Benutzer:Wuselig/Stadtkirche Balingen

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Die [[Denkmalschutz|denkmalgeschützte]] Stadtpfarrkirche '''Sankt Martin''' in [[Memmingen]] ist eine der ältesten Kirchen [[Oberschwaben]]s. Die Kirche ist ein Wahrzeichen der Stadt. Sie befindet sich am Rande der nordwestlichen Altstadt, im alten evangelischen Kirchenbezirk vor dem alten aufgelassenen Friedhof an einer Anhebung des [[Memminger Ach]]tals. Ihr Turm ist weithin sichtbar und mit etwa 65 Metern das höchste Gebäude der Stadt. Ihre Geschichte lässt sich

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ausbau zur gotischen Basilika[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pfarrkirche und Reformation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Reformation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Turm[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Turm der Stadtkirche ist ein Werk der Baumeisterfamilie Jörg. Hänslin Joerg der Jüngere hat ihn wohl nach Plänen seines gleichnamigen Vaters erbaut.

Der Turm wurde als bewußter städtebaulicher Akzent zur Hauptstraße hin ausgerichtet, in Anlehnung zum Turm der Kapellenkirche in Rottweil. Die Ostung der Kirche machte dabei die Ausführung als Chorturm notwendig.

Es ist nicht klar, ob dies von Anfang an so geplant war. Die dünnen Strebpfeileransätze weisen darauf hin, dass der Chor zunächst noch als Saalchor geplant war. Die Baumeisterfamilie Joerg ergriff dann aber die Chance das Konzept des achteckigen Turms, welches sie bereits in Rottweil realisiert hatten, vom Straßenniveau an aufwärts zu realisieren. Durch die dadurch notwendige mächtige Verstärkung der Mauern wirkt das Chorinnere außergewöhnlich schmal. Der Ausgleich der Stockwerke in der Außenansicht unter Berücksichtung der perspektivischen Verkürzung, verät aber das sichere Auge des Architekten.

1490, im Todesjahr von Hänslin Joerg des Jüngeren wurde der Bau auf Höhe des Turmumgangs in etwa 40 Meter Höhe eingestellt. Es wurde noch ein Wächterhaus mit Ziegeldach als Provisorium errichtet. Geplant war sicherlich ein Maßwerkabschluss, der Turm blieb aber, wie viele mittelalterliche Türme unvollendet.

Im Jahr 1541, die Reformation war in Württemberg eingezogen und die Zeit der Gotik war endgültig beendet, entschloss man sich das Provisorium des Turmabschlusses zu beenden. Anhand einer Kopie des Auftrags and den Steinmetzmeister Stephan aus Tübingen und einer Beschreibung, die in einer Zeitkapsel 1743 im Turmkopf gefunden wurde, wissen wir wer welchen Aufgaben ausgeführt hat, wie und in welchem Zeitraum die Arbeiten durchgeführt wurden und zu welchen Kosten.

Ende Januar 1541, am Montag nach Sebastian (20. Januar) wurde der Auftrag an den Steinmetzen erteilt. Er sollte auf der Höhe des Umgangs einen steinernen Stock mit einer Höhe von 16 Schuh (5,20 Meter) in das Achteck setzen. Das Material dazu sollten die Stadt Balingen bereitstellen. Diese sollte auch auf dem Turm einen Kran errichten und sie sollten auch den Transport der Werkzeuge von Tübingen nach Balingen bezahlen. Der Baubeginn sollte um Ostern erfolgen. Die Vergütung für Meister Stephan betrug 80 Gulden.

Der Turmhelm wurde vom Zimmermannmeister Groz und dem Kupferschmied Meister Caspar Witthan, beide ebenfalls aus Tübingen vollendet. Das Kupfer wurde dabei von den Balingern in Augsburg beschafft. Bei einem Preis von 9 3/4 Gulden pro Zentner und 32 Zenter und 8 Pfund Material, waren dies Materialkosten von über 300 Gulden.

Die Kirchtumspitze und die Wetterfahne auf dem kleinen Türmchen wurden vom Balinger Künster Weiß vergoldet.

Die Gesamtkosten beliefen sich auf etwa 1000 Gulden.

Die Arbeit war nach Maria Himmelfahrt (Ende August) beendet.

Arbeitslohn Steinmetz: 80 Gulden

Arbeitslohn Zimmermann: ? 80 Arbeitslohn Kupferschmied: ? 80

Arbeitslohn Kirchturmspitzenvergolder: ? Materialkosten Kupfer: 313 Gulden

sonstiges Material: ?

Gesamtkosten: 1000 Gulden

"Zu wissen sei allermänniglich, daß die ehrsamen Schultheiß, Bürgermeister und Gericht zu Balingen mit dem wohlberichteten ehrsamen Meister Stephan Stainmötzen, Bürger zu Tübingen, eines Dingwerks halben auf dem Kirchturm zu Balingen abgeredet und entschlossen haben, daß Meister Stephan an den Bau des Kirchturms anstehen soll ungefähr auf Ostern und aufbauen einen steinernen Stock sechzehn Schuh hoch, zwei Schuh dick in das Achteck, unten auf dem Boden zwei oder drei Schuh hoch auch mit gehauenen Stücken und unten darein einen gehauenen Spunten, acht Leden zwei Schuh weit und drei hoch auch das Achteck und oben auf das Gesims alles mit gehauenen Stücken und sonst zu allen Seiten mit Daugsteinen dazu gesägt und bereitet auf das füglichste."

"Dazu sollen ihm die Bürger machen lassen ein umgehendes Rad, zwei Schaibel und zwei Seile Zug, Stein und Holz damit haben aufziehen und sollen ihm auch Zug, Steine und Holz auf den Platz, allernächst man kann, zum Turm fertigen, ohne alle Kosten und Schaden, auch ihm sein Werkzeug von Tübingen herauf her gen Balingen zum Werk führen, dabei spitzen und stählen bis zur Vollenendung dieses Werkes. Und nachdem aller Zug vorhanden und auf den Platz gebracht, soll Meister Stephan den Bau auf dem Turm wie abgeredet machen und vollführen wie obgeschrieben in seinen Kosten mit Gesellen und Handknechten zu versolden und liefern ohne der Bürger oder Kastenpfleger ferneren Kosten und Schaden. Davor allem sollen ihm die Bürger geben und bezahlen je nach und nach, wenn er dessen notdürftig, achzig Gulden Landeswährung, dabei ihm weiteres nicht schuldig sein."

"Dessen alles zu wahrer Urkund sind zwei gleichlautende Zedel hirüber gemacht und jedem Teil einer gegeben. Montag nach Sebastian des fünfzehnhunderteinundvierzigsten Jahres nach Christi unseres lieben Herrn Geburt gezählt."

Schriftstück aus dem Turmkopf, gefunden 1743

"Gnad,Fried und Barmherzigkeit verleuh uns und den unsern, auch Nachkommen durch Christum Jesum unsern Herrn. Amen! Zu wissen, als man zelt nach der Geburt Christi unseres Heylandes daussend Fünfhundert Vierzig und ein Jahr, hat geregiret über diesse Statt Ulrich Herzog zu Wirtemberg."

"Und ist Obervogt gewesen Juncker Hanns Caspar von Anweyll, Schultheiß Caspar Sautter, Bürgermeister Claus Rausch und Hanns Burger und Hanns Mebold der jung, weiter zu wissen, daß Meister Steffen, Steinmotz, das Mauerwerk vom Umgang bis an den Helm hat gemacht, darnach Meister Groz, Baumeister den Helm und zu Lest Meister Caspar Witthan, Kupferschmied, den ganzen Helm mit Kupfer gedeckt und die Helmstang mit aller ihrer Ziert gemacht und diese drey Meister all seßhaft zu Tübingen."

"Weiter soll man wissen, daß man zu derselbigen Zeyt hat mießen das Kupfer holen zu Augspurg und hatt golten ein weinischer Zentner Kupfer zehen Gulden minder eines Orts (9 3/4 Gulden), auch haben die Herren von Balingen ausgesandt, das Kupfer zu holen den vorgenannten Meister Casparen und Meister Ergarten Wilden einer des Gerichts zu Balingen, das Kupfer zu kaufen; und ist auf diesem Helm Balinger Gewicht dreyßg zwei Zentner und acht Pfund, auch wie die hond das Kupfer geholet, hatt man zu der selbigen Zeitt zu Augspurg solcher Brettlin sieben geben um ein Kreizer. Zum Letzten wißt, daß dieses Mauerwerk Helm und Beschläge gostet bei den daussend guldin vom Umgang bis oben nauß und hat den vorgemelten Meister geholfen für Knecht nemlich Melchior Schmid, Bromgart und Michel Reisacher von Zirich."

"Zu Urkund hab Meister Caspar Witthan gebeten Christoph Stehelin, Schulmeister dieser Zeit zu Balingen, daß er mir solchs zu Gefallen beschrib. Nitt mehr denn der giettig und Barmherzig Gott send uns und unsern Nachkommen seinen hailichen Frieden. Datum am Mittwoch nach Mariä Assumptionis, Anno 1541. Auch hat vergilt Joseph Weyß Maler zu Balingen den Sternen und den mon darauf und auf dem kleinen Dirnlin."

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Der Landkreis Balingen – Amtliche Kreisbeschreibung. In: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg in Verbindung mit dem Landkreis Balingen (Hrsg.): Die Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg. Band 1, 1960, S. 372.
  • Eugen Gröner: Balinger Kirchturm vor genau 450 Jahren vollendet. In: Heimatkundliche Vereinigung Zollernalb e.V. (Hrsg.): Heimatkundliche Blätter Balingen. Jahrgang 38, Nr. 8, 31. August 1991, S. 797–798 (heimatkundliche-vereinigung.de [PDF; abgerufen am 16. März 2020]).

Baubeschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Außenbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Innenraum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mittelschiff[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nordschiff[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Südschiff[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Chor[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Chorgestühl[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kanzel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neue Sakristei[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kirchenstühle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Malereien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ölgemälde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Glasmalereien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kreuzaltar[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Orgel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Orgelgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste in der Stadtkirche nachgewiesene Orgel wurde 1661 von Hans Georg Ehemann, Orgelmacher aus Ulm, gebaut. Später war er Hoforgelbauer in Stuttgart. Sie stand wohl im Chor auf einer Empore. Sie war 1765 in einem so schlechten Zustand, dass laut Kirchenkonventsprotokoll, nur ein Neubau, oder eine sehr gründliche Reparation in Frage kommen würden.

Der Tübinger Orgelmacher Johann Sigmund Haussdörffer wurde mit dem Neubau beauftragt. Dieser starb kurz vor Vollendung der Kirche. Sein Gehilfe und Schwiegersohn Hans Rüdiger, auch Rudigier geschrieben, vollendete das Werk. Es wurde am 24. Dezember 1767 eingeweiht. Haussdörffer war ein Enkelschüler von Gottfried Silbermann und brachte dessen Prospektform nach Württemberg. Der Prospekt konnte auf Intervention des Kunsthistorikers Pfeffers bei der großen Kirchenrenovierung 1913/14 erhalten werden und wurde nicht durch einen, damals modernen neugotischen Prospekt ersetzt. Die Orgel verfügte über 2 Manuale mit 22 Registern.

In den Jahren 1786, 1803, 1811, 1833 und 1865 erfolgten Reparaturen. Dabei wurde 1833 der Spielschrank durch einen freistehenden Spieltisch ersetzt.

Im Zuge der großen Kirchenrenovierung 1913/14 baute die Giengener Orgelmanufaktur Gebr. Link ein neues Werk hinter den barocken Prospekt. Es verfügte über modernste Kegelladen und pneumatischer Spieltraktur. 32 Register waren verteilt auf zwei Manuale und Pedal. Der Ton war spätromantisch, mit starkem grundtönigem Charakter.

Unter dem Balinger Organisten Hermann Rehm, wurde dieser Ton bei Umbauten 1934, 1942 und 1948 wieder barockisiert und der Klang aufgehellt. Das Orgelwerk wurde auf 48 Register verteilt auf 3 Manuale ausgebaut. Das dritte Manual wurde dabei 1948 auf zwei Brüstungspositive verteilt.

Im Jahr 1973 wurde die Orgel von Orgelbau Friedrich Weigle grundlegend umgebaut. Das Hauptwerk, also Manual I und II und das Pedal wurden auf mechanische Spieltraktur mit neuer Schleiflade umgebaut. Der alte Spielschrank wurde wieder hergestellt. Die beiden Rückpositive wurden mit eigenen Manualen vesehen, die aber, aus Kostengründen, noch elektro-pneumatisch betrieben wurden. Im Rahmen einer geplanten umfassenden Innen- und Außenrennovation der Kirche wurde ein Neubau der Brüstungspositive von 1948 geplant.

Diese erfolgte ab 1987. Orgelbaumeister Diethelm Berner aus Stuttgart-Botnang baute das III. ind IV. Manual komplett um und auch hier wurde eine mechanische Spieltraktur eingebaut. Im Rahmen der umfassenden Innenrestaurierung der Kirche wurde die barocke Marmorierung der Orgel und der Orgelempore wieder hergestellt. Die neuen Brüstungsorgeln wurden in Stilkopie dem Haußdörffer-Silbermann-Prospekt angepasst. Auch die Brüstungsfiguren erielten ihre Erstfassung.

Disposition der Orgel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Orgel besitzt vier Manuale (und Pedal) mit zusammen 52 Registern.

I. Manual (Hauptwerk) C–g'''
Quintade 16′
Prinzipal (Präsant) 8′
Gedackt 8′
Salizonal 8′
Oktave 4′
Rohrflöte 4′
Quinte 2 2/3
Blockflöte 2′
Rauschpfeife 4-fach 2 2/3
Mixtur 5-fach 2′
Kornett 3-5-fach 8′
Fagott 6′
Trompete 8′
Tremulant
II. Manual (Schwellwerk) C–g'''
Gedackt 16′
Flöte 8′
Harfoktave 8′
Quintatön 8′
Prinzipal (Prästant) 4′
Gedacktflöte 4′
Nasat 2 2/3
Schweizerpfeife 2′
Terzflöte 1 3/5
Sifflöte 1′
Larigot 2-fach 2′ + 1 1/3
Quintant 2-fach 1 1/3′ + 8/9
Scharff 3-4-fach 2/3
Oboe 8′
Clairon 4'
Tremulant
III. Manual (Positiv Nord) C–g'''
Rohrgedackt 8′
Spillflöte 4′
Prinzipal 2′
Zimbel 3-fach 1/2
Schallmey 4′
Tremulant
IV. Manual (Positiv Süd) C–g'''
Gedacktpommer 8′
Violprinzipal 4′
Gemshorn 2′
Quinte 1 1/3
Terz-Sept 1 1/5′+1 1/7
Krumhorn 8'
Tremulant
Pedalwerk C–f'
Prinzipalbas 16′
Subbass 16′
Quintbass 10 2/3
Octavbass 8′
Gemsbass 8′
Nachthorn 4′
Hohlflöte 2′
Choralbass 3-fach 4′
Hintersatz 6-fach 2 2/3
Basszink 3-fach 5 1/3′+ 3 1/5′+2/7
Posaune 16′
Trompette 8′
Singend Kornett 2′
Tremulant für Kleinpedale
  • Normalkoppeln
  • elektrische Registriertraktur
  • 4 freie Kombinationen
  • 2 freie Kombinationen für das Pedal zusätzlich
  • Zimbelstern

Turmuhr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Glocken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Wuselig/Stadtkirche Balingen – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


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