Benutzer:TTsearch/Deutsche Bruderkette
Die Großloge "Deutsche Bruderkette" war eine der 8 anerkannten Freimaurer-Großlogen, die bis 1935 im Deutschen Reich existierten. Sie wurde 1883 als Freie Vereinigung der fünf unabhängigen Logen in Leipzig gegründet und stellte 1935 zwangsweise ihre Arbeit ein. Ihre größte Verbreitung hatte sie 1932 mit 3.200 Mitgliedern. Sie wurde nach 1945 nicht wieder reaktiviert. Ihre Mitgliedslogen sind heute Teil der Großloge AFAMvD.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Obwohl sie die jüngste der historischen deutschen Großlogen ist, gehören ihre Mitgliedslogen zu den ältesten Freimaurerlogen Deutschlands. Diese Großloge hat ihren Ursprung in fünf einzelnen Logen, die über die Jahrzehnte hinweg sehr unterschiedliche und bewegte Entwicklungen durchmachten. Die fünf Logen, die sich später zu einer Großloge zusammen schlossen waren:
- "Minerva zu den drei Palmen", Leipzig 1741,
- "Archimedes zu den drei Reißbrettern", Altenburg 1742,
- "Balduin zur Linde", Leipzig, 1776,
- "Karl zum Rautenkranz", Hiltburghausen 1787,
- "Archimedes zum ewigen Bunde", Gera 1803[1].
Nach dem Brauchtum der Freimaurer muss eine Loge einer Großloge angehören, um regulär zu sein[2]. Bei den fünf unabhängigen Logen führte das im Umgang mit anderen Logen immer wieder zu Hemmnissen. Alle fünf Logen hatten im Laufe ihrer Geschichte unter verschiedenen deutschen und ausländischen Großlogen gearbeitet, sich aber immer wieder von ihnen getrennt und waren über längere Zeiten unbhängig, das heißt ohne Großloge. Nach der Gründung des Deutschen Großlogenbundes 1872 durch die acht regulären deutschen Großlogen zeichnete sich unter den fünf unabhängigen Logen das Interesse einer formellen Vereinigung ab. Dies führte zuerst zur Gründung der "Freien Vereinigung der fünf unabhängigen Logen" mit gemeinsamer Satzung vom 29. Dezember 1883[3]. Hauptzweck dieser Vereinigung war, eine Vertretung beim Deutschen Großlogenbund und ausländischen Großlogen zu haben[4] . Die Vereinigung wurde dann auch vom Deutschen Großlogenbund als regulär anerkannt, auch wenn sie nicht beitreten konnten.
Erste Pläne zur Umgestaltung der Vereinigung in eine richtige Großloge kamen erst 1907 auf. Nur als Großloge hätten die fünf unabhängigen Logen Sitz und Stimme im Großlogentag gehabt. Durch den Ersten Weltkrieg wurde diese Pläne in den Hintergrund gedrängt und erst 1924 realisiert. Am 16. November 1924 wurde die Großloge offiziell errichtet, zum ersten Großmeister wählte man Oskar Lehmann. Die Satzung und das Grundgesetz stammten von Justizrat Rudolf Hase aus Altenburg[5]
Im Dritten Reich wandelte sich die Großloge zum "Christlichen Orden deutscher Dom" um, um dem drohenden Freimaurerverbot zu entgehen. Von der Reichsregierung wurde dennoch die Selbstauflösung befohlen. Die Abschlussfeier fand am 9. August 1935 unter Anwesenheit der Staatspolizei statt.
Siehe auch: Geschichte der Freimaurerei
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eugen Lennhoff/Oskar Posner: Internationales Freimaurer-Lexikon. Almathea-Verlag München 1980, Reprint von 1932, ISBN 8-85002-038-X
- Helmut Neuberger: Winkelmaß und Hakenkreuz: Die Freimaurer und das Dritte Reich. Herbig Verlag, München 2001, ISBN 3-7766-2222-9
- Ferdinand Runkel: Geschichte der Freimaurerei. Hobbing, Berlin, 3 Bde., Nachdruck: Edition Lempertz, Bonn 2006, ISBN 3-933070-96-1
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten][[Kategorie:Freimaurer-Großloge]] [[Kategorie:Deutsche Organisation]]