Benutzer:Sonnenblumen/Gelöschte Artikel/Materialien

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Seite befindet sich im Aufbau. Diskussionsseite bitte nicht verwenden, sondern meine Benutzerdiskussionsseite. Danke.-- Sonnenblumen 19:48, 5. Okt. 2008 (CEST)


Widerstand gegen den Nationalsozialismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(Die Quellen sind numeriert, um sich weiter unten mit der Nummer darauf beziehen zu können. Die Reihenfolge ist zufällig. Titel unten anfügen.)

  1. Wolfgang Benz/Walter H. Pehle: Lexikon des deutschen Widerstandes. Frankfurt am Main 2001: Fischer TB
  2. Hanna Elling: Frauen im deutschen Widerstand 1933-45. (Bibliothek des Widerstandes). Frankfurt am Main 1978. 4. Aufl. 1986: Röderberg
  3. Gerhard Ringshausen (Hrsg.): Perspektiven des Widerstands. Der Widerstand im Dritten Reich und seine didaktische Erschließung. Pfaffenweiler 1994: Centaurus
  4. Richard Löwenthal, Patrik von zur Mühlen (Hrsg.): Widerstand und Verweigerung in Deutschland 1933 bis 1945. Bonn 1997: J.H.W. Dietz Nachfolger
  5. Martha Schmad: Frauen gegen Hitler. Schicksale im Nationalsozialismus. München 2001: Heyne
  6. Hartmut Mehringer: Widerstand und Emigration. Das NS-Regime und seine Gegner. München 1997: dtv
  7. Ger van Roon: Widerstand im Dritten Reich. Ein Überblick. München 1979. 7. Aufl. 1998: C.H. Beck
  8. Wolfram Wette (Hrsg.): Zivilcourage. Empörte, Helfer und Retter aus Wehrmacht, Polizei und SS. Frankfurt am Main 2004. Fischer TB

Widerstandsbegriff[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„So unbestreitbar und unzweifelhaft es ist, daß Widerstand definitionsabhängig ist, so wenig ist anzuzweifeln, daß die Definitionsmacht nicht bei den Überlebenden des Widerstands oder bei den Nachgeborenen liegt, sondern zuallerst bei denjenigen, die in konkreten historischen Situationen "Widerstand" als Staftatbestand und deshalb auch als verhaltensregulierende Maxime definieren konnten. Vertreter des NS-Staates bestimmten Verhaltensweisen und bezeichneten sie als "Widerstand", als "Heimtücke", als "Angriff auf Partei und Staat" oder als "Rassenschande", d.h. als einen angeblich fundamentalen Angriff auf die Substanz des NS-Regimes, und machten sie so den Verfolgungsbehörden verfügbar. (...) In der Tat hat der NS-Staat die Definitionsmacht über alle Verhaltensweisen beansprucht, die rasch als "Widersetzlich-" oder "Widerständigkeit", auch als "Weichheit" oder "Verrat", als "Schande" und "Ehrlosigkeit" bezeichnet wurden. Wer sich über derartige Zuschreibungen des Verhaltens, das heute viel stärker als früher als Ausdruck der "Mitmenschlichkeit" und des "Anstands" bezeichnet wird, hinwegsetzte, bewies eine außerordentliche innere Unabhängigkeit, die Ausdruck der Fähigkeit zur situativen Umsetzung fundamentaler Kriterien der Moralität und ethisch begründeten Eigenständigkeit waren.“

Ringshausen, 3, S. 14

„Bei dem Wort "Widerstand" dürfen wir uns keine Organisationen vorstellen, die mit ihrem Apparat alle Mitarbeiter in Gefahr gebracht hätten. Der Widerstand in Deutschland bestand vorwiegend aus kleinen Gruppen und Einzelpersonen, die als Teile einer "illegalen" Subkultur jedes Risiko zu vermeiden hatten und deswegen in starker Isolierung arbeiteten. Denn sobald Gruppen miteinander Kontakt aufnahmen und zusammenarbeiten wollten, wuchs die Gefahr, daß die Gestapo ihnen auf die Spur kam und sie aufrollte. Es war dann möglich, Spitzel in die Gruppe einzuschleusen. Allein schon aus diesem Grunde arbeitete man in kleinen Gruppen weiter und nahm nur selten über Mittelsmänner Kontakt auf. "Kannst Du Dir vorstellen, was es bedeutet, als Gruppe zu arbeiten", schrieb jemand an einen Bekannten in England, "wenn man das Telefon nicht benutzen kann, wenn Du die Namen Deiner nächsten Freunde anderen Freunden nicht nennen darfst aus Angst, daß einer von ihnen erwischt werden und die Namen unter Druck preisgeben könnte (...)" Dieser Isolierungscharakter war für den deutschen Widerstand bezeichnend - weit mehr als für den Widerstand in den besetzten Gebieten, der sich durch große Gruppen der Bevölkerng getragen fühlte.“

van Roon, 7, S. 15f.
  • Widerstand in Deutschland im Vergleich zu Widerstand im Ausland

„Wie der Vergleich mit der begrenzten Unterdrückung durch frühere Regime in Deutschland zu anfänglichen Illusionen führte, so der spätere Vergleich des Auslandes mit den nationalen Widerstandsbewegungen einer Reihe von besetzten Ländern zu unberechtigten Vorwürfen. Widerstand im totalen Staat kann immer nur Widerstand einer Minderheit sein – nach der anfänglichen Konsolidierungsphase einer kleinen, dann wieder zeitweise einer wachsenden Minderheit, aber niemals Repräsentant „des“ Volkswillens.“

4, S. 13
  • Die drei Grundformen des antitotalitären Widerstandes

„Unsere Unterscheidung zwischen bewußter politischer Opposition, gesellschaftlicher Verweigerung und weltanschaulicher Dissidenz bedarf einer Erklärung. Die erste bezieht sich auf Aktivitäten, die bewußt gegen die nationalsozialistische Parteidiktatur gerichtet waren, ihre Untergrabung und ihren schließlichen Sturz anstrebten und daher notwendig von vornherein illegal waren und konspirativ betrieben werden mußten; manche Autoren neigen dazu, den Begriff des Widerstandes auf solche bewußt politische Opposition zu beschränken. Viel breitere Unterstützung und oft größere Wirksamkeit hatte jedoch eine Form des Widerstandes, die sich ohne politische Flagge konkret, praktisch und relativ offen gegen die Eingriffe des Nationalsozialismus in das gesellschaftliche Leben und seine Organisation richtete – in den Betrieben und auf dem Lande, in den Kirchen und in der Nachbarschaft: Dies habe ich als „gesellschaftliche Verweigerung“ bezeichnet. (Auf diesen wichtigen Unterschied zwischen dem, was ich als „politische Opposition“ und als „gesellschaftliche Verweigerung bezeichne, hat jüngst in eindrucksvoller Weise Martin Broszat (...) hingewiesen. - Broszat hat es jedoch vorgezogen, den Begriff des „Widerstandes“ für die bewußt politische Opposition zu reservieren, und das, was ich hier „gesellschaftliche Verweigerung“ nenne, als „Resistenz“ zu bezeichnen. Ich halte seine Unterscheidung für verdienstvoll, aber seine Wortwahl für unglücklich – nicht nur, weil sie den üblichen Begriff des Widerstandes in einer Weise einengt, die den nicht bewußt politischen Formen Unrecht tut, sondern vor allem auch, weil die Unterscheidung von „Widerstand“ und „Resistenz“ unübersetzbar ist – Widerstand heißt im Englischen und Französischen resistance bzw. résistance – was ihre Verwendung im internationalen Vergleich praktisch unmöglich macht.) Schließlich hat sich, ebenfalls ohne politisches Etikett, in Teilen von Literatur, Kunst und Wissenschaft eine bewußte Ablehnung der nationalsozialistischen Weltanschauung gezeigt, die häufig als „innere Emigration“ beschrieben wird; diese weltanschauliche „Dissidenz“, um den heute in anderem Zusammenhang üblichen Ausdruck zu gebrauchen, hat die Aktion des Regimes zunächst kaum praktisch behindert, doch durch ihre Wirkung auf das Bewußtsein wichtiger Minderheiten die kulturellen Traditionen des frühen Deutschland über die Jahre des Schreckens hinweg zu retten geholfen.“

Löwenthal/von zur Mühlen,4, S. 14

passiver und aktiver Widerstand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ger van Roon (7, S. 18ff.) hat einen sehr weiten Begriff des passiven und einen entsprechend engen Begriff des aktiven Widerstands. "Passiver Widerstand konnte aber auch das Vorstadium einer Form des aktiven Widerstandes sein" (7, S. 18)
Passiver Widerstand ist für van Roon:

  • Emigration

„Dabei handelte es sich vorwiegend um politische Flüchtlinge und Juden“

7, S. 18

„Bei der Emigration als einer Form des passiven Widerstands handelte es sich auch um Personen, die von ihrer Organisation ins Ausland geschickt wurden, wenngleich meistens zunächst diejenigen geschickt wurden, deren Verhaftung unmittelbar drohte. Ihre Aufgabe war es, vom Ausland aus gegen das Dritte Reich zu kämpfen, aus Deutschland erhaltene Nachrichten der freien Presse zugänglich zu machen, kurzum, das Ausland vor dem Regime zu warnen. Dabei wäre an Vertreter von sozialistischen Organisationen wie der SAP und "Neu Beginnen" zu denken. Andere sollten vom Ausland aus die eigene Organisation soweit wie möglich lenken und einen Apparat aufbauen, wie etwa die Grenzsekretäre der sozialdemokratischen und kommunistischen Parteien.“

7, S. 19
  • Hilfe für Verfolgte des Regimes (7, S. 19, 30ff.)
  • Beantragte Entlassung

„Eine andere Form passiven Widerstands war die beantragte Entlassung. Man weigerte sich, Mitverantwortung für die weitere Entwicklung zu tragen. Es war eine Tat, die meistens aus dem Protest gegen eine Maßnahme oder Verordnung hervorging. Insbesondere für führende Personen waren damit auch Nachteile verbunden: Man verfügte nicht mehr über einen bestimmten Apparat, über bestimmte Machtmittel, wurde nicht mehr über alles informiert und geriet in Isolation.“

7, S. 19f.
  • Publizistische Aktivitäten

„Eine weit verbreitete Form passiven Widerstands war die der publizistischen Aktivitäten. Besonders während der ersten Jahre des Dritten Reiches wurden große Mengen von Zeitungen und Flugblättern hergestellt und verbreitet. Das Ziel war, ein Gegengewicht zur Goebbelschen Propaganda zu schaffen und die Massen zu beeinflussen Auch Parteien und Verbände bemühten sich auf diese Weise, mit ihren Wählern und Mitgliedern in Verbindung zu bleiben. Große Mengen solchen Materials wurden auch von den Exilvorständen und -gruppen nach Deutschland eingeschmuggelt. So wurde beispielsweise in Karlsbad "Neu Beginnen" und "Sozialistische Aktion" gedruckt, in Eupen "Grenzecho", in den Niederlanden "Der deutsche Weg" und in Luzern die Deutschen Briefe (...) Dann konnte man in Zeitungen wie "Blick in die Zeit" und die "Rhein-Mainische Volkszeitung" und in Zeitschriften wie "Hochland" und "Stimmen der Zeit" bis zu deren endgültigem Verbot zwischen den Zeilen eine Menge indirekter Kritik an Maßnahmen des Hitlerregimes herauslesen.“

7, 20f.
  • Öffentlicher und offizieller Protest

„Eine weitere Form passiven Widerstands war der öffentliche und offizielle Protest“

7, 21f.
  • Politischer Streik

„Eine andere Form passiven Widerstands war der politische Streit“

7, 22f.
  • Sabotage (7, 23)
  • Befehlsverweigerung (7, 23f.)
  • Eidesverweigerung (7, 24)
  • Kriegsdienstverweigerung (7, 24)
  • Vermittlung von Nachrichten

„Auch die Vermittlung von Nachrichten kann eine Form des passiven Widerstandes sein“

7, 25f.
  • Desertion (7, 26)

Aktiver Widerstand ist für van Roon:

„Die letzte und radikalste Phase in der Entwicklung des Widerstandes ist die des aktiven Widerstandes. Dabei wurde das Regime als solches abgelehnt und mit allen Mitteln bekämpft. Ein gewaltsamer Umsturz war das kurzfristige Ziel, eine neue Regierung mit einem neuen Programm das längerfristige. Zur Realisierung des letzteren bildete das Erreichen des ersteren die notwendige Voraussetzung. Andererseits durfte aber kein politisches Vakuum entstehen. In diesem Zusammenhang läßt sich ein militärisch-technischer von einem politischen Aspekt unterscheiden. Zum ersten gehörte die Bildung von Kampfgruppen und Stoßtrupps, die Durchführung einer speziellen Ausbildung, das Anlegen von Waffen- und Munitionsvorräten, das Sammeln militärischer Nachrichten, die Ausführung von Attentaten und schließlich der Staatsstreich; zum zweiten die Bildung einer Übergangsregierung und die Erarbeitung eines neuen Regierungsprogramms, nicht bis in alle Details ausgefeilt, sondern in klaren Grundzügen.“

7, 26
  • Abhören ausländischer Sender

„[Das] - einzelne oder gemeinsame – Abhören ausländischer Sender konnte natürlich Teil einer zielbewußten politischen Aktivität sein, die auf das Weitergeben des Gehörten innerhalb einer illegalen Gruppe gerichtet war, war es aber in den meisten Fällen nicht. Die meisten heimlichen Hörer behielten ihre Kenntnisse für sich, beschränkten sich auf „wissende“ Bemerkungen in Gesprächen oder diskutierten sie allenfalls in einem kleinen Freundeskreis. Das blieb noch diesseits der Grenze zielbewußter politischer Opposition; doch in der im Verlauf des Krieges zunehmenden Masse der Fälle beeinflußte es fraglos die „Kriegsmoral“ - und wurde, wenn entdeckt, entsprechend hart bestraft.“

4, S. 21f.
  • Hilfe für Verfolgte

„Die andere häufige, weder ideologie- noch milieugebundene Form individueller Verweigerung war die Hilfe für vom Regime Verfolgte. Auch diese war natürlich ein wichtiger Teil der normalen Widerstandstätigkeit illegaler politischer Organisationen; und wir haben gesehen, daß sie für die entschiedenen Teile des kirchlichen Widerstandes eine wichtige Aufgabe war. Mit dem Schicksal eines Freundes oder auch bloßen Bekannten, eines jüdischen Nachbarn, eines bei der Arbeit getroffenen Fremdarbeiters oder in seltenen Fällen eines Flüchtlings aus dem Konzentrationslager konfrontiert, konnten sie sich nicht von ihm abwenden; sie versteckten ihn für längere oder kürzere Zeit oder verhalfen ihm zur Flucht, und fielen so der Vernichtungsmaschine um der Menschlichkeit willen in den Arm. Nicht weniger solcher spontanen Helfer wurden entdeckt und damit selbst zu Märtyrern. (...) Diese Taten sind vielleicht der eindrucksvollste Beweis, daß ziviler Mut gegenüber einer totalitären Diktatur eine „politische Qualität“ auch dann hat, wenn er keineswegs um eines bestimmten politischen Zieles willen gezeigt wird.“

4, S. 22

Milieus und Gruppen des deutschen Widerstands[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Lexikon des deutschen Widerstandes enthält einzelne Beiträge zu folgenden gesellschaftlichen Gruppen des Widerstands:

  • Kommunistischer Widerstand
  • Sozialistischer Widerstand
  • Bürgerlicher (nationalkonservativer) Widerstand
  • Kirchlicher und christlicher Widerstand
  • Militärischer Widerstand
  • Jugendoppositionen
  • Widerstand der Verfolgten
  • Widerstand der Exilanten
  • Frauen zwischen Dissens und Widerstand

„Beim bürgerlichen Widerstand müssen wir (...) unterscheiden zwischen liberalen Gruppen und Personen, welche die Weimarer Republik mitgetragen hatten, und nationalen Gruppen, die das Ende der Republik nicht bedauert und zunächst keine Bedenken hatten, dem Hitler-Regime zu dienen.“

van Roon, 7, S. 16

Unterscheidung zwischen institutioneller und individueller Verweigerung

Institutioneller Widerstand:

  • Gewerkschaften
  • Kirchen

„Zweifellos die bedeutsamste Form institutioneller Verweigerung ist von den Kirchen ausgegangen.“

4, S. 19
  • Wehrmacht
  • Bürokratie

„Der institutionelle Widerstand von Militär und Bürokratie, der nicht mit dem politischen Widerstand einer Reihe einzelner Offiziere und hoher Beamter verwechselt werden darf, richtete sich bewußt nicht gegen das Regime und seine allgemeine Politik, sondern gegen die Durchdringung der eigenen Apparate mit nationalsozialistischen Eindringlingen und Aufpassern, die den Traditionen dieser Institutionen fremd waren. Er hatte nur in einzelnen Fällen den moralischen Ernst des kirchlichen Widerstandes.“

4, S.20
  • Bauern
  • Jugendgruppen

„Ein ganz anderes Milieu gesellschaftlicher Verweigerung ist das der unter dem Nationalsozialismus nachwachsenden Jugendgruppen außerhalb der Hitlerjugend.“

4, S. 21

Gruppen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Artikel im Lexikon des deutschen Widerstandes (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Personen des Widerstands[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Listen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

"Relevanz"[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„...daß die nachhaltigste und wertvollste Wirkung des deutschen Widerstandes in der Herbeiführung jenes demokratischen Konseses lag, der zur Grundlage der Schaffung der Bundesrepublik Deutschland wurde und ihre Entwicklung durch viele Jahre begleitet hat.“

Löwenthal/von zur Mühlen, 4, S. 13