Benutzer:Wistula/Marie Nathusius (Werksverzeichnis)
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Werkverzeichnis Erstveröffentlichungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Heinz Wegehaupt, Alte deutsche Kinderbücher, Bibliographie 1851-1900[1]
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]2274 Der Bankerott. Der Wolkenbruch. Zwei Erzählungen von Marie Nathusius. Für die reifere Jugend bearbeitet von Dr. Werner Werther. Mit 2 Abbildungen von Fritz Bergen, Stuttgart, Kröner (um 1888), 72 S. Universalbibliothek für die Jugend.
2275 - Erzählungen einer Grossmutter, Von Marie Nathusius, 4. Auflage, Seperat-Abdruck aus dem Töchter-Album. Mit einem Titelbild, Glogau, Carl Flemming (um 1880), Mit einer Chromolithographie als Frontispiz
2276 - Erzählungen von der Verfasserin von "Martha, die Stiefmutter" und "Vater, Sohn und Enkel". Aus dem "Volksblatt für Stadt und Land" besonders abgedruckt. 2. Auflage, 1.2.3. und 4.7. und letztes Heft, Halle, Richard Mühlmann, 1854-1858
2277 - Die Geschichte von Christfried und Julchen. Aus den kleinen Erzählungen von Maria Nathusius zuerst zusammengestellt, Halle, Richard Mühlmann, 1858 (Nathusius, Gesammelte Schriften, 2). Erzählungen in Buchform, die 1849-1855 im Volksblatt für Stadt und Land erschienen waren.
2278 - Dass. Die Geschichten von Christfried und Julchen, 4. Auflage 1885
2279 - Dass., 6. (Miniatur-) Auflage, 1890
2280 - Dass., Leipzig, Gustav Fock, 1889
2281 - Langenstein und Boblingen, Eine Erzählung von der Verfasserin des "Tagebuchs eines armen Fräuleins", 2. Auflage, Halle, Richard Mühlmann, 1857 Die erste Auflage erschien 1855
2282 - Dass., Eine Erzählung von Marie Nathusius, Leipzig, G. Fock, 1889
2283 - Rückerinnerungen aus einem Mädchenleben. Von der Verfasserin des "Tagebuchs eines armen Fräuleins", (Aus dem "Volksblatt für Stadt und Land" besonders abgedruckt), 2. Auflage, Halle, Richard Mühlmann, 1858
2284 - Tagebuch eines armen Fräuleins, Abgedruckt zur Unterhaltung und Belehrung für junge Mädchen, Halle, Richard Mühlmann, 1853
2285 - Dass, 4. Auflage 1855
2286 - Dass., Von Marie Nathusius, Neue vervollständigte Ausgabe. Bevorwortet und mit einer Biographie der Verfasserin versehen von Dr. H. Sartorius, Superintendent, leipzig, Siegismund & Volkening (1889). Mit einem Portrait der Verfasserin als Frontispiz.
2287 - Dass., Bearbeitet von Dr Werner Werther, mit 4 Bildern von Ad. Wald, Stuttgart, Union Deutscher Verlagsgesellschaft (um 1895), Universal-Bibliothek für Jugend und Volk
Stumann Bowert
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anfang 1844 begann Marie Nathusius an ihrem ersten Roman zu schreiben, Braunschweig und Würzburg, später umbenannt in Johanna, eine Familiengeschichte. Ebenfalls im Frühjahr 1844 verfasste sie die Erzählung Die Badereise, ein Jahr später Die Kunstreiter.[2]
Sophie Pataky: Lexikon deutscher Frauen der Feder
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine Zusammenstellung der seit dem Jahre 1840 erschienenen Werke weiblicher Autoren, nebst Biographieen der lebenden und einem Verzeichnis der Pseudonyme. Herausgegeben von Sophie Pataky, 1. Band: A-L, 2. Band: M-Z, Berlin: C. Pataky, 1898, hier: Band 2. Berlin, 1898., S. 77-78 bei Zeno.org
- Ausgewählte Erzählungen. Wohlf. Ausg. 15 Lfgn. 8. (à 112–128) Dresden 1889, Brandner. à –.50
- Dasselbe. 3 Bde. 8. Ebda. à n 2.50; geb. à n 3.50, Inhalt:
- 1. Der Vormund. Tagebuch eines armen Fräuleins. Die alte Jungfer. Langenstein u. Boblingen. (640)
- 2. Elisabeth. (516)
- Ausgewählte Erzählungen. Das Rektorat. Der Turmwart zu Weisslingen. Tante Sophie. Die beiden Tannenbäume. Christian der Vogelsteller. 12. (110) Leipzig 1894. Gressner & Schramm. kart. –.60; geb. m. Goldschn. –.70
- Ausgewählte Schriften. Volks-Ausg. 25 Lfgn. 8. (à 64–80) Leipzig 1889, Fook. à n –.40
- Dasselbe. 10 Bde. 8. Ebda. à n 1.–; kompl. in 4 Bdn. geb. n 12.–
- 1. Langenstein u. Boblingen. Erzählg. (288)
- 2. Die Geschichten von Christfried u. Julchen. (262)
- 3. Die alte Jungfer. Erzählg. (198)
- 4. Rückerinnerungen aus einem Mädchenleben. (166)
- 5.–7. Elisabeth. Eine Geschichte die nicht mit der Heirat schliesst. 3 Tle. (683)
- 8. Joachim v. Kamern. Ein Lebenslauf. (174)
- 9. Der Vormund Erzählg. (156)
- 10. Tagebuch eines armen Fräuleins. (147)
- Balster-Meier bei den Franzosen. Erzählg. 12. (48) Herborn 1893, Buchhandlung des Nassauischen Kolportagevereins. –.20
- Bilder aus der Kinderwelt. 2. Aufl. 16. (34) Leipzig 1853, Arnold. n –.50
- Christian der Vogelsteller. Erzählg. 8. (24) Bielefeld-Gadderbaum 1895, Schriften-Niederlage der Anstalt Bethel. n –.10
- Das Rektorat. Eine Erzählg. 4. Aufl. 8. (28) Halle a. S. 1893, R. Mahlmanns Verlag. –.15
- Das Tagebuch eines armen Fräuleins. 8. (92) Berlin 1893, Bruer & Co. –.25
- Dasselbe. 12. (127) Leipzig 1894, Gressner & Schramm. kart. –.60; geb. m. Goldschn. –.70
- Dasselbe. 16. (128) Leipzig 1892, W. Fiedler. geb. m. Goldschn. –.75
- Dasselbe. Neue Ausg. (225) 1894. geb. m. Goldschn. 1.50
- Dasselbe. 12. (144) Leipzig 1895, G. Fock. geb. m. Goldschn. 1.20
- David Blume. Erzählg. 4. Aufl. 8. (28) Halle a. S. 1893, R. Mühlmanns Verlag. –.15
- u. A. Der armen Witwe Weihnachtsreise. Erzählgn, 8. (70 m. 5 Bildern) 1896, Wupperthaler Traktat-Gesellschaft. kart. n –.70
- Der Bankerott u. der Wolkenbruch. Zwei Erzählgn. Bearb. v. W. Werther. 12. (72) Stuttgart 1889, Union. n –.20; Einbd. n –.40
- Der Bankerott. Das Baregekleid. Zwei Erzählgn. 4. Aufl. 12. (124) Halle 1890, Mühlmanns Verlag. n –.50; geb. m. Goldschn. n 1.–
- Der Bankerott. Bearb. v. H. v. Wegern. 12. (48) Leipzig 1891, R. Werther, –.25
- Der Bankerott u. andere Erzählgn. Bearb. v. H. v. Wegern u. A. Martin. 12. (110 m. 2 Bildern) Leipzig 1893, F. Simon. kart. –.75
- Der kleine Kurrendejunge. Eine wahre Geschichte. 4. Aufl. 8. (22) Halle a S. 1893, R. Mühlmanns Verlag. –.15
- Der kleine Regimentstrompeter. Der Turmwart von Weisslingen. Balster Meier bei den Franzosen. 3 Erzählgn. Bearb. v. W. Werther. 12. (80) Stuttgart 1890, Union, n –20; Einbd. n –.40
- Der kleine Regimentstrompeter. Erzählg. 4. Aufl. 8. (34) Halle 1893, R. Mühlmanns Verlag –.15
- Der Sonntag, eine Schule des Himmels. Eine Erzählg. 3. Aufl. 16. (18) Barmen 1874, Wiemann. n –.10
- Der Turmwart zu Weisslingen. Eine Erzählg. 4. Aufl. 8. (28) Halle a. S. 1893, R. Mühlmanns Verlag. –.15
- Der Vormund. Erzählg. 8. (130) Dresden 1889, Brandner. n –.60; geb. n 1.–
- Dasselbe. Bearb. v. W. Werther. 12. (128) Stuttgart 1889, Union. n –.40
- Dasselbe. Wohlf. Orig.-Ausg. 5. Aufl. 8. (170) Halle 1890, R. Mühlmanns Verlag. n –.80; geb. n 1.40
- Dasselbe. 6. (Min.)-Aufl. 12. (212) Ebda. 1890. n 1.–; geb. m. Goldschn. n 1.50
- Dasselbe. 8. (156) Leipzig 1890, Fock. n –.90; geb. n 1.20.–
Gemäss Inhaltsverzeichnis bei Gesammelte Schriften, Richard Mühlmann, 1858[3]
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die beiden Pfarrhäuser: Geschrieben im Januar 1848, aber erst im Volksblatt für Stadt und Land, 1850, Nr 12 ff. gedruckt
- Martha die Stiefmutter. Eine Dorfgeschichte: Hamburg im Rauhen Hause, 1849
- Vater, Sohn und Enkel. Eine Dorfgeschichte: Halle bei Mühlman, 1850
- Lorenz der Freigemeindler. Eine Dorfgeschichte: Volksblatt für Stadt und Land, 1850, Nr 48 ff
- Ringet danach, daß ihr stille seid: Bisher ungedruckt. Frühjahr 1851
- Die Kammerjungfer. Eine Stadtgeschichte: Halle bei Mühlmann, 1851
- Die Sonntagsschule: Volksblatt für Stadt und Land, 1851, Nr 74 f.
- Eine Dienstmägdegeschichte. Für Herrschaften: Volksblatt für Stadt und Land, 1851, Nr. 26 ff.
- Der neue Schulmeister: Geschrieben 1852 auf 1853 für den treuen Eckert (? Anmerk. d. Verf.), in demselben nach der Verfasserin Heimgang mit Veränderungen abgedruckt, Nr. 12 von 1857; in unveränderlicher Gestalt im Volksblatt für Stadt und Land, 1858, Nr. 18
- Marie. Eine Dorfgeschichte: Hamburg im Rauhen Hause 1854
- Ausser den genannten ersten Drucken erschien Die beiden Pfarrhäuser in besonderer Ausgabe bei S. Elsner in Berlin und Die Sonntagsschule desgleichen in der Rettungsanstalt Düsselthal. Martha, die Stiefmutter und Marie wurden ausser einer Reihe von besonderen Auflagen fortwährend, ebenso wie Lorenz der Freigemeindler, unter den Schillingsbrüdern des Rauhen Hauses gedruckt. Von Vater, Sohn und Enkel und Die Kammerjungfer sind neue Einzelausgaben in der Mühlmann'schen Buchhandlung erschienen.
III. Gemäss Inhaltsverzeichnis bei Kleine Erzählungen, Richard Mühlmann, 1868 [4]
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Tante Sophie: Volksblatt für Stadt und Land, 1849, Nr. 101 f.
- Das Rektorat: Volksblatt für Stadt und Land, 1850, Nr. 54 ff.
- Jungfer Lottchen: Volksblatt für Stadt und Land, 1850, Nr. 78 ff.
- David Blume: Volksblatt für Stadt und Land, 1851, Nr. 39 f.
- Die dumme Anne. Eine Erzählung aus dem Gebirge: Nieritz Volkskalender für 1852
- Der kleine Regimentstrompeter: Weihnachtsblüthen von Plieninger, 1851
- Der kleine Currendejunge. Eine wahre Geschichte: Volksblatt für Stadt und Land, 1851, Nr. 102 F.
- Der Thurmwart zu Weißlingen: Weihnachtsblüthen von Plieninger, 1852
- Die beiden Tannenbäume. Eine Weihnachtsgeschichte: Volksblatt für Stadt und Land, 1852, Nr. 99F.
- Christian der Vogelsteller: Weihnachtsblüthen von Plieninger, 1853
- Wo wächst der Glücksbaum: Weihnachtsblüthen von Plieninger, 1854
- Auch die zuerst anderswärts gedruckten sind sämmtlich im Volksblatt für Stadt und Land wiederholt worden und demnächst in den Erzählungen der Verfasserin, 1.-3. Auflage, Heft 1-6, erschienen.
Anmerkungen dazu
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gustav Plieninger (Hrsg.). Weihnachtsblüthen. Ein Taschenbuch für die Jugend. In Verbindung mit Andern herausgegeben von Dr. G. Plieninger. Belser, Stuttgart, 1855. Hier: Marie Nathusius, Wo wächst der Glücksbaum.
- Gustav Plieninger. (Hrsg.) Weihnachtsblüthen. Ein Almanach für die Jugend auf das Jahr 1849. Hallberger, Stuttgart, 1849
- Gustav Nieritz (Hrsg.), Sächsischer Volkskalender auf das Jahr 1849, Wigand, Leipzig.
- Gustav Nieritz (Hrsg.), Deutscher Volkskalender auf das Jahr 1857, Wiegand, Leipzig
Gem. Bautz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Werke:
- Gesammelte Schriften, Bd. 1-15, 1858-1868 (21890)
- Ausgewählte Erzählungen, Bd. 1-3, 1889 (21901)
- Ausgewählte Schriften, Bd. 1-10, 1889
- Gesammelte Erzählungen, Bd. 1-10, 1902
Wichtige Einzelausgaben:
- Die Kunstreiter. Eine Novelle, 1847
- Bilder aus der Kinderwelt, 1848
- Martha die Stiefmutter. Eine Dorfgeschichte, 1849
- Lorenz, der Freigemeindler. Eine Dorfgeschichte, 1850
- Vater, Sohn und Enkel. Eine Dorfgeschichte, 1850
- Tagebuch eines armen Fräuleins, 1853
- Rückerinnerungen aus einem Mädchenleben, 1855
- Joachim von Kamern. Ein Lebenslauf, 1854
- Langenstein und Boblingen, 1855
- Elisabeth. Eine Geschichte, die nicht mit der Heirat schließt, 1858
- Die Geschichten von Christfried und Julchen, 1858
Verzeichnis der Reihe: Universalbibliothek für die Jugend
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]auch als: Universal-Bibliothek für Jugend und Volk bezeichnet (Paperback) Union Deutsche Verlagsgesellschaft - Stuttgart, Berlin, Leipzig, alle bearbeitet von Dr Werner Werther, Bandnummern
- 225 - Eine Dienstmägdegeschichte. Das Baregekleid
- 226 - Der Bankerott. Der Wolkenbruch
- 227 - Vater, Sohn und Enkel
- 228 - Martha, die Stiefmutter. Marie
- 229/230 - Die Kammerjungfer
- 231/233 - Die Geschichten von Christfried und Julchen
- 234/236 - Die alte Jungfer
- 237/238 - Der Vormund
- 239/240 - Tagebuch eines armen Fräuleins
- 242 - Die Botenfrau. Die Sonntagsschule. Lorenz, der Freigemeindler
- 243 - Wo wächst der Glücksbaum ? Die Kassette
- 244/246 - Langenstein und Boblingen
- 247 - Der kleine Regimentstrompeter. Der Turmwart von Weißlingen. Balster Meister bei den Franzosen
- 248/249 - Joachim von Kamern
- 250 - Die beiden Pfarrhäuser. Ringet danach, daß ihr stille seid. Das Rektorat
- 251 - Tante Sofie. David Blume. Der kleine Kurrendejunge. Die beiden Tannenbäume. Jungfer Lottchen
- 252/253 - Rückerinnerungen aus einem Mädchenleben
- 254 - Die dumme Anne. Christian der Vogelsteller. Die Gebirgsreise
Verzeichnis der Reihe: Empfehlenswerte Volks- und Jugendschriften in billigen Ausgaben aus dem Verlage von Greßner & Schramm in Leipzig
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ausgewählte Erzählungen von Marie von Nathusius.
Das Rektorat. Der Turmwart zu Weißlingen. Tante Sophie. Die beiden Tannenbäume. Christian der Vogelsteller.
Eleg. cart. 60 Pf., eleg. geb. m. Goldschn 70 Pf. - Drei Erzählungen von Marie von Nathusius.
Die beiden Pfarrhäuser. Der kleine Kurrendejunge. Die dumme Anne.
Eleg. cart. 60 Pf., eleg. geb. m. Goldschn. 70 Pf. - Tagebuch eines armen Fräuleins.
Von Marie von Nathusius.
Eleg. cart. 60 Pf., eleg. geb. m. Goldschn. 70 Pf. - Die Kammerjungfer. Eine Stadtgeschichte.
Von Marie von Nathusius.
Eleg. cart. 60 Pf., eleg. geb. m. Goldschn. 70 Pf. - Vater, Sohn und Enkel. Eine Dorfgeschichte.
Von Marie von Nathusius.
Eleg. cart. 60 Pf., eleg. geb. m. Goldschn. 70 Pf. - Erzählungen einer Großmutter. Für junge Mädchen.
Von Marie von Nathusius.
Eleg. cart. 60 Pf., eleg. geb. m. Goldschn. 70 Pf. - Die Botenfrau. Die Kassette.
Zwei Erzählungen von Marie von Nathusius.
Eleg. cart. 60 Pf., eleg. geb. m. Goldschn. 70 Pf. - Martha, die Stiefmutter. Marie
Zwei Erzählungen von Marie von Nathusius.
Eleg. cart. 60 Pf., eleg. geb. m. Goldschn. 70 Pf.
Werkbibliographie der Marie Nathusius, gem. Lebensbild, Band 3, S. 684 ff.
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literarische Bibliographie
- Die Kunstreiter. Eine Novelle, Berlin 1847, A. Duncker
- Bilder aus der Kinderwelt, mit 6 Bildern, Leipzig/Dresden, 1848, Arnold
- Martha, die Stiefmutter. Eine Dorfgeschichte, Hamburg, 1849, Agentur des Rauhen Hauses
- Erzählungen in: Schillingsbücher aus dem Rauhen Hause, Hamburg, 1847
- Erzählungen im: Volksblatt für Stadt und Land zur Belehrung und Unterhaltung, hrsg. von Philipp von Nathusius, Halle/Quedlinburg, 1849-1857
- Vater, Sohn und Enkel. Eine Dorfgeschichte, Halle 1857, M. Mühlmann
- Die beiden Pfarrhäuser. Eine Erzählung, Berlin, 1850, aus dem Volksblatt für Stadt und Land bes. abgedruckt, bei W. Schultze
- Erzählungen, aus dem Volksblatt, in 7 Heften, halle, 1850/52/57/58, Mühlmann
- Die dumme Anne. Eine Erzählung aus dem Gebirge, in: Deutscher Volkskalender, hrsg. von Gustav Rieritz, Leipzig, 1852
- Die Kammerjungfer. Eine Stadtgeschichte, Halle, 1851, R. Mühlmann
- Erzählungen, in: Weihnachstblüthen. Ein Taschenbuch für die Jugend, hrsg. von Gustav Plieninger, Stuttgart 1852-1858
- Der treue Reifen. Eine Novelle, in: Illustriertes Familiebuch zur Unterhaltung und Belehrung häuslicher Kreise, hrsg. von Llloyd, Triest, 1852
- Die Sonntagsschule, mit Genehmigung des Verfasserin zum Besten der Rettungsanstalt Düsselthal aus dem Volksbaltte abgedruckt, Düsselthal, 1852
- Tagebuch eines armen Fräuleins. Abgedruckt zur Unterhaltung und Belehrung junger Mädchen, Halle, 1853
- Joachim von Kamern. Ein Lebenslauf, Halle, 1853
- Marie. Eine Dorfgeschichte, Hamburg, 1854, Agentur des Rauhen Hauses
- Rückerinnerungen aus einem Mädchenleben, Halle, 1855, R. Mühlmann
- Erzählungen einer Grossmutter. Der Wolkenbruch, in: Töchter-Album. Unterhaltungen im häuslichen Kreise zur Bildung des Verstandes und Gemüthes der heranwachsenden weiblichen Jugend, hrsg. von Thekla von Gumpert, Glogau, 1855-1857
- Langenstein und Boblingen. Eine Erzählung, Halle 1855, R. Mühlmann
- Die alte Jungfer. Eine Erzählung, Halle 1857
- Elisabeth. Eine Geschichte, die nicht mit der Heirat schließt, 2 Bände, Halle, 1858, J. Fricke
- Der neue Schulmeister, in: Der treue Eckart, Eckartsberga, 1857, G. Fulda
- Gesammelte Schriften, 15 Bände, Halle, 1858-1861/1867-1869, R. Mühlmann (I-VII), J. Fricke (VIII-XV)
- I. Dorf- und Stadtgeschichten
- II. Die Geschichten von Christfried und Julchen
- III. Kleine Erzählungen
- IV. Kleine Erzählungen
- V. Tagebuch eines armen Fräuleins, Jochim von Kamern, Rückerinnerungen aus einem Mädchenleben
- VI. Langenstein und Boblingen
- VII. Die alte Jungfer, Der Vormund
- VIII. Eisabeth, I
- IX. Elisabeth, II
- X. Tagebuch einer Reise nach der Provence, Italien und der Schweiz
- XI. Familien-Skizzen, Herr und Kammerdiener
- XII. Reisebriefe aus England und Frankreich
- XIII. - XV. Lebensbild in drei Bänden
- Erzählungen einer Grossmnutter. Seperatabdruck aus dem Töchter-Album, Glogau, 1858, C. Flemming
- Der Sonntag, eine Schule des Himmels. Eine Erzählung, Barmen, 1864, hrsg. von der Wupperthaler Traktat-Gesellschaft
Musikalische Biographie[5]
- In: Hansa-Album, Hrsg. von U. Harnsich, Halberstadt, 1842. Lied: Gute Nacht, süße Ruh
- In: Musenalmanach. 1843, Mit Beiträgen von 150 deutschen Dichtern, Hrsg. von Friedrich Steinmann, Leipzig, 1843. Lieder: Ich wandle hier nun ganz allein und In dunkler Nacht
- In: Liederbuch für die Turner (hrsg. von Ferdinand Scheele, Calbe a. S., 1845, Lied: Ha, Brüder welche große Lust
- In: Sechs Lieder von Hoffmann von Fallersleben. Für eine Singstimme mit Pianoforte-Begleitung, Schwerin i. M., 1846, Kürschner
- In: Deutsches Volksgesangsbuch. Mit 175 eingedr. Singweisen und Nachrichten über die Dichter und Tonsetzer, Leipzig, 1848, Lied: Heute Fröhlickeit, morgen Herzensleid
- In: Vierzig Kinderlieder von Hoffmann von Fallersleben. Nach Original- und Volksweisen mit Klavierbegleitung, Leipzig, 1847, Melodien zu Nr. 12, 17, 18, 30, Klavierbegleitungen zu Nr. 8, 23, 33, 37
- In: 100 Schullieder. Mit bekannten Volksweisen versehen und in 3 Heften. Hrsg. von Ludwig Erk, Leipzig, 1848, Lieder: einige Titel aus 6. (unbekannt), Heft 3, 6: Mauskätzchen, wo bleibst Du
- 6 geistliche Lieder von Novalis für eine Alt-Stimme mit Pianoforte-Begleitung, Op. 2, Magdeburg, 1848, Heinrichshofen
- 37 Lieder für das junge Deutschland. Vom Verfasser der Unpolitischen Lieder, Leipzig, 1848
- VI Lieder von Emanuel Geibel mit Musik von Maria Philipp Nathusius. Berlin, 1850, Schlesinger (vorher privat in: Althaldensleben)
- In: Volksblatt für Stadt und Land, hrsg von Philipp Nathusius, 8. Jahrgang, Quuedlinburg, 1851, Meldodie: Unter tausend frohen Stunden
- In: Gesammelte Schriften, 15 Bände, Halle 1858-1861/1867-1869, R. Mühlmann (I-VII), J. Fricke (VIII-XV), an XIII-XV anschließend: Supplementband (Melodienbuch): Hundert Lieder, geistlich und weltlich, ernsthaft und fröhlich, in Melodien von Marie Nathusius und mit Clavierbegleitung. Hrsg. von Ludwig Erk und Philipp von Nathusius, Halle, 1865, R. Mühlmann
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Heinz Wegehaupt, Alte deutsche Kinderbücher, Bibliographie 1851-1900, Zugleich Bestandsverzeichnis der Kinder- und Jugendbuchabteilung der Deutschen Staatsbibliothek zu Berlin, Der Kinderbuchverlag Berlin, Berlin 1985, S. 211-213
- ↑ Ruth Stumann-Bowert, Philipp und Marie Nathusius. Lebenswege zur Inneren Mission, in: Mit ewiger Gnade will ich mich deiner erbarmen. Soziales Engagement in Althaldensleben im Spannungsfeld von Kirche und Wirtschaft, Kultur-Landschaft Haldensleben-Hundisburg e. V. (Hrsg.), Haldensleben-Hundisburg 2000 (S. 25)
- ↑ Gesammelte Schriften (Erster Band), Dorf-und Stadtgeschichten. Nach der Verfasserin Heimgang zuerst gesammelt, Halle, Verlag von Richard Mühlmann, 1858
- ↑ Gesammelte Schriften (Erster Band), Kleine Erzählungen. In zwei Bänden, Erster Band, Zweite Auflage (Dritter Band), Halle, Verlag von Richard Mühlmann, 1868
- ↑ Detlef Gärtner, Es dichtete für mich genung der ganze Park, Althaldensleben-Hundisburg. Im Spiegel der Literatur des 19. Jahrhunderts, Hrsg. Kultur-Landschaft Haldensleben-Hundisburg e.V., Haldesnleben-Hundisburg, 1997
Werkverzeichnis: Die Geschichten von Christfried und Julchen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die Geschichten von Christfried und Julchen
- Christfrieds erste Reise
- Julchens Haushalt
- Christfrieds Schuljahre
- Christfrieds Harzreise
- Christfried auf der Universität
- Christfried als Hauslehrer
- Julchen in der Residenz
Anmerkung im Inhaltsverzeichnis von: "Die Geschichten von Christfried und Julchen", Verlag von Richard Mühlmann, zweite und dritte vorliegende Ausgabe in den "Gesammelten Schriften", 1863 und 1873:
Zuerst der Reihe nach im "Volksblatt für Stadt und Land" 1849-1855 erschienen und daraus in die verschiedenen Auflagen der "Erzählungen" der Verfasserin, Heft 1-5, aufgenommen.
Werkverzeichnis: Autorenschaft eher sicher
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Das kluge Mäus'chen. Eine Geschichte aus der Kinderstube für die liebe Jugend von Marie von Nathusius. Mit 6 prächtigen in lithographischem Farbendruck ausgeführten Bildern. Esslingen, J. F. Schreiber, ohne Jahr (1878). 12 Seiten, mit 6 farbig lithographierten Tafeln. Illustrierter Original-Halbleinenband.
Werkverzeichnis: Autor unklar
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ein treuer Konfirmand (oder Teil von Die Geschichten von Christfried und Julchen ?)
- Ein Weihnachtsbrief an den lieben Heiland (oder von Klara Hagen ?)
- Heisse Weihnachten (oder von Annemarie von Nathusius ?)
- Verloren und wiedergefunden (oder von Gottlieb Fischer ?)
Werkverzeichnis: eventuell Pseudonym
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Barbara von Eichstetten. Eine Novelle. Bevorwortet von Philipp v. Nathusius, Julius Fricke Verlag, Halle (Saale), 1868.
Werkverzeichnis: Blindenschrift
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Tagebuch eines armen Fräuleins. Blindenschrift nach der Buchausageb. 16. Auflage. Mühlmann, Halle, 1888
Werkverzeichnis: Sonstiges/Musik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Vierzig Kinderlieder von Hoffmann von Fallersleben; Leipzig 1847
- Hundert Lieder, geistlich und weltlich, ernsthaft und fröhlich ...; Halle 1865
- Lieder von Emanuel Geibel mit Musik von Maria Phillipp Nathusius : Gruss. Einkehr. Hidalgo. Jägers Klage. Nachtlied. In der Mitternacht.
Werkverzeichnis: Übersetzungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]siehe: Werksverzeichnis Übersetzungen
Werkverzeichnis: Tabelle
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]siehe: Werksverzeichnis Tabelle
Werkverzeichnis: Sammelwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]siehe: Werksverzeichnis Sammelwerke
Werkverzeichnis: Mehrere Autoren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]siehe: Werksverzeichnis Mehrere Autoren
Werkverzeichnis: Illustrationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]siehe: Werksverzeichnis Illustrationen
Verlage vorliegend (32)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]siehe auch: Materialsammlung Historische Verlage
A-H (12)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Otto Brandner, Frankfurt am Main
- Frankfurt a. M., Verlag von Otto Brandner
Elisabeth, L+B
Walther Fiedler, Leipzig
- Leipzig, Verlag von Walther Fiedler
Tagebuch
Max Fischer, Dresden
- Dresden, Verlag von Max Fischer
Tagebuch
Gustav Fock, Leipzig
- Leipzig, Verlag von Gustav Fock
Elisabeth, L+B, Tagebuch, Christfried
Paul Franke, Berlin
- Paul Franke, Inh. Paul Franke & Rudolph Hentzel G.m.b.H., Berlin SW 11
- Paul Franke, Inh. Paul Franke & Rudolph Hentzel G.m.b.H., Berlin W 9
Elisabeth
Julius Fricke, Halle
- Halle a. S., J. Frickes Verlag (J. Nithock-Stahn) (?)
- Halle, Verlag von Julius Fricke
Elisabeth
Richard Gahl, Berlin
- Verlag von Richard Gahl, Berlin N. 4.
Tagebuch
Globus, Berlin
- Globus Verlag G.m.b.H, in Berlin W 66
Elisabeth
Greßner & Schramm, Leipzig
- Leipzig, Greßner & Schramm
Die beiden Pfarrhäuser
Heilbrunn, Berlin
- Berlin, Heilbrunn & Co., G.m.b.H.
Tagebuch
Otto Hendel, Berlin
- Berlin W 9, Otto Hendel Verlag (Hermann Hillger)
Elisabeth, Tagebuch
Carl Hirsch, Konstanz
- Carl Hirsch in Konstanz. Für die Schweiz: Evangelische Buchhandlung, Emmishofen
- Verlag von Carl Hirsch, Konstanz (Deutschland), Emmishofen (Schweiz)
- Konstanz, Christlicher Buch- und Kunstverlag Carl Hirsch A.-G.
Der Wolkenbruch, Tante Sophie, Der Vormund, Wo wächst der Glücksbaum?
I-O (8)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ernst Kaufmann, Lahr/Baden
- Lahr/Baden, Gesamtherstellung Ernst Kaufmann, zum Verlag keine Angabe
L+B
Kröner, Stuttgart
- Stuttgart, Druck und Verlag von Gebrüder Kröner
Tagebuch
- Lewin, Berlin
- Berlin, Ludwig Lewin
Sammelwerke
Lindner, Leipzig
- P. E. Lindner, Leipzig
Auserlesene Erzählungen
I. Meidinger, Berlin
- Berlin, Verlag von Herm. I. Meidinger
- Berlin W 9, Meidinger's Jugendschriften Verlag G.m.b.H.
Ausgewählte Erzählungen, Vier Geschichten aus Dorf und Stadt
Richard Mühlmann, Halle
- Halle a .S., Richard Mühlmann's Verlagshandlung (Max Grosse)
- Halle a. S., Verlag von Richard Mühlmann
L+B, Tagebuch, Christfried, Die beiden Pfarrhäuser
Nassau/Herborn, Herborn
- Herborn, Buchhandlung des Nassauischen Colportagevereins
Elisabeth, L+B
Oranien/Herborn, Herborn
- Oranien-Verlag, Verlag
Elisabeth
P-Z (12)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Pilger-Buchhandlung, Reading
- Pilger Buchhandlung, Reading, P. & New-York
Tante Sophie
Rauhes Haus, Hamburg
- Hamburg, Verlag der Agentur des Rauhen Hauses
Lorenz der Freigemeindler
Philipp Reclam, Leipzig
- Leipzig, Druck und Verlag von Philipp Reclam jun
Elisabeth, Tagebuch
Rhein-Elbe-Verlag, Hamburg
- Rhein-Elbe-Verlag, Hamburg
Schönste Erzählungen
L. Schaefer, Berlin
- L. Schaefer's, Buchhandlung (M. Liebscher), Magdeburg
Elisabeth
Schreiter, Berlin
- Berlin W 50, Schreitersche Verlagsbuchhandlung'
- Berlin W 35, Schreitersche Verlagsbuchhandlung'
Elisabeth
Erich Stolpe, Leipzig
- Zenith-Verlag, Erich Stolpe, Leipzig
Elisabeth
Union, Stuttgart
- Stuttgart, Union Deutsche Verlagsgesellschaft
- Stuttgart, Berlin, Leipzig, Union Deutsche Verlagsgesellschaft
L+B, Tagebuch, Christfried, Die beiden Pfarrhäuser
Vereinsbuchhandlung G. Ihloff, Neumünster
- Vereinsbuchhandlung G. Ihloff & Co., Neumünster
Marta die Stiefmutter
A. Weichert, Berlin
- A. Weichert, Verlagsbuchhandlung und Buchdruckerei, Berlin NO 43, Neue Königstr. 9
Tagebuch
Weltgeist-Bücher, Berlin
- Weltgeist-Bücher, Verlags-Gesellschaft m.b.H., Berlin
Tagebuch
Franz Wunder, Leipzig
- Göttingen, Verlag von Franz Wunder
Tagebuch
Verlage vermutlich, nicht vorliegend (12)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]auch Sammelwerke mit anderen Autoren
- Arnold, Leipzig
- Bruer & Co, Berlin
- S. Elsner, Berlin
- C. Flemming, Glogau
- G. Fulda, Eckartsberga
- Gustav Plieninger, Stuttgart
- J. F. Schreiber, Esslingen (Sammelwerke)
- Siegismund & Volkening, Leipzig
- F. Simon, Leipzig
- R. Werther, Leipzig
- Wiemann, Barmen
- Wuppertaler Traktagesellschaft, Wuppertal
Infos zu Verlagen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Reinhold Grosse (?), Verlagsbuchhändler, Mitinhaber der Verlagsbuchhandlung Richard Mühlmann in Halle
- Richard Mühlmann. Der bekannte Hallenser Verleger Richard Mühlmann, ein Pfarrerssohn, wurde am 1. Oktober 1815 geboren und empfing seine Schulbildung auf dem Pädagogium zu Halle. Den Buchhandel erlernte er bei Jäger in Frankfurt a. M., verbrachte seine Gehilfenjahre zu Friedland und Berlin und machte sich 1840 durch Ankauf des 1850 gegründeten Verlages von Carl Grunert in Halle, der auch einen Teil des früheren Verlages von Friedrich Ruff in Halle umfaßte – den anderen Teil hatte bereits 1824 W. L. Reinicke in Halle erworben und wurde derselbe unter der Firma Reinicke & Comp. fortführt – selbständig. Dem Verlag fügte er eine Antiquariatsabteilung sowie ein Sortiment hinzu. Als Mühlmann 1850 starb, wurde das Geschäft für die Erben durch Geschäftsführer weiter verwaltet. Julius Fricke folgte 1859 G. Emil Barthel, welcher 1862 mit der Buch- eine Kunsthandlung verband, deren erster Verlag aus den von S. G. Liesching in Stuttgart erworbenen Kunstblättern bestand. 1869 folgte dem abtretenden Barthel in der Weiterführung des Geschäftes Eduard[713] Baumgärtel. Seit 1888 ist Max Große Besitzer von Richard Mühlmanns Verlag, während das Sortiment sich seit 1903 im Besitze von Paul Gloeckner befindet. Durch den am 13. März 1900 erfolgten Erwerb von C. Eduard Müllers Verlag in Bremen erfuhr das Geschäft eine namhafte Vergrößerung. Zu diesen Verlagswerken gehören Schriften von E. Achelis, Gerhard von Amyntor, Generalsuperintendent Baur (Gesammelte Schriften), Emil Frommel (Neue Christoterpe), Oberlehrer Dennert, K. Th. Gaedertz, Karl Gerok, Konsistorialrat W. Grashoff, Dekan R. Kögel, A. Sperl, Johanna Spyri u. v. a., meistens theologische und erbauliche Schriften; dazu der gesamte bremische Lokalgeschichtsverlag der Müllerschen Firma und einzelne Werke aus verschiedenen Disziplinen einschließlich einiger Zeitschriften. Von den Autoren des Mühlmannschen Verlages, vorwiegend dem theologischen Fach angehörend, seien genannt Friedr. Ahlfeld, Karl Barthel, Dekan W. F. Besser, Oberhofprediger Dekan Dryander, Dekan Hoffmann-Halle, Gustav Jahn, Marie Nathusius (gesammelte Schriften), Auguste Sievert u. s. w. Auch das »Volksblatt für Stadt und Land«, das sich als vorzügliches Vertriebsmittel für den Verlag auswies, ferner die weitverbreiteten Knabe – Oswaldschen Rechenbücher sowie die Predigtsammlung »Sonntagsfreude« seien hier noch erwähnt. Quellen: Verlagskataloge von 1841, 1852, 1862, 1865, 1870 und 1905[1].
- Otto Hendel. Die Anfänge der Verlagsbuchhandlung und Buchdruckerei Otto Hendel in Halle a. d. S. reichen bis in das 17. Jahrhundert zurück. Hervorgegangen ist das Geschäft aus der Josua Stegmannschen, später Johann Jacob Krebschen Buchdruckerei. Die Zeit der Begründung der Druckerei Stegmann ist nicht bekannt. Sie wird aber schon Mitte des 17. Jahrhunderts unter den »Hällischen Buchdruckern« genannt, »die sich durch Abdruckung nützlicher Schriften bey uns in Andenken erhalten«. Die Druckerei Stegmann ging, anscheinend zu Anfang des 18. Jahrhunderts, käuflich an Johann Jacob Krebs über. Als dieser 1716 starb, heiratete seine Witwe 1717 ihren Faktor Johann Christian Hendel, den Begründer des heute in so hoher Blüte stehenden Hallenser Hauses. Die 1741 erschienenen »Oeffentlichen Jubelzeugnisse, welche bey dem von einigen Buchdruckern zu Halle den 25. Juli 1740 Erneuerten Andenken der vor Dreyhundert Jahren erfundenen Buchdruckerkunst von der hochlöbl. Friedrichsuniversität und anderen gelehrten Gönnern feyerlichst abgelegt worden« berichten über ihn: Johann Christian Hendel erblickte 1692 den 3. Oktober zu Aschersleben das Licht der Welt. Sein Herr Vater war Christian Hendel, Stadtchirurgus daselbst. Er applicirte sich auf die Buchdruckerkunst und erlernte dieselbe als Setzer 1708 bey Herr Christian Henckeln alhier. Im Jahre 1717 wurde er von Joh. Jac. Krebsens nachgelassener Frau Witwe zum Faktor ihrer Druckerey angenommen, und hernach den 11. May dieses Jahres mit ihr ehelich verbunden, worauf er diese Druckerey gerichtlich annahm und als sein Eigenthum erkaufte. Mit dieser seiner Gehülfin, Gertraud, einer geborenen Krügerin von Rathenau, welche Anno 1739 den 8. Oktober in 72. Jahr ihres Alters verstorben, hat er 21 Jahr und 5 Monat in der Ehe ohne Kinder gelebt, und darauf sich den 25. Juli 1740 anderwärts zu Skeuditz verheyrathet. In seinem Berufe hat er manches erbauliches Tractätgen und Disputationes berühmter Männer gedruckt, auch einen Disputationsladen alhier angeleget. Sein Wahlspruch heißt: »Gott ist meine Zuversicht, Meine Freude, Trost und Licht.« Dieser Ahnherr der Firma Hendel war ein rühriger Mann, wie ein bis 1696 zurückreichendes Lohn- und Arbeitsbuch der Druckerei und andere wenn auch nur sehr spärliche, im Besitze der heutigen Firma Hendel befindliche schriftliche Ueberlieferungen erweisen. Wiederholt machte er den Versuch, die einengenden Schranken, die im Mittelalter jedem gewerblichen Betriebe gezogen waren, zu erweitern, wie eine Reihe von Eingaben[410] an die Universität und an die Regierungsbehörden zu Magdeburg und Berlin zeigen. Hierzu ist zu bemerken, daß die Buchdrucker nach Errichtung der Universität im Jahre 1694 unter der Jurisdiktion der Universität standen. Es heißt hierüber in den schon angeführten »Jubelzeugnissen«: Es wurde in denen damals ertheilten Privilegien Sr. Churfürstlichen Durchlaucht nicht nur allergnädigst verordnet, daß diejenigen Buchdrucker, welche sonst keine andere bürgerliche Nahrung dabey treiben, nebst ihren Lehrlingen, Gesellen und Gesinde (ausser dem Regierungsbuchdrucker) wegen dieser ihrer Handthierung allein unter der Universität Jurisdiction gehören, und sich bey derselben immatrikuliren lassen sollten; wobey sie der Magistrat allerdings ungehindert zu lassen habe.« Trotz aller entgegenstehenden Hindernisse hat Hendel sein Unternehmen, Buchdruckerei wie auch Verlag, zu Ansehen zu bringen gewußt. Anscheinend im zweiten Drittel des 18. Jahrhunderts folgt ihm sein gleichnamiger Sohn Johann Christian Hendel II und diesem später dessen ältester Sohn Johann Friedrich Gottlob Hendel, über dessen Aufdingung als Buchdrucker der Vater am 13. Januar 1793 einschreibt: Actum Halle, 13. Januar 1793. Wurde eingeschrieben und aufgedungen Johann Friedrich Gottlob Hendel mein ältester Sohn die Buchdrucker-Kunst als Setzer und Drucker zu erlernen. Die Lehrzeit ist auf eine unbestimmte Zeit festgesetzt und richtet sich nach den Fähigkeiten, Fleiß und Aufführung des Lehrlings. Gott gebe dazu seine Gnade und dem Lernenden ein frommes und folgsames Herz. Dies wünscht besonders der Vater und Lehrherr Joh. Christian Hendel. Die beiden zuletzt genannten Generationen gaben dem Verlage eine große Ausdehnung, sodaß das 1839 erschienene früheste noch erhaltene »Verzeichnis sämtlicher Verlagsbücher bei Joh. Friedr. G. Hendel in Halle an der Saale« nicht weniger als 500 Titel enthält. Es finden sich darunter eine große Menge wunderlichster litterarischer Kleinigkeiten, aber auch Bücher, die noch heute wohlbekannt und gesucht sind. Johann Christian Hendel II. selbst ist in dem Verzeichnis mit mehreren Schriften vertreten: Archiv für deutsche Schützengesellschaften 1803, 3 Bände mit Kupfer, Holzschnitten und Tabellen; Angabe zu einem neuverbesserten Gewehr- oder Flintenschloß, mit Abbildung in Kupfer 1808; Hallesches Adreß-Verzeichniß aller jetzt lebenden und in öffentlichen Aemtern stehenden geistlichen und weltlichen Personen, auf das Jahr 1804, nebst einer kurz[411] gefaßten Chronik der Stadt; kurze Beschreibung und Geschichte des Hallischen Salzwerks und dessen jetzigen Betriebes, für Fremde, Durchreisende aufgesetzt 1801; historische Beschreibung des hohen Petersberges im Saalkreise und des auf demselben ehedem berühmten Augustiner-Klosters; kurze Anweisung zur Wappenkenntniß; Anleitung zur Kenntniß der Edelsteine und Perlen, ein Handbuch für Juweliere und Steinschneider; Abbildung und Beschreibung einer sehr vortheilhaften Rudermaschine für große und kleine Kähne; Chronik von Giebichenstein, Ludwig dem Springer, Halle und Umgegend u.s.w. Auch eine größere Reihe theoretischer und praktischer Musikschriften umfaßt das Verzeichnis. Aber nicht immer führten starke Hände das Regiment. Dazu trat die Ungunst der Zeitverhältnisse und eine hemmend bevormundende, bureaukratische Verwaltung. Am 4. August 1821 schreibt Joh. Christian Hendel sen. an einen »Hochwohlgeborenen, Hochgelehrten, Hochgebietenden Herrn Staatsrath« in Berlin folgenden Brief, der besonderes kulturhistorisches Interesse bietet: Ew. Excellenz entschuldigen dies neue Unternehmen Ihnen mit diesem Schreiben zu belästigen. Die Erinnerung des mir so werthen Besuchs vor 2 Jahren läßt mich auch jetzt hoffen, daß ich noch bey Ihnen im geneigten Andenken stehe. Wäre die Zahl meiner Jahre nicht schon bis 80 gestiegen, auch Berlin nicht so entlegen von Halle, ich hätte diese Reise nicht gescheuet, um mich mit Ihnen noch einmal persönlich zu besprechen. Der Herr Criminalrath Schmeling schenkte mir vor dem Jahre auch seinen freundschaftlichen Besuch und gütiges Andenken versprach auch, mich Ihnen bey seiner Rückreise bestens zu empfehlen. Mein jetziges Schreiben an Ew. Excellenz hat die Absicht: Ihnen die jetzige Lage der Hallischen Buchdrucker zu versinnlichen, in welche uns die seit 2 Jahren eingeführte hohe Transito Impost von Kl.-Med.-Druckpapier 2 Thaler gebracht hat. Wir haben seit 3 Königl. Preuß. Regierungen, auch der des jetzt regierenden Königs, das Versprechen: zu besseren Aufhülfe unseres Erwerbs, da wir Sachsen so nahe liegen, die Erlaubniß, unserer bedürftigen Papiere aus Sachsen, dem Voigtlande und dem Bayreuthischen zu ziehen, weil das Innland an Papiermühlen theils zu arm theils können sie kaum die inneren Bedürfnisse dero verschiedenen Accisen an Schreibpapier fördern. Uns armen Hallenser betraf demnach dies neue Unglück[412] einer Nahrlosigkeit durch die Beschränkung des Handelsverkehrs, wir waren noch nicht heil von den Bedrückungen der Franzosen, deren lästige Einquartierungen, der 2 maligen Delogierung hiesiger Akademie, den drückenden Abgaben p. p. aber wie wurde unsre Anhänglichkeit an den König dem wir Hallenser unsre Söhne scharenweise zur Armee schickten, getäuscht! immer hofften wir auf Bessrung und diese erfolgt nie, contrair nur eine Erhöhung aller Abgaben und Einschränkungen des Commercus. Noch vor 10-12 Jahren waren in Halle 14 gangbare Buchdruckereyen diese sind jetzt bis auf 7 reduciert, der Gang kam nach Leipzig, woselbst sich gegen sonstiger 12 Buchdruckereyen, jetzt 32 aufgehäuft haben. Ist das nicht augenscheinlicher und befördernder Verderb? – da ich Senior der hiesigen Buchdrucker bin, so gieng ich alle die vorgeschriebenen Instanzen durch, man richtet aber bey allen Behörden nichts aus, man bekommt entweder gar keine, oder eine solche Antwort, die ein Heidnisches Oracel nicht verwirrter oder verkehrter hätte geben können; wohin auch die gehört: daß wir unser Pappier vom Rheinlande beziehen sollten! der Referent muß unmöglich nicht bedacht haben: daß uns die Fracht daher theurer als der hohe Transito pro Ballen zu stehen käme. Unsere so gründliche als ausführliche Vorstellung an den Staatskanzler hat auch nichts gefruchtet, höchstens daß man uns Druckpapier von ordinärer Größe pro Ballen zu 12 Groschen versteuert, das med. Druckpapier aber den Ballen zu 2 Thalern Impost beybehalten hat; das ist aber so viel als nichts, weil jetzt alles auf Median-Größe gedruckt wird. Ich, der zu Ihrer Zeit, als Sie in Halle studierten, sonst 12-14 Leute in meiner Buchdruckery beschäftigte, halte jetzt kaum 2 Arbeiter, und diese haben nicht vollauf zu thun, weil ich blos meinen Verlag drucke, die wenigen accademischen Arbeiten sich unter übrigen vertheilen, und auswärtige Arbeiten uns fehlen, indem wir mit den Leipzigern des hohen Imposts wegen keinen gleichen Preiß halten können; dies kann für uns Hallenser nur mit einem langsamen Ruin, einem Schwindsüchtigen gleich enden. Ich bitte Ew. Excellenz werden Sie nicht ungehalten über meine Klagelieder, die ich aus herzlichem Zutrauen in Ihren eben so freundschaftlichen als theilnehmenden Schooß schütte. Ists Ihnen möglich, Etwas zu unserer Verbesserung beyzutragen,[413] so überzeuge ich mich, Sie thun es gewiß. – Wir hiesigen Buchdrucker wollen uns von den Staatsbedürfnissen keineswegs ausschließen, wenn wir auch nur das erhalten könnten: daß der Impost des Median-Pappiers dem des ordinären Formats pro Ballen 12 Groschen gleich gesetzt würde, so wäre denn doch die Einbuße unserseits zu ertragen, obgleich die Leipziger immer noch im Vortheil stehen ohne die Fracht und Spesen, welche uns auch zur Last fallen. Hätte ich das Glück, daß Ew. Excellenz mein Schreiben nicht unbeachtet lassen, so wollte ich mich glücklich schätzen, für meine Mitbürger und deren Wohl ein Schärflein beigetragen zu haben. Gott! der Ihnen bisher so glücklich geführt hat, thue es ferner! – Er schenke Ihnen mit Ihrer lieben Frau Gemahlin, denen ich mich mit den Meinigen bestens empfehle Gesundheit und Heil! und mir erbitte ich die Erhaltung Ihres Andenkens und Liebe. Halle, d. 4. Aug. 1821. Ew. Excellenz ergebenster Diener Joh. Chr. Hendel sen. Mein Sohn ist seit 2 Jahren verheirathet mit einer sehr guten Person, die meine Pflegerin ist. Haben auch seit 3/4 Jahren einen kleinen hoffnungsvollen Erben. Und in der That; dieser am 17. Dezember 1820 geborene Sproß der Familie, auf dem das Auge des geschäfts- und weltkundigen Großvaters noch wohlgefällig ruhte, war berufen, das Haus zu neuer großer Blüte zu bringen. Er war noch sehr jung an Jahren, als er den Vater verlor. Die ungünstigen öffentlichen Verhältnisse hatten einerseits den Erwerb beeinträchtigt und anderseits hatte eine lebhafte Sammel-Liebhaberei für Gemälde seinen Vorfahr ansehnliche Mittel hierfür festlegen lassen. Unter dieser an sich so schönen Kunstpflege litt der geschäftliche Betrieb, dem dadurch zu viel Mittel entzogen wurden. Anscheinend durch die Not gedrängt, bietet H. der Preußischen Regierung wiederholt seine »seit 40 Jahren mit Mühe und Aufwand zusammengebrachte, aus 220 Tableaux bestehende Gemäldesammlung« zum Kaufe für die Hallesche Kunstakademie an; er will sie billig, für 2000 Thaler, abgeben, um dadurch zu ermöglichen, daß auch Halle, wie z.B. Königsberg und Göttingen, eine solche Sammlung erhalte. Schwer nur vermag er sich von seiner Sammlung zu trennen und er erbietet[414] sich deshalb zugleich, seine »noch übrigen Lebenstage bei diesem meinem Liebling noch als Inspektor thätig zu sein.« Er fügte eine Beilage hinzu, »aus der Königl. Majestät ersehen wolle, was auch er an seinem Theil dem Staate für Opfer gebracht«, wobei er »noch obenein zwei Söhne im Militärdienst und zwei erwachsene Töchter beim Lazarettdienst am Nervenfieber verlor.« Aber wie war es in diesen trüben Jahren dem Staate möglich, für solche Zwecke Mittel aufzuwenden? Die Bestände der Sammlung sind denn auch auf andere Weise veräußert worden. Als der junge Christian Otto Hendel sich durch den Tod des Vaters angewiesen sah, das Geschäft zu führen, war er genötigt, fast den gesamten Verlag zu verkaufen, (1847 an H. W. Schmidt in Halle, gegr. 1839) um Mittel zu gewinnen, lastende Verpflichtungen zu erfüllen und das in den letzten Jahrzehnten in Verfall geratene Geschäft wieder zu beleben. Mit großer Kraft und ausdauernder Energie hat er sich dieser Aufgabe gewidmet. Persönlich von spartanischer Einfachheit war er jedem prunkhaften Wesen abhold, dagegen war sein Innenleben ein unendlich reiches. Am markantesten bethätigte sich sein lauterer Sinn in der Begründung der jetzt bis auf über 1800 Nummern angewachsenen »Bibliothek der Gesamt-Litteratur.« Hendel verfolgte in der im Jahre 1886 von ihm ins Leben gerufenen Sammlung den Plan, das Beste von dem Guten, das die Litteraturen der Kulturvölker aus Vergangenheit und Gegenwart bieten, in schönen und billigen Ausgaben dem deutschen Volke zugängig zu machen. Ein Blick auf ihren Inhalt zeigt, daß bei der Auswahl stets das Bestreben maßgebend gewesen ist, die Bibliothek nach und nach zu einer annähernd vollständigen Sammlung einerseits des Wertvollsten, anderseits des für das Gepräge seiner Zeit besonders Bedeutsamen aus dem Schrifttume aller gebildeten Völker auszugestalten ohne Rücksicht – und daß muß ganz besonders betont werden – auf ein etwaiges gutes Geschäft mit dieser oder jener Ausgabe. Bevor jedoch Hendel an dieses Unternehmen herantreten konnte, waren Jahrzehnte emsigster Arbeit vorangegangen, die insbesondere der Buchdruckerei galten, die allezeit den Mittelpunkt der Thätigkeit des Hauses gebildet hat. Allmälig entwickelte sich daneben nach Abtrennung des alten Verlags ein kleiner neuer. Das Jahr 1867 war in dieser Richtung besonders bedeutungsvoll. Es war das Geburtsjahr der »Saale-Zeitung«, die in ihrem nunmehr fast 40 jährigen Bestehen sich allezeit als eines der vornehmsten und[415] charaktervoll geleitetsten Tagesblätter erwiesen hat. Als »Bote für das Saalthal« trat die Zeitung ins Leben, bald aber wurde dem emporblühenden Kinde dieses Kleid zu eng und es mußte ihr ein umfassenderer neuer Name gegeben werden, unter dem sie heute in der deutschen Publizistik wohlverdientes Ansehen genießt. Dem Zuge der Zeit folgend, aber auch hier seine Eigenart bekundend, gab Otto Hendel 1895 der Saale – Zeitung in dem »Halleschen Central-Anzeiger, Zeitung für die Provinz Sachsen, Anhalt, Thüringen u.s.w.« einen jüngeren Bruder. Das neue Blatt ist besonders berufen, dem kleinen Mann für den denkbar billigsten Preis eine gute Tageszeitung zu bieten und auch dieser fördernswerte Plan hat sich als fruchtbar erwiesen; der jetzt im 9. Jahrgange erscheinende Central-Anzeiger hat sich einen großen Leserkreis erobert. Der Buchverlag hatte vorher eine besondere Zierde erhalten und damit ansehnliche Erweiterung erfahren in den seit 1878 im Verlage der Firma Hendel erscheinenden Publikationen der Historischen Kommission der Provinz Sachsen (jetzt für Provinz Sachsen und Herzogtum Anhalt), von denen seitdem 117 Bände und Hefte im Ladenpreise von 921 M. für je 1 Exemplar herausgekommen sind. Aus einer Gruppe örtlichen Verlags, Ortsgesetze, Stadtplan, Führer u.s.w., ist das bisher in 37 Jahrgängen erschienene Adreßbuch für Halle und Vororte zu erwähnen. Zu Beginn des vorigen Jahrhunderts, 1804, hatte das Adreßbuch bereits einen Vorläufer in dem oben angeführten »Halleschen Adreß-Verzeichnis«. 1893 war dem Verlags- und Druckereibetriebe im Mittelpunkte der Stadt, am Marktplatze, ein Sortiment angegliedert worden. Leider war es Otto Hendel nicht beschieden, die alte Firma in seiner Familie erhalten zu sehen. Seine Söhne wandten sich anderen Unternehmungen zu, die Schwiegersöhne gehörten anderen Berufssphären an, es war ihm aber eine Genugthuung, sein Werk, als er sich hochbetagt im Oktober 1898 zurückzuziehen wünschte, in die Hände von Männern übergehen zu sehen, die durch ihre Persönlichkeiten und ihre bisherige berufliche Thätigkeit die Gewähr boten, daß sie es in seinem Geiste weiterführen würden. Es waren dies die Herren Königl. Hofbuchhändler Heinrich Warnatz in Dresden, bis dahin Gesellschafter der Hofbuchhandlung ⇒ H. Burdach dort, und Buchhändler Moritz Schirrmeister, ebenfalls bis dahin in Dresden als Buchdrucker und Verleger ansässig. An diese ging die Firma im Oktober 1898 käuflich über. Obgleich der seitdem verflossene Zeitraum nur erst kurz, hat er doch[416] bereits die Erfüllung der von Otto Hendel gehegten Erwartungen gethätigt. Besonders in dem Hauptwerke der Firma, der »Bibliothek der Gesamt-Litteratur«, zeigen sich die Spuren der neuen Thätigkeit. Otto Hendel selbst vermochte sich nur ganz kurze Zeit der Ruhe und damit noch mehr als bisher seinen litterarisch-künstlerischen Neigungen zu widmen. Schon wenige Tage nachdem er die altgewohnte Arbeitsstätte verlassen, griff ihn ein älteres bisher aber wenig beschwerlich gewesenes Leiden heftiger an und der Nimmermüde sah sich auf das Krankenlager gebannt, das er bis dahin nie gekannt und wenige Tage vor Vollendung seines 78. Lebensjahres, am 13. Dezember 1898, schied er aus dem Leben. Ein tragisches Geschick wollte es, daß ihm schon wenige Monate später sein Nachfolger H. Warnatz in die Ewigkeit folgte. Auf einer Reise im Süden wurde dieser in blühendster Gesundheit stehende Mann, nachdem er eben erst die Fünfzig überschritten, durch einen plötzlichen Tod hinweggerafft. Seine Witwe blieb Gesellschafterin der Firma, die Führung aber fiel dem Mitgesellschafter M. Schirrmeister allein zu und die geschäftlichen wie idealen Ergebnisse, die die Verlagsthätigkeit des Hauses seitdem gezeitigt, deuten darauf hin, daß sein neuer Träger nicht ohne Erfolg bemüht ist, seine Aufgabe zu erfüllen. Zu der äußerlich erkennbaren Geschäftsthätigkeit trat die ersten Jahre eine umfassende innere, häusliche. Ein von dem betagten Vorgänger erklärlich aufgeschobener notwendiger vollständiger Neubau des Geschäftshauses wurde ausgeführt und auf den Grundstücken der Firma an der Großen Brauhausstraße, auf der Stätte des Hauses des ersten Halleschen Kurfürstlich Brandenburgischen Postmeisters Madeweiß, neben dem ebenfalls der Firma gehörigen historischen »Riesenhaus« am Großen Berlin, ist das neue imposante, mit allen modernen Einrichtungen ausgestattete, alle Betriebszweige der Firma vereinigende Geschäftshaus entstanden, während die bisherigen Geschäftsgebäude an der Neuen Promenade zwei gleichzeitig von der Firma errichteten Wohnhäusern Platz machten. Mit der Uebersiedelung in das neue Haus erhielt der gesamte technische Betrieb die zeitgemäße elektrische Bewegungskraft. Die technischen Betriebe erfuhren eine Erweiterung durch Einführung einer nur dem eigenen Bedarf dienenden großen Buchbinderei. Der Betrieb der Firma arbeitet mit 79 Maschinen, Pressen, Motoren und beschäftigt über 250 Personen. Quellen: Nach den Originalmitteilungen des Herrn H. Bach, eines langjährigen Mitarbeiters der Firma Otto Hendel in Halle; Börsenblatt für den deutschen Buchhandel 1898[2].
- Reclam. »Veillez, sans peur«, »seid wachsam und furchtlos«, das ist der Wappenspruch des aus Savoyen stammenden alten Geschlechts der Reclam, dessen Spuren bis über das Jahr 1532 hinaus zurückführen. Aber so zahlreich die Glieder der Familie Reclam sind, so gering war verhältnismäßig die Zahl der Berufsarten, die sie ergriffen;[794] denn es gibt ganze Generationsfolgen, die dem gleichen Beruf angehörten. Ob sie Juwelenhändler, Goldschmiede, Kaufleute, Buchhändler, Prediger, Gelehrte oder Soldaten, ob sie bürgerlich oder adelig waren, allen ist eins gemeinsam: das ernste Streben, mehr als Durchschnittliches zu erreichen. Carl Heinrich Reclam Kursiver Text(1776-1844), der Sohn des Juweliers Friedrichs des Großen, kam nach Leipzig und eröffnete mit seiner, ursprünglich französischer Literatur dienenden Buchhandlung die Reihe der Buchhändler unter den Reclams. Er ist der Begründer dieser Buchhändler-Dynastie und de Firma C. H. Reclam sen., die er später an seinen Schwiegersohn Jul. Altendorf abtrat, und die schließlich in die Firma Philipp Reclam jun. aufging. Carl Heinrich ältester Sohn war Anton Philipp Reclam. Er wurde am 28. 6. 1807 in Leipzig geboren. Er erlebte als sechsjähriger Knabe die Völkerschlacht, er sah schaudernd, wie aus den zum Lazarett dienenden Kirchen Leichen in Massen auf Leiterwagen geladen wurden. Er sah aus der am Markt gelegenen Wohnung die Franzosen ihre Gewehre von sich werfen, als die Kosaken und Baschkiren in die Stadt sprengten, und warf letztern in Ermangelung anderer Nahrungsmittel Äpfel aus dem Fenster zu, die jene freudig auffingen. Eine Szene war ihm besonders in Erinnerung geblieben: Als einer der Reiter den erbettelten Apfel in seiner Mütze aufgegangen hatte, teilte er diesen mit dem gleich ihm hungernden Pferd. Hinter den Kosaken rückten andere Truppen in Leipzig ein und mit ihm die verbündeten Monarchen. Nach Absolvierung der Schule trat Philipp, vom Vater zum Buchhändler bestimmt, 1823 als Lehrling in die Schulbuchhandlung von Friedrich Vieweg & Sohn in Braunschweig, mit deren Besitzern er durch seine Mutter, eine geborene Campe, verwandt war. Hier war er als Lehrling vier Jahre tätig, sowohl in der Buchhandlung als auch in der Buchdruckerei. Nach Leipzig zurückgekehrt, streckte ihm sein Vater ein Kapital von 3000 Talern vor, das er ihm zu verzinsen hatte, und dafür erwarb er am 1. April 1828 das mit einer Leihbibliothek verbundene »Literarische Museum«, Verlags-Buchhandlung, Lesebibliothek und Journalistikum, das sich in der Grimmaischen Straße gegenüber dem Naschmarkt befand. Da das Museum der Sammelpunkt der Gelehrten und Literaten wurde, verdankte der damals 22-jährige Buchhändler dem Verkehr mit ihnen viel Anregung. Bald regte sich die Lust zum Verlegen in ihm, und mit den ersten ersparten 30 Talern erwarb er das erste Manuskript, eine Übersetzung aus dem Französischen, dem bald[795] andere Verlagswerke folgten, unter anderen: Julius Mosen, Novellen; Heinrich der Finkler Gedichte; Heinrich Laubes historisch-politische Skizzen »Das neue Jahrhundert«. 1837 verkaufte er das »Literarische Museum« wieder, um sich ganz dem Verlag zu widmen; er firmierte jetzt »Philipp Reclam jun.«. 1839 erwarb er, von Freunden unterstützt, die gut eingerichtete Haacksche Buchdruckerei, eine Akzidenzdruckerei, in der er zunächst für fremde Auftraggeber druckte. Schlechte Erfahrungen und größere Verluste ließen ihn daran denken, sich von fremden Aufträgen zu emanzipieren und einen eigenen Verlag zu schaffen. Die Druckerei befand sich Königsstraße 4, im Gartengebäude. Jetzt beginnt die eigentliche Verlagstätigkeit Philipp Reclams. Es entstehen die Bibel-Ausgaben, das Schmidtsche französische Handwörterbuch, sowie »Das singende Deutschland«, Unternehmungen, die sehr gut einschlugen. Es seien aus dieser Zeit noch erwähnt: Brennglas, Eckensteher, Miß Pardoe, Ungarn und seine Bewohner. In den nächsten Jahren von 1842-49 erschienen neben »Oettingers Charivari« von demselben Verfasser: Helene, Ein Fehdebrief an die Gesellschaft. – Joujoux, – Narrenalmanach, – Potsdam und Sanssouci, – Spontini. Eine kleine Broschüre: »Mola Lontez« erzielte großen Erfolg. Vor allen Dingen aber fallen in diese Zeit die zahlreichen Schriften politischen Inhalts, die nach der Revolution von 1848 zu dem famosen Metternichschen Dekret Veranlassung gaben, durch das die Reclamschen und Otto Wigandschen Publikationen den österreichischen Buchhändlern verboten wurde. Durch Fürst Metternichs Dekret wurden Reclam viel Schaden und große Verluste zugefügt, und jene Zeit war für ihn eine recht sorgenvolle. Er mußte nun bestrebt sein, durch Unternehmungen, deren Vertrieb ein dauernder war, dem Geschäft eine gesicherte Grundlage zu schaffen.So erschienen nun die stereotypierten Ausgaben der griechischen und lateinischen Klassiker von Koch; Mühlmanns lateinisches, Koehlers englisches Wörterbuch und das von diesem neu bearbeitete Schmidtsche französische Lexikon; ferner die Opernbibliothek (Klavierauszüge mit deutschem Text), Härtels deutsches Lieder-Lexikon, sowie als Vorläufer der billigen Klassiker-Ausgaben Shakespeares Werke, übersetzt von A. Böttger u.a., und zwar zu dem damals unerhört billigen Preise von 11/2 Talern. 1862 erbaute Reclam ein neues Geschäftshaus Dörrienstr. 4 und zog hier ein mit der Hoffnung, daß der bis dahin beispiellose Erfolg der immer neue Auflagen nötig machenden Shakespeare-Ausgaben auch bei andern billigen Klassiker-Ausgaben sich einstellen[796] werde. Da trat mit dem November 1867 das neue Gesetz in Kraft, das die Werke aller seit 30 Jahren und länger verstorbenen Autoren zum Gemeingut der Nation machte, und nun bereitete Reclam für diesen Termin eine Gesamtausgabe von Schillers Werken vor, denen sich später die von Lessing, Goethe, Körner, Hauff, Börne, Molière und Byron anschlossen. Neben diesen wohlfeilen Klassiker-Ausgaben, vermehrt durch die Werke Grabbes, Heines, Herders, Kleists, Lenaus, Longfellows, Miltons, begann er gleichzeitig das Unternehmen, das seinen Namen zu einem der geachtetsten machen und den Weltruf der Firma begründen sollte, – die Universalbibliothek. Infolge des von Anbeginn an steigenden Absatzes dieser mit dem Goetheschen Faust (seinem Lieblingswerk) begonnenen Universalbibliothek und der Klassiker war eine Vergrößerung des Geschäftshauses nötig geworden. Es wurde daher das Nachbargrundstück angekauft, und nachdem bald beide Häuser bis zum Giebel mit Vorräten von gebundenen und gehefteten Büchern gefüllt waren, so daß sich für die neu anzuschaffenden Schnellpressen kein Raum mehr fand, wurde zu einem Neubau Kreuzstraße 7 geschritten, der 1887 bezogen wurde. Den Segen seines Werkes für die Menschheit und den Aufschwung seines aus kleinen Anfängen entstandenen, zu einem Welthause sich entwickelnden Unternehmens hat er noch selbst erlebt, und als er am 5. Januar 1896 die Augen schloß, da schied er aus einem langen, 89-jährigen, an Erfolgen reichen Leben. Über die Bedeutung von Anton Philipp Reclams Werk, der Universalbibliothek, für die Volksbildung und Aufklärung ein Wort zu verlieren ist überflüssig; dafür spricht die beispiellose Verbreitung und der heute, vierzig Jahre nach dem Beginn – es sind weit über 5000 Nummern erschienen – ins Ungeahnte steigende Absatz. Wenn man bedenkt, wie genau Anton Philipp Reclam bei der Herstellung der Bändchen kalkulieren mußte, und daß sein Nutzen nur nach Pfennigen und Pfennigteilen berechnet werden konnte; wenn man bedenkt, daß die Summe dieser verdienten Pfennige ihren Ausdruck nicht nur in dem Weltruhm der Firma findet, sondern in sichtbarer Weise in dem Monumentalbau des Geschäftshauses mit seinem weitverzweigten Betriebe, dann begreift man erst, welchen kolossalen Nutzen das Unternehmen auch für den Buchhandel gehabt hat, der doch an diesem Gewinn in hervorragender Weise teilnahm. Seit 1863 stand Anton Philipp Reclam sein einziger Sohn Hans Heinrich Reclam, der jetzige Seniorchef des Hauses, zur Seite, der zunächst im väterlichen Hause (1856-57) die Buchdruckerei erlernte, dann als Lehrling in die J. C. Hinrichs'sche Buchhandlung[797] eintrat, in der er nach beendeter dreijähriger Lehrzeit noch bis Michaelis 1860 als Gehilfe arbeitete. 1860-62 war er bei Orell Füßli & Co. in Zürich, dann bei Muquardt in Brüssel und in der Filiale in Genf tätig. 1863 trat er in die väterliche Buchhandlung ein und wurde 1868 Teilhaber der Firma. Die bildende Kunst hat er dadurch in sichtbare Beziehungen zu seinem Verlage gebracht, daß er im Jahre 1896 die illustrierte Zeitschrift »Universum« von Alfred Hauschild in Dresden erwarb. Reclams Universum hat sich unter seiner Leitung zu einer textlich wie illustrativ bedeutenden Zeitschrift entwickelt. Wie sein Vater ihn schon in jungen Jahren zum Teilhaber seines Geschäftes machte, so hat auch er 1906 seine beiden Söhne, Dr. Ernst und Hans Emil Reclam zu Teilhabern aufgenommen. Quellen: »Geschichte der Familie Reclam, zusammengestellt von Carl von Reclam«, Leipzig, April 1895 (nicht im Handel); Börsenblatt für den deutsch. Buchhandel 1907 (H. Franke): Die Familie Reclam, Leipzig 1906[3].
- Adolf Kröner, Geheimer Kommerzienrat und Ehrenbürger Leipzigs wurde am 26. 5. 1836 zu Stuttgart geboren. Nach Absolvierung des Gymnasiums gedachte er sich der Musik zu widmen. Er mußte dieses Studium jedoch aufgeben und wandte sich nunmehr dem Buchhandel zu, den er bei W. Bach in Stuttgart erlernte. Seine Gehilfenjahre führten ihn in die Geschäfte von Rieger in München und Maltes artistische Anstalt in Stuttgart. 1859 begründete er seine Selbständigkeit durch käufliche Erwerbung der Hof- und Kanzlei-Buchdruckerei von Gebrüder Mäntler in Stuttgart, der er alsbald ein Verlagsgeschäft angliederte. Vom Jahre 1862 ab firmierte er unter eigenem Namen A. Kröner in Stuttgart. Schon in den ersten Jahren entfaltete er eine fruchtbare Verlagstätigkeit. Er verlegte damals u. a. Briefwechsel zwischen Varnhagen von Ense und Oelsner nebst Briefen von Rahel, her. von L. Assing 1865; Em. Geibel, Ein Münchener Dichterbuch; die geographisch-geschichtlichen Schriften von Th. Griesinger; W. Hertz, Hugdietrichs Brautfahrt, 1863; ferner Einzelnes von Paul Heyse, Paul Lindau, Ostfr. Mylius. Im Jahre 1867 wurde Kröners Verlag durch Ankauf des größten Teiles der Werke des A. Becherschen Verlages in Stuttgart (frühere Firma ⇒ Riegersche Verlagsbuchhandlung) erweitert. Neben einer Reihe von Schulbüchern sind hier zu erwähnen die Schriften von Hans Hopfen, W. Menzel und die Musik-Kompositionen von R. v. Hornstein. Durch die 1867 erfolgte Aufnahme seines jüngeren Bruders Paul Kröner, der sich namentlich der Druckerei annahm, wurde diese so gefördert, daß sie bald 34 Schnellpressen beschäftigte. Im Jahr 1868 trat auch Carl Kröner als Teilhaber ein. 1870 wurde der gesamte Verlag von Adolph Krabbe in Stuttgart (gegr. 1839) erworben. Darunter befanden sich F. W. Hacklaenders Werke (60 Bde. 1863/73); Schriften von Ernst Eckstein, Edm. Hoefer, W. Jensen, Th. Mundt, L. Mühlbach, Ottilie Wildermuth, Emma Laddey u. a., ferner W. Menzels allgem. Weltgeschichte in 72 Bdn. und dessen berühmte »Deutsche Dichtung« in 3 Bdn. Kröner verlegte damals Joh. Scherrs Bildersaal der Weltlitteratur und eine Reihe von Jugendschriften. [584] 1877 wurde die Firma in Gebrüder Kröner umgeändert und im gleichen Jahre die gesamten Hacklaenderschen Schriften an Carl Krabbe in Stuttgart (gegr. 1876) abgetreten. 1883 schied Carl Kröner aus dem Geschäfte aus, dagegen wurde die Leipziger Verlagsfirma ⇒ Ernst Keil käuflich erworben. 1886 folgte ein weiterer Ankauf, nämlich die Jugendschriftenabteilung des ehemal. Verlages von R. Chelius in Stuttgart von dem damaligen Besitzer Emil Berndt in Leipzig (Odessa). 1888 erwarben die Gebrüder Kröner die 1865 gegründete Stuttgarter Firma Hermann Schönlein, mit dem »Buch für Alle« und einer Reihe von Lieferungswerken. Das Geschäft wurde unter dem Namen Herm. Schönleins Nachfolger weiter geführt bis zum Jahre 1890 die Firmen Gebrüder Kröner, Herm. Schönleins Nachfolger und ⇒ W. Spemann ihre Geschäfte zu einer Aktiengesellschaft unter der neuen Firma Union Deutsche Verlagsgesellschaft vereinigten. Zum Vorsitzenden des Aufsichtsrates wurde Adolf Kröner gewählt. Mit der J. G. Cottaschen Buchhandlung (siehe Artikel ⇒ Cotta) war Kröner schon vorher in Verbindung getreten, mit ihr zusammen veranstalteten die Gebrüder die unter dem Titel »Cottas Bibliothek der Weltlitteratur« bekannte billige Klassikerausgabe. 1886 ging die Cottasche Buchdruckerei durch Kauf in den Besitz von Kröner über. Ende Mai 1904 trat Adolf Kröner von dem Vorsitz des Aufsichtsrats der Union Deutsche Verlagsgesellschaft in Stuttgart zurück und übernahm zu gleicher Zeit die K. G. Cottasche Buchhandlung Nachfolger, deren Oberleitung schon vorher in seinen Händen gelegen hatte, in alleinigen Besitz. Adolf Kröner hat aber auch für das Gemeinwohl des Buchhandels ganz Bedeutendes geschaffen. 1879 zum 2., 1882 zum 1. Vorsteher des Börsenvereins der deutschen Buchhändler gewählt, bekleidete er dies Amt bis zum Jahre 1887 und 1889-1891. Zur Bekämpfung der Schleuderei, der Hydra, die immer wieder ihr Haupt erhebt, hat er seine ganze Kraft aufgewandt. Ihm ist auch der Anstoß zur Bildung von Lokal- und Provinzialvereinen, als Organe des Börsenvereins, zu verdanken. Wesentliche Verdienste hat Kröner auf dem Gebiete der Regelung des internationalen Urheberrechts. Unter seiner Leitung wurde 1886 der Grundstein zum Leipziger Buchhändlerhaus gelegt. Quellen: Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel; direkte Mitteilungen[4].
- Hermann Meidinger: 1842 bis 1898, Verlagsbuchhändler, GND: 135941318, [1]
Sonstiges
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Zur Autorin gem. Killy Bd. 8, S. 334 ff.: Ihre pietistisch-christl. Erzählungen, die gute Menschenkenntnis zeigen, hatten in christl. Leserkreisen immensen Erfolg, so Das Tagebuch eines armen Fräuleins (Halle 1854). Nach der gleichen Erzählstrategie auf Identifikation der Leserin mit der in beschränkten Umständen lebenden, gemütvollen, jedoch selbstbewußten Heldin gebaut sind die Rückerinnerungen aus einem Mädchenleben (ebd. 1855) u. Elisabeth. Eine Geschichte, die nicht mit der Heirat endet (ebd. 1858). Zu ihren Liedern gehört "Alle Vöglein sind schon da."
- Verzeichnis ?: Holzm.-Boh. V, 2768 ...
- Vor ihren Kinder- und Jugendschriften sowie "evangelisch-christlichen Romanen" veröffentlichte Maria v. Nathusius (1817 - 1857) die "Dorf- und Stadtgeschichten", in denen sie Erfahrungen "aus dem Familienleben verschiedener Schichten" verarbeitete, die sie als junge Begleiterin ihres Vaters, des Superintendenten Fr. Scheele, auf dessen Visitationsreisen machen konnte.- LdKJ II,533 f.
- Jugend-Novellen heißen die beiden folgenden Dichtungen, nicht weil sie für die Jugend, sondern weil sie aus der Jugend sind. Sie waren bisher ungedruckt, und werden hier aus dem Nachlasse der Verfasserin denen dargeboten, die aus dem Interesse an ihren späteren Schriften auch an ihrem Entwicklungsgange theilnehmen und, was in jenen manche Herzen als gereifte Frucht erquickt hat, gleichsam noch in der Blüthe verschlossen vor sich sehen mögen. Zeitlich nur durch wenige Jahre von denen getrennt, gehören sie doch einer anderen Epoche an, und zwar wird jeder sinnende Leser merken, daß unter den beiden die zuletzt stehende die ältere ist. Es ist ein Stoff, der schon frühe mit den jugendlichen Gedanken der Verfasserin verbunden war, und dessen hier vorliegende Ausführung, auf einem Wendepunkte ihres innern Lebens niedergeschrieben, wie der letzte Abschluß einer romantischen Jugendwelt erscheint. - Die Familien-Skizzen stehen bereits auf dem Uebergange zu einer innern Gestalt ihrer späteren Erzählungen . Es braucht wohl nicht erinnert zu werden, daß in den Jahren, die die Ueberschrift nennt, die Ehescheidungsfrage in Preußen die Gemüther stark bewegte. Aus: Jugend-Novellen (J. Fricke 1861)
- aus ADB: Bereits im Februar 1849 hatte Philipp N. die Redaction des vom Pastor v. Tippelskirch in Giebichenstein geleiteten "Volksblattes für Stadt und Land" übernommen, des einzigen Blattes in der vormärzlichen Zeit, das die Grundsätze und Anschauungen der conservativen und streng kirchlichen Partei vertrat, und dadurch wurde Marie N. ganz ungesucht in die Bahn einer Schriftstellerin hineingeführt. In ihren ersten Erzählungen, die seit 1849 im "Volksblatt" ausgingen, hielt sie sich noch zu den Kleinen herab; jeder Zug war aus der Kinderstube erwachsen; ein Odem wirklicher Jugendpoesie weht durch sie hindurch, und die schönsten unter ihnen haben wirklich etwas vom Märchen mitten im wirklichen Leben. Sieben derselben erschienen unter dem Titel "Die Geschichten von Christfried und Julchen" (1858; Ges. Schr. 2. Bd.), während andere, kleinere Arbeiten für die "Sextaner- und Quintanerfreunde" als "Kleine Erzählungen" (II, 1859; Ges. Schr. 3. u. 4. Bd.) in die Welt flogen. Von den Geschichten für die Kinderstube stieg dann Marie N. auf Verlangen etwas höher zu den Erzählungen für junge Mädchen. In "Langenstein und Boblingen" (1855; Ges. Schr. 6. Bd.) schildert die Verfasserin ihren eigenen Mädchencharakter am gelungensten. Man kann einen wahren Trost aus diesem Buche schöpfen und sich ermuntern an den herrlichen Charakteren, die unter all den Gefahren und dem Kampfe mit der Welt doch den Gottesfrieden so treu in ihren Herzen bewahren. Dann folgten "Tagebuch eines armen Fräuleins", "Rückerinnerungen aus einem Mädchenleben" und ihr erster Roman "Johann von Kamern", welche drei den 5. Bd. der Ges. Schr. (1859) füllen, "Die alte Jungfer" und "Der Vormund" (7. Bd. der Ges. Schr., 1859). Mit ihrem letzten und reifsten Werke "Elisabeth. Eine Geschichte, die nicht mit der Heirath schließt" (II, 1858; Ges. Schr. 8. u. 9. Bd.) hatte sich Marie N. der Frauenwelt zugewandt. In dieser Familiengeschichte erging sie sich von vorn herein ganz frei; davon zeugt, bei aller wohl im Auge behaltenen festen Schürzung, der Reichthum und die Freiheit in der Behandlung der Details, überhaupt die echt epische Breite, die sich dem Zeitmaße nach über ein volles halbes Jahrhundert erstreckt. Als das Eigenthümliche der Erzählung erscheint der innere abgeschlossene Blick über das ganze Leben. Und aus dem reifen Blicke, welcher nicht mehr am Einzelnen hängt und darum doch der warmen Liebe nicht entbehrt, entspringt dann der eigene Humor, der seine taktvolle Frauenhumor, welcher den Bildern Reiz und Würze gibt. Der Erfolg dieser Erzählung war ganz ausgezeichneter Art. Sie erlebte bis jetzt 14 Auslagen und ist in sämmtliche|Sprachen, von denen man es irgend erwarten kann, übersetzt worden. Nach menschlichen Gedanken war Marie N. mit diesem Buche erst in die ihr eigenste Weise eingetreten, hatte sich eben volle Bahn gebrochen. Noch stand sie, da bisher eins ihrer Werke das andere eigenthümlich überboten, vielleicht nicht auf dem Gipset; aber "Elisabeth" sollte auf Erden ihr "Schwanengesang" sein. Am 22. December 1857 schied sie aus dem Leben. Nach ihrem Tode erschienen noch aus ihrem Nachlasse "Tagebuch einer Reise nach der Provence, Italien und der Schweiz" (Ges. Schr. 10. Bd., 1860) und zwei Jugendnovellen "Familienskizzen." "Herr und Kammerdiener" (Ges. Schr. 11. Bd., 1860); außerdem gab ihr Gatte im Verein mit Ludwig Erk "Hundert Lieder, geistlich und weltlich, ernsthaft und fröhlich, in Melodien von Marie N. und mit Klavierbegleitung" (1865) heraus.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Rudolf Schmidt, Deutsche Buchhändler. Deutsche Buchdrucker. Band 4. Berlin/Eberswalde 1907, S. 712-713
- ↑ Rudolf Schmidt: Deutsche Buchhändler. Deutsche Buchdrucker. Band 3. Berlin/Eberswalde 1905, S. 409-416
- ↑ Rudolf Schmidt: Deutsche Buchhändler. Deutsche Buchdrucker. Band 5. Berlin/Eberswalde 1908, S. 793-797
- ↑ Rudolf Schmidt: Deutsche Buchhändler. Deutsche Buchdrucker. Band 3. Berlin/Eberswalde 1905, S. 583-584