Benutzer:Schrouff/Neumanierismus

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Neumanierismus auch stilisierter Manierismus. Dieser Stilbegriff wurde von Professor Albrecht Mann eingeführt und definiert.

Historie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Manierismus, die maniera michelangelo ist eine Stileigentümlichkeit von Michelangelo Buonarotti. Er selbst schrieb seinen Namen: „Michelagniolo“. [1] Der vielseitige Renaissance-Künstler begann auf dem Höhepunkt seiner Kunstfertigkeit mit seinem Können zu jonglieren und legte die Basis für den Manierismus. Bereits in seiner „Figura serpentinata“ des „Tondo Doni“ von 1504 [2] wird die Grundform des Manierismus deutlich. Michelangelo als Wegbereiter des Manierismus veranschaulicht seine „Grablegung Christi“ aus dem Jahre 1510 in der National Gallery in London. Die überlängten Figuren fallen hier besonders auf. Das Fehlen der Muskeldarstellung des Leichnams unterstreicht die realistischen Züge. Der Manierismus wird 1520 datiert, dieses Werk stammt von 1510. Die Künstler hatten die Anatomie und Perspektive erforscht, nun suchten sie neue Gestaltungswege. In der Architektur ist an Michelangelos Plänen für die 1523 gebaute Treppe der Biblioteca Medicea Laurenziana, der Bibliothek in Florenz seine Manieriertheit abzulesen. [3] Es ist das erste Kunstwerk der Architektur des Manierismus. Michelangelo war als Baumeister der Medici von 1530 bis 1534 für ihr Treppenhaus der Biblioteca zuständig. Er stellte die Architekturgesetze auf den Kopf mit einer herabfließenden Treppe und verjüngenden Nischenpilastern. Michelangelos Schüler Giorgio Vasari bezeichnete seinen Spätstil als manieriert „maniera moderna“ und gab als erster diesem Kunststil den Namen. Da er ihn in Bezug auf Michelangelo anwendet, lässt sich der Manierismus als die Manier Michelangelos charakterisieren. Vasari gilt als ein Hauptkünstler des Manierismus.

Stilkennzeichen in der Architektur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gründerzeitarchitektur bildet den Übergang vom 19. zum 20. Jahrhundert. Die Gründerzeit dauerte von 1871 bis 1873. Die gründerzeitliche Architektur setzte sich bis Anfang des 20. Jahrhunderts zuweilen bis 1914 fort. Die Bauform dieser Epoche stammt von Napoleon III. und seinem Kaiserreich. Die Eckpavillons im Louvre-Hof sind die ersten Baumaßnahmen dieser Art, es folgten die Pariser Oper, die Wohnbauten der neuen Boulevards und die Opéra de Monaco. Die Stilkennzeichen lauten: Allseitige klare Abgrenzung der Fassade, "antik-klassische Zierformen, stark plastische Oberfläche, Überladung mit Formelementen (horror vacui=Angst vor der leeren Fläche)." [4] Dieser Rückgriff auf die Architektur-Merkmale des Manierismus und die "prunkhafte Grundhaltung" begründen den Neomanierismus. Da die Ausführung stilisiert erfolgt, ist dieser Kunststil als stilisierter Manierismus zu bezeichnen. Im Zuge der europäischen Ausbreitung wurde der Neumanierismus die Ausdrucksform der wilhelminischen Ära und der Baustil des Berliner Reichstagsgebäudes. Ein bedeutendes Beispiel ist die Aachener Villa Cassalette.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. „MICHELANGELO. LEBENSBERICHTE-BRIEFE-GESPRÄCHE-GEDICHTE" Herausgegeben und übersetzt von Hannelore Hinderberger. Mit 20 Handzeichnungen. Manesse Bibliothek der Weltliteratur, Zürich, 1985. Revidierter Nachdruck der Ausgabe von 1947. „historische Schreibweise“ S. 518; auch findet sich sein Name als „Michelangniolo“ geschrieben, z.B. von Bartolomeo Angelini, seinem Freund und Sekretär in Rom, der seinen Haushalt führt, wenn M. abwesend ist. S.191, (1523, 1533); S.218. s.a. S.201 von „Antonio, Sohn des Bernado Mini“: Michelagnolo, S.232 von dem ital. Schriftsteller Pietro Aretino, der sehr bissig schrieb. Michelangelo selbst nennt sich u.a.: Michelagnolo Buonarruoti, S.238.
  2. Michelangelos „Tondo Doni“ von 1504 befindet sich in Florenz in den Uffizien. Es ist ein Werk in Öl auf Holz.
  3. Die Bibliothek hat Cosimo de' Medici d.Ä. 1444 als erste öffentliche Bibliothek Europas gestiftet.
  4. Mann, S.11. stilisierter Manierismus Bez. v. Rosa-Marita Schrouff.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Albrecht Mann: „Unser Aachen heute. Aachens Architektur im Stilwandel des 20. Jahrhunderts“. Helios, Aachen/Belgien, 1998.

Kategorie:Renaissance Kategorie:Manierismus Kategorie:Stilrichtung in der Malerei Kategorie:Architekturstil