Chambly (Québec)

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Chambly
Blick auf die Kirche Saint-Joseph-de-Chambly
Blick auf die Kirche Saint-Joseph-de-Chambly
Lage in Québec
Chambly (Québec)
Chambly (Québec)
Chambly
Staat: Kanada Kanada
Provinz: Québec
Région administrative: Montérégie
MRC oder Äquivalent: La Vallée-du-Richelieu
Koordinaten: 45° 27′ N, 73° 17′ WKoordinaten: 45° 27′ N, 73° 17′ W
Höhe: m
Fläche: 25,13 km²
Einwohner: 29.120 (Stand: 2016[1])
Bevölkerungsdichte: 1.158,8 Einw./km²
Zeitzone: Eastern Time (UTC−5)
Gemeindenummer: 57005
Postleitzahl: J3L
Vorwahl: +1 450 und 579
Bürgermeister: Denis Lavoie
Website: www.ville.chambly.qc.ca
Lage von Chambly in der MRC La Vallée-du-Richelieu
Lage von Chambly in der MRC La Vallée-du-Richelieu

Chambly ist eine Stadt im Südwesten der kanadischen Provinz Québec. Sie liegt in der Region Montérégie, knapp 30 Kilometer südöstlich von Montreal. Chambly gehört zur Regionalgemeinde La Vallée-du-Richelieu, hat eine Fläche von 25,13 km² und zählt 29.120 Einwohner (Stand: 2016).

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Chambly liegt am linken Ufer des Rivière Richelieu, einem bedeutenden Nebenfluss des Sankt-Lorenz-Stroms. Die Stadt entstand am unteren Ende einer Reihe von Stromschnellen. Schiffe können diese auf dem 19 Kilometer langen Chambly-Kanal umgehen, der südwärts nach Saint-Jean-sur-Richelieu führt. Nördlich der Stromschnellen weitet sich der Fluss zum Bassin de Chambly aus.

Nachbargemeinden sind Carignan im Westen und Norden, Saint-Mathias-sur-Richelieu im Nordosten, Richelieu im Osten, eine Exklave von Carignan im Südosten und Saint-Jean-sur-Richelieu im Süden.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name der Stadt bezieht sich auf den Offizier Jacques de Chambly, Kommandant einer Garnison des Carignan-Salières-Regiments. Dieser ließ 1665 unterhalb der Stromschnellen das Fort Saint-Louis errichten. Die beiden in den Jahren 1702 und 1709 errichteten, nachfolgenden Festungsanlagen erhielten die Bezeichnung Fort Chambly. Mehrere Jahrzehnte lang war die Festung die Schlüsselstellung in der Abwehrkette entlang des Rivière Richelieu, da hier die optimale Stelle für eine Invasion nach Neufrankreich lag.[2]

Fort Chambly (1840)

1760 nahmen die Briten das Fort in Besitz, in den Jahren 1775/76 war es von der amerikanischen Kontinentalarmee besetzt. Um das Fort entwickelte sich eine Siedlung, die insbesondere nach der Eröffnung des Chambly-Kanals im Jahr 1843 rasch wuchs. Es entstanden zahlreiche Industriebetriebe, insbesondere Mühle, welche die Wasserkraft des Flusses nutzten.[3] 1848 wurde die Gemeinde Chambly-Canton gegründet, sieben Jahre später die Gemeinde Bassin-de-Chambly. 1952 erfolgte die Umbenennung in Fort-Chambly bzw. Chambly. Schließlich fusionierten beide Gemeinden im Jahr 1965 zur Stadt Chambly.[2]

Von 1912 bis 1956 verband die Montreal and Southern Counties Railway, eine Überlandstraßenbahn, Chambly mit Montreal und Granby.[4] Seit 2000 ist Chambly Mitglied des Zweckverbandes Communauté métropolitaine de Montréal. Es bestehen Partnerschaften mit den französischen Städten Chambly (Oise) und Fréhel.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Chambly gibt es drei historische Stätten, die als National Historic Site unter besonderem Schutz stehen. Es sind dies das Fort Chambly, der Chambly-Kanal und das Maison De Salaberry (1815 als Wohnhaus des Majors Charles-Michel de Salaberry erbaut). Ebenfalls sehenswert ist die 1880/81 erbaute neugotische Kirche Saint-Joseph de Chambly.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemäß der Volkszählung 2011 zählte Chambly 25.571 Einwohner, was einer Bevölkerungsdichte von 1018,4 Einw./km² entspricht. 91,5 % der Bevölkerung gaben Französisch als Hauptsprache an, der Anteil des Englischen betrug 4,7 %. Als zweisprachig (Französisch und Englisch) bezeichneten sich 0,9 %, auf andere Sprachen und Mehrfachantworten entfielen 2,9 %. Ausschließlich Französisch sprachen 49,8 %.[5] Im Jahr 2001 waren 89,7 % der Bevölkerung römisch-katholisch, 3,8 % protestantisch und 4,9 % konfessionslos.[6]

Wirtschaft und Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bekanntheit erlangte Chambly vor allem für die dort ansässige Brauerei Unibroue und das seit 2002 jährlich stattfindende Bierfestival. Hinzu kommen weitere Unternehmen der Nahrungsmittelindustrie und der Bauwirtschaft. Zahlreiche Einwohner sind Berufspendler, die in Montreal und Umgebung arbeiten.

Südlich der Stadt verläuft die Autoroute 10, die Autobahn zwischen Montreal und Sherbrooke. Außerdem zweigt dort die Autoroute 35 nach Saint-Jean-sur-Richelieu ab. Eine bedeutende Hauptstraße ist die Route 112. Für den öffentlichen Verkehr ist das Busunternehmen CIT Chambly-Richelieu-Carignan zuständig, das auch direkte Linien nach Montreal und Longueuil anbietet.

Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Chambly ist mit den beiden französischen Städten Fréhel und Chambly (Oise) partnerschaftlich verbunden.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Chambly, Quebec – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistics Canada: Census Profile, 2016 Census – Chambly, Ville (Census subdivision), Quebec and Quebec (Province), abgerufen am 29. Mai 2021
  2. a b Chambly. Commission de toponymie du Québec, abgerufen am 3. Januar 2013 (französisch).
  3. Historique. Ville de Chambly, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. Januar 2013; abgerufen am 3. Januar 2013 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ville.chambly.qc.ca
  4. Montreal and Southern Counties Railway. TrainWeb, abgerufen am 3. Januar 2013 (englisch).
  5. Bevölkerungsprofil der Gemeinde Chambly. In: Volkszählung 2011. Statistics Canada, 2011, abgerufen am 8. Januar 2014 (französisch).
  6. Bevölkerungsprofil der Gemeinde Chambly. In: Volkszählung 2001. Statistics Canada, 2001, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 8. Januar 2014 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/www12.statcan.ca (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)