Cantieri Aeronautici e Navali Triestini

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Cantieri Aeronautici e Navali Triestini (kurz: CANT) war ein italienischer Hersteller für Flugzeuge, der von 1923 bis 1944 existierte.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die CANT wurde 1923 von der Familie Cosulich in Triest gegründet. Ihr gehörte schon die Cantiere Navale Triestino (CNT), eine Schiffswerft in Triest und ebenda ein Lufttaxiunternehmen (SISA). Die erste Werkstatt wurde bei den Docks in Monfalcone eröffnet und man spezialisierte sich von Anfang an auf Wasserflugzeuge.[1] Das erste erfolgreiche Modell war die ab 1925 gebaute CANT 6, ein dreimotoriges Flugboot. Ab 1925 begann die SISA mit der Pilotenausbildung für die Regia Marina und Regia Aeronautica. Dafür nutzten sie die eigenen Doppeldecker CANT 7 und CANT 18. 1926 wurden Fluglinien von der SISA eingerichtet, welche CANT 10 und CANT 22 nutzten. Der Chefkonstrukteur zu diesem Zeitpunkt war Raffaele Conflenti.

1933 intervenierte der damalige Luftwaffenminister Italo Balbo und konnte Filippo Zappata dazu bringen, für CANT statt für Blériot zu arbeiten. In den folgenden neun Jahren entwickelte er für CANT 18 Prototypen, welche mehr als 40 Weltrekorde einfliegen konnten. Die Firma vergrößerte sich von 250 auf über 5000 Mitarbeiter. Sie wurde durch den Bau eines Werks für Landflugzeuge, ein eigenes Testzentrum und eines eigenen Flugplatzes erweitert. Das Flugboot CANT Z.501[2] und das Schwimmerflugzeug CANT Z.506 wurden im großen Maßstab von der Regia Aeronautica genutzt,[3] die CANT Z.506 ab Oktober 1943 auch von der Deutschen Lufthansa. Der dreimotorige Bomber CANT Z.1007 Alcione galt aufgrund seiner herausragenden Flugeigenschaften als der beste italienische Bomber im Zweiten Weltkrieg.[4] Diese Flugzeuge waren allesamt in Holzbauweise gefertigt. Erst ab 1939 begann die Fertigung von Ganzmetallflugzeugen mit der CANT Z.1018 Leone. Zappata, immer unzufriedener bei CANT, begann mit Verhandlungen mit Breda, zu denen er 1942 auch wechselte. Diesem Wechsel und den von CANT für den Krieg geforderten Mengen an Flugzeugen konnte bis zum Waffenstillstand von Cassibile nicht mehr Rechnung getragen werden. Die Besetzung der Fabriken durch das Deutsche Reich und mehrere Luftangriffe der USAAF zwischen März und April 1944, bei der die Fabriken fast völlig zerstört wurden, beendeten die Existenz der Firma Cantieri Aeronautici e Navali Triestini.

CANT-Flugzeuge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Flugzeuge ab der CANT Z.501 wurden in Kooperation mit der Cantieri Riuniti dell’Adriatico vermarktet und tragen deswegen in vielen Texten die vorangestellte Kennzeichnung CRDA.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Charles R. G. Bain: High Hulls – Flying Boats of the 1930s and 1940s. Fonthill Media, 2019, ISBN 1-78155-691-1.
  • Bill Gunston: The Illustrated Encyclopedia of Propeller Airliners. Exeter Books, 1980, ISBN 0-89673-078-6.
  • Enzo Angelucci, Paolo Matricardi: World Aircraft: World War II. Volume I. Sampson Low Guides, Maidenhead 1978, ISBN 0-562-00096-8.
  • Italo De Marchi, Pietro Tonizzo: CANT. Z. 506 "airone" – CANT. Z. 1007 "alcione". STEM Mucchi Editore, Modena 1994 (italienisch).
  • William Green: Zappata’s Wooden Kingfisher. In: Air International. August 1992, Vol. 43 No. 2, S. 81–90, Key Publishing, Stamford 1992, ISSN 0306-5634.
  • Nico Sgarlato: Italian Aircraft of World War II. Squadron/Signal Publications, Madison 1979, ISBN 0-89747-086-9.
  • Paolo Ferrari: L’aeronautica italiana – una storia del Novecento. F. Angeli, 2004, ISBN 8-8464-5109-0.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Cantieri Aeronautici e Navali Triestini – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Paolo Ferrari: L’aeronautica italiana – una storia del Novecento. F. Angeli, 2004, ISBN 8-8464-5109-0, S. 73.
  2. Charles R. G. Bain: High Hulls – Flying Boats of the 1930s and 1940s. Fonthill Media, 2019, ISBN 1-78155-691-1, Kapitel 10.
  3. Enzo Angelucci, Paolo Matricardi: World Aircraft: World War II. Volume I. Sampson Low Guides, Maidenhead 1978, ISBN 0-562-00096-8, S. 186 und 194.
  4. Nico Sgarlato: Italian Aircraft of World War II. Squadron/Signal Publications, Madison 1979, ISBN 0-89747-086-9, S. 55.