Bogaczewo-Kultur
Die Bogaczewo-Kultur (polnisch Kultura bogaczewska) war eine archäologische Kultur der vorrömischen Eisenzeit von ca. 450 bis 250 v. Chr. im heutigen nordöstlichen Polen.
Verbreitungsgebiet
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Fundplätze der Bogaczewo-Kultur finden sich an der Masurischen Seenplatte: in den Pojezierze Mrągowskie (Sensburger Seengebiet), in der nördlichen Równina mazurska (Masurische Ebene), den Pojezierze Ełkie (Lycker Seengebiet) und der Suwałszczyna (Sudauen).
Im Norden und Westen grenzte die Westbaltische Bogaczewo-Kultur an die Westbaltische Hügelgräberkultur, im Osten an die Ostbaltische Strichkeramikkultur.
Sie ist benannt nach einem Fundort bei Bogaczewo[1] (deutsch Bogatzewen, 1927 bis 1945 Reichensee), in der Gmina Giżycko (Landgemeinde Lötzen) in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren.
Materielle Kultur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es finden sich Einflüsse der Pommerellischen Gesichtsurnenkultur und der La Tène-Kultur. Bronze und Emaille wurden in größeren Mengen produziert. Der Handel mit Bernstein spielte eine große Rolle. Objekte aus Skandinavien, dem ostbaltischen Raum und dem Mittelmeerraum (römische Münzen) wurden gefunden.
Bestattungskultur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Leichenbrand wurde in Urnen bestattet, teilweise mit ganzen Pferden.
Nachfolgekulturen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aus der Bogaczewo-Kultur entwickelte sich seit dem 1. Jahrhundert n. Chr. die Olsztyn-Gruppe der Westbaltischen Kultur.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wilhelm Gaerte: Urgeschichte Ostpreußens, Königsberg 1929
- Piotr Koczanowski, Janusz K. Kozłowski: Najdawniejsze dzieje ziem polskich (do VII w.), Wielka Historia Polski, Bd. 1, Kraków 1998