Benutzer:Stefano.Bonfanti/Esselunga

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Esselunga S.p.A. ist eine im italienischen Lebensmitteldetailhandel tätige Unternehmung. Die Aktiengesellschaft ist im Norden und Zentrum des Landes tätig und betreibt sowohl Supermärkte wie auch Superstores (mit deutlich grösseren Verkaufsflächen als klassische Supermärkte). Esselunga ist eine Tochtergesellschaft der Supermarkets Italiani S.p.A. und verfügt im italienischen Lebensmittelmarkt über einen Marktanteil von 8,7% (Stand: 30.06.2019)[1]. Betrieben werden insgesamt 159 Verkaufspunkte, die meisten davon in den Regionen Lombardei, Piemont, Toskana und Ligurien. Weitere Supermärkte sind in Verona (Venetien), in der Region Emilia-Romagna, sowie in Rom (Latium) vorhanden (Stand Mai 2020 gemäss offizieller Internetseite).

Esselunga S.p.A.
Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 1957
Sitz Pioltello (MI), Italien

Ortsteil Limito

Leitung Sami Kahale
Mitarbeiterzahl 23'905
Umsatz EUR 8,142 Mia.
Branche Lebensmitteldetailhandel
Website www.esselunga.it
Stand: 31. Dezember 2019

Die Gründung von Esselunga

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Esselunga geht auf die Initiative der aus der Brianza stammenden Familie Caprotti sowie des US-amerikanischen Gouverneurs von New York Nelson Rockefeller zurück[2].

Bernardo Caprotti, der später CEO von Esselunga wurde, stammt aus einer reichen, in der Textilindustrie tätigen Familie aus Albiate (MI). 1951 reist er auf Wunsch des Vaters in die USA, um einerseits Erfahrungen zu sammeln und, andererseits, um die dortige Mechanisierung der Textilindustrie zu erlernen. Anlässlich dieser Reise kam Caprotti in Berührung mit einer Realität, die zu dieser Zeit in Italien beinahe unbekannt war, die Supermärkte[3]. Ein paar Jahre später reist Richard Boorgart, ein Vertrauter von Nelson Rockefeller, nach Europa, um einen fruchtbaren Boden für die Gründung des ersten europäischen Supermarkts nach US-amerikanischen Modells zu finden. In Mailand wird er fündig[4].

Während eines Aufenthalts im Schweizer Winterort St. Moritz erfahren Guido Caprotti (Bruder von Bernardo) und Marco Brunelli, der Jahre später die Supermarktkette Iper gründen wird, von den Plänen Rockefellers und dessen Absichten, eine neuartige Supermarktkette in Italien mithilfe der Brüder Brusio (Eintümer des Mailänder Einkaufshauses "la Rinascente") zu gründen. Caprotti und Brunelli realisieren sofort, dass es sich dabei um eine vielversprechende Opportunität handelt. Um sich als zukünftige Partner Rockefellers zu profilieren, laden Bernardo Caprotti und Marco Brunelli, auch dank der Vermittlung der Gräfin Laetitia Boncompagni Pecci Blunt, den amerikanischen Rockefeller nach Mailand ein. Da die Brüder Brusio die Mehrheit an der zukünftigen Gesellschaft für sich beanspruchten und dies Rockefeller ein Dorn im Auge war, entschied sich der US-Unternehmen, die Supermarkets Italiani S.p.A. mit Caprotti und Brunelli zu gründen. Die Beteiligungsverhältnisse sehen am Anfang so aus: 51% im Besitz von Rockefeller, 18% gehörte der Familie Caprotti, 16% der Familie Crespi (Eigentümer der Mailänder Zeitung Corriere della Sera), 10% Marco Brunelli. Die genannte Gräfin Boncompagni Pecci Blunt und weitere Aktionäre hielten kleineren Minderheitsbeteiligungen an der neugegründeten Gesellschaft[5].

Erster Supermarkt von Esselunga in Mailand, viale Regina Giovanna

Die Supermarkets Italiani S.p.A. wird am 13. April 1957 gegründet und der erste, 500 m² grosse Verkaufspunkt wird in Mailand, am viale Regina Giovanna, eröffnet[5].

1960 verschiedene Offerten kommen verschiedene Offerten auf den Tisch von Rockefeller für den Kauf seiner 51%-Beteiligung an der Supermarkets Italiani S.p.A. Die Familie Caprotti sieht sich gezwungen, ebenfalls eine Offerte abzugeben, und offeriert für die Übernahme der Mehrheit im Eigentum von Rockefeller fünf Millionen US-Dollar. Da die Aktien bei den Rechtsanwälten von Rockefeller in Genf deponiert waren, reist Bernardo Caprotti im Februar 1961 mit dem Zug nach Genf, um das Geschäft abzuschliessen. In seinem Aktenkoffer ein Check ausgestellt durch die Banca del Gottardo über USD 4,0 Mio. In den Räumlichkeiten der Union des Banques Suisse (später UBS) in Genf und in Anwesenheit des dortigen Italienischen Konsuls wird der Deal abgeschlossen. Die Begleichung der restlichen Summe von USD 1,0 Mio. wird aufgeschoben und an der Zahlung von zusätlichen Royalties gekoppelt[6].

Am 9. Februar 1961 wird ein weiterer Supermarkt in Florenz eröffnet, an der via Milanesi. 1964 waren bereits 16 die eröffneten Supermärkte, 10 davon in Mailand, fünf in Florenz und ein weiterer Verkaufspunkt in Pistoia. Im gleichen Jahr wird das Zentrallager der Firma in Limito di Pioltello (MI) eröffnet, wo sich heute immer noch der Hauptsitz befindet[7].

  1. Luigi Rubinelli: Ecco come stanno andando le quote di mercato nella GDO: 2019 vs 2018. In: www.giuseppecaprotti.it. 12. März 2020, abgerufen am 22. Mai 2020 (italienisch).
  2. Gianluca Di Feo, Carlo Nanni: Caprotti dynasty, segreti e liti. In: www.espresso.repubblica.it. GEDI Gruppo Editoriale S.p.A., 13. Dezember 2012, abgerufen am 24. Mai 2020 (italienisch).
  3. Giacomo De Amici: Bernardo Caprotti: S per Successo. In: www.startingfinance.com. 17. Mai 2018, abgerufen am 24. Mai 2020 (italienisch).
  4. Alessandro Baricco: Alle origini di Esselunga e della distribuzione europea. In: www.giuseppecaprotti.it. 6. Juni 2017, abgerufen am 25. Mai 2020 (italienisch).
  5. a b Bernardo Caprotti: Falce e carello. Marsilio Editori S.p.A., Venedig, ISBN 978-88-317-3177-5, S. 51–52.
  6. Bernardo Caprotti: Falce e carrello. Marsilio Editori S.p.A., Venedig, ISBN 978-88-317-3177-5, S. 53.
  7. La Storia di Esselunga. In: www.esselunga.it. Esselunga S.p.A., abgerufen am 25. Mai 2020 (italienisch).