Burgruine Kammerstein (Perchtoldsdorf)
Burgruine Kammerstein | ||
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Staat | Österreich | |
Burgentyp | Höhenburg | |
Erhaltungszustand | Ruine | |
Geographische Lage | 48° 8′ N, 16° 14′ O | |
Höhenlage | 420 m ü. A. | |
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Die Burgruine Kammerstein ist eine Burg im Grenzgebiet der Gemeinden Perchtoldsdorf und Kaltenleutgeben im Bezirk Mödling in Niederösterreich.
Lage
Die Reste der Burg stehen südlich des Tales der Dürren Liesing auf einer Höhe von 420 m ü. A.
Geschichte
Die Ruine zählt heute zu den ältesten Burgruinen Österreichs und stammt aus dem 11. Jahrhundert. Ihr ursprünglicher Name Chemerstain rührt vermutlich nicht von einem Adelsgeschlecht sondern vom Titel des Erbauers Ottos II. von Perchtoldsdorf als Kämmerer von Österreich.
Die Burg wurde als Höhenburg von Otto II. als sicherer Ort aufgebaut, nachdem unter Otto I. im Zuge der Adelsaufstände die Burg Perchtoldsdorf niedergebrannt wurde. Otto II. konnte jedoch die Gunst Friedrichs II. wiedergewinnen.
Die Lage der Burg ist auch mit dem Hintergrund zu sehen, dass zu dieser Zeit die Kaiser- und Herzoglose Zeit des Interregnums nach dem Tod Friedrichs und damit unsichere Zeiten anbrachen.
Unter Rudolf I. von Habsburg wurden die Lehen jedoch neu vergeben. Der österreichische Adel rebellierte jedoch gegen Albrecht I. dem Sohn Rudolfs. Otto II. stirbt in Lilienfeld und wird im dortigen Stift Lilienfeld begraben. Sein Sohn Otto III. beteiligte sich ebenso an den Aufständen. Als die Hauptburg in Perchtoldsdorf neuerlich zerstört wurde, zog sich Otto auf die Burg Kammerstein zurück, die nicht so leicht eingenommen werden konnte. Erst durch eine List, nach der Otto III. nach Wien gelockt worden sein soll und die Burg führerlos war, konnte sie erobert werden. Otto soll die brennende Burg von Wien aus gesehen haben. In der Folge soll er bis an sein Lebensende eingesperrt worden sein.
Anlage
Die Burg hatte eine Ausdehnung von 40 mal 25 Meter mit einer Mauerhöhe von 15 Meter. Da sie auf drei Seiten durch steile Felswände begrenzt wurde, war sie praktisch nur von der Westseite über eine ein Meter breite Hängebrücke erreichbar. An der südöstlichen Ringmauer (Bering) war ein vierstöckiger Fachwerkbau als Palas.
An der höchsten Stelle des Geländes stand ein fünfeckiger Bergfried, der eine Mauerstärke bis zu drei Meter hatte. Er war viergeschoßig und konnte nur über eine Leiter betreten werden.
Heute ist nur mehr ein Teil der Ringmauer und ein an den Bergfried anschließendes Mauerstück erhalten.