Berckefeldt (Adelsgeschlecht)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen derer von Berkefeld

Berckefeldt (auch: Barkefeld, Barkevelde, Berkefeld, Birkefeld oder Birkinevelde) ist der Name eines Grubenhagener Uradelsgeschlechts.

Der Name der Familie leitet sich von der im Hochmittelalter zerstörten Burg Birkenfeld bei Rübeland ab.[1]

Das Geschlecht erscheint erstmals 1189 urkundlich mit Conradus de Barckinevelde[2], die Stammreihe beginnt mit dem 1305 urkundlich genannten Barthold. Das Stammhaus Pipinsburg bei Osterode am Harz verloren sie durch die Zerstörung in einer Fehde zwischen Albrecht I. und Friedrich III.[1]

Über mehrere Jahrhunderte standen sie in Diensten der Welfen, darunter 1359 an der Seite Ottos. 1398 waren sie an der Durchsetzung welfischer Ansprüche auf die Burg Lutterberg gegen die geistlichen Herrschaften Mainz, Quedlinburg, Gandersheim und Hildesheim beteiligt.[3] Im 16. Jh. sind Positionen als Geheimer Rat an der Seite Philipps I. und als Marschall Philipps II. beurkundet. Otto von Berckefeldt (1572–1684) aus Hörden am Harz wurde 112 Jahre alt. Im 17. und 18. Jahrhundert standen sie noch in Diensten der Kurbrandenburgischen und Preußischen Armee.[4]

Als Hohnsteinisches Adelsgeschlecht wurden sie im 13. Jahrhundert im Zusammenhang mit dem Kloster Walkenried genannt. 1305 hatte ein Jorden einen Burgmannsitz auf Burg Klettenberg (?) und 1458 hatte Heise ein Rittergut in Ermleben. Im 14. und 15. Jahrhundert hatte sie Besitzungen im Eichsfeld und danach noch im Hohnsteinischen Gebiet. In der Umgebung von Osterode wurde auch ein Siegel derer von Berckefeldt mit einem Querbalken im Schilde geführt.[5]

Etymologisch steht das Basiswort Bberke-, Barke- für die Birke oder als Birkicht, Eichicht für Gesträuch. das Grundwort -Feld kommt als Landschaftsgrundwort vor allem in Thüringen und Südniedersachsen vor.[6]

Namensähnlichkeit besteht auch mit dem ehemaligen Grubenhagenschen Dorf Barkefelde, welches etwa drei Kilometer südöstlich von Hattorf in der Oderaue gelegen hat, das Dorf wurde 1577 in einer Urkunde als wüst genannt.[7] Ein weiteres Dorf mit ähnlichem Namen existierte im Mittelalter im Untereichsfeld zwischen Rollshausen und Germershausen. Für das im Obereichsfeld gelegene Birkenfelde wurden 1186 Cunradus de Birkinvelt und 1209 Hertwig und Siegfried de Birkenfeld als Zeugen erwähnt. Inwieweit diese Orte mit dem Adelsgeschlecht in Verbindung standen oder ob es sich um verschiedene Familien handelte, ist nicht genau bekannt.

Familienangehörige

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wappen zeigt in Rot eine schreitende, rot bezungte silberne Bracke) mit goldenem Halsband über sieben (1, 3, 3) Kugeln (goldene Besanten = Byzantiner Münzen)[8] oder über sieben Rosen schreitend. Auf dem Helm mit rot-silbernen Helmdecken die Bracke.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexicon; Aa - Boyve. Voigt, 1859, S. 324 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Johann Wolf, Politische Geschichte des Eichsfeldes, Bd. 1, Urkundenbuch S. 13 Nr. 12
  3. Friedrich von Sydow: Thüringen und der Harz: mit ihren Merkwürdigkeiten, Volkssagen und Legenden. Erster Band, 1839, S. 104–105.
  4. G.A. von Mühlverstedt: Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch. Dritten Bandes, 12. Abteilung, 2. Band Preußischer Adel. Edelleute. Nürnberg 1905, S. 16
  5. G.A. Mülverstedt: Ausgestorbener Preussischer Adel. In: J. Siebmachers großes und allgemeines Wappenbuch. 6.Band 6.Abtheilung, ausgestorbener Preussischer Adel Provinz Sachsen, Nürnberg 1884, Seite 13
  6. Jürgen Udolph et al.: Die Ortsnamen des Landkreises Osterode. Band 40, In: Niedersächsisches Ortsnamenbuch (NOB). Teil V. Hrsg. Jürgen Udolph, Bielefeld 2000, S. 17 ff
  7. Levin von Wintzingeroda-Knorr: Die Wüstungen des Eichsfeldes: Verzeichnis der Wüstungen, vorgeschichtlichen Wallburgen, Bergwerke, Gerichtsstätten und Warten innerhalb der landrätlichen Kreise Duderstadt, Heiligenstadt, Mühlhausen und Worbis. O. Hendel, Göttingen 1903, S. 65
  8. Ernst Heinrich Kneschke: Die Wappen der deutschen freiherrlichen und adeligen Familien. Erster Band, 1855, S. 32.