Benutzerin:Donna Gedenk/Sammellager Beaune-la-Rolande
Das Lager Beaune-la-Rolande war ein Lager in Beaune-la-Rolande, welches ab 1941 vom NS-Regime für die Internierung jüdischer Frauen, Männer und Kinder diente und von französischen Kollobarateuren betrieben wurde. Beaune-la-Rolande liegt rund hundert Kilometer südlich von Paris.
Am 4. August 1943 wurde das Lager von SS-Hauptsturmführer Alois Brunner, damals Kommandant des Sammellagers Drancy, geschlossen. Die Schließung erfolgte auf direkten Befehl von Heinrich Himmler.[1] Es waren mehrere Tausend Juden vor ihrem Abtransport in die Vernichtungslager im Osten in Beaune-la-Rolande interniert.
Vorgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs (1939/40) errichteten die Franzosen in Beaune-la-Rolande ein Lager für erwartete deutsche Kriegsgefangene. Nach dem Waffenstillstand von Compiègne im Juni 1940 wurde das Lager aufgelöst.
Nationalsozialistisches Sammel- und Durchgangslager[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
1941 wurde Beaune-la-Rolande zum Konzentrationslager für Juden umfunktioniert. Das Lager bestand aus 14 Hütten und mehreren Wachtürmen. Im Sommer 1942 wurden dort zwei große Transporte direkt nach Auschwitz zusammengestellt:
- Am 28. Juni 1942 verließ Transport Nr. 5 mit 1.038 Männern das Lager. Davon konnten nur 55 überleben, die anderen wurden ermordet.
- Am 5. August 1942 verließ Transport Nr. 15 mit 1.014 Männern und 704 Frauen das Lager. Davon konnten nur fünf Männer und eine Frau überleben, die anderen wurden ermordet.
An 17. August 1942 erfolgte ein Kindertransport mit ungefähr 1.500 Kindern ins Sammellager Drancy. Die Kinder wurden bei der Rafle du Vélodrome d’Hiver zusammen mit ihren Eltern festgenommen und in Beaune-la-Rolande von diesen getrennt.[2]
Zumindest einem Insassen des Lagers gelang die Flucht: dem 21-jährigen Joseph Rotbart.
Insgesamt gingen 68 der 79 Deportationszüge in die Vernichtungslager im Osten vom Sammellager Drancy ab.
Bilddokumentation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
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Baracken
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Lagerstraße
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Unterkünfte
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Nationalitäten
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Zwangsarbeit
Die Bilder wurden vom deutschen Bundesarchiv gemeinfrei bereitgestellt.
Bekannte Insassen und Todesopfer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- René Blum, Gründer des Ballets de l’Opéra de Monte Carlo at Monte Carlo, war dort interniert.
- Der österreichischer Schlager- und Filmmusikkomponist Ralph Erwin starb am 15. Mai 1943 im Lager.
- Der polnische Maler und Zeichner Fiszel Zylberberg, bekannt als Zber, zeichnete das Lager, wurde nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.
Gedenken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 1965 wurde in Beaune-la-Rolande eine repräsentative Gedenkstätte für die jüdischen Opfer errichtet, die vor ihrer Deportation in Vernichtungslager im Osten interniert waren.
- Teile des Films Sarahs Schlüssel spielten im Sammellager Beaune-la-Rolande.
- 2007 zeigte das Musée d'Art et d'Histoire du Judaïsme in Paris eine Ausstellung mit Zbers Arbeiten aus dem Sammellager Beaune-la-Rolande.
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Site du Centre de recherche et de documentation sur les camps d'internement et la déportation juive dans le Loiret
- Les camps d'internement dans le Loiret durant la Seconde Guerre Mondiale
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Annette Wieviorka: Les biens des internés des camps de Drancy, Pithiviers et Beaune-la-Rolande. Documentation française, Paris 2000, ISBN 2-11-004548-5.
- ↑ Gedenkorte Europa Beaune-la-Rolande, abgerufen am 16. Mai 2018