Benutzer:Satsuma-alex/Ideen/Horst Hammitzsch

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Horst Hammitzsch (* 3. November 1909 in Dresden; † 1991) war ein deutscher Japanologe. Als Professor lehrte er unter anderem an der Ruhr-Universität Bochum.

Nach dem Studium der Japanologie, der chinesischen Sprache, der allgemeinen Religionswissenschaft und der ostasiatischen Sprachen an der Universität Leipzig, das er 1933 mit der Promotion zum Dr. phil abschloss, zog Hammitzsch zunächst für einige Jahre nach Japan, wo er von 1933 bis 1940 als Professor für Japanologie an der Kaiserlichen Hochschule Nagoya lehrte. Schon 1934 war er dem Nationalsozialistischen Lehrerbund beigetreten. Im Auftrag der NSDAP diente er als Vertrauensmann für die deutsche Gemeinde in Japan sowie als Beauftragter der deutschen Botschaft und des Generalkonsulats. Unter anderem hielt er zu dieser Zeit Vorträge zum Thema "Rassisch und geographisch bedingte Elemente im japanischen Volke und ihre Auswirkungen auf die Auswanderung."[1]

1941 trat Hammitzsch am 1932/33 eingerichteten Japanologischen Institut der Universität Leipzig die Nachfolge von Hans Überschau an, wurde aber bereits im folgenden Jahr als Dolmetscher zur Wehrmacht eingezogen.[2]

Nach dem Krieg spielte Hammitzsch eine maßgebliche Rolle beim Aufbau der Japanologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München.[3] Bereits ab 1949 arbeitete er dort als Lehrbeauftragter, zunächst noch im institutionellen Rahmen der Sinologie. 1951 wurde er außerplanmäßiger Professor für Japanologie, 1956 wurde er schließlich zum Vorstand des neu gegründeten Seminars für Japanologie (heute: Japan-Zentrum) ernannt. 1969 folgte er einem Ruf an die Ruhr-Universität Bochum.[4]

Hammitzsch forschte vornehmlich auf dem Gebiet der japanischen Literatur- und Geistesgeschichte. Seine Dissertation schrieb er zum Thema Yamato-hime no Mikoto Seiki: Eine Quelle zur Frühgeschichte der Shintô-Religion = Bericht über den Erdenwandel Ihrer Hoheit der Prinzessin Yamato. Übersetzt und erklärt von Horst Hammitzsch.[5]

1956 gab er zusammen mit Oscar Benl die Japanische Geisteswelt, 1981 das Japan-Handbuch heraus. Beide Werke gelten in der Japanologie bis heute als Standardwerke.[6]

Als Übersetzer übertrug er unter anderem Okakura Kakuzōs Buch vom Tee sowie mehrere Werke Matsuo Bashōs ins Deutsche.

Schriften (Auswahl)

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  • Japanische Geisteswelt. Vom Mythos zur Gegenwart. Baden-Baden, Holle-Verlag, 1956. (Hrsg. mit Oscar Benl)
  • Japan. Nürnberg, Glock und Lutz, 1975, ISBN 3-7738-2031-5. (Hrsg.)
  • Japan-Handbuch. Land und Leute, Kultur- und Geistesleben. Wiesbaden, Steiner, 1981, ISBN 3-515-02952-4. Neuausgabe: Stuttgart, Steiner, 1990, ISBN 3-515-05753-6. (Hrsg.)
  • Japanische Volksmärchen. München, Diederichs, 1992, ISBN 3-424-00287-9. (Hrsg.)
  • Zen in der Kunst des Tee-Weges. Bern-München-Wien, Barth, 2000, ISBN 3-502-67011-0.
  • Carpent, Thierry: Der Japanologe Horst Hammitzsch und die "Japanische Arbeitsfront": Irrwege eines Akademikers zwischen Konservatismus und Nationalismus. Nancy, 2011.

Einzelnachweise

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  1. http://www.uni-leipzig.de/unigeschichte/professorenkatalog/leipzig/Hammitzsch_462/
  2. Klaus Kracht u. Markus Rüttermann (Hrsg.): Grundriß der Japanologie, Wiesbaden, Harrassowitz, 2001, S. 22f.
  3. Klaus Kracht u. Markus Rüttermann (Hrsg.): Grundriß der Japanologie, Wiesbaden, Harrassowitz, 2001, S. 24.
  4. http://www.japan.uni-muenchen.de/ueber_uns/geschichte/index.html
  5. http://www.uni-leipzig.de/unigeschichte/professorenkatalog/leipzig/Hammitzsch_462/
  6. Klaus Kracht u. Markus Rüttermann (Hrsg.): Grundriß der Japanologie, Wiesbaden, Harrassowitz, 2001, S. 23f.

DOPPELSCHWEIF DEFAULTSORT:Hammitzsch, Horst

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