Burg Lauenstein (Ith)
Burg Lauenstein | ||
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Lauensteiner Burgberg in einem Stich von 1654 | ||
Staat | Deutschland | |
Ort | Lauenstein | |
Entstehungszeit | 1247 | |
Burgentyp | Höhenburg | |
Erhaltungszustand | Ruine | |
Ständische Stellung | Edelherren | |
Geographische Lage | 52° 5′ N, 9° 33′ O | |
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Die Burg Lauenstein ist eine ehemalige Höhenburg, die heute eine Burgruine ist. Sie liegt oberhalb des Salzhemmendorfer Ortsteils Lauenstein in Niedersachsen. Die Burg wurde im 13. Jahrhundert von den Edelherren von Homburg errichtet. Ab dem 16. Jahrhundert militärisch bedeutungslos, wurde sie Anfang des 19. Jahrhunderts wegen zunehmenden Verfalls abgerissen.
Lage
Die Ruine der Burg Lauenstein befindet sich am Rande des Ith auf einem Bergkegel oberhalb von Lauenstein. Das Burggelände von dichtem Wald bedeckt, der Mitte des 19. Jahrhundert bei der Umgestaltung des Burghügels angepflanzt wurde.
Anlage
Das etwa 50 x 50 Meter große Burgplateau befindet sich auf einer Anhöhe, die von steilen Abhängen umgeben ist. Von allen Seiten ist es durch einen breiten Graben geschützt. Der direkte Zugangsbereich der Burg war als Torzwinger mit heute noch etwa 4 Meter hohen Mauern ausgebaut. Die Ringmauern der Burg sind in Teilen noch vorhanden. Ein Schild verbietet heute den Zugang zum Burggelände, da an den verfallenden Mauern und steilen Abhängen Einsturz- sowie Absturzgefahr besteht.
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Reste des Aussichtsturms, hinten links Bauwerksrest mit Schießscharte
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Torzwinger mit hohen Mauerresten
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Mauer- oder Turmrest mit Schießscharte
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Kapellenartiges Gebäude, vermutlich aus dem 19. Jahrhundert
Geschichte
Die 1247 urkundlich erstmals erwähnte Burg Lauenstein ließen die Edelherren von Homburg Anfang des 13. Jahrhunderts errichten, nachdem ihre unweit gelegene Burg Spiegelberg 1226 zerstört wurde. 1247 übertrug Heinrich von Homburg die Burg dem Welfenherzog Otto das Kind. Gleichzeitig erhielt er sie als Lehen zurück. Danach siedelten sich Bewohner aus wüst gefallenen Dörfern der Umgebung im Schutz der Burg an und gründeten den Ort Lauenstein, der 1430 erstmals urkundlich genannt wurde. In der Burg hatte das homburgische Amt Lauenstein seinen Sitz. 1359 gehörten zu ihm 40 Orte im Gebiet zwischen Ith, Hils und Leine.
Als das Geschlecht der Homburger 1409 erlosch wurde die Burg mit allem Zubehör an die welfischen Herzöge von Braunschweig-Lüneburg übereignet. Sie verpfändeten wegen finanzieller Schwierigkeiten 1433 die Burg an Bischof Magnus vom Bistum Hildesheim, der es in der Folge afterverlehnte an:
- 1434 Brüder von Cramm
- 1445 Ludolf von Ruscheplate
- 1456 Gebrüder Böcke von Nordholz
- 1495 Bartold von Oberg und die Ritter Gebrüder vom Rutenberge
- 1497 Heinrich von Saldern
- 1515 Burchard von Saldern
Als 1515 Burchard von Saldern mit seinen zwei Brüdern vom Vater Heinrich Burg und Amt Lauenstein übernahmen, kündigte ihnen der Hildesheimer Bischof den Vertrag. Die Brüder verweigerten die Aufgabe von Burg und Amt. Darüber hinaus verlangten sie vom Bischof 3000 Gulden, die sie in Verteidigungsanlagen investiert hatten. Nach längeren Verhandlungen kam es 1518 zu einem Schiedsspruch. Der Bischof sollte denen von Saldern die Baukosten erstatten, die von Saldern aber sollten Burg und Amt Lauenstein räumen. Da Burchard die Annahme des gebotenen Geldes verweigerte, wurde er 1518 von der Burg Lauenstein vertrieben. An seine Stelle wurde Stacius von Münchhausen als hildesheimischer Vogt auf der Burg gesetzt. Nach einem misslungenen Anschlag auf die Burg brannte Burchard von Saldern aus Rache Lauenstein nieder und heftete an das Burgtor einen Fehdebrief mit der Aufschrift: Borchert von Salder do bekand; dat ick hebbe jedan dußen Brand; dat bekenne ick mit meiner Hand. Diese Handlung schürte die kriegerischen Auseinandersetzungen während der Hildesheimer Stiftsfehde. Die Herzöge von Braunschweig - Lüneburg eroberten die Burg 1521 zurück und setzten Burchard von Saldern wieder im Amt ein. Sein Sohn Heinrich hatte sich 1587 mit den Herzögen von Braunschweig-Lüneburg entzweit und wurde zwangsgeräumt. Danach wurde die Burg von Amtmännern verwaltet.
Während des Dreißigjährigen Krieges waren 1625 in den Ort Lauenstein kaiserliche Truppen unter Tilly eingefallen und hatten große Schäden angerichtet. Sie blieben vier Jahre als Besatzung. 1637 folgten schwedische Truppen. 1640 wurde Lauenstein Opfer von Truppen aus Weimar, die den Ort plünderten. 1806 wurde der Ort von napoleonischen Truppen heimgesucht. Die Burg hatte seit dem Dreißigjährigen Krieg keine militärische Bedeutung mehr und verfiel seither. Als Lauenstein 1730 durch einen Hausbrand völlig niederbrannte wurden zum Wiederaufbau Steine der Burg verwendet. Das Gelände der Vorburg, genannt die Knabenburg, erwarb 1737 der Amtmann Niemeyer und betrieb auf ihr bis 1850 Landwirtschaft. Anfang des 19. Jahrhunderts wurden die letzten Reste der Burg abgebrochen und der Burgbrunnen zugeschüttet. Mitte des 19. Jahrhunderts entstand an der höchsten Stelle des Burghügels ein kleiner Aussichtsturm, der mittlerweile verfallen ist. Auch wurde ein kapellenartiges Häuschen errichtet.
Siehe auch
Literatur
- Ernst Andreas Friedrich: Wenn Steine reden könnten Band IV, Landbuch-Verlag, Hannover 1998, ISBN 3-7842-0558-5