Calverbühl

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Calverbühl bei Dettingen an der Erms
Lapilliführender Tuffit vom Calverbühl
Gerundete Komponente im Tuffit, die sich aus zahlreichen Lapilli zusammensetzt (Calverbühl)

Der Calverbühl (auch Calver Bühl, früher auch Karpfenbühl) ist eine markante 509 m ü. NHN hohe Erhebung südlich von Dettingen an der Erms im Landkreis Reutlingen. Auf dem Gipfel des Calverbühls befindet sich eine Linde, die von weitem gut sichtbar ist. Bis zur Reformation 1534 stand hier oben eine Kapelle. Die Calverbühl Kapelle war für die Dettinger Bevölkerung am Markustag (25. April) regelmäßig Ziel für einen Bittgang.

Geologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beim Calverbühl handelt es sich um einen kleinen Vulkanschlot des Schwäbischen Vulkans.[1][2] Das Gestein zeichnet sich durch zahlreiche Lapilli aus.[3] Geophysikalische Messungen haben ergeben, dass am Calverbühl eine starke geomagnetische Anomalie auftritt, die durch die vorhandenen ferromagnetischen Minerale (v. a. Magnetit) innerhalb des vulkanischen Gesteins verursacht wird.[4]
In einer neueren Veröffentlichung erwähnt Otto Mäussnest, dass der Magnetismus des Calverbühl durch Blitzschläge verstärkt worden sei.[5]

Naturschutz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Calverbühl mit der Linde auf dem Gipfel und den Halbtrockenrasen an den Hängen steht als flächenhaftes Naturdenkmal unter Naturschutz und ist unter dem Namen Calverbühl ca. 1000 m S von Dettingen a. d. Erms am W-Hang des Ermstals auch als Geotop geschützt[6]. Er ist sowohl in das Landschaftsschutzgebiet Reutlinger und Uracher Alb als auch in das Biosphärengebiet Schwäbische Alb eingebettet.[7]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Johannes Baier: Geohistorische Bemerkungen zum Vulkanfeld der Schwäbischen Alb. In: Geohistor. Blätter 31 (1/2), S. 39–64, 2020.
  2. Johannes Baier: Das Urach-Kirchheimer Vulkangebiet der Schwäbischen Alb. In: Aufschluss 71 (4), S. 224–233, 2020.
  3. Johannes Baier, Günter Schweigert: Der Calverbühl bei Dettingen an der Erms. In: Fossilien 32 (6), S. 56–59, 2015.
  4. Otto Mäussnest: Erdmagnetische Untersuchungen im Kirchheim-Uracher Vulkangebiet. Jber. Mitt. oberrhein. geol. Ver. 38, S. 23–54, 1956.
  5. Otto Mäussnest: Die Eruptionspunkte des Schwäbischen Vulkans, Teil II; in: Z. dt. Geol. Ges., 125, 1974, Hannover
  6. Geotop-Steckbrief des LGRB
  7. 84150142005 Calver Bühl. LUBW, abgerufen am 9. Januar 2021 (Schutzgebietssteckbrief).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Calver Bühl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 48° 31′ N, 9° 21′ O