Benutzer:ZweiSieben/Mariä Geburt

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St. Mariä Geburt ist eine römisch-katholische Wallfahrtskirche in Köln-Stammheim. Mit dem Gnadenbild zur Freudenreichen Mutter wird die Schutzpatronin des Erzbistums Köln, die heilige Maria, verehrt. Die Wallfahrtszeit ist das Fest Christi Himmelfahrt und die Festoktav um den 8. September.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erstmalig urkundliche erwähnt wurde die Stammheimer Kapelle im Jahre 1075. Veranlasst durch den Kölner Erzibschof Anno II (1056 - 1075) wurde das Kirchlein in Stammheim, welches Almericus, Ministral des Kölner Erzbischofs, und seine Frau Eilbusch erbauten, dem Kloster St. Martin in Köln geschenkt.


Kapelle um 1900

Kapelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anfang des 14. Jahrhunderts entstand die heutige Marienkapelle.


St. Mariä Geburt um 1930

Erweiterung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf Grund der stetig wachsenden Bevölkerung Stammheims war die Kapelle für die große Zahl an Gläubigen zu klein geworden. Da eine Erweiterung des Kirchengebäudes notwendig geworden war, wurde am 6. März 1898 unter Protektorat des Grafen von Fürstenberg-Stammheim der Kirchbauverein gegründet. Nach der Baugenehmigung durch das Generalvikariat am 14. März 1902 und durch die königliche Regierung am 7. Juni 1902 erfolgte der erste Spatenstich am 19. Juni 1902. Der Grundstein wurde schließlich am 14. September 1902 feierlich gelegt. Nach gut 13 Monaten Bauzeit konnte der neue Kirchenbau am 2. August 1903 durch Dechant Caumanns eingesegnet werden. Die Gesamtkosten der Erweiterung beliefen sich, laut dem Oberleiter des Umbaus Prof. Kleesattel, auf 101.463,01 Mark.

Die Erweiterung wurde in Form einer neugotische Hallenkirche mit einem Haupt- und zwei Seitenschiffen vorgenommen. Sowohl der Turm als auch der Chor des alten Kirchengebäudes blieben der neuen Kirche erhalten und bildeten das Querschiff des neuen Gebäudes. Da die ursprüngliche Kapelle in West-Ost-Ausrichtung erbaut wurde und der alte Chor, wie bei sakralen Bauten üblich, nach Osten zeigte, wies die neue Apsis nach Norden. Am südlichen Ende des Langhauses wurde das neue Hauptportal errichtet, über welchem sich die Orgelempore erhob. Die von großen Spitzbogenfenstern durchbrochenen Seitenwände wurden von aussen mit abgestuften Strebepfeilern gestützt und die Fassade mit gebrannten Ringofensteinen gemauert, für Gesimse und filigrane Steinmetzarbeiten, dem sogenannten Maßwerk, Weibener Tuffstein verwendet. Die Säulen im Inneren des Kirchenbaus wurden mit Kyllburger Sandstein hergestellt. Wie die alte Kapelle auch erhielt der Erweiterungsbau ein Steildach.

Datei:MariäGeburt-Feuer.JPG
brennender Dachstuhl

Zerstörung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der zweite Weltkrieg ging nicht spurlos an St. Mariä Geburt vorbei. Während bis 1941 durch die eigene Flakabwehr nur das Dach Schäden erlitten hat, wurden in den Folgejahren durch Fliegerangriffe erhebliche Schäden davongetragen. Zu Beginn des Jahres 1944 gingen die ersten Kirchenfenster durch in der Nähe explodierender Bomben und Luftminien zu Bruch. Am 10. Oktober 1944 fielen beim zweiten Angriff des Tages mehrere Stabbrandbomben auf das Langhaus, wodurch der Dachstuhl der Kirche Feuer fing. Der Wind trieb das Feuer Richtung Norden, sodass das Turmdach ebenfalls in Flammen aufging. Die Löscharbeitet wurden anfangs durch weitere Fliegerangriffe mit Sprengbomben verzögert. Nach der Entwarnung war das Feuer bereits soweit vorgedrungen, dass mit dem zur Verfügung stehenden Wasser der Brand nicht mehr eingedämmt werden konnte. Der Befehl des Sicherheitshilfsdienstes (SHD), nur Wohnhäuser zu löschen, führte sogar dazu, dass ein Löschzug des SHD an der Kirche stand und dem Feuer zuschaute. Einzig das beherzte Eingreifen von Pfarrkindern konnte das Übergreifen der Flammen auf die Sakristei, den Marienchor und die Orgelempore verhindern. Das Inventar der Kirche konnte durch eine schnelle Räumungsaktion von Frauen, Kindern und einigen alten Männern gerettet werden. In den Folgemonaten wurde die Kirche mehrere Male von Artilleriegranaten getroffen, wodurch u.a. ein großer Granattrichter vor dem Marienaltar entstand.

Die Schadensbilanz nach dem Krieg sah dennoch recht düster aus. Neben dem Dach, welches bis auf das Dach der Sakristei und des Marienchors vollständig abgebrannt war, wurden alle Vereins- und Kirchenfahnen, der Prozessionsbaldachin sowie die 600kg-schwere Christus-König-Glocke aus dem Jahr 1454 vernichtet. Durch das Artilleriefeuer wurde zudem der Kriegergedächtnisaltar zerstört sowie der Marienaltar durch Granatsplitter beschädigt.

St. Mariä Geburt, heute

Wiederaufbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Da es unmittelbar nach Kriegsende unmöglich erschien, Baumaterial für die Instandsetzung des Kirchengebäudes zu erhalten, hielten die Stammheimer Bürger die Augen offen, um eventuell liegengebliebenes, brauchbares Material aufzufinden. Schnell wurde am Stammheimer Wasserturm ein Brückenjoch einer Behelfsbrücke mit einem Stapel von ca. 170 großer Holzbohlen gefunden, welches auf Grund des Rheins lag und aus dem Wasser ragte. Kurzerhand trugen freiwillige Helfer die Bohlen den ein Kilometer langen Weg bis hin zur Kirche. Knapp vier Monate nach Kriegsende in Köln wurde am 24. August 1945 damit begonnen, den zerstörten Dachstuhl des Langhauses sowie des Chors wieder aufzubauen. Auf Grund von Fachkräfte- und Materialmangel konnte das Dach jedoch erst im Jahre 1947 fertiggestellt und erst 1948 vollkommen abgedichtet werden. Entgegen der historischen Form des Daches wurde aus Kosten- und Materialgründen auf den Bau eines Steildaches verzichtet und lediglich ein geneigtes Dach installiert.

Parallel fanden die Wiederherstellung der Maßwerke, Gesimssteine und Fenster, welche zum Teil nur in Rohverglasung erfolgte, statt. Die Beseitigung der Kriegsschäden gingen jedoch nur schleppend voran, da der Aufwand den finanzielle Rahmen deutlich überstieg. Der 17. August 1947 bescherte der Pfarrei einen unerwarteten Geldsegen, da viele Stammheimer es sich nicht nehmen ließen, anlässlich des 25-jährige Priesterjubiläums des Pfarrers Peter Zappey zu spenden. Am 24. Juli 1950 wurde nach Plänen des Architekten Bongartz mit der Aufstockung des Turmes begonnen und im August des selben Jahres mit der Installation des Zeltdaches vollendet. Am 11. August des selben Jahres wurde die erste von fünf neuen Glocken, die St.-Anna-Glocke, gegossen und am 28. August 1950, einen Tag nach der Weihung, im Glockenturm aufgehangen.

St. Mariä Geburt

Renovierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gebäude wurde seit dem Wiederaufbau nach dem zweiten Weltkrieg zwei Mal renoviert. Die erste Renovierung fand in den 70er-Jahren statt.

Ende der 90er-Jahre wurde das gesamte Kirchengebäude erneut renoviert und die technischen Anlagen erneuert. Die Renovierung wurde dabei in mehren Bauabschnitten vorgenommen, sodass die regelmäßigen Messen weiterhin stattfinden konnte. Im ersten Abschnitt wurde das Gebäude mit einer Gerüstkonstruktion umhüllt und ein provisorisches Gerüstdach aufgesetzt, sodass das gesamte Dach ab- und wieder neugedeckt werden konnte. Anschlißend wurden Teile des Kircheninnenraums für Besucher gesperrt und umfassend renoviert. Abschluss der Arbeiten war die Installation des xxx-Fensters im Jahre 2000, welches vom Montagsbastelkreis gestiftet wurde, sowie die Installation der neuen Orgel im Jahr xxx.

Innenraum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Altare[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In St. Mariä Geburt sind derzeit drei Altare aufgestellt. Neben dem Hauptaltar ist im alten Chor der Kirche der Marienaltar positioniert. Im linken Seitenschiff steht zudem der Familienaltar. Der ursprünglich vierte Altar im rechten Seitenschiff, der Kriegergedächtnisaltar, wurde im zweiten Weltkrieg zerstört und nicht wieder aufgebaut.

Hauptaltar[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwei Jahre nach Fertigstellung der Erweiterung der Stammheimer Kirche wurde 1905 der neue Hauptaltar aufgestellt. Der Hochaltar wurde in der Werkstatt des Bildhauers Schmidt gefertigt.

Marienaltar

Marienaltar[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Familienaltar

Familienaltar[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

"Jesus, Maria, Josef erleuchtet, helfet, rettet uns"


Herz-Jesu-Bild des Kriegergedächtnisaltar

Kriegergedächtnisaltar[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Folge des ersten Weltkrieges wollte die Pfarrgemeinde ihre Verbundenheit mit den gefallenen Söhnen Stammheims und ihren Familien zeigen. Zu diesem Zweck entwarf der kölner Architekt Colombo den Kriegergedächtnisaltar. Am 25. April 1919 wurde dieser Altar zwischen dem Hauptaltar und dem Marienchor am Ende des rechten Seitenschiffes aufgestellt. Nach seiner Zerstörung im zweiten Weltkrieg wurde erst 1983 das Herz-Jesu-Bild, ein zentrales Element des Gedächtnisaltars, wieder aufgefunden und seitdem im Archiv der Pfarrei eingelagert. Ende der 90er-Jahre bekam es nach der Restaurierung der Kirche einen neuen Platz im Treppenaufgang zur Orgelempore.

Der Altar bestand aus mehreren Elementen. Im Zentrum stand ein Herz-Jesu-Bild, welches vom kölner Maler Diekmann angefertigt wurde. Das Herz-Jesu stand über einem Regenbogen als Symbol des Friedens, unter welchem eine Rheinansicht von Stammheim abgebildet war. Jeweils links und rechts vom Bild befanden sich zwei Namenstafeln, auf welchen unter der Überschrift "Es starben im Weltkrieg 1914 - 1918" eine abschließende Auflistung aller im ersten Weltkrieg gefallenen Stammheimer verewigt waren. Unter dem Herz-Jesu-Bild standen die Worte "Heiland der Welt gib ihnen den ewigen Frieden". Das Bild sowie die Namenstafeln standen auf einer hölzenernen Tumba, welche ein Grabmal in Form eines Sargs darstellte. Das Relief eines Stahlhelms sowie eines Seitengewehrs zierte die Front der Sargattrappe und stellte so den direkten Bezug zum Militär her. Ein weitere Bezug zur deutschen Armee fand sich in der Abbildung diverser eiserner Kreuze oberhalb des Herz-Jesu-Bildes. Komplettiert wurde der Kriegergedächtnisaltar durch zahlreiche Verzierungen der Wand, an welcher der Altar stand. Der Kriegergedächtnisaltar kostete 4.941,50 Mark, welcher zu einem Großteil (4.566,50 Mark) durch Spenden der Stammheimer Bürger finanziert wurde.

Fenster[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mutter-Anna-Fenster[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Mutter-Anna-Fenster, welches vom Kunstmaler Herbert Bienhaus gefertigt wurde, kostete 2.000,00 Reichsmark und wurde im Jahre 1949 im linken Seiteschiff eingesetzt. Finanziert wurde das Fenster hauptsächlich durch eine Spende der Frauengemeinschaft, welche im Rahmen des 25-jährigen Priesterjubiläums von Pfarrer Zappey getätigt wurde. Aus Dank für die großzügige Spende trägt das Fenster am unteren, rechten Rand die Inschrift "gestiftet von den Frauen und Müttern der Pfarre Maria Geburt Köln-Stammheim".

Sebastianusfenster[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Sebastianusfenster wurde von der St. Sebastianus Schützenbruderschaft Köln-Stammheim gegr. vor 1594 gestiftet.

xxx Fenster[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Fenster wurde vom Montagsbastelkreis Köln-Stammheim im Jahre 2000 gestiftet.

Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Statuen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bänke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Glocken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 27. November 1942 wurde die historische Marienglocke aus dem Jahr 1454 durch das NS-Regime beschlagnahmt. Nach dem Abtransport ist sie der Kriegsindustrie zum Opfer gefallen. Am 10. Oktober 1944 wurde die Christus-König-Glocke aus dem Jahr 1454 durch einen Brand des Dachstuhls und des Glockenturms zerstört.

Gussjahr Name Gießer, Gussort Durchmesser
(mm)
Gewicht
(kg)
Nominal
(16tel)
Kosten
1454 Marienglocke
1454 Christus-König-Glocke 600


Am 28. Februar 1948 beschloss der Kirchenvorstand die Anschaffung eines Dreiergeläutes, um die durch den Krieg verlorengegangenen Glocken wieder zu ersetzen. Letztendlich wurden fünf neue Glocken angeschafft und im aufgestockten Glockenturm aufgehangen.

Gussjahr Name Gießer, Gussort Durchmesser
(mm)
Gewicht
(kg)
Nominal
(16tel)
Kosten
1950 St.-Anna-Glocke Petit und Edelbrock, Gescher/Westfalen 258 c’’ 1.588,00 DM
1952 Marien-Glocke Petit und Edelbrock, Gescher/Westfalen 321 h’
1952 Gabriels-Glocke Petit und Edelbrock, Gescher/Westfalen 495 a’
1953 Christkönigs-Glocke Petit und Edelbrock, Gescher/Westfalen 1.208 e’
1962 Josef-Glocke Petit und Edelbrock, Gescher/Westfalen 200 d’

Orgel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zahlen und Fakten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Besondere Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Konrad-Adenauer-Gedächtnis-Konzert 1990

[2]

Impressionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. http://www.erzbistum-koeln.de/erzbistum/kirchevorort/wallfahrt/marienwallfahrtsorte.html
  2. http://www.polizeichorkoeln.de/info.htm

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]