Benutzer:Wuselig/Hugo von Werdenberg
Hugo XI. (Haug) von Werdenberg-Heiligenberg (* um 1445; † 7. August 1508 in Sigmaringen) war ein schwäbischer Adeliger und führender Berater der Kaiser Friedrich III. und Maximilian I.. Er spielte eine tragende Rolle in der Gründung des Schwäbischen Bundes, dessen erster Bundesauptmann des Adels er von 1488 - 1492, und nochmals von 1494 - 1497 war.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]„Item in hac presenti figura continetur mappa mundi siue descriptio orbis geometrica, facta ex cosmographya ptholomey proportioabiliter secundum longitudines et latitudines Et cum uera et in//tegra cartha nauigationis marium. Ita quod quilibet clare in ea potest videre quod miliaribus una regio uel prouincia ab ali sit situata, uel ad quam plagam,siad orientem, occidente, austru vel aquilinem extensa.//Terra etenim est alba, maria viridis coloris, flumina dulcia lasurri, montes varii item. Rubra puncta sunt christianorum civitates. Nigra uero infidelium in terra marique existentium.//
Volens igitur scire in hac presenti figura quot miliribus una regio sew civitas ab alia sit situata, accipe circulum et pone pedem eius ad medietatem puncte cum nomini alicuius ciutatis in presenti figura signati. Et extende alium// pedem ad punctum alterius ciutatis ad placitum. Et tunc circulum sic extensum pone super scalam latam: metrum hic inseruit per puncta diuisa et quilibet punctus in pratacta scala cuisvis sit coloris dat decem miliaria thevtunica Et//nota quod unum miliare theutunicum continet in se decem milia passuum et unus passus duos pedes. Facta est hec mappa per manus fratris Andree Walsperger ordinis sancti bendicti de saltzburga. Anno domini 1448 In constancia.//“
Haug von Werdenberg verfügte über ein weitreichendes Beziehungsgeflecht sowohl zu den Fürsten, als auch dem süddeutschen Hochadel[2]. Über seine Mutter Elisabeth, der Tochter Eberhard des Milden und Elisabeths von Nürnberg war er mit Württemberg verwandt. Über seinen Bruder Georg mit den Markgrafen von Baden verschwägert. Auf Haugs Bruder, dem Bischof Johann von Augsburg folgte nach dessen Tod 1486, der gemeinsame Neffe Friedrich von Zollern (reg.1486 - 1505). Haug von Werdenberg waren [[Markgrafschaft e nach dessen Tod weiter verwandt oder verschwägert mit Montfort-Tettnang [3], mit Oettingen[4], den Schenken von Limburg[5] und wie bereits teilweise erwähnt, den Zollern[6].
Bis 1487 sieht Horst Carl eine Arbeitsteilung zwischen Haug und seinem älteren Bruder Georg. Der jüngere machte Karriere am Kaiserhof, der ältere vertrat die Interessen der Familie im oberen Schwaben. Georg[7], nicht Haug nahm eine führende Rolle im Sankt Jörgenschild, der genossenschaftlichen Vereinigung des südwestdeutschen Adels, ein.
Haug trat von 1471 - 1487 als Verhandlungsführer, teilweise als Vertreter des Kaisers bei Reichsversammlungen auf. Und obwohl mit der Gründung des Schwäbischen Bundes 1488 sich der Schwerpunkt seiner Aktivitäten auf den süddeutschen Raum verlegte, spielte er auch bei den Reichsversammlungen 1489 in Frankfurt, 1491 in Nürnberg und besonders 1495 in Worms eine führende Rolle.
Sein verstärktes Engament in der südwestdeutschen Politik ging einher mit einer engeren Bindung an Württemberg und hier insbesonders Eberhard im Bart, den er sowohl in der Auseinandersetzung mit Eberhard dem Jüngeren unterstützte, als auch bei dessen Herzogserhebung.
Seit 1488 wird er in den württembergischen Dienerbüchern zusammen mit seinem Bruder Ulrich als "Diener auf Gnad" geführt, sein Bruder Georg bereits seit 1479.
Auffallend ist, dass keinerlei Beziehungen zum tiroler Hof, oder nach Bayern bestehen. Die bayrischen Expansionsbestrebungen unter Albrecht IV der die Geldknappheit des tiroler Erzherzog Sigmund ausnutzend, die vorderösterreichischen, schwäbischen Besitzungen an sich zu ziehen suchte, bedrohten werdenbergische Interessen, sowohl in ihren Stammbesitzungen, als auch im, von Johann von Werdenberg geführten Hochstift Augsburg, unmittelbar. Die 1486 erfolgte Pfandauslösung für die Herrschaft Veringen von Werdenberg und die erneute Pfandvergabe an Hans Werner von Zimmern durch Erzherzog Sigmund war gegen die Interessen Werdenbergs gerichtet. Die Ausführungen von Erica Bastress-Dukehart [8] zu den politischen Aktivitäten Haugs von Werdenberg im Zuge der Werdenbergfehde lesen sich deshalb streckenweise so, als ob der Schwäbische Bund einzig aus Veranlassung Haugs als Instrument zur Bekämpfung seines ihn bedrohenden unmittelbaren Nachbarn Johannes Werner von Zimmern gegründet wurde. Hierbei ist natürlich zu beachten, dass sowohl Friedrich III., als auch Maximilian, als Köpfe des Hauses Habsburgs ein natürliches Interesse daran hatten einen Ausverkauf habsburgischer Stammlande durch ihren Verwandten Sigmund zu vermeiden.
Leistungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ADB: in Artikel Werdenberg, Bd. 41, S. 755 ff
- Horst CARL: Der Schwäbische Bund 1488-1534. Landfrieden und Genossenschaft im Übergang vom Spätmittelalter zur Reformation, Leinfelden-Echterdingen 2000
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Konrad Kretschmer, "Eine neue mittelalterliche Weltkarte der vatikanischen Bibliothek. In: Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin, 26, 1891. S. 376f
- ↑ Horst Carl, Der Schwäbische Bund, Leinfelden-Echterdingen, 2000, ISBN 3-87181-424-5, S. 263
- ↑ Haug XIII. von Montfort-Tettnang (1410 - 1491) war in erster Ehe mit Haugs Schwester Elisabeth verheiratet
- ↑ Haugs Tante Agnes (ca. 1418 - 1474) war mit Ludwig I. Von Oettingen verheiratet
- ↑ Der Sohn Schenk Albrechts von Limburg (ca. 1440 - 1506), Schenk Christoph von Limburg heiratete 1483 Agnes von Werdenberg, Tochter von Georg von Werdenberg und Nichte Haugs
- ↑ Haugs Schwester Agnes war mit Jos Niklas von Zollern verheiratet. Somit war neben dem Bischof von Augsburg auch dessen Bruder Eitelfritz, ab 1490 im engsten Beraterkreis Kaiser Maximilians, ein Neffe Haugs
- ↑ Haug, Schwäbischer Bund, S. 264. In vielen Publikationen, wie Bock, Schwäbischer Bund, oder der ADB werden Haug eine führende Rolle im Georgenschild zugeschrieben.
- ↑ Erica Bastress-Dukehart: The Zimmern chronicle. Nobility, memory, and self-representation in sixteenth-century Germany. Ashgate, Aldershot 2002 ISBN 0-7546-0342-3