Benutzer:Zahnspangenlenkung/St. Katharina (Dolní Podluží)

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Die römisch-katholische Pfarrkirche St. Katharina steht in Dolní Podluží. Der ursprüngliche Renaissancebau aus dem Jahr 1548 wurde im 18. und 19. Jahrhundert erheblich umgebaut. Ende des 20. Jahrhunderts verfiel die Kirche zunehmend und es wurden keine Gottesdienste mehr in ihr abgehalten. Seit 1966 ist sie als Kulturdenkmal eingetragen. Gemäß dem Denkmalkatalog ist sie der Heiligen Katharina von Siena und nicht der Heiligen Katharina von Alexandrien gewidmet.[1][2][3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1411 wurde eine neue Holzkirche gebaut. Eine Steinkirche im Geiste der sächsischen Renaissance wurde 1548 fertiggestellt (Datierung am rechten Seitenportal). Ab 1611 gehörte die Gemeinde zur Nachbargemeinde Jiřetín und die Kirche in Niedergrund wurde für mehr als zwei Jahrhunderte zur Filialkirche.

In den Jahren 1720-1734 wurde sie barockisiert, die Einweihung fand am 27. Juni 1734 statt. Der Kirchturm wurde später, wahrscheinlich 1751, ergänzt. Im folgenden Jahr erhielt sie einen neuen Mohn mit Kreuz aus der Werkstatt des Schreinermeisters Josef Breyer. Das Hauptportal ist auf 1801 datiert, aber der Umfang der Veränderungen ist unbekannt. Aus dem Jahr 1838 stammen die Sakristei und die beiden Treppenaufgänge, die den Zugang zur Empore (beide Aufgänge) und zum Turm (rechter Aufgang) ermöglichen. Als 1860 die eigenständige Pfarrei Niedergrund wiederhergestellt wurde, wurde das hiesige Heiligtum wieder zur Pfarrkirche.

Der barocke Turm brannte 1867 ab und wurde 1882/83 wiederaufgebaut. Die Glasfenster im Altarraum stammen aus dem Jahr 1912 und wurden von der Familie Pergelt und dem örtlichen Pfarrer Ferdinand Beer gestiftet. Er stiftete die Glasmalereien anlässlich des runden Jubiläums seiner zwanzigjährigen Priesterweihe und seiner zehnjährigen Tätigkeit in der Pfarrei. Die Buntglasfenster im Kirchenschiff sind jünger. Sie wurden 1925 eingesetzt und zeigen Szenen aus dem Leben Jesu Christi.

Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Vertreibung der ursprünglichen Bevölkerung begann die Kirche aufgrund fehlender Mittel zu verfallen. Die stark beschädigte Dacheindeckung wurde 1989 ersetzt. Fünf Jahre später wurde auch das Turmdach erneuert. In den 1990er Jahren waren das Dach und die Deckenbalken baufällig, woraufhin die Kirche 1998 für die Öffentlichkeit geschlossen wurde. Ein Verein und seine Ehrenamtlichen streben eine vollständige Sanierung an.[4][5]

Die Kirche ist im Besitz der römisch-katholischen Gemeinde Dolní Podluží. Sie wird von P. Alexey Balazs aus dem Dekanat Varnsdorf verwaltet. Aufgrund des schlechten baulichen und technischen Zustands des Gebäudes wurden in der Vergangenheit keine regelmäßigen Gottesdienste abgehalten werden.[6]

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die geostete, einschiffige Kirche hat einen halbkreisförmigen Abschluss und wird auf beiden Seiten durch quadratische Sakristeien mit Oratorien im Obergeschoss ergänzt. An der Westfassade befindet sich ein rechteckiges Hauptportal aus dem Jahr 1801 mit einem profilierten Gesims darüber. Der Turm, der nach dem Brand im neugotischen Stil umgebaut wurde, bildet einen flachen Erker mit Nebeneingängen auf beiden Seiten. Die Fassade wird durch drei rechteckige Fenster mit halbrunden Endstücken über den Eingängen abgeschlossen. Die Fenster der Seitenwände sind meist rechteckig und enden in einem Rundbogen, der in drei Reihen übereinander angeordnet ist. Die Fassade ist stark beschädigt, schlicht und ungegliedert. Nur die Fenster haben eine einfache Rahmung mit Bögen. Die Südwand trägt ein Holzkreuz mit der Aufschrift „Rette deine Seele!“. Das Dach war ursprünglich mit Tondachziegeln gedeckt, die bei der letzten Renovierung durch Faserzementmaterial ersetzt wurden.

Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Innere der Kirche hat eine flach gewölbte Decke und ist mit Stuckspiegeln versehen. In der linken Sakristei befindet sich ein ursprüngliches Kreuzgratgewölbe aus dem 16. Jahrhundert. Die rechte Sakristei ist mit einem flachen Plattengewölbe bedeckt. Die zweigeschossige, dreijochige Tribüne ist mit Statuen aus dem 19. Jahrhundert geschmückt.

Der Altar ist mit illusorisch bemalten Pilastern und Hämmern verziert. Das Mobiliar ist spätbarock und stammt aus der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert. Die Orgel wurde 1760 von dem Zittauer Orgelbauer Johann Gottlieb Tamitius in Zusammenarbeit mit seinem Schwiegersohn Leonhard Balthasar Schmahl gebaut. 1908 wurde sie durch ein neues zweimanualiges Instrument mit 18 Registern von Heinrich Schiffner ersetzt.[7] Der Autor des Altarbildes der Heiligen Katharina von Alexandria ist Johann Birnbaum (1793–1872).

Friedhof und Pfarrhaus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Norden ist die Kirche mit dem ehemaligen Friedhof verbunden, der nach mit der Errichtung eines neuen Friedhofs im Jahr 1885 geschlossen wurde. Mittig auf dem ummauerten Friedhof befindet sich nur noch eine Statue auf einem Sockel, der Kopf der Statue ist beschädigt.

Das Pfarrhaus wurde 1788 erbaut. Das zweigeschossige Doppelhaus mit Blendarkaden und Mansarddach wurde nach dem Zweiten Weltkrieg abgetragen.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Památkový Katalog. Abgerufen am 16. März 2023.
  2. Svatá Kateřina | Sdružení Kateřina. Abgerufen am 16. März 2023.
  3. 6. Kostel sv. Kateřiny Alexandrijské, Dolní Podluží :: Děkanství VARNSDORF. Abgerufen am 16. März 2023.
  4. Informace o sdružení | Sdružení Kateřina. Abgerufen am 16. März 2023.
  5. Kostely. Abgerufen am 16. März 2023.
  6. Historie kostela | Sdružení Kateřina. Abgerufen am 16. März 2023.
  7. Varhany a varhanáři v České republice. Abgerufen am 16. März 2023.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: St. Katharina (Dolní Podluží) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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