Benutzer:WolfgangRieger/Gold- und Rosenkreuzer

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Der Orden der Gold- und Rosenkreuzer war eine sich auf die Tradition der Rosenkreuzer berufende esoterische Geheimgesellschaft, die in Deutschland im 18. Jahrhundert entstand. Die Wurzeln liegen in der deutschen Hochgradfreimaurerei, dem eigenen Verständnis nach aber reichten sie bis zu Moses oder sogar bis zu Adam zurück.

Indem es sich um eine tatsächlich bestehende, historisch nachweisbare Organisation handelt, unterscheiden sich die Gold- und Rosenkreuzer wesentlich von den sogenannten älteren Rosenkreuzern. Bei jenen wurden in den rosenkreuzerischen Manifesten des frühen 17. Jahrhunderts das Bestehen einer Organisation nur behauptet und auch spätere Andeutungen zu existierenden Rosenkreuzergruppen bleiben im Legendären. Die Gold- und Rosenkreuzer sind somit die erste historisch fassbare rosenkreuzerische Gemeinschaft.[1]

Durch die politische Macht, welche die beiden wichtigsten Mitglieder Johann Rudolf von Bischoffwerder und Johann Christoph von Wöllner während der Regierung des preußischen Königs Friedrichs Wilhelm II. besaßen und im Sinn der Gemeinschaft einsetzten, sind die Gold- und Rosenkreuzer einzig unter den rosenkreuzerischen Organisationen. Keine andere hat jemals über derartigen (historisch nachweisbaren) politischen Einfluss verfügt. Vergleichbar ist dieser nur dem zeitweiligen Einfluss des Illuminatenordens, der allerdings entgegengesetzte, aufklärerische Ziele vertrat. Demgegenüber betonten die Gold- und Rosenkreuzer ihre Verbundenheit mit einem (lutherisch geprägten) Christentum. Man hat die Bewegung zusammen mit den zahlreichen zeitgenössichen rosenkreuzerischen Gruppen daher als Reaktion auf die Aktivitäten der Illuminaten und auf die Aufklärung insgesamt verstanden, teilweise sie auch als reaktionär und antiaufklärerisch gebrandmarkt, so zum Beispiel – aus seiner Gegenposition heraus verständlich – der Aufklärer Friedrich Nicolai.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anfänge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein erster Nachweis der Verbindung der Begriffe „Gold“ und „Rosenkreuz“ findet sich im Titel der alchemistischen Schrift Die Wahrhaffte und vollkommene Bereitung Des Philosophischen Steins/ Der Brüderschafft aus dem Orden Des Gülden- und Rosen-Creutzes : Darinne die Materie zu diesem Geheimniß mit seinem Nahmen genennet/ auch die Bereitung von Anfang biß zum Ende mit allen Hand-Griffen gezeiget ist ; Dabey angehänget die Gesetz oder Regeln/ welche die gedachte Brüderschafft unter sich hält / Denen Filiis Doctrinæ zum Besten publiciret von Sincero Renato (Breslau 1710, 2. Aufl. 1714). Der hier als Autor genannte Sincerus Renatus ist der schlesische Prediger Samuel Richter. Die dort im Anhang abgedruckten Statuten der „Brüderschafft des Gülden- und Rosen-Creutzes“ blieben allerdings ohne Wirkung und von einer tatsächlichen Existenz einer solchen Gruppe ist nichts bekannt.

Der erste Nachweis einer real existierenden rosenkreuzerischen Organisation ist das Verbot der sogenannten Prager Assembleé im Jahr 1764. Diese Gruppe, eine offenbar irreguläre Loge mit dem Namen „zur schwarzen Rose“ und Verbindungen zur Prager Loge „zu den drei gekrönten Sternen“ bestand Ludwig Aigner (Abafi) zufolge spätestens seit 1761, wie sich aus dem Fund eines Dokuments mit dem Titel Aureum Vellus seu Iunoratus Fratrum Rosae Crucis ergibt, das Ritual, Statuten und Mitgliederverzeichnis der Gruppe enthält.[3] Die im Titel enthaltene Bezugnahme auf das Goldene Vlies (lateinisch Aureum Vellus) soll kein Zufall sein, da darin wörtlich aus der hermetischen Schrift Avrevm Vellvs Oder Goldenes Vließ des pseudonymen alchemistischen Autors Hermann Fictuld zitiert würde.[4] Außerdem gilt dieser Fictuld aufgrund anderer Beziehungen und Dokumente als ein maßgebliches Mitglied der frühen Gold- und Rosenkreuzer beziehungsweise einer Vorgängerorganisation. Man hat also handfeste Belege für die Existenz einer rosenkreuzerischen Gruppe in Prag spätestens 1764[5] und Hinweise darauf, dass eine Organisation schon früher bestanden haben könnte (die Schrift Fictulds erschien 1749). Nach Arnold Marx und Rolf Christian Zimmermann weist das Dokument andererseits Übereinstimmungen mit der 1766 erschienenen Schrift L’Etoile flamboyante, den Statuten der Philosophes Inconnus, einer ebenfalls etwas nebelhaften französischen Gesellschaft.

Aufgrund dessen, dass der Orden sich alle 10 Jahre reformieren sollte, die Reformen in den Jahren 1767 und 1777 stattfanden und die Existenz einer Organisation nach 1761 nachweisbar ist (wenn man Aigner folgt), nimmt man die Gründung des Ordens der Gold- und Rosenkreuzer für das Jahr 1757 an. Lässt man den 10jährigen Reformzyklus beiseite, so ergibt sich eine Gründung um 1760. Inwieweit und inwiefern eine Kontinuität bei beteiligten Personen, Lehre und Ritual zwischen dieser Organisation und eventuell existierenden älteren Vorläufern bestand, muss dabei offen bleiben.

Eine ganz andere Perspektive ergibt sich, wenn man der Binnensicht des Ordens folgt, die sich in einer Gründungslegende formuliert, die buchstäblich bis zu Adam und Eva zurückreicht. Demnach sei das vom Orden überlieferte Wissen beim Sündenfall verloren gegangen, aber von Engeln bewahrt worden, durch die es an die großen Eingeweihten der Vorzeit gelangte, zu denen der biblische Noah, der ägyptische Toth-Hermes und der persische Zoroaster zählen. Die Wurzeln der Organsiation des Ordens würden in die Zeit des Moses zurückreichen, die „Ordnung der Classen“, also das Gradsystem, datiere aus der Zeit König Salomos und die gegenwärtige Ordensverfassung wäre „in dem 4ten, 5ten, und 6ten Jahrhunderte … durch 7 Weisemeister“ gegeben worden, wobei „die drey untersten Classen der sogenannten Freymäurerey, als eine Pflanzschule zu höhern Wissenschaften, unter gewissen parabolischen Auszierungen errichtet“ worden seien.[6]

Süddeutsche Rosenkreuzer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Norddeutsche Rosenkreuzer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bischoffswerder konnte bei seinen Inszenierungen auf die Erfahrungen eines Fachmanns zurückgreifen, da er am sächsischen Hof in die Affäre um den Scharlatan Johann Georg Schrepfer involviert war. Er war auch eine der bei dessen mysteriösen Tod 1774 anwesenden Personen. Dass Bischoffswerder den von Schrepferschen Apparat, den dieser für die Produktion seiner Täuschungen gebraucht hatte, nach Schrepfers Tod erworben und für seine Zwecke verwendet hätte, wird bezweifelt. Wahrscheinlich ist aber, dass Bischoffswerder mit den Technken Schrepfers vertraut war und diese nutzte.[7]

Geisterspuk im Belvedere [8]

Ende des Ordens[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Literatur wird meist von einem Ende der Tätigkeit des Ordens im Jahr 1787 ausgegangen, entsprechend einem in diesem Jahr von der Leitung des brandenburg-preußischen Ordensteiles verkündeten Silanums (etwa „Stilllegung“). Arnold Marx zufolge hätte es kurzlebige Versuche einer Neugründung gegeben[9], nach den Untersuchungen von Geffahrt jedoch sind Aktivitäten des Ordens in Berlin bis 1789 und in Sachsen bis 1794 nachweisbar. Eine eine dem Orden assoziierte rosenkreuzerische Loge in Magdeburg war bis 1801 aktiv und laut Karl R. H. Frick gab es eine „Alchemistenloge aus Königsberg, die aus der Zeit der Gold- und Rosenkreuzer übriggeblieben war“ noch 1806. [10] Das Ende des Ordens ist demnach zeitlich ebenso unbestimmbar wie der Zeitpunkt seiner Gründung.[11]

Organisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Organisationshierarchie[12]

Wie sich eine solche Anwerbung vollzog, lässt sich vielleicht am Beispiel des Universitätslehrers Schröder in Marburg nachvollziehen. Einem Bericht von 1802 zufolge habe sich Schröder schon längst für Alchemie interessiert und diesbezüglich auch korrespondiert. Schröder habe dann eine Zeit lang Briefe von Unbekannten erhalten, „in einem geheimnisvollen Styl, wodurch seine Phantasie und Neugierde aufs äußerste gereizt ward“. Endlich erhielt Schröder den Besuch eines Unbekannten, der sich nach einer Weile zu Schröders Freude als Adept zu erkennen gab. Dieser teilte ihm mit, dass „es unbekannte in Gott ruhende Väter gäbe, welche ein wachsames Auge auf alle die hätten, welche das große Werk zu vollenden sich würdig zu machen suchten“. Der Besucher händigte ihm 50 Dukaten für seine Aufwendungen aus und kündigte ihm weitere Nachrichten und Aufträge der Ordensoberen an. Schröder wurde daraufhin sehr aktiv, reiste und schrieb viel und gründete einen Zirkel in Marburg. Weitere Geldgeschenke blieben aus und auch sonstige EInnahmen gering, da „bey den R. K. alle Aufnahmegelder, welche mit jedem Grade dreyfach zunahmen, an die Unbekannten Obern geschickt werden mußten“. Plötzlich jedoch soll die Ordensleitung den Kontakt zu Schröder abgebrochen haben, dieser meinte, eine Verfehlung begangen zu haben, was der arme Mann sich derart zu Herzen genommen haben soll, dass er „tiefsinnig“ wurde und früh verstarb. Reiser meldet in seinem Buch über die Geheimbünde in Marburg allerdings Zweifel an dieser Geschichte an.[13]

Lehren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Forschungsstand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geffahrt unterteilt die Geschichte der Forschung zu den Gold- und Rosenkreuzern in vier Phasen.[14] Die erste Phase bilden die freimaurerischen Autoren des 19. Jahrhunderts, die aus ihrer zeitbedingten Sicht die Gold- und Rosenkreuzer als Auswuchs und Verirrung der Freimaurerei darstellten, deren Arbeiten aber aufgrund des von ihnen verarbeiteten Materials heute noch Bedeutung haben, allerdings eher als Quelle und Materialsammlung. Zu nennen ist hier vor allem Christian von Nettelbladt, der 1836 eine Geschichte des Systems der Gold- und Rosenkreuzer[15] als logeninternes Dokument verfasste, deren Ergebnisse dann 1879 im Rahmen seiner Geschichte freimaurerischer Systeme veröffentlicht wurden.[16] Ein weiterer wichtiger freimaurerischer Autor ist Ludwig Aigner, der unter dem Namen Ludwig Abafi in den 1890er Jahren eine umfangreiche Geschichte der Freimaurerei in Österreich-Ungarn vorlegte, in der er die Entstehungsphase des Ordens im süddeutschen Raum erschloss und zahlreiche beteiligte Personen zu benannte.[17] Bernhard Beyer schließlich gelang es, aus einigen Originalakten des Geheimbunds dessen Lehrsystem zu rekonstruieren, das er mit einer Einleitung zur Ordenshistorie 1925 publizierte.[18]

In einer zweiten Phase wurde die politische Geschichte untersucht, hier vor allem die preußischen Rosenkreuzer um Wöllner und Bischoffwerder und deren Wirken auf die Politik Preußens unter Friedrich Wilhelm II. Als einer der ersten akademischen Historiker rückte Martin Philippson in den 1880er Jahren von einer Darstellung der preußischen Rosenkreuzer als minder bedeutende „Abenteurern“ ab und maß deren Wirken auf die preußische Innenpolitik eine erhebliche Bedeutung bei. [19] Für seine Untersuchungen zog Philippson Bestände des Brandenburg-Preußischen Hausarchivs heran.[20] Gegen die bis dahin weitgehend negative Bewertung des Wirkens Wöllners richtete sich die ungedruckte Dissertation von Friedrich W. Eismann, der für diese Teile des Nachlasses Wöllners auswerten konnte.[21] Eismanns Arbeit wurde in einer populären Biografie Friedrich Wilhelms II. von Hans-Joachim Neumann ausgewertet.[22] Weitere Untersuchungen von Johannes Schultze[23] und Paul Schwartz[24] widmeten sich vor allem dem von den Rosenkreuzern für Friedrich Wilhelm II. inszenierten Geisterspuk. In einen größeren Kontext wurden die preußischen Rosenkreuzer von dem deutsch-amerikanischen Historiker Klaus Epstein gestellt, der in ihnen eine der Wurzeln des deutschen Konservativismus im 19. Jahrhundert sah.[25]

Die bis heute vertretene Sicht, die einen Gegensatz aufbaute zwischen „aufklärerischen“ Illuminaten und „anti-aufklärerischen“ Gold- und Rosenkreuzern, setzte sich mit einem Ausatz von Horst Möller in den 1980er Jahren durch. Möller hatte mit einer Arbeit über Friedrich Nicolai promoviert, der vom innenpolitischen Wirken Wöllners direkt betroffen und ein wortgewaltiger Gegner der Rosenkreuzer war.[26] Eine ähnliche Position wurde von Michael Fischer[27] und von Ludwig Hammermayer vertreten.[28] Demgegenüber zeigte sich in Spezialuntersuchungen zu einzelnen Personen wie Georg Forster oder Samuel Thomas von Soemmerring, dass eine solche dualisierende Sicht in Aufklärer hier und Anti-Aufklärer dort angesichts der personellen Überschneidungen auf Schwierigkeiten stößt[29][30][31][32][33][34], und in Christopher McIntoshs The Rose Cross and the Age of Reason. Eighteenth-Century Rosicrucianism in Central Europe and its relationship to the Enlightenment von 1992 wird dieser differenziertern Sicht bereits im Titel Rechnung getragen.[35] Weitere Arbeiten, die das komplexe Zusammenspiel von Aufklärung und Esoterik untersuchten, erschienen seit den 1990er Jahren, wobei hier vor allem die von Monika Neugebauer-Wölk verfassten und herausgegebenen Schriften sowie die Arbeiten von Renko D. Geffarth zu nennen sind.

Den wesentlichen Beitrag zur Auflösung dieses Gegensatz lieferte in einer dritten Phase ab den 1970er Jahren die sozialstatistisch orientierte Sozietätsforschung, welche die personalen Verflechtungen zwischen den verschiedenen Sozietäten von Freimaurern, Illuminaten und Rosenkreuzern im einzelnen zu erkunden unternahm. Als einschlägige Beiträge sind hier zu nennen die Auswertung der Mitgliederlisten des Gold- und Rosenkreuzerordens von Christina Rathgeber (1992)[36], Karlheinz Gerlachs detailliertere Untersuchung der Zirkel in Berlin, Potsdam[37] und Frankfurt an der Oder. [38] und schließlich die sozietätsgeschichtlichen Untersuchungen von Holger Zaunstöck, in denen dieser die Enge und Dichte der Verknüpfungen zwischen „aufklärerischen“ und „anti-aufklärerischen“ Sozietäten belegt.[39]

Ein vierter Ansatz, nämlich die historische Esoterikforschung, begann abgesehen von einzelnen Vorläufern ebenfalls ab etwa 1970 die Gold- und Rosenkreuzer im Kontext der Traditionslinien der westlichen Esoterik wissenschaftlich zu erforschen. Zu den Vorläufern zählt die Dissertation von Arnold Marx von 1929[40], der die geistesgeschichtlichen Wurzel der Rosenkreuzern in den Traditionen der Kabbala und Alchemie untersuchte, und die relativ ausführliche Darstellung des Ordens bei Karl R. H. Frick[41], der sich allerdings weitgehend darauf beschränkte, freimaurerische Quellen zu kompilieren. Ein neuer Blick auf Aufklärung und Esoterik ergab sich aus der Rezeption von Rolf Christian Zimmermanns Das Weltbild des jungen Goethe, der am Beispiel Goethes die Rolle der Rosenkreuzer in der Geistes- und Kulturgeschichte des 18. Jahrhunderts aufwies, die zu ihnen führenden Linien der hermetischen Tradition und die Wechselbeziehungen von Aufklärung und Esoterik untersuchte.[42] Dieser Ansatz wurde aufgegriffen und in der modernen sozietätsgeschichtlichen Forschung weiterverfolgt. Zu nennen sind hier die Arbeiten der schon oben erwähnten Monika Neugebauer-Wölk, von Holger Zaunstöckl und Renko D. Geffarth, der für seine 2007 erschienene Arbeit über die Gold- und Rosenkreuzer erstmals die einschlägigen Bestände im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz (GStA PK) systematisch auswertete.[43]

Zu den der Erforschung zugänglichen Archivbeständen ist an dieser Stelle anzumerken, dass die masonischen Autoren des 19. Jahrhunderts Zugang zu Logenarchiven hatten, deren Bestände heute teilweise verloren sind. Allerdings waren so den einzelnen Autoren nur einzelne Archive und damit beschränkte Ausschnitte des insgesamt vorhandenen Materials zugänglich. Durch die Beschlagnahme der Logenarchive durch die Nationalsozialisten gelangten die erhaltenen Bestände der deutschen Logen in staatlichen Besitz und durch die deutsche Wiedervereinigung sind diese heute in erheblichen Teilen im GStA PK konzentriert, wo die „Rosenkreuzerakten“ allerdings keinen eigenen Bestand bilden, sondern Teil der Freimaurer-Archivalien sind. Diese Bestände erfassen allerdings nur die Aktivitäten des Ordens in Nord- und Mitteldeutschland mit Schwerpunkt Preußen und da die von Wöllner geleitete „Oberhauptdirektion“ in Wien. Archivalien zu den Zirkeln in Österreich-Ungarn, die der sogenannten „Beocunischen Oberhauptdirektion“ in Wien unterstanden, befinden sich heute im ungarischen Zentralarchiv in Budapest, sofern sie nicht bei der Plünderung und Verwüstung des Schlosses Festetics bei Dég während und nach dem Zweiten Weltkrieg verloren gingen. Die Bestände wurden in Hinblick auf die Geschichte der Rosenkreuzer bislang nicht ausgewertet.[44][45]

Weitere Arbeiten zum Thema Gold- und Rosenkreuzer wurden in Frankreich von Antoine Faivre[46] und von Roland Edighoffer[47] vorgelegt. Harald Lamprecht, Weltanschauungsbeauftragter der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, gibt eine Darstellung der Gold- und Rosenkreuzer im Rahmen seines Buches über die modernen, sich auf die rosenkreuzerische Tradition berufenden esoterischen Gemeinschaften, die allerdings hinter dem Stand der Forschung zurückbleibt.[48]

Mitglieder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Gold- und Rosenkreuzer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Harald Lamprecht: Neue Rosenkreuzer. Ein Handbuch. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2004, S. 47Vorlage:F
  2. Siehe zum Beispiel dessen Vorrede in Bd. 56 der Neuen allgemeinen deutschen Bibliothek (1801), S. 7Vorlage:Ff, Digitalisat. Vergleiche auch Nicolai: Einige Bemerkungen über den Ursprung und die Geschichte der Rosenkreuzer und Freymaurer. Berlin & Stettin 1806.
  3. Ludwig Aigner (Abafi): Die Entstehung der neuen Rosenkreuzer. In: Die Bauhütte. 36, Nr. 11 (18. März 1893), S. 81–85. Aigner hat das Dokument im Degher Freimaurerarchiv eingesehen, vgl. Geffarth: Religion und arkane Hierarchie. Brill, Leiden 2007, S. 60Vorlage:F
  4. In: Hermann Fictuld: Azoth Et Ignis : Das ist das wahre Elementarische Wasser und Feuer Oder Mercurius Philosophorum, Als das einige nothwendige […] des Steins der Weisen. Blochberger, Leipzig 1749, Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3Dhttp%3A%2F%2Fdx.doi.org%2F10.3931%2Fe-rara-5453~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D, S. 121–380.
  5. Sogar dingfeste Belege, insofern die 3 Anführer der Prager Assembleé zu je 6 Jahren Gefängnis verurteilt wurden.
  6. Birkholz: Compass der Weisen. 1779, S. 42Vorlage:F
  7. Theodor Fontane: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Bd. 3. In: Sämtliche Werke. Bd. 11. Nymphenburger, München 1963, S. 260.
  8. Theodor Fontane: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Bd. 3. In: Sämtliche Werke. Bd. 11. Nymphenburger, München 1963, S. 174 f.
  9. Marx: Gold- und Rosenkreuzer. Zeulenroda & Leipzig 1929, S. 126ff.
  10. Frick: Die Erleuchteten Teil 1. Graz 1973, S. 357.
  11. Geffarth: Religion und arkane Hierarchie. Brill, Leiden 2007, S. 61Vorlage:F
  12. Bezeichnungen der Hierarchiestufen nach: Auszug aus der Geh[eimen] Instruct[ion], in: GStA PK, FM, 5.1.4 Nr. 4223: Gedanken über „Der Rosenkreuzer in seiner Blöße“ von Victrinus, 1781–1783.
  13. Rezension zu: Fr. W. Strieder: Grundlage zu einer Hessischen Gelehrten- und Schriftstellergeschichte. Seit der Reformation bis auf gegenwärtige Zeiten, 13. Bd. In: Neue allgemeine Deutsche Bibliothek Bd. 73 (1802), S. 411Vorlage:Ff Zitiert in: Stefan Redies: Freimaurer, Tempelritter und Rosenkreuzer: zur Geschichte der Geheimbünde in Marburg im 18. Jahrhundert. Tectum, 1998, S. 39Vorlage:Ff, hier zitiert nach dem Digitalisat der UB Bielefeld.
  14. Geffarth: Religion und arkane Hierarchie. Brill, Leiden 2007, S. 10Vorlage:Ff
  15. Christian Carl Friedrich Wilhelm von Nettelbladt: Geschichte des Systems der Gold- und Rosenkreuzer. In: ders.: Historische Instructionen Nro. VI. o. O. o. J. [1836], S. 3–41. Siehe GStA PK, FM, 5.1.3 Nr. 4270: Historische Instructionen. Nro. VI. Gold- und Rosenkreuzer.
  16. von Nettelbladt: Geschichte freimaurerischer Systeme in England, Frankreich und Deutschland. Vornehmlich auf Grund der Archivalien der Gr. Landesloge der Freimaurer von Deutschland bearbeitet […] Berlin 1879.
  17. Ludwig Abafi [= von Aigner]: Geschichte der Freimaurerei in Österreich-Ungarn. 5 Bde, Budapest 1890–1891.
  18. Bernhard Beyer: Das Lehrsystem der Gold- und Rosenkreuzer. Leipzig & Berlin 1925
  19. Martin Philippson: Geschichte des Preussischen Staatswesens vom Tode Friedrich des Grossen bis zu den Freiheitskriegen. 2 Bde. Leipzig 1880–1882, Bd. 1 S. 57–83, 177–190 und öfter.
  20. Bestände, soweit erhalten, heute im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz.
  21. Friedrich W. Eismann: Neue Beiträge zur Geschichte des Staatsministers von Woellner. Dissertation Königsberg 1923 (Typoskript).
  22. Hans-Joachim Neumann: Friedrich Wilhelm II. Preußen unter den Rosenkreuzern. Berlin 1997.
  23. Johannes Schultze: Die Rosenkreuzer und Friedrich Wilhelm II. In: Mitteilungen des Vereins für die Geschichte Berlins 46 (1929) 2, S. 41–51
  24. Paul Schwartz: Der Geisterspuk um Friedrich Wilhelm II. In: Mitteilungen des Vereins für die Geschichte Berlins 47 (1930), S. 45–60.
  25. Klaus Epstein: The Genesis of German Conservatism. Princeton University Press, Princeton 1966, S. 84–111http://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3DcWN9BgAAQBAJ~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3DPA84~doppelseitig%3D~LT%3DS.%2084%E2%80%93111~PUR%3D.
  26. Horst Möller: Die Bruderschaft der Gold- und Rosenkreuzer. Struktur, Zielsetzung und Wirkung einer anti-aufklärerischen Geheimgesellschaft. In: Peter Christian Ludz (Hg.): Geheime Gesellschaften. Heidelberg 1979, S. 152–202. Erneut abgedruckt in: Helmut Reinalter (Hg.): Freimaurer und Geheimbünde im 18. Jahrhundert in Mitteleuropa. Frankfurt/Main 4. Aufl. 1993, S. 199–239.
  27. Michael Fischer: Die Aufklärung und ihr Gegenteil. Die Rolle der Geheimbünde in Wissenschaft und Politik. Berlin 1982 (Schriften zur Rechtstheorie; 97).
  28. Ludwig Hammermayer: Die Orden der Illuminaten und der Gold- und Rosenkreuzer. In: „… einen Stein für den großen Bau behauen“. Studien zur deutschen Literatur (Germanica Wratislaviensia 99 = Acta Universitatis Wratislaviensis 1436), Breslau 1993, ISBN 83-229-0886-5, S. 93–108.
  29. Gerhard Steiner: Freimaurer und Rosenkreuzer. Georg Forsters Weg durch Geheimbünde. Neue Forschungsergebnisse auf Grund bisher unbekannter Archivalien. Berlin 1985.
  30. Irmtraut Sahmland: Auf der Suche nach dem Stein der Weisen — Soemmering und Forster als Rosenkreuzer in Kassel. In: Samuel Thomas Soemmering: Naturforscher der Goethezeit in Kassel. Kassel 1988.
  31. Irmtraut Sahmland: Soemmering als Freimaurer und Rosenkreuzer in Kassel. In: Samuel Thomas Soemmering in Kassel (1779–1784). Beiträge zur Wissenschaftsgeschichte der Goethezeit. Hg. von Manfred Wenzel, Stuttgart 1994.
  32. Irmtraut Sahmland: Georg Forsters Wirken als Freimaurer und Rosenkreuzer. In: Weltbürger, Europäer, Deutscher, Franke: Georg Forster zum 200. Todestag. Ausstellungskatalog. Mainz 1994, S. 167–187.
  33. Irmtraut Sahmland: Bruder Amadeus — Johann Georg Forster als Gold- und Rosenkreuzer. In: Georg-Forster-Studien. Hg. im Auftrag der Georg-Forster-Gesellschaft von Horst Dippel und Helmut Scheurer. Bd. 3, Kassel 1999, S. 67–118.
  34. Winfried Dotzauer: Aufgeklärte Sozietäten in Mainz: Freimaurer, Rosenkreuzer und Illuminaten. In: Aufklärung in Mainz. Hg. von Hermann Weber. Wiesbaden 1984 (Schriften der Mainzer Philosophischen Fakultätsgesellschaft 9), S. 123–145, bes. 136–138.
  35. Christopher McIntosh: The Rose Cross and the Age of Reason. Eighteenth-Century Rosicrucianism in Central Europe and its relationship to the Enlightenment. Leiden u. a. 1992.
  36. Christina Rathgeber: Forschungsperspektiven zu dem Gold- und Rosenkreuzer-Orden in Norddeutschland: Ein Überblick. In: Aufklärung und Geheimgesellschaften: Freimaurer, Illuminaten und Rosenkreuzer: Ideologie—Struktur und Wirkungen. Internationale Tagung 22./23. Mai 1992 an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck. Hg. von Helmut Reinalter, Bayreuth 1992, S. 161–166.
  37. Karlheinz Gerlach: Die Gold- und Rosenkreuzer in Berlin und Potsdam (1779–1789). Zur Sozialgeschichte des Gold- und Rosenkreuzerordens in Brandenburg-Preussen. In: Quatuor Coronati Jahrbuch 32 (1995), S. 87–147.
  38. Karlheinz Gerlach: Freimaurer und Rosenkreuzer in Frankfurt an der Oder (1776–1806). In: Europa in der Frühen Neuzeit. Festschrift für Günter Mühlpfordt. Hg. von Erich Donnert. Bd. 4: Deutsche Aufklärung. Weimar–Köln–Wien 1997, S. 455–477.
  39. Holger Zaunstöck: Sozietätslandschaft und Mitgliederstrukturen. Die mitteldeutschen Aufklärungsgesellschaften im 18. Jahrhundert. Tübingen 1999 (Hallesche Beiträge zur Europäischen Aufklärung 9), S. 251–271.
  40. Arnold Marx: Die Gold- und Rosenkreuzer. Ein Mysterienbund des ausgehenden 18. Jahrhunderts in Deutschland. Sporn, Zeulenroda & Leipzig 1929.
  41. Karl R. H. Frick: Die Erleuchteten (Teil 1). Graz 1973, S. 303–454.
  42. Rolf Christian Zimmermann: Das Weltbild des jungen Goethe. Studien zur hermetischen Tradition des deutschen 18. Jahrhunderts. 2 Bde, München 1969–1979.
  43. Geffarth: Religion und arkane Hierarchie. Leiden 2007, S. 31Vorlage:Ff
  44. Eva Huber: Zur Entstehung des Freimaurer-Archivs Degh. In: Österreich in Geschichte und Literatur 39 (1995), S. 357–373.
  45. Geffarth: Religion und arkane Hierarchie. Leiden 2007, S. 37.
  46. Antoine Faivre: Rose-Croix et Rose-Croix d’Or en Allemagne de 1600 à 1786. In: ders.: Mystiques, theosophes et illuminés au siècle des lumières. Hildesheim 1976 (Studien und Materialien zur Geschichte der Philosophie; 20), S. 224–236, bes. 229–236.
  47. Roland Edighoffer: Die Rosenkreuzer. München 1995.
  48. Harald Lamprecht: Neue Rosenkreuzer. Ein Handbuch. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2004, ISBN 3-525-56549-6, S. 47–59.

en:Order of the Golden and Rosy Cross

Kategorie:Rosenkreuzerorganisation