Benutzer Diskussion:Hansal

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Letzter Kommentar: vor 16 Jahren von Nachtagent in Abschnitt Deine Mitarbeit
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Jazz[Quelltext bearbeiten]

In Deinem Entsperrungsantrag heißt es: „Der "Jazz"-Artikel enthält mehrere massive Unrichtigkeiten. Z.B. im ersten Satz: "Zusammentreffen afrikanischer und europäischer Musiktraditionen". Das ist falsch abgeschrieben worden. Es gibt keine "afrikanischen Musiktraditionen" im Jazz, zumindest nicht im früheren.“ Ich wüßte nun gerne, auf Grund welcher Literatur Du sagen kannst, dass in den frühen Jazz keine afrikanischen Musiktraditionen eingewandert sind. Auf der Grundlage welcher musikethnologischen Arbeiten über afrikanische Musikkulturen in der amerikanischen Diaspora kommst Du zu dieser Aussage (ich finde sie wissenschaftlich nicht haltbar - als vorläufigen Beleg möchte ich Call and Response, Blue Notes und Swing (Rhythmus) bzw. Polyrhythmik anführen, kann aber auch gerne die einschlägige Spezialliteratur nennen). Wo liegt die "massive Unrichtigkeit" an dieser Stelle?--Engelbaet 08:51, 30. Mai 2007 (CEST)Beantworten


Kurz bevor ich diesen (hier in Frage gestellten) Satz geschrieben hab, las ich damals im englisch-sprachigen Wikipedia eine Diskussion zum „Jazz“-Artikel. Da sprach sich ein Musiker, der viel mit Afrikanern und Afro-Kubanern gemacht hat, vehement gegen die dort ähnliche Behauptung („Zusammentreffen afrikanischer und europäischer Musiktraditionen“) aus. - Immer wurde von Musikern gesagt: Afro und Jazz sind sehr, sehr verschieden. Art Blakey: „Du kannst das, was aus Afrika kommt, nicht mit unserer eigenen Kultur mixen“. Leonard Feather: „Es ist viel mehr Jazzklang in mitteleuropäischer Zigeuner-Fiedelei als in einem ganzen Korps afrikanischer Drummer.“ (beides Berendt, Jazzbuch).

„Call und Response“ mag schon aus Afrika kommen, aber das ist doch nur ein winziges Detail und: Gibt es nicht in anderen Kulturen auch die Beantwortung des Einzelnen durch einen Chor? Ich erinnere mich an Kirchengänge in meiner Kindheit, wo das Gang und Gäbe war: „wir bitten dich, erhöre uns“ usw. usw.

Die Blue Notes: „Von der Jazz-Forschung wurden sie überwiegend aus Divergenzen zwischen der diatonischen Achttonskala und der ebenfalls in sieben gleiche Schritte unterteilten afrikanischen abgeleitet.“ (Kunzler, Jazz-Lexikon). Die afrikanische Herkunft ist also nicht einmal sicher, aber selbst wenn man davon ausgeht: Das sind winzige Abweichungen in einem riesigen, völlig europäischen Musiksystem.

Dizzy Gillespie: „Zwischen unserer Musik in den Vereinigten Staaten und der afrikanischen Musik besteht ein Unterschied: Wir sind im Grunde monorhythmisch, die Afrikaner sind polyrhythmisch.“ (Gillespies Memoiren). Berendt (Jazzbuch): „Bei aller rhythmischen Vielschichtigkeit, die es in der afrikanischen Musik gibt und die oft weit hinausgeht über die rhythmische Vielschichtigkeit des Jazz, gibt es doch keinen swing in ihr.“

Also: Jazz war zumindest lange Zeit nicht „polyrhythmisch“ und „swing“ ist nicht afrikanisch. Was bleibt: ein bisschen „wir bitten dich erhöre uns“ und ein paar verfehlte Töne ;). Ich mein, wenn das der afrikanische Beitrag sein soll, dann ist der erbärmlich.

Berendt versuchte den Jazz auch entscheidend anders zu definieren als mit der Aussage eines „Zusammentreffens afrikanischer und europischer Musiktraditionen“: Er sagte: „Begegnung der Schwarzen mit der europäischen Musik“. Der entscheidende Punkt ist, dass bestimmte MENSCHEN einer Musiktradition begegneten. Musik entsteht durch Menschen und ist Ausdruck von Menschen. Sie entsteht nicht einfach durch ein „Zusammentreffen von Traditionen“. Und das ist der Punkt: Diese Menschen hatten ein eigenes Musikempfinden und dadurch schufen sie eine neue Musikart. Dieses Musikempfinden ist mit afrikanischen Kulturen verbunden und das ist ein viel, viel größerer Beitrag als ein bisschen Call-and-Response und ein paar Blue-Notes. Dieser „afrikanische“ Beitrag zieht sich durch alle Aspekte des Jazz, ist oft schwer beschreibbar und wurde etwa von Fats Waller mit folgender Aussage angedeutet: „Jazz ist nicht, was du machst, sondern WIE du es machst“ (Berendt, Story des Jazz).

Ich arbeite zurzeit viel daran, diese Dinge unter der „Charakteristik“ darzustellen, brauch aber noch ein bisschen, um das möglichst fundiert zu machen.

Übrigens finde ich die Einleitung jetzt gut. Der von Dir weg gestrichene Satz ist auch in meinen Augen entbehrlich.

Freundliche Grüße --Hansal 12:19, 2. Jun. 2007 (CEST)Beantworten

Ich habe weder behauptet, dass Jazz „polyrhythmisch“ ist, noch das „swing“ afrikanisch ist. Ich habe dich vielmehr danach gefragt, wieso Du sagen kannst, dass für die Entstehung des Jazz "afrikansichen Musiktraditionen" keine Rolle spielen und darum geben, mir hierzu musikethnologischen Arbeiten zur Verfügung zu stellen, da ich ansonsten derartige harte Aussagenbewertungen wie falsch/richtig nicht nachvollziehen kann. "Wir bitten Dich erhöre uns" und Call & Answer gleichzusetzen, geht daneben und erfasst vielleicht die Gregorianik nicht aber die afrikanische Musiziertradition (wie auch der Wikipedia-Artikel zeigt). Ich empfehle für ein genaueres Bild: Gerhard Kubik, Afrikanische Elemente im Jazz -Jazzelemente in der populären Musik Afrikas (In: Ders.) Zum Verstehen afrikanischer Musik), aber auch Olavo Alen Rodriguez, Afrikanische Musikeinflüsse in Kuba. In E. Stockmann, Musikkulturen in Afrika. Berlin 1987. Es ist doch sehr entscheidend, dass der Jazz in Louisiana entstanden ist (wo die angesprochenen Trommelverbote seit der franz. Revolution nicht mehr griffen und im übrigen eine kulturelle Verbindung mit der Karibik bestand. Wo es sehr früh ein schwarzes Bürgertum gab, dass eine eigene Kultur bewahrte bzw. entwickelte. Die Frage ist dann, wieweit diese Kultur im 19. Jahrhundert noch als afrikanische Kultur gefasst werden kann oder auf jeden Fall als eine afroamerikanische Kultur gefasst werden sollte, bevor (spätestens nach dem Bürgerkrieg - vgl. Street Band) eine eigene Beschäftigung mit der euroamerikanischen Musiktradition und eine Synthese stattfand. Joachim Ernst Berendt würde ich nicht zum Kronzeugen machen wollen: Er sagt aber auch, dass hier afroamerikanische und europäische Traditionen zusammentreffen und würde nicht so sehr betonen, dass bestimmte Individuen einer fremden Musiktradition bestehen, sondern sie selbst sich auch in eine Tradition stellen.--Engelbaet 13:09, 3. Jun. 2007 (CEST)Beantworten
Zu Afrikanismen im Jazz: Kein Mensch bestreitet Kubik oder Dauer, aber genau diese Arbeiten zeigen: Die Afrikanismen musst du mit Wissenschaft, also mit der Lupe suchen. Und wenn du etwa Call/Response findest, dann ist das erst einmal überhaupt nichts Afrikanisches: In der katholischen Kirchenmusik gibt es das z.B. massenweise. Was am Call/Response afrikanisch sein soll, das ist, dass in der afro-amerikanischen Form „keine strenge zeitliche Trennung im Wechselgesang“ stattfindet (Kunzler, Jazzlexikon). Das ist also wieder genau das, was Fats Waller gesagt hat (siehe Zitat in meinem gestrichenen Beitrag!) und worum es mir hier eben geht: Nicht das Was, sondern das WIE macht den Jazz aus! Das Wie ist das afrikanische Erbe und zu diesem Wie gehört noch viel mehr als ein bisschen Call/Response, das ja bei Gott nicht das entscheidende Ding im Jazz ist (Wo hast du in all den Soli von Parker, Coltrane, Davis usw. Call/Response?). – Viel wichtiger ist etwa die rhythmische Seite, aber auch im Rhythmus des traditionellen Jazz findest du kaum Afrikanismen, jedoch jede Menge afrikanisches WIE – vor allem Groove! Die Bezeichnung „Groove“ wird in viel weiterem Sinne verwendet als bloß für Rapper usw. (siehe Iyer: http://cnmat.cnmat.berkeley.edu/People/Vijay/%20THESIS.html
Die älteste afro-amerikanische Musikform in Nordamerika, der Ring Shout, hat vor allem eines: Groove. Oder hör Dir Armstrong im Duo mit Earl Hines an: Groove. Oder Ragtime: Groove. – Groove (dieses Einkuppeln in einer Art körperlichen Resonanz), zu dem auch der Swing gehört, das ist elementar – nicht nur afrikanisch, aber in bestimmten west-afrikanischen und eben auch afro-amerikanischen Kulturen besonders intensiv und kunstvoll. Das ist eine pure Feeling-Sache, ein WIE!
Den karibischen Einfluss, den Du, Engelbaet, ins Treffen führst, halte ich auch für wichtig. Darum hab ich ihn bereits in meinem Beitrag erwähnt, den Du unter der Überschrift „Probleme mit dem Jazz-Begriff“ weit nach hinten verschoben hast. - Der Nachweis von afrikanischen Musikeinflüssen auf die kubanische Musik sagt allerdings noch nichts über Afrikanismen im Jazz aus. Denn Jazz und Kuba waren zunächst absolut zwei Paar Schuhe. - Das mit dem Trommel-Verbot mag nicht ganz so durchgängig gewesen sein. Es gibt ja auch die Congo-Square-Geschichte. Aber in der Summe muss das der entscheidende Punkt gewesen sein, das zeigt einfach das Ergebnis: Fast null Afrikanismen in der nordamerikanischen Musik. Und wenn selbst Musiker wie Art Blakey, der in Afrika Rhythmen studiert hat, auf die grundlegende Differenz des Jazz zu afrikanischen Musikkulturen hinweist, dann kann man das einfach so nehmen. Der frühe Jazz klingt ja auch wirklich ganz anders als jede afrikanische Musik, und zugleich weiß jedes Kind, dass Jazz „Neger“-Musik ist. – Und man braucht doch keinen wissenschaftlichen Beweis führen oder Literaturangaben machen, um zu belegen, dass Musik immer der Ausdruck von MENSCHEN ist, von Menschen in einer konkreten Lebenssituation, und nicht bloß von irgendwelchen „Traditionen“, die sich „begegnet“ sind. Begegnen und zusammentreffen tun Menschen, nicht abstrakte Ideen von Kategorien wie „Traditionen“. Musik kommt von Menschen, nicht von dem, was Professoren herausfinden und erdenken. Das kommt mir ganz besonders wichtig vor für den Jazz („orale“ Kultur).--Hansal 16:37, 4. Jun. 2007 (CEST)Beantworten
Ich habe Deine obigen Argumente zur Diskussion, die hier an diese Stelle gehört (die kann auf der Seite Jazz niemand mehr verstehen, weil dort meine Bezugspunkte fehlen) hier (wo wir die Debatte begonnen haben) eingefügt, damit auch Dritte nachvollziehen können, was wir diskutieren:
Die Arbeiten von Gerhard Kubik zeigen nicht, dass man mit der Lupe suchen muss, sondern - Stichwort: Orale Kultur - zu den Musikern fahren muss, bei ihnen lernen und viel (über längere Zeit - im Gegensatz zur doch recht beliebigen „oral history“) mit ihnen spielen und leben muss, bevor man basierte musikethnologische Aussagen machen kann, die auch eine kulturelle Basis mit erfassen und nicht auf der Ebene der Zeugnisse individueller Menschen stehen bleiben. (Das wird auch an Alfons Dauer als Kontrast deutlich; nur insofern kann ich nachvollziehen, dass Du in unserem Zusammenhang seinen Namen nennst!) Afrikanische Musiktraditionen sind vielfältig, lassen sich aber dennoch von asiatischen oder von europäischen Musiktraditionen deutlich trennen. Die Aussage, dass sich derartige Beiträge im Jazz nur mit der Lupe finden lassen, halte ich für nicht gerechtfertigt. Ich habe nie behauptet, dass sich in Soli des Jazz vor 1960 Call/Response finden lässt (Call & Response hat aber für Kollektivimprovisationen, das spielerische Entwickeln und Eintragen von Riffs - auch jenseits von Count Basie - durchaus eine Bedeutung, die sich u.U. auch auf einer durchschnittlichen Jamsession von Bluesmusikern vermitteln kann. Für die Improvisationen eines John Coltrane gibt es im übrigen durchaus Musikanalysen (Litwiler: The Freedom Principle), die davon ausgehen, dass dort Dinge wie der Call & Response eine gewisse Wichtigkeit besitzen.
Call & Response lässt sich keineswegs als ein Wechelgesang in Art der Gregorianik fassen, da - wie Du jetzt ja auch mit Kunzler präzisierst - es eine andere Temporalität gibt. Im Unterschied zum Wechselgesang der Gregorianik fällt der Chor ein, bevor der Vorsänger geendet hat; auch beim Wechsel vom Chor zum Vorsänger kommt es zu einer ähnlichen Phasenverschiebung. Es handelt sich nicht um das gleiche WAS in einem anderen Modus (WIE), sondern zunächst einmal um zwei differente Dinge. Das Erkennen von Differenzen ist wichtig, um die Besonderheiten von Kulturen erkennen zu können. Entsprechend müssen zunächst auch Begriffe offen genug gemacht werden; Gleichsetzungen zum „Wir bitten Dich, erhöre uns“, halte ich für ungeeignet, um die Differenz zu erkennen.
Mir geht es nicht um „Afrikanismen“ (bezogen auf deren Verwendung im Jazz stimme ich Dir zu), sondern darum, ob der analytische Begriff „afrikanische Musiktradition“ auf den Jazz und hier auf seine Entstehung angewendet werden kann. Ich bin kein Ethnologe, sondern habe einfach mal zwei Titel aus meiner Bibliothek gezogen, um zu zeigen, dass es Sinn macht, auch für die amerikanische Diaspora von afrikanischer Musiktradition zu sprechen. Da war ein Titel über Kuba bei; damit wollte ich keineswegs unterstellen, dass der Jazz aus Kuba stammt, was Du offenbar so missverstanden hast... Im übrigen sind nicht nur die westafrikanischen Musiktraditionen für den Jazz wichtig, sondern vermutlich auch die ostafrikanischen, da es auch einige Afroamerikaner gibt, deren Vorfahren von dort stammen („When Malindi sings“).
Zur Diskussion um „Polyrhythmik“: Da konnte ich mich offenbar nicht verständlich machen, was auch daran liegt, dass ich zur Vereinfachung einen Begriff verwendet habe, der die afrikanischen Musiktraditionen hinsichtlich der Gestaltung der Temporalität bei der Verzahnung der verschiedenen Stimmen nicht ganz trifft. (Das „Rhythmus“-Konzept könnte als ein eurozentrisches betrachtet werden.) Mir ging es um die Verzahnung von nicht exakt zum gleichen Startpunkt beginnenden Stimmen; das trifft sowohl auf den „swing“ als auch auf die „Polyrhythmik“ zu. Insofern liesse sich der „swing“ als vereinfachende Äusserung von „Polyrhythmik“ verstehen und als ein afrikanisches Erbe. (Das beschreibt aufbauend auf den Feldstudien von Kubik im übrigen auch Dauer so ähnlich.)
Mir ist es im übrigen (für die Artikel in der WP) relativ egal, ob der Jazz am Kreuzungspunkt von afrikanischen und europäischen Musiktraditionen entstanden ist oder am Kreuzungspunkt von afroamerikanischen und euroamerikanischen Musiktraditionen. Mir ist es nur - als Frage des Stils - recht wichtig, dass hier nicht Leute mit Schlamm beworfen werden ("Das ist falsch abgeschrieben worden"), die nicht Deiner Ansicht sind, dass es keine "afrikanischen Musiktraditionen" im Jazz gäbe, "zumindest nicht im früheren". Beim Ringen um die nicht sehr einfachen Sachverhalte, die wir hier (und hoffentlich auch bei der weiteren Erstellung des Artikels Jazz noch diskutieren müssen) halte ich derartige Urteile für 1. nicht wissenschaftlich belegbar, 2. der Sache nicht dienlich und 3. abtörnend, weil sie viele an Oberlehrer und angebliche Jazzpäpste erinnern werden.
Bezüglich des Begriffs „groove“ habe ich im Artikel übrigens Deine Aussage stehen lassen bzw. hinsichtlich der Körperlichkeit noch verstärkt. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das Earl Hines und Satchmo so genannt hätten. Darauf zielte meine Bemerkung und nicht darauf, dass wir (wie auch praktizierende afroamerikanische Jazzmusiker) dort einen derartigen Groove zu erkennen glauben.

--Engelbaet 19:11, 4. Jun. 2007 (CEST)Beantworten

Sicher sind die Menschen wichtiger als Traditionen, aber diese Menschen haben eine Sprache und die ist afrikanisch; mit einem bestimmten Rhythmus und Tempo und eigenen Farben. Dieser Umstand ist höher zu bewerten, als die Tatsache, dass ein großer Teil der Form- und Materialelemente des Jazz aus der europäischen Musik entlehnt sind, und alle Musikinstrumente bis auf die Trommeln von Weißen konzipiert wurden. Der afrikanische Einfluß auf den Jazz ist für mich größer als man im allgemeinen vermutet. Gruß---Aktiver Arbeiter 10:26, 5. Jun. 2007 (CEST)Beantworten



Ich halte den afrikanischen Einfluss auch für ganz wesentlich und genau darum geht es mir in meinem (auf Eis gelegten) Charakteristik-Beitrag. Allerdings ist die „Sprache“ des Jazz meines Erachtens nur indirekt afrikanisch. Ich denke, es ist sehr ähnlich wie mit den Sprachen im wörtlichen Sinn: Die afrikanischen Sprachen gingen in Nordamerika verloren. Die Afro-Amerikaner mussten Englisch sprechen, aber sie verwendeten es auf ihre eigene Weise und so entstand „Black Talk“, das „Black American English“: „euro-amerikanische Rede mit afro-amerikanischer Bedeutung, Nuancierung, Tonfall und Gebärde … Die afrikanischen Sprachtechniken, bestimmte grammatische und syntaktische Strukturen sowie Aussprachecharakteristika wurden auf das Englische übertragen.“ (Christoph Buß in einem Band der „Jazz Forschung“). Ein perfektes Beispiel dafür ist, wie die MCs (Rapper) mit der Sprache spielen - mit dem Rhythmus der Sprache, ihrem Fluss (Flow), und wie das in improvisierten Free-Style-Spielen abläuft. Dass es Projekte gibt, die das mit Jazz verbinden, ist ja keineswegs immer nur eine Mode-Sache. Da gibt es sehr wohl gemeinsame Grundlagen – afro-amerikanische, afrikanische. Die sind auch in Folgendem zu finden: Berendt hat noch 1994 gesagt: „Ich genieße heute noch, wenn ich in schwarzen Städten durch die Straßen gehe, die völlig anderen Bewegungsabläufe jener Menschen zu beobachten, diesen federnden, schwingenden Gang.“ (Jazz und Gesellschaft). Solche Dinge sind meines Erachtens Teil von Groove, Jazz, afrikanischer Färbung. Darum hab ich meinen Charakteristik-Beitrag damit begonnen: Körperlichkeit, Bewegung, Rhythmik …

Diese Dinge stecken meines Erachtens nicht in einfach fixierbaren Merkmalen. Wenn man den Jazz notiert, bleibt kaum etwas davon übrig - ein paar Blue Notes, unreine Klänge, verschobene Swing-Noten. Ich find dazu Sonny Stitts Aussage über die ganze Note treffend und natürlich die oft zitierte Aussage Fats Wallers über das WIE. - Selbst wenn man über das Notierbare hinausgeht und „swing“-Feeling und Blues-Ästhetik zu beschreiben versucht, dann wird das bald auch zu eng. Denn heute werden neben „swing“ auch andere Formen von Groove betont und der Blues bestimmt nicht mehr allein den „Sound“. Wenn man (wie Wynton Marsalis) auf swing und Blues fixiert bleibt, wird Jazz zu einer Sache der Vergangenheit. Darum hab ich swing nur als eine Form von Groove dargestellt (wie es Vijay Iyer tut).

Ein wichtiger Punkt ist meines Erachtens, dass das „Afrikanische“ durch einen Bezug der Afro-Amerikaner auf ihre (Identität stiftende) Herkunft im Laufe der Jazz-Geschichte noch wesentlich deutlicher wurde. Jazz war ursprünglich kaum polyrhythmisch, aber das Polyrhythmische gewann allmählich an Gewicht und heute gibt es komplex ineinander verzahnte Rhythmen im Jazz. Das hab ich darzustellen versucht (angefangen bei Jungle Sounds über Afro-Kuba, Art Blakey …).

Oft haben die an wichtigen Entwicklungen beteiligten Musiker selbst die Dinge in bildhafter Weise treffend ausgedrückt. Darum finde ich die Zitate von Gillespie usw. gut – überhaupt eine bildhafte Beschreibung, denn das „afrikanische“ WIE lässt sich schwer einfangen und kodifizieren. - Und noch etwas: Die Personen kommen mir ganz entscheidend vor. Angeblich geht es bis auf die griechische Antike zurück (Platon), dass in Europa die Musik vom ausführenden Musiker abstrahiert betrachtet wurde. Im Jazz ist das Gegenteil der Fall: Die Persönlichkeit mit ihrer unmittelbaren Wirkung ist entscheidend. Ich find, man muss Thelonious Monk, Elvin Jones, Louis Armstrong, John Coltrane usw. usw. gesehen haben (wenigstens auf Video). Darum finde ich die Aussage von Cecil Taylor, dass er Parker erst verstanden habe, als er ihm zu Füßen saß, wertvoll. (Im „You Tube“ findet man ja eine Menge). Freundliche Grüße --Hansal 11:45, 6. Jun. 2007 (CEST)Beantworten

Ich bin erstaunt, dass wir nun eine Diskussion über das „Afrikanische“ im Jazz führen. Ich habe hier sehr bewusst eine andere Diskussion zu führen gesucht als die über Afrikanismen. Es ging darum, die Differenzen und Gemeinsamkeiten zwischen Jazz und afrikanischen Musiktraditionen herauszufinden. Dabei macht die Reduktion auf das Individuum (das im Jazz selbstverständlich ganz wichtig ist und AUCH gesehen werden muss) keinen Sinn: Traditionsbildung funktioniert schließlich nicht bei Einzelnen, sondern nur innerhalb von kulturellen Gruppen (mit geteilten Normen und Wertekatalogen usw.). Der musikwissensschaftliche Vergleich sollte zunächst schon aus pragmatischen Gesichtspunkten auf der Makroebene (zwischen Musikkulturen) laufen, erst dann auf der Mikroebene zwischen Individuen (zumal man sich sonst Zusatzprobleme einhandelt: z.B. was ist, wenn in bestimmten Kulturen Menschen nicht voll „individualisiert“ sind und ein „Ich“ im Sinne von Freud nicht ausbilden).
swing lässt sich aus einer Makroperspektive, die die Geschichte bewußt mit aufnimmt und sie nicht nur zum Vorläufer der Individuen macht, vermutlich keineswegs nur auf Groove im Sinne von Vijay Iyer reduzieren (dennoch ist das ein interessanter Erklärungsversuch, der sich aber doch zunächst auf das Lernen und die Wahrnehmung von "groove"-basierter Musik bezieht - übrigens keineswegs nur auf afroamerikanische Musik, sondern das Konzept wurde ja kulturvergleichend entwickelt und auch auf westafrikanische Musik gezogen. Ijer wird aber höchst spekulativ und tendenziell rassistisch, wenn er meint, dass die Sinneswahrnehmung und die Steuerung des Körpers sich (in der Evolution) untrennbar von einander entwickelt hätten. Wie können dann Musiker mit anderem biologischem background Jazz spielen?).--Engelbaet 11:41, 10. Jun. 2007 (CEST)Beantworten

M-Base[Quelltext bearbeiten]

Habe in den letzten Tagen einige biographische Artikel erstellt bzw. begonnen, die der fachlichen Qualitätssicherung und Ergänzung und Zuspitzung harren (G. Thomas, G. Haynes, M. Rosewoman, St. Williamson). Wahrscheinlich kannst Du ja was dazu beitragen.--Engelbaet 11:01, 2. Jul. 2007 (CEST)Beantworten

Deine Mitarbeit[Quelltext bearbeiten]

So lange du deinen Umgangston anderen Mitarbeitern gegenüber nicht deutlich änderst, ist deine Mitarbeit am Portal:Jazz und dem zugehörigen WikiProjekt nicht mehr erwünscht. Es ist eine Frechcheit, wie du meinst mit anderen Autoren, die für den Gesamtbereich eine Menge getan haben, reden zu können. Natürlich bist du der Beste und wiesst alles besser, bringst es aber kaum mal fertig, einen Text zu schreiben, der sauber belegt und frei von POV ist. Ein Geisterfahrer? Hunderte! -- ShaggeDoc Talk 11:40, 25. Jul. 2007 (CEST)Beantworten

Obwohl ich nicht im Portal:Jazz mitarbeite, pflichte ich ShaggeDoc bei, dass dein Stil hier nicht trägt. Was Du hier verzapft hast, ist übrigens falsch. Nebenbei: Die von dir revertierte Einleitung ist inhaltlich deplaziert und stilistisch grottig. Viele Grüsse --Nachtagent Đisk 07:11, 28. Jul. 2007 (CEST)Beantworten