Bredershof

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Der Bredershof (2010)

Der Bredershof (früher auch Brederhof) ist eine Hofanlage in Niederdollendorf, einem Ortsteil der Stadt Königswinter im nordrhein-westfälischen Rhein-Sieg-Kreis. Er liegt an der Hauptstraße (Hausnummer 128). Der Bredershof steht als Baudenkmal unter Denkmalschutz.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bredershof geht auf einen Freihof aus dem 17. Jahrhundert zurück, der den Junkern des Geschlechts von Breder gehörte, und wird dem fränkischen Hoftyp zugeordnet. Breder bzw. Bredder ist ein Name, der urkundlich erstmals im 16. Jahrhundert erwähnt wurde. Der Bredershof gehörte zu den einstmals sechs Freihöfen, die einen Geschworenen in das sog. Markgedinge des Kirchspiels Niederdollendorf entsendeten.[2] Im 18. Jahrhundert war er Sitz des Richters des Amtes Löwenburg von Weiler.[3] Um 1840 wurde der Bredershof von einem Winzer bewirtschaftet.[3] Ab etwa 1882 diente er nach einem Besitzerwechsel weiterhin als Weingut, in der nachfolgenden Zeit kamen durch Ankauf weitere landwirtschaftlich genutzte Ländereien hinzu. Im Sommer 1894 erhielt der Betreiber eine Ausschankgenehmigung für Wein und Kaffee.[4] Auf einem zugehörigen Grundstück am Sumpfweg entstand als Restaurant der „Rheinpavillon Brederhof“.[3] 1936 wurde das Weinkellergewölbe erweitert.[3] Nach Aufgabe des Winzerbetriebs wurde der Bredershof, der das letzte Weingut in Niederdollendorf war, 1974 als Speisegaststätte neu eröffnet. Die ehemals zugehörigen Weingärten an der Godesberger Straße wurden Bauland.[3] 1979 erfolgte nach zwischenzeitlichem Leerstand eine umfassende Renovierung des Anwesens. Von 1981 bis Ende der 1980er-Jahre diente es als Ausstellungslokal des Galeristen Hermann Wünsche, in dem unter anderem der US-amerikanische Künstler Andy Warhol ausstellte.[3][5][6] Heute wird der Bredershof wieder als Gaststätte mit Innen- und Außengastronomie genutzt.

Die Eintragung des Bredershofs in die Denkmalliste der Stadt Königswinter erfolgte am 3. Oktober 1989.[1]

Architektur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum Bredershof gehört ein zweigeschossiges Wohnhaus, ein seit Ende des 19. Jahrhunderts[4] zum Teil verputzter Bruchsteinbau mit Fachwerk im Obergeschoss und hohem Walmdach. Rückwärtig befinden sich einraumtiefe Winkelanbauten. Die seitlichen Fenster erfuhren im 18. Jahrhundert eine Vergrößerung. Der Bredershof umfasst auch weitere Gebäude, die sich um einen Hof mit altem Baumbestand gruppieren: ein Kelterhaus, ein Fachwerkbau aus der Nachkriegszeit sowie ein neueres Torhaus. Das Kelterhaus enthält einen T-förmigen Gewölbekeller und ist zum Teil mit seiner ursprünglichen Ausstattung erhalten.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Angelika Schyma: Stadt Königswinter (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Denkmäler im Rheinland, Band 23.5.). Rheinland-Verlag, Köln 1992, ISBN 3-7927-1200-8, S. 49, 199.
  • Klaus Freckmann: Aspekte des historischen, ländlichen und kleinstädtischen Hausbaues am Siebengebirge. In: Burghart Schmidt, Klaus Freckmann (Hrsg.): Auf den Spuren alter Häuser – Jahrringdatierung und Bauweise. Lohmar im Bergischen Land, Siebengebirge (= Schriftenreihe zur Dendrochronologie und Bauforschung, Band 2). Jonas Verlag, Marburg 2001, ISBN 3-89445-298-6, S. 289–357 (hier: S. 302, Abb. S. 309–311).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bredershof – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Denkmalliste der Stadt Königswinter, Nummer A 103
  2. Ferdinand Schmitz: Die Mark Dollendorf. Bergisch Gladbach 1925, S. 47, 124.
  3. a b c d e f F. Wilhelm Gassen, Kreis der Heimatfreunde Niederdollendorf e.V.: Niederdollendorf: eine heimatgeschichtliche Zeitreise (=Stadt Königswinter, Der Bürgermeister: Königswinter in Geschichte und Gegenwart, Heft 11). Königswinter 2008, ISBN 978-3-932436-13-0, S. 82–84.
  4. a b Karl Josef Klöhs: Kaiserwetter am Siebengebirge. Edition Loge 7, Königswinter 2003, ISBN 3-00-012113-7, S. 43.
  5. Karl Gutzmer: Chronik der Stadt Bonn. Chronik-Verlag, Dortmund 1988, ISBN 3-611-00032-9, S. 261.
  6. Stadt Königswinter – Der Bürgermeister (Hrsg.); Ulf Hausmanns: Königswinter: Stadt rund um die sieben Berge. Edition Blattwelt, Niederhofen 2009, ISBN 978-3-936256-35-2, S. 52/53.

Koordinaten: 50° 41′ 35,3″ N, 7° 10′ 46,7″ O