Benutzer Diskussion:THWZ/Mentees/Alfredmayer

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Letzter Kommentar: vor 9 Jahren von THWZ
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Hallo Ist bitte möglich, mir einen anderen Mentor zu vermitteln, der das Problem etwas differenzierter anzugehen bereit ist und zum Beispiel folgende Umstände berücksichtigt:

  1. Wer nicht spenden will, ist schon mal  nicht unbedingt böse, sondern hat vielleicht - wie ich und auch Sie selbst (?) - lediglich schlechte Erfahrungen mit Ärzten und befürchtet vielleicht, eines Tages als Inhaber eines dringend gesuchten Organs all zu schnell für hirntot erklärt zu werden. Wenn diese Befürchtung auch total hoch drei unbegründet sein mag, gibt sie oft den allerletzten winzigen Ausschlag in Richtung Verweigerung. In allen Berufen und Schichten passieren laufend grobe Fehler bis zu Straftaten. Warum sollen Ärze die reinen Engel sein, wenn es zum Beispiel um die Rentabilität geht oder ein Leben in Luxus geht ? Man denke an die unglaubliche Zunahme der Endoprotesen. Wenn jemand eine Schleimbeutelentzündung hat, rät man ihm zu eine Hüftprotese. Wenn jemand (zum Beispiel ich vor 10 Jahren) Probleme mit einer Bandscheibe hat, rät man ihm zu Austausch den Hüftgelenks. Ganz gleich, wie es wirklich ist, die immer wieder wahrzunehmenden Skandale reduzieren die Spendenbereitschaft. Ich habe mehrere Bekannte, die deshalb demnächst sterben müssen.

2. In einer Solidargesellschaft, die wir allerdings in erstaunlich vielen Bereichen nicht, aber im Pinzip im Gesundheitssbereich sind, halte ich für hinnehmbar, sich dahin entscheiden zu können, dass man kein Spender sein und damit bewusst in Kauf nehmen will, im eigenen Ernstfall schlechtere Karten  zu haben, wenn es so wäre. Das würde auch dazu führen, sich nicht schlecht fühlen zu müssen, wenn man bei der Organspende nicht mitmacht.  Allerdings dürfte das vom Mainstream wiederum nicht gewollt sein, denn der commen sence dürfte dahin gehen, daß sich Spendenunwillige sehr unwohl fühlen  sollen . Aber diese Betrachtungen helfen allesamt nicht weiter, denn Tatsache ist, daß die Spendenbereitschaft aus immer wieder frisch gespeistem Mißtrauen heraus laufend zurück geht und deshalb viele Menschen vorzeitig sterben müssen und in einer sich human nennenden Gesellschaft nach Lösungen gesucht werden muß. Wer ethische Bedenken gegen eine Verknüpfung zwischen eigener Spendenbereitschaft und Hilfe im eigenen Ernstfall hat, nimmt den Tod vieler Menschen billigend in Kauf. 3. Ethische Bedenken werden nicht adäquat gewichtet: Nach den Vergaberichtlinien kommen Alkoholabhängige  nur dann für eine Lebertransplantation in Betracht, wenn sie sich einer erfolgreichen Entziehung unterzogen haben.  Sie sind also  ausgeschlossen, wenn sie, wie sehr oft, nicht die Kraft zum Ausstieg haben. Moralisiert man da (völlig zu Recht) nicht auch ? Und warum darf man in meinem Fall moralisieren, wenn man schon diesen Begriff dabei anwenden will.

  3. Wissen Sie, dass Staatsangehörige mit vielen Organspendern einen besseren Rang bekommen ? Fundstelle: http://www.3sat.de/page/?source=/nano/bstuecke/88188/index.html Mir hat es den Atem verschlagen, als ich das las. Dort heißt es wörtlich: Staatsangehörige mit vielen Organspendern werden besser bewertet Es wird also in einem Teilbereich längst gemacht, was ich vorschlage.

Bei hoher Spendenbereitschaft der Gruppe, der ein Patient  angehört, genießt er bessere Chancen. Wenn man also zum Beispiel wüßte, daß besonders viele Ingenieure spendenbereit wären, hätten alle Ingenieur bessere Chancen. Ich sehe das mit Verlaub als Irrwitz und untragbar, ganz gleich, ob es um Staatsangehörigkeit oder eine sonstige Zugehörigkeit geht. Aber der wesentliche Schluß daraus ist doch: Wenn die aktuelle Praxis also viel weiter geht als mein Vorschlag, der sich ja auf das eigene bisherige Verhalten eines Patienten konzentriert, müßte doch wert sein, darüber nachzudenken und auch hier alle ethischen Bedenken fallen zu lassen.   Das Wichtigste in meinen Überlegungen ist die Möglichkeit, die Zahl der Spender möglicherweise vervielfachen zu können. Muss man gerade da mit der ärztlichen Ethik kommen , die sonst nicht immer so hoch beachtet wird ? Denken Sie nur an die durch nichts zu rechtfertigende allgemeine  Bevorzugung von Privatptienten, die Menschenleben kosten kann. Ich erlebe selbst immer wieder, daß ich als Privatpatient gleich einen Termin bekommt und als Kassenpatient viele Wochen warten müßte. Denn ich sage zunächst nicht, daß ich Selbstzahler bin. Ich bin seit 60 Jahren Privatpatient. Wo bleibt da die Ethik des mir zugewiesenen Mentors.

Ich suche Nachdenkliche im medizinischen Sektor, die bereit sind, besonders gründlich  nachzudenken, auch wenn die Idee aus der falschen Richtung kommt. Mit freundlichen Grüßen Alfred Mayer 


Hallo Alfredmayer!

Aha, Du hast hierher gefunden, dann kann es also losgehen!

Den Ablauf des Mentorings bestimmst Du, will meinen, Du stellst Fragen, ich antworte.

Also, leg los!

Gruß --Thomas, der Bader (TH?WZRM-Wau!!) 16:24, 28. Feb. 2015 (CET)Beantworten

Da ich mehrere Baustellen habe, wäre ich dankbar, wenn meine ursprüngliche Frage sichtbar wäre Gruß

OK @Alfredmayer:. Deine „ursprüngliche Frage“ scheint diese zu sein:

„Ich würde gern zu folgendem Vorschlag und meinen Erfahrungen damit einen Eintrag verfassen:

Warum packt man uns zur Auslösung der Bereitschaft zur Organspende nicht am ureigenen Interesse. Das wäre erreichbar, wenn die Entscheidung über die Vergabe eines Organs (sicherlich neben anderen Kriterien) auch davon abhängen würde, ob und seit wann der Patient selbst zur Organspende bereit gewesen war. Ich würde mich nicht wundern, wenn sich die Bereitschaft vervielfachen würde. Die Fachwelt hatte bisher kein Interesse an dieser Idee. Man vergießt lieber Krokodilstränen.“

von Deiner Benutzerseite

Du hast mehrere Baustellen?? Ich sehe hier eigentlich nur diese eine. Oder bist Du it mehreren Accounts unterwegs?

Aber nun zu Deiner Frage: Ich bin Transplantationsbeauftragter in meinem Krankenhaus und bedaure - aus meiner höchst privaten Sicht - sehr, dass unser bundesdeutscher Gesetzgeber sich nicht zu einer "Ablehnungsregelung", wie sie beispielsweise in Österreich oder Spanien durchaus bewährt hat, durchringen konnte. Die aktuelle "Entscheidungslösung" wirft einer möglicherweise vom Spender durchaus gewollten, aber nicht dokumentierten Organspende immer wieder dicke Knüppel zwischen die Beine. Angehörige sind angesichts des Hirntodes des Patienten oft nicht in der Lage, vernunftgesteuerte Entscheidungen zu treffen. Damit müssen wir eben Leben. Dein Ansinnen, die Organspendebereitschaft eines möglichen Empfängers zu einem Organvergabekriterium zu machen, verstößt allerdings gegen alle in der zivilisierten westlichen Welt üblichen ethischen Normen. Deine Anfrage hier taugt also bestenfalls als Forumsbeitrag (es gibt genug Foren, in denen Du Deine Ideen breittreten kannst), für die Wikipedia sehe ich keine Möglichkeit, Deine Privatansichten in einen Artikel einfließen zu lassen. HTH Gruß --Thomas, der Bader (TH?WZRM-Wau!!) 16:54, 7. Mär. 2015 (CET)Beantworten