmal bei 2km/h bis zum Stillstand. Im Laufgestell ist eine Hydrobremse verbaut, die bei einer Ersatzbremse und bei einer Gefahrbremse mitwirkt. Als radunabhängige Bremse sind an jedem Gestell zwei Schienenbremsen angebracht. Die Schienenbremsen wirken bei Gefahrbremsungen und im Zugsicherungsbereich bei Schlupf. Zusätzlich können die Schienenbremsen zusammen mit der Federspeicherbremse vom Fahrer betätigt werden.

Typ I - TW 2000

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Der Typ I ist ein sechsachsiges Zweirichtungsfahrzeug. Seine Länge über Kupplung (LüK) beträgt 25,820m; seine Länge über Blech 25,660m. Die Leermasse des Fahrzeuges beträgt 40,95t, die größte zulässige Masse beträgt 58,50t. Die maximale Achslast ist 10,68t je Achse. Der TW 2000 Typ I wurde 48 Mal bestellt und die Nummerierung ist 2001 - 2048. Der Wagen mit der Nummer 2007 wurde nach einer Entgleisung abgestellt und verschrottet. Der Wagen 2014 befindet sich zur Zeit bei Alstom in Braunschweig, der Wagen 2019 ist nach einer Entgleisung ebenfalls abgestellt. Die Wagen 2046 & 2047 sind ebenfalls auf Grund von Verkehrsunfällen bis auf Weiteres abgestellt.

Typ II - TW 2500

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Der Typ II ist ein unechtes Zweirichtungsfahrzeug mit sechs Achsen. Seine Länge über Kupplung beträgt 24,975m; die Länge über Blech beträgt 24,715m. Der TW 2500 ist etwas leichter als der TW 2000 und hat eine Leermasse von 39,7t, seine größte zulässige Masse ist 57,65t. Die maximale Achslast beträgt 10,8t. Der Typ II wird im Fahrgastverkehr nur zusammengekuppelt als sog. Doppelwagen genutzt, so ergibt sich eine ca. 50m lange Einheit (Triebzug). Der Typ II wurde insgesamt 96 Mal bestellt, sodass 48 Einheiten entstehen. Die Wagen 2546 und 2566 sind aktuell auf Grund von Unfällen abgestellt.

Durch seine größere Breite kann der TW 2000 nicht auf allen Strecken des Stadtbahnnetzes eingesetzt werden. Folgende Strecken sind momentan nicht für den TW 2000 nutzbar:

Streckenast Abschnitt Besonderheiten Bemerkungen
A- West Schwarzer Bär ←→ Empelde
A- West Schwarzer Bär ←→ Ricklinger Straße Begegnungsverbot für Dienst- und Lehrwagen genannte Fahrzeuge müssen sich bei der BL anmelden
A- Ost Bhf. Buchholz ←→ Fasanenkrug
C- Ost Nackenberg ←→ Anderten Im Zuge des Hochbahnsteigausbaus wird Gleis verbreitert
C- Nord Haltenhoffstraße nur 3 Wagen- Züge linkes Gleis nicht nutzbar
D- Linie Goetheplatz ←→ Aegidientorplatz Im Zuge des Hochbahnsteigausbaus wird Gleis verbreitert