Schwarzährige Segge

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Schwarzährige Segge

Schwarzährige Segge (Carex melanostachya)

Systematik
Monokotyledonen
Commeliniden
Ordnung: Süßgrasartige (Poales)
Familie: Sauergrasgewächse (Cyperaceae)
Gattung: Seggen (Carex)
Art: Schwarzährige Segge
Wissenschaftlicher Name
Carex melanostachya
M.Bieb. ex Willd.

Die Schwarzährige Segge (Carex melanostachya), auch Nickende Segge genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Seggen (Carex).

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Stängel ist im Querschnitt stumpf dreikantig.
Die Laubblattscheiden zerfasern beim Aufreißen stark.
„Angesengt“ wirkende Schläuche mit schwarzbraunen Deckblättern. Die Schläuche weisen eingesenkte Längsnerven auf.
Weibliche Ähre
Fruchtende weibliche Ähre
Nüsse

Vegetative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Schwarzährige Segge ist eine ausdauernde krautige Pflanze, Wuchshöhen von 30 bis 50, selten bis zu 100 Zentimetern erreicht. Sie bildet Ausläufer. Die aufrechten Stängel sind stumpf dreikantig, glatt und nur oben etwas rau. Die graugrünen Laubblätter sind meist kürzer als der Stängel, 2 bis 3 Millimeter breit und am Rand zurückgerollt. Sie sind. Die grundständigen Blattscheiden sind dunkelpurpurn und zerfasern netzartig.

Generative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Blütezeit reicht von Mai und Juni. Die Schwarzährige Segge ist eine verschiedenährige Segge. Es gibt meist zwei, selten ein oder drei, männliche Ährchen, die mit einer Breite 2 bis 3 Millimetern relativ schmal sind. Die zwei bis drei weiblichen Ährchen sind bis zu 3,5 Zentimeter lang sowie 5 bis 7 Millimeter breit; sie stehen entfernt und aufrecht. Lediglich die unteren sind gestielt und nicken. Die Hüllblätter haben keine oder eine kurze Scheide und sind häufig länger als die Blütenstände. Die Tragblätter sind dunkelpurpurfarben und haben einen grünlichen Mittelstreifen; sie sind lanzettlich und zugespitzt und nur etwas kürzer als die Schläuche. Der Griffel endet in drei Narben. Die olivgrüne und kahle Schlauch ist bei einer Länge von 3,5 bis 5 (bis 6) Millimetern ei- bis kegelförmig, bikonvex und längsfurchig. Er geht allmählich in den zweizähnigen Schnabel über. Di Frucht ist eiförmig, dreikantig und galbbraun.[1]

Vorkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Carex melanostachya ist von Europa über Westasien bis ins nordwestliche China weitverbreitet.[2] Sie ist ein meridionales bis subtemperates, kontinentales Florenelement.

Sie wächst in feuchten Wiesen und Gräben auf anmoorigen Böden mit schwankendem Wasserstand, teilweise auch auf salzigen Böden. Sie ist in Mitteleuropa auf die colline Höhenstufe beschränkt. Sie ist sehr selten, in Deutschland kommt sie nur im Elbetal bei Magdeburg vor, in Österreich in Niederösterreich, Burgenland, Steiermark, sowie in der Tschechischen Republik. Sie gedeiht in Pflanzengesellschaften der Verbände Magnocaricion oder Alno-Ulmion.[3]

Taxonomie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Erstveröffentlichung von Carex melanostachya erfolgte 1805 durch Friedrich August Marschall von Bieberstein in Carl Ludwig Willdenow: Species Plantarum 4, S. 299.[2] Synonyme für Carex melanostachya M.Bieb. ex Willd. sind: Carex nutans Host nom. illeg., Carex nutans var. japonica Franch. & Sav., Carex nutans var. major Boeckeler, Carex bicuspidata Regel ex V.I.Krecz., Carex juncoides J.Presl & C.Presl, Carex ledebourii Boiss. & Buhse, Carex bornmulleri Kük., Carex ripariiformis Litv., Carex sulcata Schur.[2]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Rudolf Schubert, Klaus Werner, Hermann Meusel (Hrsg.): Exkursionsflora für die Gebiete der DDR und der BRD. Begründet von Werner Rothmaler. 13. Auflage. Band 2: Gefäßpflanzen. Volk und Wissen, Berlin (DDR) 1987, ISBN 3-06-012539-2 (Areal).
  • Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv. CD-ROM, Version 1.1. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2002, ISBN 3-494-01327-6.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wolfram Schultze-Motel: Familie Cyperaceae. In: Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 3. Auflage, Band II, Teil 1. Verlag Paul Parey, Berlin und Hamburg 1980, ISBN 3-489-54020-4, S. 263–264.
  2. a b c Carex melanostachya. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 20. Oktober 2016..
  3. Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 193.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Schwarzährige Segge (Carex melanostachya) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien