Briquetage
Briquetage nennt man in der Archäologie Salzsiedeinstrumente aus Jungsteinzeit, Bronze- und Eisenzeit.
Seine ursprüngliche Bedeutung hat der Begriff als Ziegelwerk oder ziegelartiger Anstrich einer Mauer.[1] Er wurde zuerst von Félix-François de la Sauvagère geprägt für ziegelartige, stangenförmige Fundgegenstände, die haufenweise am Oberlauf der Seille in Lothringen vorgefunden wurden und bereits 1740 wissenschaftlich beschrieben wurden. Die Bezeichnung erhielten die Funde aufgrund ihrer zum Teil prismatischen Form und ihres ziegelartigen Aussehens, aufgrund dessen sie als Backsteinreste von „Unterbauten für Ansiedlungen oder Wege“ gedeutet wurden.
Aufbau und Verwendung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Briquetagen bestehen aus gebranntem Ton und wurden vor allem bei alten Salinen gefunden. Man unterscheidet drei verschiedene Typen:
- große pfannenartige Gefäße
- Formen zum Trocknen und Transportieren des Salzes
- kleine zylindrische Sockel
Variationen dieser Geräte fand man in Belgien, Deutschland, England, Frankreich, Japan, Niederlande, Niger, Österreich, Russland und Thailand.[2]
Die Salzgewinnung erfolgte mit Hilfe der verschieden geformten Gefäße in mehreren Schritten. Bei den zweiteiligen Briquetages wurden zunächst die Sockel in regelmäßigen Abständen auf einen vorbereiteten Tonboden gestellt. Die pfannenartigen Gefäße wurden dann auf den Sockeln platziert und mit Salzwasser gefüllt. Zwischen den Sockeln entzündete man nun ein Feuer, um das Wasser zu verdampfen. Das zurückbleibende kristallisierte Salz wurde ausgeschabt und zum Trocknen in kleine konische Becher gefüllt. In diesen Augets genannten Behältern wurde das Salz anschließend transportiert. Dies ist auch einer der vermuteten Gründe, weshalb man diese Art Gefäß nur selten nahe den historischen Salzproduktionsstätten findet. Oftmals waren sie auch genormt, da sie in einigen Regionen auch als Maß- und Zahlungsmittel fungierten.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Brockhaus Kleines Konversations-Lexikon. 5. Auflage. Bd. 1, Berlin 1911, S. 268.
- ↑ Claudia Beckers-Dohlen: Salz. Das weisse Gold des Mittelalters. Teil 1: Die Wurzeln. In: Michael Wolf (Hrsg.): Karfunkel. Zeitschrift für erlebbare Geschichte, Reenactment und Histotainment. Nr. 138. Karfunkel Verlag, Wald-Michelbach August–Oktober 2019, ISSN 0944-2677, S. 6–14, hier S. 7.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jacques A. E. Nenquin: Salt - A study in economic prehistory. (= Dissertationes Archaeologicae Gandenses. Bd. VI). Brügge 1961.
- Petra Taieb: Salz, Sieder, Siedlungen - Am Salzigen und Süßen See im Mansfelder Land des Mitteldeutschen Trockengebietes. (= Schriftenreihe Antiquitates. Bd. 28). Hamburg 2004, ISBN 3-8300-1348-5.