Benutzer Diskussion:Timt/ArbeitsseiteTorf

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Torf ist ein organischer Bodentyp, der für Moore typisch ist. Er entsteht aus der Ansammlung pflanzlicher Substanzen in verschiedenem Grade der Zersetzung.

Durch einen niedrigen pH-Wert und Luftabschluss durch Wassersättigung wird die Zersetzung pflanzlicher Substanzen extrem verlangsamt.

In den ersten Stadien der Bildung lässt der Torf die Struktur der Pflanzen noch deutlich erkennen, es entsteht der so genannte Weisstorf; bei weiterer Zersetzung entsteht ein homogener, wenigstens bei Betrachtung mit unbewaffnetem Auge strukturloser Körper, Braun- oder auch Bunttorf genannt. Die älteste Torfschicht ist der so genannte Schwarztorf. Die unteren Schichten eines Torflagers sind dabei (weil älter und größerem Druck ausgesetzt) in der Zersetzung weiter vorgeschritten (reifer) als die oberen (unreifen). Wo die Bodenbeschaffenheit eine Ansammlung von stehendem seichtem Wasser gestattet, wird dieses durch Pflanzen überwuchert, die dann ihrerseits wiederum das Wasser vor schneller Verdunstung schützen.

Ferner müssen die klimatischen Bedingungen mehr Wasser nachliefern als durch Verdunstung und Abfluss entzogen werden, wie in regen- und nebelreichen Gegenden, weshalb die gemäßigten Zonen die eigentliche Heimat der Moore bilden, während sie sich in der heißen Zone auf hoch gelegene Plateaus und auf regenreiche Wälder beschränken.

Außer durch die atmosphärischen Niederschläge, beziehen die Moore das Wasser aus Seen, Schnee- und Eisfeldern oder aus Flüssen, welche sie oft saumartig umziehen.

Federseegebiet bei Bad Buchau, mit 3300 ha das größte Moor in Südwestdeutschland

Aufgrund der Verlandung, bei der die Vermoorung eine wichtige Rolle spielt besitzt der Federsee in Oberschwaben heute nur noch eine Wasseroberfläche von 256 Hektar, während er noch gegen das Ende des 18. Jahrhunderts 1100 Hektar groß war.

Die Pflanzen, die Heiden (Calluna vulgaris und Erica tetralix), Moltebeere, Riedgräser (besonders Seggen-Arten), Wollgräser, [[Rolle spielen. Je nach der hervorragenden Beteiligung einzelner der genannten Pflanzen an der Moorbildung unterscheidet man Wiesen- (Grünlands-) Moore und Heide- (Moos- oder Hoch-) Moore. In ersteren dominieren die Carex- und Eriophorum-Arten; bisweilen tritt auch Hypnum in großer Menge auf, während Sphagnum fehlt.

Torf wird nach dem Tagebauverfahren in einem so genannten Torfstich gewonnen. Traditionell wurde Torf vor allem als Heizmateriel verwendet. Da Moore heute als bewahrenswerte Biotope angesehen werden, findet ein Abbau in großem umfang kaum noch statt.

Datei:Torfried-schussenried.jpg
Torfabbau in Schussenried in Oberschwaben ca. 1920

Die Eigenschaften von Niedermoor- und Hochmoortorfen unterscheiden sich beträchtlich. Niedermoore spielen (außer bei Urbarmachung) wirtschaftlich keine Rolle, nur in geringen Mengen wird Niedermoortorf für balneologische Zwecke abgebaut. Hochmoortorf hingegen hat seit dem 15. Jahrhundert bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts sowie in Notzeiten des 20. Jahrhunderts als Brennstoff in Form des minderwertigen Splinttorfes große Bedeutung besessen, heute wird er hauptsächlich in der Pflanzenindustrie und sowohl von Berufs- wie Hobbygärtnern in großen Mengen verwandt. Durch den Abbau des Torfes werden die Moore großflächig zerstört, die sich angesichts ihrer Langsamwüchsigkeit und des schweren Eingriffs, den der Abbau bedeutet, meist nicht mehr erholen können.

Heizmaterial

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Torf war bis ins 20. Jahrhundert hinein das Heizmaterial der Armen; Heiztorf wurde mit dem Torfspaten "gestochen"; da Torfasche lange nachglüht, führte dies zu vielen Bränden.

Whisky-Herstellung

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Viele Whisky-Sorten, vor allem schottische, erfordern das Trocknen des Malzes über einem Torffeuer, da nur so der spezielle rauchige Geschmack erzielt werden kann.

Brennstoff für Dampflokomotiven

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Torf wurde in verschiedenen Gegenden auch als Heizmaterial für Dampflokomotiven verwendet. Wegen des - wie gesagt - langen Nachglühens der Torfasche hatten diese Dampflokomotiven zur Verhinderung von Waldbränden (charakteristisch) birnenförmige Schornsteine. Um eine entsprechende Menge von Torf mitführen zu können, führten Dampflokomotiven teilweise mehrere geschlossene Torftender oder auch sogenannte Torfmunitionswagen hinter sich her.

Düngemittel

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In der Berufsgärtnerei dient heute die Beimischung von Torf üblicher Weise zur präzisen Regelung des Säurehaushaltes des Bodens. Daher gibt es in diesem Bereich kaum Ersatzmöglichkeiten für Torf. Kritisiert wird von Naturschützern insbesondere der Einsatz von Torf im privaten Bereich. Im falschen Glauben, den Boden zu verbessern, werden von Hobbygärtnern jedes Jahr rund 2,3 Millionen Kubikmeter Torf ausgebracht, welche allerdings die Bodenqualitität verschlechtern, da Hochmoortorf extrem nährstoffarm ist und zur Bodenversauerung führt.

Torf wurde früher gelegentlich auch als preiswerte Schlafunterlage verwendet und eignete sich angeblich besonders für Bettnässer und Kleinkinder. Auch in jüngster Zeit werden Torffasern als natürlicher Rohstoff für Matratzen, Bettdecken und Kissen wieder verwendet.

So entsteht ein Mittelzustand zwischen Land und Wasser: die Moore (Lohden der Oberpfälzer, Ried in Schwaben und Thüringen, Moos (Moor) in Bayern). Die Bildung von Torf geht dadurch so langsam vor sich, dass es bis zur Entstehung z.B. des norddeutschen Teufelsmoores ca. 8000 Jahre dauerte (ca. 1 m pro 1000 Jahre).