Bestand (Recht)
Bestand bezeichnet alleine oder als führender Wortbestandteil verschiedene rechtliche Begriffe.
Grundsätzlich bezeichnet Bestand in der Rechtssprache den Zustand eines Bestehens, oder des Stehenbleibens überhaupt.[1] Besonders aber die ununterbrochene und unverletzte Fortdauer im Sinne von: die Sache oder ein Recht hat Bestand oder auch, es wird eine dauerhafte Sache in Bestand (in ein dauerhaftes Rechtsverhältnis, z. B. Miete) gegeben bzw. genommen.
Wortverwendung und Wortbedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bestand wird heute noch in der Rechtssprache vielfach verwendet und findet sich z. B. in den Begriffen:
- Bestandnehmer,
- Bestandgeber,
- Bestandgegenstand, Bestandgut, Bestandsobjekt oder Bestandsache,
- Bestandjagd[2]
- Bestandskraft,
- Bestandrecht (im Sinne von Mietrecht oder Pachtrecht)[3],
- Bestandsschutz,
- Bestandteil,
- Bestandsverzeichnis im Grundbuch,
- Bestandsverfahren,
- befristetes oder unbefristetes Bestandsverhältnis,
- Bestandvertrag,
- Bestandswahrung oder
- Bestandzins, Bestandgeld oder Bestandsentgelt im Sinne von Pacht- oder Mietentgelt etc.
oder als Wortbestandteil z. B. in Hauptbestand, Hauptbestandsvertrag, Unterbestand und Unterbestandsvertrag, Inbestandnahme etc. Teilweise mit und teilweise ohne Fugen-s.
Früher waren auch andere Begriffe und Wortzusammensetzungen bekannt, die heute nicht mehr gebräuchlich sind: Beständer, Beständner, Bestandmann, Bestandinhaber, Erbbeständer[4] Bestandgärtner, Bestandmüller[5] oder Fährbeständner (eine Person, die eine Fähre in Bestand hatte).[6] sowie Bestand-Kontrakt (veraltet, heute Bestandvertrag).[7]
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Der Bestand, Johann Christoph Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Wien 1811.
- ↑ Die Bestandjagd, Johann Christoph Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Wien 1811.
- ↑ Nach Adelung kam das Hauptwort „Bestand“ für Pacht oder Miete am häufigsten in den Oberdeutschen Gegenden vor. Siehe: Der Bestand, Johann Christoph Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Wien 1811.
- ↑ Der Beständer, Johann Christoph Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Wien 1811.
- ↑ Der Bestand, Johann Christoph Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Wien 1811.
- ↑ Der Fährbeständner, Johann Christoph Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Wien 1811.
- ↑ Der Bestand, Johann Christoph Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Wien 1811.