Cham-Further Senke

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Die Cham-Further Senke bei Furth im Wald

Die Cham-Further Senke (tschechisch Všerubská vrchovina) ist eine Niederung im Oberpfälzisch-Bayerischen Wald, die den Oberpfälzer Wald vom Bayerischen Wald trennt. Zugleich verbindet sie die Oberpfalz mit Böhmen.

Der deutsche Anteil hat eine Fläche von 281 km², eine Länge von 40 und eine Breite von fünf bis zehn Kilometern. Der tschechische Anteil umfasst 206 km². Die Senke verläuft in westsüdwest–ostnordöstlicher Richtung.

Sie wird unterteilt in das Chamer Becken im Westen in einer Höhenlage von 360 bis 400 Metern, das von Roding bis ungefähr Arnschwang reicht, und die kleinere Further Senke im Osten, die in einer Höhenlage von 400 bis 500 Metern nach Böhmen hinüberreicht. Die Further Senke wird im Osten durch die Europäische Hauptwasserscheide begrenzt. Höchste Erhebung ist der Kameňák (Steinwald, 751 m) bei Svatá Kateřina (St. Katharina).

Die geologisch alte Senke ist mit pleistozänen und alluvialen Sedimenten gefüllt und wird von den Flüssen Chamb und Regen sowie deren Nebenbächen entwässert. Diese mäandrieren in dem gefällearmen, hügeligen Gebiet.

Im Chamer Becken herrschen Gneise und Granite vor, in der Further Senke dagegen die melanokraten Gesteine der Gabbro-Amphibolit-Masse. Das Klima ist wärmer und trockener als das der Bergumrahmung, der Winter jedoch verhältnismäßig kalt und häufig vom Böhmwind geprägt.

Die Hügelkuppen der typischen Agrarlandschaft sind mit Waldinseln aus Fichte und Kiefer bewachsen. Während das Chamer Becken schon seit der Steinzeit nahezu ununterbrochen besiedelt ist, wurde die Further Senke erst im Hochmittelalter voll erschlossen. Es dominiert der Ackerbau, gefolgt von Grünlandnutzung.

Die Cham-Further Senke hatte immer große Bedeutung als Verkehrsweg zwischen Bayern und Böhmen. Mit der um 976 errichteten Burg Cham wurde dort die östliche Reichsgrenze gesichert. Das Gebiet ist heute Teil des Naturparks Oberer Bayerischer Wald.

Literatur

  • Volker Voggenreiter: Geobotanische Untersuchungen in der Cham-Further Senke und ihren montanen Randhöhen, in: Hoppea. Denkschriften der Regensburgischen Botanischen Gesellschaft, XXVIII. Bd. Neue Folge XXII. Bd., Teil II, Regensburg 1971