Carillon (Berlin)
Das Carillon in Berlin ist ein von Hand spielbares Glockenspiel im Ortsteil Tiergarten. Es steht in unmittelbarer Nähe des Hauses der Kulturen der Welt – der ehemaligen Kongresshalle – im Großen Tiergarten, ungefähr an der Stelle, an der sich bis 1951 die Krolloper befand.
Der Turm des Carillons besteht aus vier zum Karree gruppierten Einzeltürmen, die 42 Meter hoch und mit schwarzem Granit verkleidet sind. Die Pläne des Turmes stammen von den Architekten Dietrich Bangert, Bernd Jansen, Stefan Scholz und Axel Schultes. Mit 68 Glocken ist es das viertgrößte Carillon der Welt und verfügt über einen Tonumfang von fünfeinhalb Oktaven. Die größte Glocke wiegt 7,8 Tonnen.
Das Carillon wurde 1987 zum 750. Geburtstag der Stadt Berlin von der Daimler-Benz AG unter Edzard Reuter gestiftet. Mit dem Turmglockenspiel sollte der historischen Carillons in der Parochialkirche und der Potsdamer Garnisonkirche gedacht werden, die beide im Zweiten Weltkrieg zerstört worden sind.
Jeden Sonntag von Mai bis September und an einigen Feiertagen, normalerweise um 15 Uhr (im Dezember um 14 Uhr), spielt der Carillonneur Jeffrey Bossin meist selbst für Carillion bearbeitete Werke verschiedener Komponisten und Epochen. Hierbei sitzt er in seiner Spielkabine im oben im Turm und betätigt mit Füßen und geballten Fäusten den Stockspieltisch. Erst durch die manuelle Bedienung ist es möglich, die Glocken sowohl laut als auch leise und mit Abstufungen anzuschlagen.
Zudem wird das Glockenspiel täglich um 12 und 18 Uhr fünf Minuten lang computergesteuert gespielt.
Literatur
- Jeffrey Bossin: Die Carillons von Berlin und Potsdam. Stapp Verlag, Berlin 1991, ISBN 3877765564.
- Falk Jaeger: Zurück zu denn Stilen. Verlag Ernst & Sohn, Berlin 1991, ISBN 3-433-02336-0.
Weblinks
- Das Carillon in Berlin-Tiergarten
- Liste bei der World Carillon Federation
- Zu Besuch beim Carillonneur ( vom 11. Juli 2008 im Internet Archive)
Koordinaten: 52° 31′ 4″ N, 13° 22′ 2″ O