Leonhard Balthasar Schmahl
Leonhard Balthasar Schmahl (geboren 7. Januar 1729 in Heilbronn; beerdigt 12. März 1779 in Zittau) war ein deutscher Orgelbauer in Zittau.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Leonhard Balthasar Schmahl stammte aus der Orgelbauerfamilie Schmahl. Der Großvater Johann Michael Schmahl war aus der Oberlausitz nach Heilbronn ausgewandert. Der Vater Johann Friedrich Schmahl (1693–1737) übernahm dessen Werkstatt in Heilbronn.[1] Dessen Bruder Georg Friedrich Schmahl war der bedeutendste Orgelbauer der Familie.
Leonhard Balthasar Schmahl arbeitete spätestens ab 1754 in Zittau bei Johann Gottlieb Tamitius, dem Sohn des sächsischen Hoforgelbauers Andreas Tamitius. 1758 heiratete er dessen Tochter. 1769 übernahm er die Werkstatt in Zittau. Dort arbeitete auch dessen Sohn Johann Gottlob Tamitius mit.
Sein Nachfolger war dort Johann Benjamin Engler. Der Sohn Johann August Schmahl (1765–1837) wurde auch Orgelbauer, allerdings ohne heute bekannte Arbeiten.
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Leonhard Balthasar Schmahl war ab 1754 an den meisten Orgelbauten von Johann Gottlieb Tamitius beteiligt. Ab 1769 baute er einige wenige Orgeln, von denen der barocke Prospekt und einige Pfeifen in der Hoffnungskirche in Görlitz erhalten sind. Er baute auch Klaviere und andere Tasteninstrumente.
Orgelneubauten mit Johann Gottlieb Tamitius
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1754: Böhmisch Kamnitz, St. Jakob (sv. Jakuba Většího), II/P/21; erste namentliche Erwähnung von Leonhard Balthasar Schmahl bei Tamitius; 1767 wurde die Orgel von Josef Benedict Matzke in die neu erbaute Nachfolgerkirche umgesetzt
- 1756/1757: Reichenberg (Liberec), Kirche Heilig Kreuz (sv. Kříža), nichtverhalten.
- 1760: Schloßbösig, St. Elias (sv. Jiljí), II/10
- 1760: Niedergrund, St. Katharina, II/10
- 1762: Hühnerwasser, sv. Havla, II/11
- 1765/1768 Waltersdorf bei Großschönau, Dorfkirche, wahrscheinlich leitend beteiligt (ohne erhaltene Namensnennung von Schmahl)
- 1768 Reichenau (Bogatynia), wahrscheinlich leitend beteiligt (ohne erhaltene Namensnennung)
Eigene Orgelneubauten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1772: Deutsch Gabel, St. Laurentius (sv. Vavřince), II/12, mit Johann Gottlob Tamitius, vorher Umsetzung der Vorgängerorgel von Tobias Franz Fleck nach Schönerlinde (Krásná Lipa)
- 1774: Deutsch Ossig, Dorfkirche, 1906 Neubau durch A. Schuster & Sohn im alten Prospekt, mit einigen bestehenden Pfeifen, 2007 umgesetzt in die Hoffnungskirche in Görlitz, erhalten[2]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Uwe Pape, Wolfgang Hackel: Lexikon norddeutscher Orgelbauer. Band 2: Sachsen.. Berlin 2012.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Leonhard Balthasar Schmahl im Bayerischen Musiker-Lexikon Online (BMLO)
- Schmahl, Leonhard Balthasar Varhany a varhanáři v České republice (tschechisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bulletin SGOF. Orgelfreunde St. Gallen. 23. Januar 2005, S. 6, nennt Johann Friedrich Schmahl als Vater (nach Verena Förster Binz: Rokoko vor Sichtbeton. Zum 300. Geburtstag von Georg Friedrich Schmahl. In: Orgel International. 2000, S. 322–332); dagegen gibt Leonhard Balthasar Schmahl im Bayerischen Musiker-Lexikon Online (BMLO) abweichend Johann Adam Schmahl als Vater an, wahrscheinlich irrtümlich.
- ↑ Orgel in Görlitz Orgel Data Base (niederländisch)
Personendaten | |
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NAME | Schmahl, Leonhard Balthasar |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Orgelbauer in Zittau |
GEBURTSDATUM | 7. Januar 1729 |
GEBURTSORT | Heilbronn |
STERBEDATUM | begraben 12. März 1779 |